• Am Abend saßen alle vor dem Feuer und wärmten ihre steifen Glieder daran. Ich wandte mich an den Probatus neben mir:


    "Sag, Quintus, was macht deine Familie in Rom denn so?"


    Er überlegte kurz. In seinen Augen las ich, dass er in Erinnerungen schwelgte.


    "Sie werden jetzt sicher zusammen beim Cenum sitzen und vom Tag berichten. Meine Schwester wird wieder mal bezaubernd aussehen in ihrer kleinen Stola. Mein Bruder wird von seiner Anstellung als Zimmermann erzählen. Und Vater wird sich wieder den Bauch halten vor Lachen, wenn meine Mutter herrliche Witze zum Besten gibt. Glaub mir, die Classis gibt mir viel von diesem Familiengefühl. Ich sehe dich inzwischen als Freund!"


    Ich lächelte verlegen. Das hatte er mir bisher nicht gesagt, obwohl wir uns wirklich gut verstanden und hinter dem Rücken des Centurios gern mal ein Späßchen machten. Wir waren wirklich Freunde.


    "Ich danke dir, auch ich sehe dich als Freund, Quintus! Meine Familie ist geteilt. Einige unter ihnen sind hier in Germanien, ebenfalls in der Armee. Mein Vetter Cyprianus ist nach Rom gereist, um dort fürs Quaestorenamt zu kandidieren. Und nunja, was die anderen so machen, weiß ich nicht!", sprach ich grinsend. Der Ton innerhalb der Truppe war herzlich und warm. Man half sich gern und ließ niemanden zurück, wenn ihn Schwäche befiel.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!