Maecenas Geist in fremden Hallen

  • Da auch Flaccus keine Einwände zu haben schien, setzte ich mich zu den beiden.


    Bei Perilias Worten hätte ich fast laut losgelacht. Ein Grinsen konnte ich mir jedoch nicht verkneifen. So kannte ich Perilia. Sie wußte genau, dass Flaccus und ich den jeweils anderen jetzt ziemlich weit weg wünschten.


    "Mal sehen..." sagte ich lächelnd und liess somit offen, ob ich gedachte, vor Flaccus meine Lebensgeschichte zu erzählen. Der Ball lag zunächst bei ihm.

  • Anscheinend überließ er das Wort mir, so begann ich zögernd zu sprechen:
    "Wenn ihr eine Geschichte über meinen Namen hören wollt, so werde ich euch leider enttäuschen müssen." Ich machte eine kurze Pause und dachte: "Perilia hätte ich vielleicht etwas erzählt, aber einem noch fremderen Mann, für den ich keinerlei Gefühle, was ja auch zu verstehen war, empfand: Nie im Leben." "Meine Eltern gaben mir diesen Namen. Ich wüsste nicht was sie dazu gebracht hat mich so zu nennen, daher kann ich euch leider keine Geschichte über meinen Namen erzählen."

  • Das ist doch gut so. Denn Du scheinst den Namen Flaccus (sim-off: der "schlapp" bedeutet) ja auch nicht wirklich zu verdienen.


    Ich hob meinen Becher und stieß mit Flaccus an


    Lass uns erst einen Schluck nehmen und dann meinem Cousin lauschen!

  • Flaccus schien sich vor mir zu genieren, etwas von sich zu erzählen. Ich verstand ihn sogar.


    Nun war ich an der Reihe mit meiner Erzählung.


    "Warum meine Eltern mich Niger nannten, liegt auf der Hand. Wer mich anschaut, weiß die Antwort schon. Schon sehr früh sproß der schwarze Haarschopf, welcher mir zur Zier gereicht...", machte ich es kurz. Perilia kannte die Geschichte ohnehin seit langem.


    Ich überlegte kurz, ob ich meinen schon bezahlten Wein von meinem früheren Tisch holen sollte, entschied mich dann aber dagegen. Sicher würde ich mit Perilia auf unser Wiedersehen anstoßen. Aber nicht mit einem Fremden am Tisch, den sie gerade erst kennengelernt zu haben schien.


    Andere Gedanken schossen durch meinen Kopf. Das was Perilia und mich einst verband, dass war das eine. Was würde jetzt sein, nach so langer Zeit? Was konnte sein?

  • Ich wurde nach einem Goldminienstädchen in Asia Minor benannt....

    Sim-Off:

    Eigentlich ist es eine autralische Goldminengesellschaft...

    sagte ich mit wechelhaften Gefühlen


    Und das hat auch irgendwie meinen Lebensweg bestimmt. Ich leite eine Goldschmiede. Was macht ihr denn ausserhalb dieser Taverne?

  • Die Geschichte von Niger war kurz, etwas anderes hatte Flaccus auch nicht erwartet. Seine Haare waren wirkich tiefschwarz. Etwas skeptisch musterte er Niger, lenkte seine Aufmerksamkeit dann aber wieder auf Perilia, die nun ihre Geschichte erzählte. Goldminenstädtchen? Er ließ sich nichts anmerken und antwortete so ruhig, dennoch spöttisch zu Niger lächelnd: "Ich habe meinen Beruf in Hispania. Ich bin Schreiber in der Hafenstadt Carthago Nova." Irgendwie kam ihm Niger arbeitslos vor. Aber auch Flaccus konnte sich leicht täuschen. :)

  • Als Flaccus bemerkte, dass es doch schon so spät war sagte er noch zu den beiden: "Entschuldigt mich bitte, aber mein Schiff nach Carthago Nova fährt jetzt gleich. Ich werde mich nun also verabschieden." Dann stand er auf, bezahlte den Wirt und verschwand daraufhin.

  • Gerade als Flaccus gehen wollte wandte ich noch schnell das Wort an ihn


    Wenn es Dir Recht ist würde ich Dich gerne besuchen wenn ich in Hispania weile. Ich möchte nämlich bald den dortigen Proconsul aufsuchen. Bis dahin wünsche ich Dir eine gute Reise und hätte gerne Nachricht ob Du die Seereise empfehlen kannst... ich stand auf und küsste ihn kurz auf die Wange


    Pass auf Dich auf..

  • Noch schöner? Ich rümpfte die Nase
    Du hast immer gesagt ich wäre perfect. Wie kann ich dann schöner werden? DU HAST MICH ALSO EIN LEBEN LANG BELOGEN!!!!


    Ich wartete kurz bis Niger ausser Fassung war, dann lachte ich los :D, umarmte ihn und weinte vor Glück


    Beim NEPTUN! Was bin ich froh das Du wieder da bist

  • Zitat

    Original von Pompeia Perilia
    Noch schöner? Ich rümpfte die Nase
    Du hast immer gesagt ich wäre perfect. Wie kann ich dann schöner werden? DU HAST MICH ALSO EIN LEBEN LANG BELOGEN!!!!]
    Ich wartete kurz bis Niger ausser Fassung war, dann lachte ich los :D,...


    Immer noch die Gleiche, dachte ich und war froh darüber. Trotz der Schrecksekunde, welche Perilia mir eingejagt hatte. Es war ihr schon früher ein Genuß gewesen, meine eigenen Worte ab und zu im Scherz gegen mich zu verwenden.


    "Schimpfen sollte ich mit dir. Dich jahrelang vor mir zu verstecken und mir so deine Schönheit vorzuenthalten...", spielte ich das Spiel mit und scherzte jetzt meinerseits. Am Ende prusteten wir beide vor Lachen.



    Zitat

    Original von Pompeia Perilia
    ... umarmte ihn und weinte vor Glück


    Fest drückte ich Perilia an mich, noch fassungslos vor Glück, dass mein an Mercurius gerichteter Wunsch so rasch in Erfüllung gegangen war. Manchmal ist auf die Götter doch Verlaß, dachte ich, und Mercur stand ab sofort ganz oben in der Liste meiner Lieblingsgötter. ;)


    Vorsichtig löste ich dann unsere Umarmung. Hielt sie an ihren Schultern und schaute ihr ins Gesicht, in ihre feucht schimmernden Augen. Mühevoll widerstand ich der Versuchung, ihr die Tränen wie einst aus dem Gesicht zu küssen. Nicht hier und nicht bevor ich wußte wie es zwischen uns jetzt stand.



    Zitat

    Original von Pompeia Perilia
    Beim NEPTUN! Was bin ich froh das Du wieder da bist


    "Und ich erst... Nicht weinen, Kleines. Jetzt wird..." Ja, was wird jetzt...?, dachte ich und beendete den Satz nicht.


    Stattdessen entnahm ich meiner Kleidung ein sauberes Tuch und tupfte ihr damit zärtlich die Freudentränen aus dem Gesicht.

  • Die unbeschwerten Tage unserer Jugend zogen an uns vorbei, halb betrauert halb glücklich hinter uns gelassen. Damals war alles einfach gewesen, Jugendliebe, Heldenträume. Ich fühlte in mich und war unsicher. Nichts war wie früher doch ich genoss jeden Augenblick dieses Wiedersehens. Weisst Du noch damals als der Bauer uns erwischte....?

  • "Ja, natürlich. Erwürgen hätte ich ihn können.", antwortete ich lachend.


    Damals fanden wir es beide nicht so lustig, aber heute konnten wir gemeinsam darüber lachen.


    "Dieser Trottel kam wirklich im unpassendsten Moment. Zum Glück fanden wir..."


    Perilias Augen, in welche ich lächelnd schaute, hatten mich seit jeher fasziniert. In ihnen sah ich nun die gleiche große Freude über unser Wiedersehen, welche auch ich empfand. Genauso las ich darin aber, dass sie ähnliche Gedanken bewegten wie mich selbst. Was würde sein..., was konnte sein..., wie hatten die Jahre uns verändert...


    Die Zeit hatte uns lange Jahre getrennt. Die vor uns liegende Zeit würde unsere Fragen beantworten. Eines wußte ich jedoch, als ich so in ihr Antlitz schaute. Perilia bedeutete mir sehr viel. Immer noch...


    "Peri, weißt du...", sagte ich, "das ich dich bereits kurz nach meiner Ankunft in Rom zu sehen glaubte? Ich betrat gerade das Gebäude der Schola Atheniensis... Nur einen Augenblick sah ich dich und hielt es im ersten Moment für ganz und gar unmöglich, du in Rom. Bevor ich dann realisiert hatte, dass du es wahrscheinlich wirklich warst, verschwandest du bereits im Menschengewimmel auf dem Forum Romanum. Ohrfeigen hätte ich mich können in diesem Augenblick. Von der Schola ging ich dann sofort zum Tempel des Mercurius und brachte diesem ein Opfer..."

  • "Ich opferte Mercurius, damit er deine und meine Schritte nochmals zusammenführt. Dies tat er und ich bin ihm unendlich dankbar dafür..."


    Ein warmer Glanz lag in meinen Augen, die auf Perilia gerichtet waren.

  • MIt einem Lächeln küßte ich Perilias Finger auf meinen Lippen und zog sie dann mit zärtlichem Griff von dort fort, um sprechen zu können. Lösen konnte ich meine Hand danach jedoch nicht von der ihren.


    "Andere Zeiten... Ja. Und sie sind lange her. Aber Kinder...? Nein, als Kind sah ich dich damals schon lange nicht mehr und du mich auch nicht...", widersprach ich sanft, hielt ihre Hand, spürte ihre Unsicherheit.


    "Weißt du, was ich mich frage?"

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