In meiner neuen glattgestrichenen toga candida betrat ich - das Gefühl kannte ich nun schon - die Rostra. Eine freudige Aufregung machte sich breit, so dass ich mit einem (hoffentlich sympathischen) Lächeln vernehmbar sprach:
Werte Quirites:
Zum zweiten Male stehe ich, Marcus Sergius Stephanus, Römer von ganzem Herzen, nun hier und halte vor und für Euch eine oratio in toga candida: Nachdem Ihr mir mit Eurer letzten Wahl das Vertrauen geschenkt habt, Euch, dem Kaiser und Rom als Quaestor zu dienen, will ich mich nun um das Amt des Aedilis Plebeii bemühen.
Es war und ist mir eine große Freude Euch im Cursus Honorum zu dienen. Die Amtsgeschäfte als Quaestor Consulum, die mir der Senat übertrug, führte ich gewissenhaft aus. Die traditionellen Dienstbereiche der Quaestoren waren den aktuellen Gegebenheiten angepasst worden, so dass zu den üblichen Aufgaben auch solche die traditionell dem Quaestor Principis oblagen wie zum Beispiel Teile der Chronicusa Romana – welche Euch, der Stadt und dem Erdkreis, so bald wie möglich vorgestellt werden wird - hinzukamen.
Diese Aufgaben erfüllte ich mit der Freude und Hingabe, die ich Euch nun anbieten möchte für die nächste Amtszeit, in der ich als Aedilis Plebeii die Sorge für Märkte und Magazine, Speicher und Spiele tragen möchte.
Das Wort Sorge – so scheint es mir – ist wohl das Schlüsselwort dieses Amtes, wegen dessen ich mich nun um Eure hochgeschätzte Gunst und Euer wohltuendes Vertrauen bemühe. Nicht allerdings um der Aedilität willen, sondern weil ich Rom, das mir und Euch so liebe, um-sorgen will. Sorgsam will ich meinen Pflichten nachkommen, um Euch von allzu alltäglichen Sorgen zu entlasten. Sorgfältig will ich Sicherheit und Verkehr überwachen. Ich kann Euch keine Sorglosigkeit versprechen, das wisst Ihr genauso gut wie ich. Verprechen kann ich aber, dass Euch, Rom und dem Kaiser zu dienen meine ganze Sorgsamkeit sein soll.
Darum bitte ich Euch, hochgeschätzte Quiriten: Gebt mir Euer Vertrauen und Eure Stimme,
für Roma, für das Imperium, für den Kaiser!