• Erschöpft kam ich in Valentia an und suchte sofort einen Wachposten auf um den Vorfall zu melden. Man betrachtete mich skeptisch. Klar, ich war am bluten, denn der notdürftige Verband war schon durch. Und ich hatte einen Menschen ermordet.
    Als ich jedoch sagte, wer ich bin und meinen Ausweis zeigte, schenkte man mir mehr glauben: Zum Glück war ich kein Peregrinus!
    Dann riet mir die Wache mich versorgen zu lassen.


    So suchte ich den Arzt in der Stadt auf, anscheinend gerade noch rechtzeitig, denn mein Blutverlust schwächte mich sehr stark.


    So fiel ich in dem Gästezimmer des Arztes in einen tiefen Schlaf...

  • Ich wachte schweißgebadet auf. Wo war ich? Mein Bein schmerzte...


    Langsam erinnerte ich mich: Der Dieb, der Schwertstreich, der Ritt, der Arzt...


    Ich richtete mich langsam auf, als ich in das Gesicht einer jungen Frau blickte. Ihr goldenes Haar strich mir durch das Gesicht!


    "Vorsichtig, Metellus! Du hast sehr viel Blut verloren! Vater hat gesagt, dass du ein wenig Ruhe brauchst!"


    Woher wusste sie meinen Namen? Anscheinend von meinem Ausweis. Ja, da lag er ja. Sie schien also die Tochter des Medicus zu sein. Ich blickte herunter zu meinem Bein. Es war ordentlich verbunden.


    "Ich danke dir und deinem Vater, aber ich habe keine Zeit um mich lange auszuruhen! Wie lange habe ich geschlafen?"


    War ich nicht etwas unhöflich? Hatte ich ja noch nichteinmal nach ihrem Namen gefragt.


    "Verzeih... Meinen Namen kennst du bereits, aber wie ist deiner?"


    Sie musste kichern.


    "Macht nichts! Ich heiße Tertia! Aber du musst dich ausruhen!"


    Ich setzte mich hin, was kein leichtes unterfangen war.


    "Ich habe einen Auftrag zu erfüllen und davon wird mich niemand abhalten. Ich darf den Proconsul, meinen Vater nicht enttäuschen! Ich muss den Stadtrat, die Decurionen sprechen!"


    Sie seufzte, verstand mich aber anscheinend.


    "Nun, da hast du Glück! Sie tagen bereits... Wegen dir! Sie fürchten den Zorn des Proconsuls, weil sein Sohn hier bei uns schwerverletzt wurde. Mein Vater ist auch geladen, wenn du unbedingt willst, dann begleite ihn!"


    Ich stand vorsichtig auf, doch mir wurde leicht schwarz vor den Augen, so dass Tertia mich stützen musste. Sie war ein gutes Mädchen und hübsch dazu. Ich sehnte mich irgendwie nach einer fürsorglichen Frau. So konnte sich die Einstellung ändern. Vor kurzem noch, da verspürte ich noch nicht den Drang, mich auf ewig an eine Frau zu binden...

  • Diese Stadt empfand ich als nicht so prächtig, wie mir Saguntum noch erschien, obwohl Saguntum eher im Schatten von Tarraco stand. Es war nicht sehr viel los heute, so dass wir schnell an der Curia ankamen.


    Man begann sich gleich bei mir zu entschuldigen. Das ging sogar soweit, dass es mich beinahe aneckelte.


    "Sehr geehrte Väter Valentias. Ihr müsst euch nicht entschuldigen, denn die Gefahren waren mir durchaus bekannt. Euch trifft nicht die direkt die Schuld. Es ist nur eine kleine Wunde und wird wieder verheilen. Der Medicus hat mir schon erklärt, dass ihr hier mit dem Verbrechen im Umland zu kämpfen habt! Nun ist es an der Zeit, die Ursachen dafür zu finden und diese zu bekämpfen. Dem werde ich mich annehmen und bei meinem Vater vorsprechen!"


    In der Tat schilderten sie mir die schwierige Lage der Stadt. Es fehlte an Handelsbeziehungen und durch die Arbeitslosigkeit entstand die Kriminalität. Mit Schuld an der Sache war eine Überschwemmung der Felder und ein Ernteausfall... Ich notierte alles auf meinen Tafeln und versprach mich darum zu bemühen, dass es dieser Stadt bald besser gehen würde.


    Dann erwähnte ich noch nebenbei meine Kandidatur für die Provinzcurie :D


    Die Arztrechnung übernahmen die wehrten Herren, so ging ich zu der Poststation, um meinen Weg wieder aufzunehmen. Irgendwie war ich froh, aus diesem Ort wieder herauszukommen: Nächstes Ziel Carthago Nova!

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