Maecenas Geist in fremden Hallen

Als ich über die Mercati streifte kam ich auch an der Taberna Apicia vorbei. Sie musste wohl neu sein, als ich vor vielen Jahren mal in Rom gewesen war, war hier noch eine kleine Bäckerei gewesen. Vor der Tür sah ich eine Frau stehen, die doch sehr schön aus sah. Allerdings sah sie nicht sehr glücklich aus. Mit einem lächeln trat ich zu ihr und fragte: "Salve, ihr seht nicht glücklich aus. Wollen wir vielleicht zusammen einen Wein in der Taverne trinken?"

Ich merkte nichts von der Skepsis von Perilia nicht. Ich ging hinter ihr in die Taberna und als wir uns an einen freien Tisch gesetzt hatten fragte ich:
"Sagt, wie heißt ihr?"
Dann hängte ich noch an:
"Wenn ich mich vorstellen darf: Publius Decimus Flaccus."
Ich lächelte sie freundlich an.

"Stammst du auch aus Germanien, Perilia?"
Flaccus lies sich und Perilia einen Krug verdünnten Wein vom Wirt bringen.

"Ah ... auch aus Hispania. Ja, eine schöne Provinz. Ich bin in Tarraco aufgewachsen."

Flaccus war zwar etwas verwundert, zeigte davon aber nichts und sagte so freundlich:

"Ja, fragen darfst du schon, Perilia. Nur ob ich antworte weiß ich nicht."

Er würde auch nicht jedem alles über sein Privatleben sagen. Ich lächelte freundlich und nahm noch einen Schluck von dem verdünnten Wein.

Den Oberkellner - oder wer mich da immer nach dem Geschmack des Fusels in dieser Schenke gefragt haben mochte - kurzerhand stehend lassen, stand ich auf und begab mich in die Richtung eines Tisches an der Wand, um mich zu vergewissern, ob ich einer Sinnestäuschung erlegen sei.

Als ich IHRE glockenreine Stimme hörte...

Zitat

Original von Pompeia Perilia
Ich wuchs in Saguntum in der Provincia Hispania auf

...wußte ich, dass auf meine Augen Verlass war.

Ich schaute sie an, fassungslos vor Freude...

"Perilia..." sagte ich mit glücklicher Stimme und trat auf sie zu...

Ein Mann saß mit Perilia am Tische. Kurz musterte ich ihn, grinste ihm entschuldigend zu, dann wandte ich meine Blicke IHR zu. Lange Jahre hatten wir uns nicht gesehen und ich konnte es kaum fassen, sie hier in Rom wiederzusehen.

Meine Hand nahm die ihre und ich lächelte sie an...

Sanft zog ich sie aus ihrem Stuhl empor, bis wir uns gegenüberstanden...

"Salve Flaccus." begrüßte ich den Decimus und überlegte kurz, wie er zu der Ehre kam, an Perilias Tisch zu sitzen. Vertraut miteinander wirkten beide aber nicht und so schob ich den Gedanken schnell beiseite.

Meine Freude Perilia wieder zu sehen überwog alles.

So sagte ich zu ihr, "Wenn ich nicht störe..."

In Wahrheit konnte ich kaum den Augenblick erwarten, mit ihr allein zu sein. Sie zu fragen, wie es ihr ergangen ist, seitdem...

Flaccus war etwas überrascht, als dieser merkwürdige Mann zu Perilia kam und schaute erstmal fragend. Vorallem fragte ich mich, wie wohl die Frage heißen würde, die Perilia mir stellen wollte. Den Anfang kannte ich ja schon, und konnte mir auch denken wie sie zu Ende ging, doch das konnte warten bis wir wieder allein waren. Ich konnte das Grinsen von dem fremden Mann nicht wirklich interpretieren, für mich gab es in dieser Situation nichts zu grinsen. Was wollte dieser Mann?
"Nein, wir hatten tatsächlich noch nicht die Ehre uns zu treffen", sagte ich freundlich und lächelte. So überdeckte ich das, was wirklich in mir vorging. Die beiden, oder zumindest Niger Perilia, schienen sich zu mögen. Also lehnte ich mich zurück und schwieg erstmal.