Die Küche der Vestalinnen.
[CULINA] Die Küche
- Aquilia Flavia Agrippina
- Geschlossen
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Ich betrat mit Verina die Küche und lief zum Herd um Feuer zu machen. Zu Verina sagte ich:
Was würdest du gerne essen?
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"Oh, ich darf auswählen? Gibt es Verbote für einige Speisen, vielleicht an besonderen Tagen oder ist alles erlaubt?"
So vieles wusste Verina noch nicht.
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Nein, lasse deinen Wünschen freien Lauf. Allerdings mache ich es meistens so, dass es an speziellen Festen etwas schöneres gibt, als jeden Tag. Aber da es dein erstes Mahl mit den Vestalinnen sein wird ist das auch so ein Tag.
Ich hatte das Feuer endlich zum Brennen gekriegt. Es war feuchtes Wetter, was dem Holz nicht gerade gut tat.
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Da Agrippina auch aus feinem Hause kam, machte sich Verina wenig Sorgen darum, dass ihre Vorschläge zu extravagant sein könnten.
"Ich liebe Backwaren jeder Art. Die hätte ich gerne als Nachspeise. Beginnen würde ich mit Obst und etwas Brot und als Hauptgang wünsche ich mir Wachtelfleisch. Dazu etwas Kohl. Für alles Weitere bin ich offen."
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Fein!
Ich begann zu werkeln und fragte Verina:
Könntest du diesen Kohl da schön in die einzelnen Blätter zerteilen? Dannach kannst du das Brot und die Oliven auf eine Platte geben.
Ich lief zu einem Wandschrank.
Schau mal, die habe ich neulich gekauft, schön, was?
Und hielt ihr eine silberne Platte mit einem Vestabildnis in der Mitte hin und musste dabei lächeln.
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"Oh deine neuste Errungenschaft habe ich auch noch nicht gesehen.
Meinte Tertia die auch eben in die Küche gekommen war und die letzten Worte der beiden mit angehört hatte.
"Bei wem hast du sie in Auftrag gegeben?"
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Bei meinem guten Kollegen, dem König von Tylus! Es ist eine wunderbare Arbeit!!!
Sagte ich vergnügt zu Tertia und zog weiter fünf Trinkbecher und fünf Essschalen im gleichen Design heraus.
Was sagt ihr nun?
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Beeindruckt besah sich Verina die silberne Platte und lauschte auf das Gespräch, in dem sie erfuhr, woher dieses Stück stammte.
"Es gibt einen König im Reich?"
Die Trinkbecher und Essschalen waren wundervoll. Verina nahm sich eine der Schalen und strich über das Bildnis. Es war eingeritzt oder eingebrannt?
"Fast zu schade, um es zu benutzen."
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Ja, er kommt aus dem fernen Tylus.
Ich machte eine kurze Pause.
Ja, ich dachte mir das am Anfang auch, aber das Geschirr gefiel mir so gut, dass ich gleich mehrere Stücke anfertigen liess.
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Tertia nickte bestätigend zu Verinas Kommentar.
"Aber ich denke, zur Feier deines erstens Abends bei uns, können wir es ruhig einmal einweihen. Wann denn auch sonst, schließlich geben wir hier keine Emfänge....Aber es ist wirklich eine ungemein kunstvolle Arbeit."
Zwischenzeitlich hatte sie Mehl und Honig hervorgeholt für die Nachspeise.
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Genau.
Ich lief zum Herd.
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"Aha, Tylus."
Schließlich riss sie sich von dem edlen Geschirr los und kümmerte sich um die Kohlblätter. Hoffentlich machte sie alles richtig. Verina hatte keine Ahnung vom Kochen und von der Essenszubereitung. Heimlich linste sie zu den beiden Frauen. Durch abgucken konnte sie sicher schnell lernen. Hauptsache der Kohl gelang ihr einigermaßen gut.
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Ich sah, dass Verina etwas unsicher herumschaute und fragte einfach:
Möchtest du, dass ich dir die Sachen erst zeige, oder gehts?
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"Wenn es dir nichts ausmacht?"
Verina nickte eifrig. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer von der Zubreitung des Essens.
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Aber sicher macht es mir nichts aus, ich helfe dir doch gerne.
Ich nahm die Kohlblätter und zerrte sie geschickt von verholzten Kern. Dann schnitt ich die Blätter mit einem Messer in zwei Teile und sagte zu Verina:
Das wäre schon die ganze Hexerei.
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Unendlich dankbar war Verina, als sie nun die Kocharbeiten abgenommen bekam und zusehen durfte. Vermutlich hätte niemand ihr Essen genießen können. Sie beobachtete genau, was Agrippina mit dem Essen anstellte und versuchte, es sich zu merken.
Sie lächelte dankbar.
"Darf ich heute weiterhin nur zusehen? Ich kann einfach noch nicht kochen."
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Aber sicher, kein Problem. Du wirst das schon noch lernen.
Ich machte weiter mit meinen Kohlblättern.
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In der Küche öffnete ich eine Dose mit Äpfeln und holte etwas Brot hervor. Damit ging ich ins Speisezimmer.
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Schnell schnappte sich Verina noch eine Kanne mit Wasser. Sicherlich hatte Agrippina ebenfalls Durst. Dann eilte sie Agrippina wieder hinterher.
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