• Es war ein nebeliger Morgen, als eine Gruppe von römischen Reitern den Limes ab. Eigentlich alles Routine, bis sie Schreie aus dem nahen Wald wahrnahmen. Sie zügelten ihre Pferde und sahen in die Richtung, aus der die Schreie kamen. Dort erschien plötzlich ein Mann, in einer zerrisenen und schmutigen roten Tunika gehüllt. Er stolperte merh vor sich hin, als zu laufen. In einiger Entfernung zu ihm tauchten germanische Reiter auf. Sie riefen ihm hinterher.


    Die römischen Reiter rißen ihre Pferde herum und ritten auf die Schar zu. Diese sah die Gefahr und machte kehrt. Doch einer von ihnen zog eine Ger und warf sie nach dem Fliehenden. Die Ger traf ihm in den Rücken und der Fliehende fiel zu Boden. Dann machte auch der Reiter kehrt und verschwand zurück in den Wald.


    Die römischen Reiter erreichten den Mann. Er sah recht abgemagert aus und trug die Tunika eines Soldaten. Anscheinend ein gewöhnlicher Gefangener, bis ihnen der Senatorenring auffiel.


    Es konnte nur eine Person sein, denn nur ein Senator wurde in Germanien vermisst: Publius Tiberius Maximus.


    Einer der Reiter beugte sich hinab zu dem Verletzten, doch viel Hoffnung gab es nicht mehr.


    Der Senator, der einst Tribun gewesen war stammelte nur noch:


    "Tiberius... Helena... Liebe sie..."


    Dann brach er tot zusammen.

  • Die Reiter blickten sich zunächst unschlüssig an, bis der Leiter der Patrouille entschied, hier nicht dumm rumzustehen. "Ladet den Leichnam auf und wir bringen ihn zurück ins Lager."


    Die Soldaten befolgten den Befehl und bald erreichten sie das Standlager ihrer Einheit. Skeptisch nahm der Praefect die Meldung entgegen und liess die Leiche ins Gebäude bringen. Der Senatorenring überzeugte schließlich auch ihn und er beschloss, ein paar Briefe zu schreiben.

  • Lange hatte man im Lager auf eine Antwort gewartet und mit bescheidenen Mitteln versucht, die Leiche des Senators so gut es geht in einem akzeptablen Zustand zu halten. Die Kälte des Winters leistete dabie allerdings einige nicht zu verachtende Dienste. Jetzt endlich lag dem Praefectus eine Nachricht des Legaten vor.


    "Der Leichnam soll der Familie in Hispania übergeben werden." Einige Männer verdrehten die Augen, als er Praefectus die Anordnung verkündete. "Bei dem Wetter, und dann noch Hispania..."


    Einer der Centurionen reagierte am schnellsten: "Andererseits - hey, wir können nach Hispania! Ich melde mich freiwillig!"

  • Die Vorbereitungen für die Überführung des Leichnams waren schnell getroffen. Ein einfacher Holzsarkophag auf einem Ochsenkarren musste trotz des Standes des Toten reichen. Der Centurio wählte einige Männer aus, die ihn begleiten sollten. Ausgerüstet mit warmen Decken und etwas Proviant als Wegzehrung bis zur nächsten Raststation machten sie sich zu Pferd auf den langen Weg nach Hispania. Bis Vesontio würden sie die Straße nutzen müssen, ab dort würde es per Schiff schneller und bequemer gehen.

  • Tage später erreichten sie Vesontio und waren froh, den beschwerlichsten Teil der Reise hinter sichg ebracht zu haben. Sie waren jeden Tag von morgens bis abends geritten und kamen doch mit dem Ochsenkarren nur langsam voran. Nur einmal hatten sie sich einen Ruhetag gegönnt.
    Im Flusshafen erkündigten sie sich nach einer Möglichkeit eines Transportes direkt bis ans Mittelmeer, aber keiner der Schiffer war kurzfristig auf eine solche Reise vorbereitet. Aber für den ersten Flußabschnitt konnten die Männer einen Schiffer auftreiben, der sie und den verstorbenen Senator transportieren wollte. Also luden sie den Sarkophag um, mieteten für den Ochsenkarren und die Pferde eine Unterstellmöglichkeit am Hafen und begaben sich auf das große Flußschiff, dass neben ihnen noch allerlei Waren transportierte.


    > > > Überführung

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