In an grindign Beisl in Favoriten (äh; in der Suburbs)

  • Ich bin sehr enttäuscht, als ich höre, wie Brutus verneint. Meine Ahnungen können sich nicht bestätigen. Doch muß ich es sagen, wen ich verdächtige, zu viel hängt davon ab...


    Du hast ihn nie gesehen. Ich hatte so sehr gehofft sein Ende mit deiner Aussage zu besiegeln.Aber es muss noch andere Wege geben. Auch wenn sein Name ...


    Ein stechender Schmerz bohrt sich tief in meinen Rücken. Was ist passiert? Dann sehe ich die Überraschung in den Augen der anderen.


    Langsam verstehe ich...


    Langsam wird es dunkel... unendlich langsam...


    Der Schmerz vergeht...


    Tot.

  • Miror zerrte am Dolch.
    Die Klinge hatte sich zwischen den Rippen verkanntet.
    Augenblicke später ließ Miror davon ab.
    Griff unter seinen Umhang.



    Das Zeichen.
    Der Mann auf der rechten Seite.
    Den Dolch unter dem Mantel hervorreissend.
    Der Dritte am Tisch war sein Ziel.


    Der Dritte am Tisch war aufgesprungen.
    Kein Zögern.
    Kein Erschrecken,
    als Reaktion auf den Tod des Syriers, war zu bemerken.
    Die Erfahrung eines Berufssoldaten ließ den Dritten handeln.



    Doch seine Aufmerksamkeit war auf den Meuchler gerichtet, der ihn von links angriff.


    Eine schnelle Bewegung.
    Der Umhang flog dem Mordgesellen entgegen.
    Verdeckte für Momente das Geschehen.


    Eine Armbewegung,
    ein kurzes Stoppen,
    ein Abschütteln,
    einen guten Schritt entfernt.
    Dann setzte der Meuchelmörder seinen Angriff fort.
    Mit Mord in den Augen drang er auf ihn ein.


    Sah jetzt den Harnisch.
    Sah das Gladius.
    Das Gladius,
    wie aus dem Nichts in der Hand erschienen.
    Erkannte seinen Fehler.
    Wollte reagieren.
    Zu spät.
    Spürte angstvoll die stählerne Klinge in seinen Unterleib fahren.
    In sein Gedärm eindringend, aufschlitztend.
    Mitleidlos und professionell geführt.



    Einen Schritt zu langsam.
    Einen Augenblick zu spät,
    war der Rechte gewesen.
    Hatte den Tod seines Spiessgesellen angesehen.
    Doch nun war er in Reichweite.
    Hinterrücks.
    Den ungeschützen Nacken vor sich.
    Den Dolch zum Stoß bereit ...

  • Ich lag auf dem Boden.
    In Wellen durchzog mich der Schmerz.
    Seltsam verzerrt sah ich Secundus.
    Mit dem Gladius einen der Halunken durchborend.


    Hinter ihm ein anderer.
    Mit gezückter Kinge.
    Ich wollte schreien.
    Ich brachte nur ein Krächzen hervor.


    Der Dolch senkte sich.


    Eine gewaltige Faust riss den Kopf des Meuchlers zur Seite.
    Der Dolch fiel zu Boden.
    Ein riessiger Schatten legte sich um den Mörder.


    Mein Angreifer.
    Ich sah sein Grinsen.
    Er hatte sich gefangen.
    Einen Schemel in der Hand.
    Bereit mir den Schädel einzuschlagen.
    Hilflos versuchte ich mich wegzurollen.
    Der Schmerz raubte mir fast die Sinne.
    Die bewegungsfähige Linke als schwaches Schild erhoben.
    Ungenügend geschützt durch den bleibeschwerten Handschuh
    .

  • Miror's Hand ereichte den zweiten Dolch.
    Doch er zögerte.
    Es hatte gut begonnen.
    Doch nun schien es aus dem Ruder zu laufen.


    Der dritte Mann, ein kampferprobter Offizier, hatte Manus kurzerhand abgeschlachtet.
    Und dann war der Riese aufgetaucht.
    Der scheinbar betrunkene an der Wand gelehnt hatte.
    Er hatte einfach Livius gepackt und ihm mit seinen Pranken das Genick gebrochen.
    Miror hatte das Geräusch berechender Knochen laut und deutlich vernommen.
    Und die unatürliche Stellung des Kopfes gesehen, als ihn der Riese wie ein zerbrochenens Spielzeug zur Seite warf.
    Wo war Darus ? Miror befürchtete, das dieser dabei war sich abzusetzen.


    Miror's Blick fief auf den am bodenliegenden Brutus.
    Serus hatte einen Hocker geschnappt und machte sich dran ihm den Schädel einzuschlagen.
    Miror grinste.


    Und dann gefrohr es auf seinen Zügen.
    Der Offizier setzte mit einem Sprung über den Tisch hinweg um Brutus beizustehen.
    Sein Gladius stiess nach vorne.
    Serus versuchte auszuweichen.
    Halb gelang es ihm noch sich wegzuducken.
    Doch er war zu langsam.
    Das Gladius traf nicht seine Brust.


    Es fuhr ihm in den Hals.
    Eine Fontaine von Blut spritzte auf Miror.


    Nur Sekunden waren seit dem ersten Stich vergangen.
    Miror beschloss das es an der Zeit war zu verschwinden.
    Er liess den Dolch los, und rannte, um sich stossend, zur Türe.

  • Wie durch ein Wunder war der Hocker nicht auf mich herniedergefahren.
    Hatte nicht meinen Schädel zertrümmert.
    Hatte nicht seinen kostbaren Inhalt über den dreckigen Boden verteilt.


    Stattdessen regnete es Blut.
    Secundus war über den Tisch geflankt.
    Er hatte dem Meuchler das Gladius in die Kehle gerammt.


    In diesem Moment sah ich Miror türmen.
    Ich wollte ihn aufhalten, schreien, doch ich konnte nicht.


    Secundus stand halb über mir.
    In blutbespritzten Harnisch und mit teifrotem Gladius.


    Neben ihm ein Riese mit Pranken wie Vorschlaghämmer.
    Ich hatte keine Ahnung, woher er aufgetaucht war.



    Dann brach das Chaos aus.
    Der ganze Kampf hatte nur Sekunden gedauert.
    Jetzt erst realisierten die angetrunkenen Besucher was passiert war.
    Und sie reagierten.


    Schemel flogen zur Seite,
    Tische kippten,
    Weinkrüge zersplitterten auf dem Boden
    und Essensreste verteilten sich.
    Schreiend stürzten sie zum Ausgang.


    In diesem Gewühle verlor ich Miror aus den Augen.


    Eine Unmenge von Blut war auf mir und um mich herum.
    Ich hoffte das es nicht alles meines war.
    Meine Schulter schien sich an den Dolch zu gewöhnen.
    Der Schmerz war in ein dumpfes Pochen übergegangen.
    Wie durch Stoff gedämmt.
    Der ganze Raum schien sich zu verdunkeln.
    Die Geräusche wurden leiser.
    Ich spürte, das ich in eine willkommene Bewustlosigkeit glitt.


    Dann wurde es schwarz um mich.

  • Blut. Geschrei, herumrennende Menschen. Und Blut. Auf dem Panzer, auf dem Gladius, auf dem Boden, auf fünf reglos daliegenden Gestalten. Mars hatte gewütet.


    Ehe Felix verstanden hatte, was geschah, hatte sein Schwert schon Fleisch zerschnitten. Nach dem nur Sekunden dauernden Angriff stand er nun mitten im Massaker und versuchte das Geschehene zu rekonstruieren, Aktionen nachzuvollziehen.


    Syrius war als erster angegriffen worden. Er schien wohl das Hauptziel gewesen zu sein, seine Angst berechtigt. Sein Angreifer... ein Blick auf den leblosen Körper... sein Mörder! konnte entkommen.


    Dann der Angriff auf Catus. Felix bückte sich, untersuchte den Ulpier genauer. Er hatte wohl Glück gehabt, oder viel eher den Beistand der Götter: Der Dolch hatte nur seine Schulter erwischt, die zwar stark blutete, aber kaum tödlich sein konnte. Felix dankte den Göttern dafür, dem Kaiser nicht dieselbe traurige Nachricht überbringen zu müssen wie Hungaricus.


    Und dann war er dran gewesen. Von zwei Seiten angegriffen. Felix dankte erneut den Göttern, für die schnelle Führung seines Schwertes und für die Weitsicht, gut ausgerüstet und nicht alleine hergekommen zu sein. Nach dem Fall seiner beiden Angreifer war der Catus' der nächste gewesen, eine reine Reaktion ohne langes Nachdenken.


    Und nun lagen alle am Boden, einer tot wie der andere.
    Nur Catus atmete, doch für wie lange noch?


    Belunius' Brüllen erschallte. Er war nach draußen gegangen, um Verstärkung zu holen. Herbeizurufen, schließlich war sie ja recht nahe postiert. Es dauerte also nicht lange, bis es in der Spelunke von Soldaten nur so wimmelte.


    Ein ereignisreicher Tag - und ein folgenreicher.


    Die Leichen der Verbrecher wurden zwecks weiterer Untersuchung den Cohortes Urbae übergeben, die sterblichen Überreste des Syriers wurden erst gesäubert und dann dem Pater Familias überstellt.
    Catus wurde so geheim und schnell wie möglich in die Regia gebracht.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • ......
    ......
    ......
    ......


    Es war mir nicht leicht gefallen hier her zu kommen. Die Erinnerungen an das Geschehene waren noch frisch, obwohl es jetzt schon eine ganze Weile her war.
    Doch diese Kaschemme war ein guter Ausgangspunkt für meine Suche.


    Ich nippte an dem Becher mit dem was der Wirt als Wein bezeichnete. Falls es tatsächlich Wein sein sollte, war er geschmacklich zumindest sehr befremdlich.


    Meine Kleidung war einfach und abgenutzt. Mein äusseres etwas verdreckt und ungepflegt.
    Ich versuchte den Eindruck eines müden und hoffnungslosen Mannes zu machen und gleichzeitig auf alles zu achten was hier so vor sich ging.
    Auf die Gesprächsfetzen und besonders ob ich irgendwo ein bekanntes Gesicht sehen würde.


    Das Gladius, versteckt unter den Stoffetzen drückte.
    Es war eigentlich für so etwas zu groß. Aber in Anbedracht der Umstände ...
    ... Miror ...
    Es war an der Zeit diese Angelegenheit ein für alle mal zu erledigen ...
    ... endgültig ...


    Brutus war zurück in der Suburba.



    Ich beobachtete und wartete.

  • Als Brutus war es nicht schwer gewesen.
    Einige Sesterzen da, einige dort, ein paar Tipps über lohnende Objekte, ein bisschen Wein und bald schon wusste ich was ich wissen wollte.
    Ausserdem wusste ich nun, wo in den nächsten Tagen eingebrochen werden würde.
    Miror wurde unvorsichtig.
    Sein Umzug war nicht unbemerkt geblieben.


    Allerdings beunruhigte mich eine Sache.
    Ich war nicht der einzige der sich für Miror interessierte.
    Und ein sehr beunruhigendes Gerücht landete bei mir.
    Praetorianer.
    Was bei allen Göttern war hier los ?


    Ich hatte keine Ahnung, aber ich befürchtete etliches.
    Aber es war auch egal, falls ich zuerst Miror finden würde.
    So schnell es ging verlies ich die Kaschemme und machte mich auf.


    Zum Unterschlupf Mirors.

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