Casa et Taberna Petronia

  • "Um genau zu sein", sagte Varus mürrisch, "bin ich nicht sonderlich begeistert über die wahnwitzige Idee Arrias, jeden Tag nach Ostia zu reisen. Und ehe du mir und ihr den Vorsclag unterbreitest, nach Ostia zu ziehen - und sei es nur für unter der Woche - sage ich nein."

  • "Das hatte ich auch im Sinn zu tun und ich bitte dich es Dir wieder zu überlegen, in Ostia wird sie Gast in der Casa Octavia Larva sein, mit eigenem Zimmer. Wenn du mir nicht glaubst erweitere ich mein Angebot auch auf dich, werter Petronius Varus. Seit bitte meine Gäste, vielleicht glaubst Du mir dann, daß ich nur gute Absichten hab."

  • Varus fragte sich, ob ihn Detritus nicht verstanden hatte oder ob er es nicht wollte. Er runzelte die Stirn und fragte sich ernsthaft, worin der Unterschied bestand, wenn sie unter der Woche in Ostia lebte oder bei diesem Menschen vor ihm. Dann sah er Detritus düster an.


    "Ich weiß nicht, was du mit ihr gemacht hast, aber eines sage ich dir: Lieber lasse ich sie jeden Tag aufs Neue nach Ostia reisen, als dass ich deinem Vorschlag zustimme, in deiner Casa zu leben."


    Er nickte Detritus zu. Dieser Mann gefiel ihm nicht sonderlich und er glaubte nicht, dass sich das noch irgendwann wieder ändern konnte. Und was Arria anging, so verstand er nicht, was sie an diesem Duumvirn überhaupt fand. Ja, lieber würde er ihr einen Leibsklaven mitgeben, der acht gab, dass sie nicht mehr Zeit als nötig mit dem Mann vor ihm verbrachte.


    "Arria ist meine Tochter und ich bin über ihre Entscheidung nicht sonderlich erfreut, das gebe ich zu. Aber wenn sie ihr Dasein wirklich als Scriba fristen will, nun gut. Allerdings weiß ich andere Entscheidungen zu verhindern."

  • "Als eine Sklavin ? Nein, von denen hab ich genug. Du bist doch ein Mann und solltest es doch verstehen, wenn ein Mann eine Frau mag dann tut er alles um sie auch zu bekommen, nenn es einen Geschäftsvertrag. Um uns zu verstehen, was brauchst du ? Geld, Unterstützung, gute Stelle ?"

  • "Du scheinst mich nicht zu verstehen, Detritus", sagte Varus recht kühl.
    Er schien in der Tat keine seiner Metaphern zu verstehen, also musste Varus wohl oder übel direkt sagen, was er dachte.
    "Weder Arria noch ich sind käuflich, weder mit Geld noch mit materiellen Dingen. Ich denke, es wird Arria interessieren, wie du mit ihrer Zuneigung umgehst. Wenn du mich nun also entschuldigen würdest? Meine Antwort kennst du: Sie wird nicht in Ostia bleiben, sondern hier nächtigen und leben. Vale."
    Varus erhob sich und wies Detritus die Tür. Eine Widerrede ließ er nicht gelten. Er hatte genug von diesem Mann, zumindest vorerst. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass der Duumvit Ostias seine Casa verlassen hatte, ging er geradewegs zu Arrias Cubicuum und klopfte an.



    Sim-Off:

    Denk dran: Sim-on und Sim-off trennen. Varus ist ein zu ängstlicher Vater, was Arria angeht... =)

  • Arria schreckte auf, als es an der Tür klopfte. Bestimmt kam ihr Vater, um ihr zu sagen, dass sie nicht gehen durfte. Und dann? Was sollte sie machen? Weinen? Schreien? Wüten? Oder einfach ganz still sein und nicht weiter darauf eingehen? Oder ihn mit kühler Verachtung strafen?


    Jetzt erst merkte Arria, dass sie die ganze Zeit auf die Tür gestarrt hatte, aber den Anklopfenden nicht eingelassen hatte. Seufzend ließ sie sich auf das Bett fallen, sah kurz die Decke an und richtete sich dann, ganz die brave bürgerliche Tochter faltete sie die Hände im Schoß.


    "Herein", ließ sie laut vernehmen.

  • "Ach verdammt, rausgeworfen hat er mich...will man seiner Tochter jeden Luxus anbieten, weigert er sich nachzugeben. *seufz* Und Arria werd ich auch bestimmt nie wieder sehen...was soll's...der Fatum wollte es so." :(


    Detritus verstand das Verhalten von Arrias Vater nicht, er verabschiedete sich, verließ die Casa und ging zur nächsten Behausung, zum Landsitz der Gens Tiberia.

  • Varus trat ein und sah Arria auf ihrem Bett sitzen. Er seufzte kurz bei ihrem Anblick. Sie würde immer sein kleines Mädchen bleiben. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, begab er sich zu den zwei Korbsesseln in einer Ecke des Cubiculums und setzte sich. Einen Moment lang sah er Arria noch an, dann begann er zu reden.


    "Er hat mir Geld geboten, damit ich dich bei ihm wohnen lasse."

  • Arria blickte auf und sah in das Gesicht ihres Vaters. Da war er. Jetzt kam das große Donnerwetter, er würde ihr sagen, was sie sich einbildete und sie dann den Vestalinnen übergeben. Nein! Sie scholt sich selbst. Ihr Vater würde solche Dinge nicht tun, er wollte sicher nur ihr bestes und das waren die Vestalinnen wirklich nicht. Kurz musste sie an das Gespräch mit den Frauen in der Therme denken und wie sie verzweifelt versucht hatten, sie zum CD zu überreden, als ihr Vater anfing zu reden. Sofort schwand jegliches Grinsen oder Lächeln aus ihrem Gesicht und es wurde stattdessen aschfahl. Mit zittrigen Händen erhob sie sich und setzte sich in den zweiten Korbsessel, rückte nah an ihren Vater.


    "Er hat... Er will mich kaufen?", fragte sie völlig perplex.

  • "Er hat von einem Geschäftsvertrag gesprochen und mich gefragt, was ich brauche. Neben Geld hat er mir auch eine gute Stelle angeboten und seine Untersützung, sollte ich sie jemals brauchen. Ich sagte ihm, dass du keine Sklavin seist und ich dich weder mit Geld noch mit guten Worten zu verkaufen gedenke."


    Varus schüttelte den Kopf, erbost über ein solches Verhalten.


    "Ich kann dir nur raten, die Finger von ihm zu lassen, Arria. Er mag aufrichtig sein und zärtlich, aber darüber, ob er ein guter Mensch ist, lässt sich streiten. Einen sonderlich guten Eindruck hat er jedenfalls nicht hinterlassen bei mir."

  • Arria senkte beschämt den Kopf. Wie konnte sie sich nur so in ihm täuschen! Sie hatte wirklich keine Ahnung von Männern!


    "Verzeih, Vater", murmelte sie leise, doch sie konnte es einfach noch nicht glauben! Detritus war so zuvorkommend gewesen und hilfreich. Er hatte ihr seine Kutsche zur Verfügung gestellt und war mit ihr am Strand gewesen... "Aber er war so nett und... Ich kann das nicht glauben, dass er so denkt", seufzte sie mitleidserregend und hob dann den Blick zu ihrem Vater, sah ihn traurig an. "Sind alle Männer so? Woran erkenne ich, dass ein Mann wirklich nett zu mir sein möchte und nicht.... mehr?"

  • "Da gibt es kein Allheilmittel. Manche Männer zeigen ihr wahres Gesicht erst nach der Heirat, andere schon sehr früh. Ich will dir auch gar nicht sagen, dass du immer auf mich hören sollst. Nur verschließe deinen Verstand nicht, selbst wenn das Herz lauter pocht als die Stimme in deinem Kopf flüstern kann."


    Er sah Arria einen Moment lang an und legte Arria eine Hand auf die Schulter, da sie ja nun neben ihm saß.


    "Du möchtest noch immer Scriba Ostias sein? Ich habe nichts dagagen. Nur wünsche ich, dass du deine Arbeitszeit so einteilst, dass du nach Hause kommen kannst. Außerdem habe ich vielleicht bald etwas außerhalb Roms zu tun. Ich sehe mich momentan nach einer Stelle um, die mir sehr gut gefällt."

  • Arria schluckte schwer. Wie sollte sie da wissen, woran sie bei Detritus war? Sie seufzte wieder. Männer waren einfach so... kompliziert! Immer spielten sie einem etwas vor. Außer ihr Vater! Aber der war ja kein Mann in diesem Sinne, er war ihr Vater.


    "Und wie kann ich die Stimme in meinem Kopf dazu bringen, lauter zu flüstern? Ich... ich fühle mich wohl in seiner Gegenwart, er bringt mich dazu, zu lächeln", antwortete sie langsam und leise, legte ihren Kopf auf seine Hand, die ihr immer Nähe und Trost geschenkt hatte.


    "Ich will etwas Neues probieren, Vater. Nicht immer zu Hause sitzen und ein wenig zu unserem Leben beitragen. Ich... ich verbrauche immer nur dein schwer verdientes Geld und gebe dir nichts dafür. Ich sitze nur rum und... tue nichts oder vergnüge mich in den Thermen oder gehe auf die Märkte", versuchte sie, ihre Gedanken in Worte zu fassen. Ja, das war wohl der Hauptgrund, warum sie die Stelle als Scriba angenommen hatte. Sie wollte ihrem Vater helfen. Sie wusste zwar nicht, wie gut es um die Taverne aussah oder wie viel Geld er wirklich besaß, er verlor nie ein Wort darüber, aber sie wollte ihm auf jeden Fall helfen.

  • Varus sah sie verdutzt an und brach dann in ein Lachen aus, dass mit seiner tiefen Stimme beinahe wie das Bellen eines Hundes klang. Nach diesem kleinen Ausbruch strich er Arria amüsiert einige Haarsträhnen hinter das Ohr.


    "Mach dir mal um das Geld keine Gedanken. Wir kommen schon über die Runden. Ich finde es gut, dass du etwas arbeiten willst, denn auf diese Weise lernst du neue Leute kennen. Aber von dem Geld, das du dabei verdienst, will ich nicht eine einzige Sesterze sehen." :D


    Er faltete die Hände, wobei die Unterarme locker auf seinen Knien lagen.


    "Sie mal, ich möchte nur nicht, dass es in der Casa noch leerer wird, als es ohnehin schon ist. Und zu deinem Gewissen kann ich dir nichts sagen, meine Liebe. Das musst du selbst herausfinden. Ich kann nur wiederholen, was ich dir schon sagte: nämlich dass mir dieser Detritus nicht geheuer ist."

  • Arria sah ihn verblüfft an und fast wollte sich eine Träne in ihre Augen schleichen, als er auch schon antwortete. Nunja... vielleicht hatte er ja recht... Sie nickte stockend. Gut, sie würde das Geld behalten. Für ihr Gestüt...


    "Du bist doch sowieso kaum hier", antwortete sie trotzig, lächelte ihn dann aber liebevoll an. Sie hatte ihn einfach zu gern, um ihm wirklich böse für seine Worte zu sein. Sie beugte sich zu ihm und hauchte ihm einen Tochter-Kuss auf die Wange. "Ich werde mich vor ihm hüten und vorsichtig sein. Und sieh es positiv: Wenn ich einen Mann finde, bekommst du bald Enkel", zwinkerte sie ihm zu.

  • "......die dann in seiner Casa leben werden wie du auch", seufzte Varus theatralisch und legte die Stirn in Falten, sodass er aussah wie ein Beagle. :D


    "Ich bin kaum hier? Naja, von jetzt an schon. Es sei denn, meine Vorstellung eines Beruf wird zur Realität. Aber dann wird sich sowieso alles etwas ändern"; sagte er geheimnisvoll und zwinkerte.

  • Arria sah ihn entschuldigend an und strich ihm sanft über die Wange. "Du kannst doch mit in seine Casa kommen dann", lächelte sie.


    Nach seinem Zwinkern sah sie ihn aber doch mehr als fragend an. "Wo bewirbst du dich denn?", fragte sie nach und schüttelte den Kopf. So frech kannte sie ihren Vater gar nicht (:D).

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