Casa et Taberna Petronia

  • Arria brauchte einen Moment, um sich bewusst zu werden, dass ihr Vater sie in den Arm nahm. Manchmal konnte sich seine Gemütslage aber auch zu schnell ändern! Sie seufzte leicht.


    "Er ist Priester, Vater..."


    Hatte das etwas zu bedeuten? Musste er deswegen... Sie hatte den Gedanken ja auch gehabt, aber dennoch... Seine Berührungen, seine Lippen... Alles... Er konnte sie nicht anlügen, nein...

  • "Und? Hindert es ihn daran, dir seine wahren Absichten zu verschleiern? Sieh mal, Arria, ich will ihn dir nicht schlecht reden. Aber sei einfach etwas langsamer, hm? Wenn er dich wirklich liebt, habt ihr alle Zeit der Welt. Ihr müsst nicht gleich am ersten Abend...."
    Varus seufzte und dachte an Arrias Mutter. Wenn sie noch leben würde, hätte sie sicherlich diese Gespräche mit seiner Tochter geführt. Nun blieb das an ihm hängen.
    "Entschuldige. Ich bin kein so guter Gesprächspartner, was solche Dinge betrifft."

  • Arria seufzte. Sie wollte ihrem Vater keine Schande bereiten, aber auf Imperiosus verzichten wollte sie auch nicht.


    "Es war der zweite", meinte sie mit einem schiefen Lächeln. Noch einmal seufzte sie. "Ich werde ihn dir vorstellen, wenn du willst", sagte sie nach kurzer Zeit und lächelte ihn sanft an. Sie würde Imperiosus damit vielleicht überrumpeln, aber mit ihrem Vater verstreiten wollte sie sich auch nicht.

  • Er seufzte tief und sah Arria leicht tadelnd an. Dann beschloss er, die Situation wieder etwas zu lockern. Also piekte er seine Tochter in die Seite und lächelte.
    "Ja, stell ihn mir ruhig vor. Ich würde ihn gern kennenlernen."

  • "Ich hoffe, du magst ihn. Er ist wirklich ein wunderbarer Mann", antwortete sie mit einem verliebten Lächeln.


    "Ich habe mit Detritus gestritten", meinte sie schließlich, um ihren Vater abzulenken. Ja, das war ja auch noch gewesen. Es war sehr viel geschehen die letzten Tage.

  • "Ich bin nicht auf sein Werben eingegangen", antwortete sie in einem leicht verächtlichen Tonfall. Sie war zwar nicht wegen seines Werbens verärgert sondern deswegen, weil er sie festgehalten hat - GEGEN ihren Willen.

  • "Und was hat er gesagt?" fragte er mehr aus Höflichkeit denn aus Interesse.
    Er wollte in diesen Strudel der Streitereien und Liebschaften nicht SO weit hineingezogen werden, doch den Überblick verlieren wollte er auch nicht.

  • "Nicht viel, er hat mich der Tür verwiesen", antwortete sie mit einem Schulterzucken. Sie dachte wieder anden Besuch im Tempel, als sie dort vor dem Bildnis Ceres' gekniet war. Sie hatte sich seltsam zufrieden gefühlt. Zufrieden und behütet...


    "Was würdest du sagen, wenn ich in den Cultus Deorum eintrete?", fragte sie völlig ohne Zusammenhang.

  • "Hmmm", machte Varus nur. Er kannte den Duumvirn zu wenig, um sich ein Bild von ihm zu machen Und dann rissen ihn auch schon Arrias nächste Worte aus den Gedanken.
    "Der Cultus? Das wäre eine gute Idee. Welcher Gottheit möchtest du dienen? Deine Mutter war Priesterin der Ceres, ehe... Nun ja. Aber wie kommst du darauf?".

  • Arria sah ihn erstaunt an. "Mutter war Priesterin der Ceres? Ich... wollte auch Ceres dienen. Ich bin der Erdgöttin seltsam nah", antwortete sie nachdenklich. Sie wusste irgendwie kaum etwas über ihre Mutter. Fiel es Varus so schwer, darüber zu reden oder hatte sich nur nie eine Gelegenheit ergeben?


    "Wie ich darauf komme... Ich weiß es nicht genau... Bevor ich nach Hause kam, war ich im Tempel der Ceres. Ich habe ihr gedankt und ihren Schutz erbeten. Und als ich dort kniete, vor ihrem Bildnis, ich habe mich behütet und beschützt gefühlt..."

  • Varus sah Arria seltsam entfernt an.
    "Ceres....jaah... das würde deiner Mutter sicher freude bereiten..."
    Er schien in Gedanken und sein Blick ging in weite Ferne.


    "Sicher ist es ihr Geist, der dich lenkt. Ja, Arria. Werde Priesterin der Ceres. Ich werde dich unterstützen, wo ich kann. Aber das bedeutet, dass du deine Tätigkeit als Scriba nicht mehr weiterführen kannst."

  • "Ich weiß so wenig von Mutter, kannst du mir nicht ein wenig erzählen?", fragte sie und blickte ihn wie eine 10-jährige an, dann wurde sie wieder ernst.


    "Ja, das weiß ich. Aber es bringt mich Imperiosus ein wenig näher. Was aber nicht der Grund ist, warum ich Priesterin werden will", fügte sie schnell hinzu. Sie war zwar wegen Imperiosus in den Tempel gegangen, aber er war wirklich nicht der Grund für ihren Entschluss. "Gibt es eine Sacerdos Cerealis in Rom? Oder muss ich in eine der Provinzen reisen?"

  • "Eine Sacerdos der Ceres....Hmm.. Nein. Am besten gehst du zur Flaminca Minervinae. Ich bin sicher, dass sie dir weiterhelfen will", sagte Varus und ließ alles andere außer Acht. Besonders aber die Frage nach Arrias Mutter. Er wollte nicht darüber reden. Zudem musste er noch den Umsatz der Taverna berechnen und es war schon spät...

  • "Dann lasse ich dich arbeiten und lege mich zur Ruhe", antwortete sie und erhob sich. Sie drückte ihren Vater kurz an sich und drückte ihm den üblichen Gute-Nacht-Kuss auf die Wange. "Danke für alles, Vater", lächelte sie.

  • Früh am nächsten Morgen erwachte Arria. Die Nacht war alles andere als ruhig verlaufen, Träume über den Streit mit ihrem Vater hatten sich mit Szenen der Nacht mit Imperiosus ebenso vermischt wie dem Bildnis Ceres' und der Curie Ostias. Ein schrecklicher Traum eigentlich, aber so war sie immerhin früh aufgewacht und konnte ihr Anliegen schon sehr bald der Flaminca mitteilen.


    Sie schwang die Füße aus dem Bett und erhob sich. Nachdem sie sich ausgiebig gestreckt hatte, begab sie sich ins Bad. Sie wollte makellos aussehen, wenn sie vor die Flaminca trat und ihr Anlagen vorbrachte. Hoffentlich war sie nicht zu nervös und verhaspelte sich nicht! Ausgiebig wusch sie sich und kämmte lange ihre Haare, ehe sie sie vorsichtig mit wenig Öl einrieb und sie so dazu brachte, zu glänzen. Schließlich hüllte sie ihren Körper noch in ein frisches, noch leicht nach Blüten duftendes Gewand und nickte ihrem Spiegelbild zufrieden zu. Ja, so konnte sie sich blicken lassen.


    Arria begab sich schließlich in das Cubiculum ihres Vaters und gab dem alten Brummbär einen Guten-Morgen-Kuss.


    "Ich bin in der Regia bei Flaminca Minervae Tiberia Claudia. Bis später oder heute Abend, Vater", flüsterte sie ihm zu, doch wirklich wahrgenommen hatte er es wohl nicht - oder er wollte sie einfach ihres Weges ziehen lassen, nicht reagieren oder sonst etwas, was seine Reaktion herauszögerte oder ganz abstellte ;).


    Sie verließ das Zimmer wieder und begab sich zu ihren Sandalen, die sie schnell anlegte. Sie nahm sich außerdem noch ein Tuch, das sie sich um die Schultern legte, ehe sie aus dem Haus in die eisige Morgenkälte trat und sich auf dem Weg in die Regia machte, um darum zu bitten, sie als Discipula Cerealis aufzunehmen.

  • Nun fand Imperiosus endlich die Casa Petronia...stand direkt vor ihr.


    Sein Herz raste, ihm wurde heiß...
    Hoffentlich nimmt der Pater ihn gut auf und sie verstehen sich...


    Schließlich hatte ihn Arria eingeladen und beruhigt haben sollte er sich auch schon...
    So strich Imperiosus sein neues Gewand glatt und klopfte...


    Klopf Klopf

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