Eine kleine Abteilung der Vigiles ritt in südlicher Richtung. Bald würden sie Misenum erreicht haben. Anfangs hatte Optio Corus oft nach hinten gesehen, um zu kontrollieren, ob alle noch im Sattel saßen. Zwischenfälle gab es keine. Pausen gab es wenige. Man aß oft vom Sattel aus, nur zum Schlafen stieg man ab.
Vigiles reiten nach Misenum
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Mittlerweile hatte auch Metellus sich an seinen Rappen "Fabius" gewöhnt.....oder umgekehrt. Zwar taten dem Vigilus sämtlich Knochen weh, und der Verzehr der Nahrung im Sattel endete damit, das das Meiste zu Boden viel, aber die Vögel in der Umgebung freute es. Was sie wohl in Misenum erwarten würden, fragte sich Metellus. Hmmmm, die Aurelier hatten dort ein Anwesen, und viele seiner Kameraden waren Aurelier...ob es einen Zusammenhang gab? Das könnte interessant werden, und der Vigilus fragte sich, ob seine Kameraden wohl wüssten, das er ein Klient der Gens Aurelia Sophus war.
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Unter den Vigiles befand sich auch Tutor. In südlicher Richtung bewegte er sich erstmalig. Ursprünglich kam er aus Spanien. Rom nannte er noch nicht lange seine Heimat. Gespannt auf die kommenden Aufgaben galoppierte er in der Gruppe und besah sich Umgebung. Ab und zu grinste er Metellus an, der mit dem essen so seine Schwierigkeiten hatte.
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Metellus bemerkte das Grinsen seines Kameraden und zwinkerte ihm zu.....
Wenn ich bei diesem Geschaukel hier Milch in meiner Feldflasche hätte, ich möchte wetten, in Misenum wäre sie zu reinster Butter geworden. ....Bei den Vigiles kann man einiges erleben......wer weiß, vielleicht patrouillieren wir eines Tages mit einem Schiff auf dem Rhenus
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"Unwahrscheinlich, Kamerad, aber an ein Pferd wirst du dich wohl gewöhnen müssen. Nicht nur für Fernreisen, sondern auch für Patrouillen in Rom."
Tutor grinste und zwinkerte zurück.
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Sag mal, mein lieber Tutor. Jetzt, da du Patrizier geworden bist.....Metellus lachte ihn breit an.....willst Du Dir da nicht mal etwas gönnen? Du lebst spartanischer als die Barbaren im hohen Norden. Ein neues Gewand, ein wenig Wohn-und Esskomfort würde deinem Stand gut zu Gesicht stehen
Selbiges fiel ihm ja auch bei Corus auf, und er fragte sich, ob er selbst nicht etwas zu viel prassen würde.
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"Es gibt Menschen, die achten auf ihren äußeren Schein mehr als auf ihre Überzeugungen. Zu ersten gehöre ich nicht. Zum Leben brauche ich nicht viel. Da sind die Militärkleidung und die Ausrüstung. Das reicht. Mein Zuhause ist die Kaserne. Meinem Onkel wird es so ähnlich gehen."
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Eine sehr löbliche Einstellung, dachte sich Metellus. Auch er stand zu seinen Überzeugungen, aber ein wenig Genuss gehörte für ihn einfach dazu
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