Aufbruch und die Suche nach Pentesilea

  • "Ich dachte an das Rosenöl, das riecht süsslich herb und ich mag es eigentlich von allen am liebsten!"


    Ich öffnete mein Haar und griff nach der Bürste um es ordentlich durchzubürsten. Doch viel musste ich nicht tun, da es erst am Abend gewaschen wurde ging es völlig problemlos. Ich ließ es offen herunterfallen und machte mir keine aufwendige Frisur. Dann untermalte ich meine Augen schwarz und trug leichten goldenen Lidschatten auf. Als ich mich im Spiegel betrachtete, hätte ich beinahe den Kopf geschüttelt - ich sah fast so aus wie damals. Und nun steckte ich mir das Haar doch Strähne für Strähne hoch, ehe ich mich Pentesilea zuwandte.

  • Ich nickte nur und holte das besagte Öl, wartete dann geduldig, bis sie soweit war, um sie dann damit einzureiben. Als dies getan war, sah ich sie fragend an. "Was brauchst Du noch, ausser Kleidung..."

  • "Für die Reise nur ein paar Tuniken und Unterwäsche wie auch ein wenig Schminke. Mehr nicht. Ach und das Öl wie die beiden Flaschen müssen mit. Hmmm!"


    Ich entschied mich, die normalen Dige an Schminksachen mitzunehmen und den goldenen Lidschatten. Er setzte sich gut zu meinen Augen ab und ergänzte zu meinem Haar. Ich begann mich anzukleiden und entschied mich für meine blaue Tunika, die am Kragen leicht mit Goldfäden durchzogen war, wie für eine zierliche, goldene Kette. Dann schnürte ich mir meine neuen Sandalen. Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel und war zufrieden - dabei sah ich ihn heute noch gar nicht. Aber Morgen oder... Mein Herz pochte schneller und ihm Spiegel konnte ich sehen, wie sich meine Mundwinkel wie von selbst zu einem Lächeln verzogen.


    "Ich schreibe rasch die Briefe zuende!"


    wandte ich mich, beinahe überschwenglich strahlend, an Pentesilea.

  • Ich betrachtete sie nachdenklich dabei und überprüfte das Gepäck, was ich ja gestern schon gepackt hatte, legte noch etwas hinzu und nahm etwas weg. "Ja, lass Dir Zeit, ich besorge eben Dein Frühstück. Ich nehme nicht an, dass Du Dir die Zeit nehmen wirst im Triclinum mit den anderen zu frühstücken und Dich Minervinas Fragen aussetzen willst."
    Ich verschwand eben durch die Tür und kam nicht viel später mit einem guten und ihren Maßstäben entsprechend gefülltem Tablett Frühstück wieder.
    "Sei so gut und iss ein wenig."

  • Ich werde ein paar Tage abwesend sein und bitte Flavia Fausta und Amulius Plinius Balbillus für diese Zeit, sollte es gegeben sein, um Vertretung. Doch da ich nicht mit besonderen Vorkomnissen rechne, wird sich nicht viel ändern. In spätestens 10 - 14 Tagen werde ich zurück sein. Gutes Gelingen.


    Helena Tiberia
    http://www.imperiumromanum.net…s/cd-pontifexhispania.png


    ANTE DIEM XV KAL DEC DCCCLV A.U.C. (17.11.2005/102 n.Chr.)[/


    Ich las den Brief noch einmal durch, ehe ich den zweiten zuende schrieb.


    Liebe Valeria,
    ich erspare mir große Höflichkeitsformen. Ich werde ein paar Tage fort sein. Meine Freundin Pentesilea wird sich um unser Schiff kümmern. Ich habe den Stichtag auf ungefähr in 21 Tagen festgesetzt. Sie wird dir Bescheid geben, wenn sie dir dieses Schreiben überbringt. In ungefähr, oder spätestens zwei Wochen werde ich dir auch wieder zur Verfügung stehen. Eine Erklärung werde ich die vielleicht später geben.


    Viele liebe Grüße,
    Helena Matinia


    ANTE DIEM XV KAL DEC DCCCLV A.U.C. (17.11.2005/102 n.Chr.)


    Pentesilea trat in dem Moment ein wo ich fertig geschrieben hatte. Ich lächelte sie warm und dankbar an. Nun war es auch gar nicht mehr lange, bis das Schiff ablegte. Nach dem Essen musste ich mich auf den Weg machen.


    "Natürlich! Ich kann doch nicht mit leerem Magen losziehen, den Fraß auf den Schiffen kann man zumeist vergessen!"


    zwinkerte ich, ehe ich auf die beiden Pergamente deutete und erklärte:


    "Der hier, der muss an die Tür von meinem Officium gehängt werden. Und der hier ist für Decima Valeria in der Casa Decima Meridius. Dort dürftest du sehr leicht hin finden, sie ist recht bekannt."

  • Ich nickte.
    "Was das Schiff betrifft, keine Ahnung. Ich neige dazu eher rückwärts als vorwärts da zu essen. Und um die Briefe kümmere ich mich umgehend nach Deiner Abfahrt."

  • Ich brauchte einen Moment um diesen ziemlich schwarzen Witz zu verstehen, ehe ich begann zu verstehen. Ja, das war wohl wahr. Ich wandte mich meinem Essen zu und tunkte ein wenig des Brotes in den Honig. Beinahe zeitgleich weil ich es einfach nicht abwarten konnte, schon ich mir eine Traube in den Mund.


    "Ich danke dir!"


    lächelte ich nachdem ich das alles mühsam heruntergeschluckt hatte. Dann meinte ich, etwas leiser und voller Wärme.


    "Ich freue mich so..."

  • "Es gibt nichts zu danken." Und als sie das so sagte, musste ich lächeln. "Ja, das ist unübersehbar." Eigentlich sollte ich bedenken äussern und auf Informationen bestehen, aber ich war froh sie wieder glücklich zu sehen.

  • Ich lächelte leicht verlegen, ehe ich leise sagte:


    "Ich weiß. Ich wünschte ich würde nicht so auffällig durch die Gegend grinsen."


    Aber da schweiften meine Gedanken schon wieder zu Metellus ab. Ich musste an seine zärtlichen Berührungen denken und ein wohliger Schauer lief mir meinen Rücken hinab. Ich aß noch ein paar Trauben und sah Pente an.


    "Ich will los!"


    nörgelte ich betont wie ein kleines Kind, aber doch grinsend.

  • "Wer immer es ist, ich hoffe, er ist all dies hier wert. Und wer immer er ist, ich hoffe für ihn, dass er Dir niemals weh tut und Dich mit dem nötigen Respekt behandelt, sonst sorge ich eigenhändig dafür, dass er lernt, was Respekt heisst!"
    Der letzte Satz kam so düster rüber, wie man mich noch nie hatte reden hören, aber ich meinte es todernst.
    "Dann komm. Ich hab Dir noch Essen einpacken lassen und Dein Pferd ist bereit."

  • Ich sah sie warm an.


    "Wert ist er es alle Mal. Viel setze ich ja nun wirklich nicht aufs Spiel. Ich wäre noch viel mehr bereit zu geben als nur ein paar Sesterzen und eine mehrtägige Reise. Würdest du ihn kennen, würdest du mich sicher verstehen."


    Ha! Prima abgelenkt, lobte ich mich. Aber ich folgte ihrer Anweisung und stand auf. Gemeinsam gingen wir hinaus, zuerst zum Stall und dann zum Hafen.

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