Einkaufen für die Herren

  • Die eine, mit dem helleren Haar, war etwas vorlaut und geschwätzig.


    "Ich bin im Dienst. Die Sicherheit des Marktes gehört in meine Zuständigkeit."


    Mehr wollte ich nicht reden, ausserdem was scherten mich diese Sklaven?


    "Ich wünsche noch einen schönen Tag."


    Ich blieb stehen und ließ die beiden weiterschlendern.

  • "Ich wünsche euch auch noch einen schönen Tag!" Aine nahm Kaya am Arm und zog sie weiter.


    "Tut mir leid, ich hätte nicht so dreist sein sollen!" gab sie leise zu und entschuldigte sich bei Kaya, sie war nämlich reichlich blass geworden.

  • Ich nickte höflich.


    "Ich wünsche ebenfalls noch einen schönen Tag, Herr."


    Woher er meine Herrin kannte? Ich beschloss mir einmal seinen Namen zu merken. Nur weil er Regionarius war, hieß es ja nicht, dass jeder ihn kannte. Ich ging langsam weiter und sah mich nochmals nach ihm um, um mir seine Züge einzuprägen, dann sah ich Aine an.


    "Mensch, du hast Nerven!"

  • Aine kicherte. "Tut mir leid!" enschuldigte sie sich noch einmal, ,"aber manchmal kann ich nicht anders, so bin ich nun einmal!" erklärte sie. "Ich versprech, beim nächsten mal bin ich freundlicher!"

  • Langsam konnte ich auch wieder lächeln.


    "Du weißt schon, was ein Regionarius ist, oder? Also als er das gesagt hat, ist mir das Herz stehengeblieben. Und du plauderst munter weiter."


    Ich muste lachen und schüttelte dabei den Kopf. Irgendwie mochte ich sie, auch wenn sie sehr dreist war. Oder gerade deshalb?

  • "Das ist jener, der für ein bestimmtes Gebiet die Aufsicht über Recht und Ordnung hat. Entlaufene Sklaven, Diebe, Morde und all solche Dinge... Um die hat er sich zu kümmern. Um die Sicherheit der Einwohner also!"


    Ich grinste - diese Art der Unwissenheit erklärte natürlich einiges.

  • Aine nickte. "Sollten wir also weglaufen, fängt er uns wieder ein!" machte sie den Witz und lachte.
    Kurz darauf wurde sie wieder ernst. "Er könnte uns in schwierigkeiten bringen! Ich denke, wenn ich ihn das nächste mal sehe werde ich mich entschuldigen!"

  • "Ja, mich hat vor Allem auch ein wenig beunruhigt, dass er unsere Herren kennt! An deiner Stelle würde ich mich zu aller Sicherheit tatsächlich entschuldigen. Wenn nicht wäre es aber noch nicht so schlimm, so entsetzlich entrüstet hatte er noch nicht gewirkt."


    Zwinkerte ich leicht.

  • "Da hast du recht, aber man, in diesem Fall frau. kann sich ja nicht immer alles gefallen lassen! Auch wenn wir nur Sklavinene sind, wir sind auch Menschen und ich habe es nicht alzu gerne, wenn ich unterbrochen werde!" sagte Aine.

  • "Ja, da hast du Recht. In den Augen vieler Römer sind wir allerdings Gegenstände und ich bin froh in eine Familie geraten zu sein, wo wir offensichtlich als Menschen angesehen werden!"


    lächelte ich Aine an. Sie hatte Recht.


    "Und doch sind wir Menschen die zu gehorchen haben, so ist es uns bestimmt."

  • "Das stimmt, denoch lasse ich mir nicht alles gefallen. Ich habe auch meinen Stolz und ich lasse mich nicht gerne unterdrücken!" sagte sie entschlossen.

  • Ich musste tief seufzen.


    "Ich wünschte diese Einstellung hätte ich auch. Aber ich schätze, dadurch dass wir alle verschieden sind, zeichnen wir uns erst aus!"


    Ich lächelte wieder leicht und sah Aine an.


    "Ich mag dich!"

  • Aine freute sich über diese Worte. "Ich dich auch!" endlich hatte sie eine Freundin gefunden. "Du wirst es mit mir nicht leich haben!" erklärte Aine lachend.

  • "Das macht nichts! Du gibst mir von deiner Wildheit ab und kriegst dafür etwas von meiner Ruhe!"


    zwinkerte ich lachend. Auch ich war unendlich froh dass ich jetzt jemanden zum sprechen hatte. Diese Pentesilea war ja schon sehr nett, aber auch sie war meine Herrin. Aine allerdings hatte ein wunderbar frisches Wesen.

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