Noch immer war es für Septima, als würde sie einen Fremden treffen, wenn sie auf Aurelius Ursus traf. Bisher hatte die junge Frau keinerlei Probleme mit dem Kennenlernen von Männern hier in Rom gehabt, aber bei Ursus war alles anders. Nach einer kurzen Begrüssung, betrat sie mit ihrem 'Verlobten' die Regia, in der das Eheregister geführt wurde. Sie hatten nicht viel Zeit für sich, um lange Gespräche zu führen, sondern konnten gleich das Officium betreten. „Salve.“ grüßte Septima ebenfalls den Beamten. Da Ursus bereits alles wichtige gesagt hatte, blieb für Septima nichts weiter zu tun als dekorativ neben ihm zu stehen und zu warten was der Beamte nun erwidern würde.
Officium| Eheregistratur
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Nachdem der Beamte sich ihnen zugewandt hatte, sagte Orestes: "Ich bin der Augur Manius Aurelius Orestes und meine Verlobte ist Tiberia Arvinia. Wir sind beide sui iuris und die Verlobung fand am ANTE DIEM IV KAL IAN DCCCLX A.U.C statt."
Er war nicht gerade in Plauderlaune angesichts dieses bürokratischen Aktes und der Show, die dieser Beamte hier abzog.
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Oh, ein augur! Der Verginier schluckte und setzte sich gleich mal etwas gerader hin, man wollte ja einen guten Eindruck machen. "Herzlichen Glückwunsch!" meinte er zuvorkommend. So eine Verlobung war ja nun kein allzu großer Akt, deswegen setzte er die Zustimmung des tutor der Tiberia einfach mal voraus. Bei der Hochzeit würde er dann ein entsprechendes Dokument verlangen, immerhin musste alles seine Ordnung haben!
Nun aber trug er erst einmal die Verlobung ein und drehte das große Buch dann so, dass die beiden Brautleute hineinschauen konnten. "Recht so?" fragte Scaeva und schmunzelte.
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"Bene, bene! Und vielen Dank für Deinen Dienst hier!", sagte Orest sich das Schmunzeln verkneifend. Hatte er da nicht eine Veränderung im Freundlichkeitsgrad festgestellt. Nun gut, immerhin war es das für heute. Er wandte sich zu seiner Nuptia: "Caelo meo, das wäre es auch schon, wir könnten also an eine gemütlicheren Ort gehen, um noch einiges zu besprechen.". Dann wandte er sich zum Gehen und bot dabei "seiner" Arvinia den Arm an.
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Arvinia nickte, das Wort überließ sie ihrem Verlobten. Endlich war es eingetragen und somit offiziell. Jetzt konnte das organisatorische kommen! Vermutlich würde Manius ganz schön genervt davon sein, immerhin hatte Arvinia viel vorzuschlagen, was er wohl zu den Gästen sagen würde, die sie geplant hatte? Doch erstmal einen gemütlichen Ort finden!
Sie hakte sich bei ihm ein "Ja Manius, jetzt ist es wirklich beschlossen und offiziell!" und die Freude in ihren Augen war nicht zu übersehen. Das Paar verlief das Officium und Esther trottete hinter den beiden Patriziern her. -
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Zitat
Original von Marcus Valerius Mercurinus
Der Mann nahm die Urkunde an sich und studierte sie aufmerksam. "Ist das die beglaubigte Abschrift für unsere Akten? Wir bräuchten nämlich eine, nicht dass es da hinterher zu Schwierigkeiten kommt", erklärte er, als es klopfte und jemand einfach herein kam, ohne auf die entsprechende Aufforderung zu warten. "Ehm, ja. Aber ich muss euch bitten, draußen zu warten, bis ihr an der Reihe seid!" wies der Beamte das Paar zurecht und deutete mit erhobener Braue und gestrecktem Arm auf die Tür. Leute gab's! Man konnte doch nicht einfach so hereinspazieren in der Annahme, dass man sofort an der Reihe war! Verginus Scaeva sollte sich wirklich für einen eigenen scriba stark machen, dann wäre die Sache mit den Terminen wenigstens besser geregelt...Leider mußten Ursus und Septima feststellen, daß ein anderes Paar sich gerade bei dem Beamten befand, also traten sie zurück auf den Gang und warteten.
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Zitat
Original von Marcus Valerius Mercurinus
Der Mann nahm die Urkunde an sich und studierte sie aufmerksam. "Ist das die beglaubigte Abschrift für unsere Akten? Wir bräuchten nämlich eine, nicht dass es da hinterher zu Schwierigkeiten kommt", erklärte er, als es klopfte und jemand einfach herein kam, ohne auf die entsprechende Aufforderung zu warten. "Ehm, ja. Aber ich muss euch bitten, draußen zu warten, bis ihr an der Reihe seid!" wies der Beamte das Paar zurecht und deutete mit erhobener Braue und gestrecktem Arm auf die Tür. Leute gab's! Man konnte doch nicht einfach so hereinspazieren in der Annahme, dass man sofort an der Reihe war! Verginus Scaeva sollte sich wirklich für einen eigenen scriba stark machen, dann wäre die Sache mit den Terminen wenigstens besser geregelt...Valerian runzelte die Stirn. Die Bürokratie hier in Rom wurde wahrhaft immer schlimmer. "Ihr braucht eine Abschrift, um eine Verlobung einzutragen? Es gibt eine weitere Urkunde, die in der Kanzlei hinterlegt ist, das sollte doch wohl genügen, zumal wenn Du als vertrauenswürdiger Beamter hier einen Vermerk hinterlegst, daß die Original-Urkunde vorgelegen hat. Nein, dies ist keine Abschrift, die Du behalten kannst, aber ich lasse eine anfertigen und wir bringen sie mit, wenn wir zur Eintragung der Eheschließung wiederkommen. Können wir uns darauf einigen?"
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Irgendwie musste sie sich ein genervtes Augenrollen verkneifen. Verdammtes Bürökratenpack ging es ihr durch den Kopf. Alles brauchten sie in doppelter und dreifacher Ausfertigung, weil es ja anders anscheinend nicht ging. Als sich die Tür hinter ihnen öffnete drehte sie sich um und entdeckte zu ihrer großen Verblüffung Tiberia Septima in Begleitung von... gute Frage, das Gesicht kam ihr zwar bekannt vor, doch wollte ihr der Name nicht einfallen. Wo hatte sie ihn getroffen? Bei den Fontinalien, ein Freund von ihrem Onkel Sedulus. In diesem Moment stellte er sich auch gleich vor: Aurelius Ursus. Das war also der zukünftige Ehemann der Tiberia. Kurz schenkte sie Beiden ein Lächeln, ehe sie hinaus komplimentiert wurden. In letzter Zeit begegnete sie Septima öfter.
Noch ehe sich Gedanken über die Verwicklungen machen konnte, lenkte Valerian ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Beatmen des Cultus Deorum. Leicht berührte sie ihren Verlobten am Arm. -
Zufrieden beobachtete der Beamte die zwei, als sie wieder gingen. Und dann widmete er sich wieder diesem Soldaten und seiner Freundin. Jeder Mensch brauchte nun einmal etwas, mit dem er sich wichtig machen konnte. Bei Verginius Scaeva war das die Arbeit, und die nahm er nicht nur genau, sondern äußerst genau. Ernst hörte er sich den Vorschlag an. Das war schon in Ordnung, wie es der Quintilier vorschlug. Scaeva zog trotzdem eine Grimasse. "Naja... Also, eigentlich dürfte ich das gar nicht machen", begann er zögerlich und sah den Soldaten kritisch an. Dann warf er der Germanica einen Blick zu und seufzte, als hätte sie ihn mit ihrem Anblick herumbekommen. "Aber gut. Für euch mache ich eine Außnahme. Du musst mir oder meinem Kollegen aber bei der Eheeintragung auf jeden Fall eine Abschrift mitbringen! Die Urkunde in der Kanzlei nützt uns ja hier nichts, wenn wir sie dringend brauchen. Da müssten wir erst einen cursor zum Palatin schicken, und das würde alles viel zu lange dauern..." Scaeva tat so, als ob das ständig vorkommen würde. Dabei war das während seiner Zeit in der Eheregistratur noch nie vorgekommen, eigentlich.
"Also gut." Scaeva seufzte und schlug das Ehereigster auf. Schnell war er bei den eigetragenen Verlobungen angekommen. "Spurius Quintilius Valerian und Germanica Calvena, war das richtig?" Fragte er noch mal nach. "Wann fand die Verlobung denn statt?"
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Innerlich seufzte Valerian, doch äußerlich zeigte er nichts als ein Lächeln. "Das ist ja in unserem Interesse, denn ich fürchte, wenn wir ohne die Urkunde kommen, werdet ihr unsere Eheschließung nicht eintragen. Wir bringen sie auf jeden Fall mit, Du hast das Wort eines Praetorianers. Unser Verlobungstag war der ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLX A.U.C. (18.1.2010/107 n.Chr.). Mein Name lautet allerdings Lucius Quintilius Valerian." Er zeigte zur Verdeutlichung auf die Urkunde, auf der sein Name im Gegensatz zu seinem militärischen Rang korrekt angegeben war.
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Scaeva nickte besänftigt. Gegen ein Großes Prätorianerehrenwort gab es nichts einzuwenden. Er fing an, die Eintragung vorzunehmen. "Oh, Lucius. Natürlich. Verzeihung", erwiderte er und wollte das gerade eintragen - als sein Blick dem Finger des Quintiliers folgte und auf den Rang fiel. Misstrauisch setzte er die Feder wieder ab. "Hm... Sagtest du nicht eben noch, dass du ein centurio seist? Da steht, du wärst ein decurio... Aber du bist doch Quntilius Valerian?!" Nicht, dass da jemand stand, der tatsächlich gar nicht der vermeintliche Quintilier war? Skeptisch sah der Beamte den Soldaten an. Die armen Leute draußen standen sich derweil die Beine in den Bauch. Es wäre Scaeva auch nie im Leben aufgefallen, wenn Valerian ihn nicht selbst darauf aufmerksam gemacht hätte, indem er noch mal auf den Namen tippte.
Sim-Off: -
Ursus schien die Eintragung ihrer Verlobung sehr wichtig zu sein, so dass er nach einem kurzen Anklopfen sofort in das Büro des Beamten der Eheregistratur stürmte. Prompt platzten sie bei zwei Personen hinein, die wohl ebenfalls eine Verlobung oder Ehe eintragen lassen wollten. Septima erhaschte nur einen kurzen Blick auf die beiden, erkannte allerdings Calvena und erwiderte ihr Lächeln etwas zögerlich. 'Ausgerechnet!' Und schon hatte sie der Beamte wieder aus dem Büro geworfen und sie standen draußen auf dem Gang.
„Das war dann wohl nichts.“ bemerkte Septima ein wenig spitz. Sie hielt Ausschau nach einer Sitzgelegenheit. Wer konnte denn schon sagen, wie lange sie warten mußten. Während der Wartezeit hatte sie Gegegenheit, über Calvena und ihren Begleiter... Moment, war das nicht Quintilius Valerian an ihrer Seite gewesen? Also war es nun offiziell? Aber wann, wie und wo? Leicht betrübt, weil sie es nicht selbst von Calvena erfahren hatte, hing Septima ihren Gedanken nach.
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Valerian schmunzelte. "Wie Du sicher weißt, gehören militärische Ränge zu den Dingen, die sich mitunter laufend ändern. Ich bin zur Zeit Centurio der I. Centurie der V. Kohorte. Nicht, daß diese Tatsache für Dich oder diese Eintragung von irgendwelchem Belang wäre. Ich bin Lucius Quintilius Valerian und davon gibt es nur einen."
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Scaeva taxierte den Prätorianer noch einmal genaustens, dann nickte er. "Na gut. Will ich dir mal glauben." Und er sah dabei tatsächlich so aus, als hätte er dem Quintilier es gerade noch mal so durchgehen lassen.
Eine Weile kritzelte er, dann steckte er die Feder schwungvoll zurück in die Halterung und drehte das Buch so, dass die beiden den letzten Eintrag gut lesen konnten. "Recht so?" fragte er.
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Will ich Dir mal glauben. Valerian hätte fast gelacht, hatte sich aber gut unter Kontrolle. Natürlich schaute er in das Register, um zu sehen, ob auch wirklich alles in Ordnung war. "Sehr gütig von Dir", lächelte er und schaffte es sogar, ein dankbares Lächeln auf seine Züge zu zaubern. "Ja, das ist sehr recht so. Vielen Dank für Deine Mühe. Einen schönen Tag noch." Er faßte Calvenas Hand und trat mit ihr auf den Gang hinaus, wo Tiberia Septima und der Senator Aurelius Ursus standen und warteten.
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Eine Sitzgelegenheit war weit und breit nicht zu finden. Entweder rechneten die Angestellten hier nicht mit langen Wartezeiten für die Bittsteller, oder aber es kam ihnen nicht auf die Bequemlichkeit an. Septima konnte es sich nicht erklären, was so lange an der Eintragung einer Verlobung dauern sollte, dass Calvena und Valerian so lange brauchten. Ab und an sah sie zu Ursus herüber und überlegte sich, ob sie über irgend etwas reden sollten. Doch ihr wollte einfach nichts sinnvolles einfallen. Sie konnte Ursus auch schlecht fragen, ob er wüßte, wie lange so eine Eintragung für gewöhnlich dauerte, denn sie ging davon aus, dass dies sein erster Versuch war, eine Verlobung eintragen zu lassen.
Dann endlich ging die Tür auf und Valerian trat mit Calvena an der Hand vor das Büro. „Salvete.“ grüßte Septima die beiden und schaute ihre Freundin einfach nur fragend an. „Ihr hier?“ fügte sie doch noch hinzu.
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Täuschte sie sich, oder machte sich der Beamte wichtiger, als er war. Seine zögerlich Zustimmung und der höchst merkwürdige Blick in ihre Richtung verdeutlichten dieses Gefühl. Als er dann anfing, er bräuchte diese Kopie unbedingt, glaubte sie eher, dass er sich die Wege ersparen wollte, wenn er sich das gewollte Dokument selbst besorgte. Na wenn das so weiter ging, würde der Mann bald kugelrund sein und wohl hinter seinem Schreibtisch festklemmen. Dieser Gedanke heiterte sie doch deutlich auf. Sie würde den Mann beobachten, sicherlich lief man sich über den Weg, schließlich war sie auch ein Mitglied des Cultus Deorum.
Schließlich kam sie zu der Erkenntnis, dass er das Ganze mit Absicht machte. Nicht nur dass der Kerl sich wohl Namen nicht merken konnte, sondern auch, weil er sich beinahe an Kleinigkeiten aufhing. Ein kurzer Blick zu ihrem Liebsten verriet ihm, dass er doch etwas genervt war. Verständlich. Sie fühlte sich an etwas erinnert das Laevina einmal zu ihr gesagt hatte, was Bürokraten anging: halbtote Schreibtischschaben. Welch passende Beschreibung. Nun fiel es ihr tatsächlich schwer, sich ein Kichern zu verkneifen. Schließlich trug der Beamte sie endlich ein und zeigte ihnen diesen auch. Ebenso wie Valerian nickte sie und war dann heilfroh aus dem muffigen Büro und den kleinkarierten Schreiberling zu entkommen. „Vale!“ verabschiedete sie sich von ihm, mit einem immer noch freundlichen Lächeln, und dann waren sie auch aus der Tür heraus. Gerade setzte sie zu einem Kommentar über aufgeblasene Bürokraten an, als sie auch schon von Septima begrüßt wurde. Deren leicht Vorwurfsvoller Blick dann auf ihr ruhte. Wann bitte hätte sie der Tiberia denn erzählen sollen, dass sie sich verlobt hatte, das war ja erst gestern gewesen. „Salve, Septima!“ grüßte sie diese lächelnd, trotz allem war sie ziemlich gut gelaunt, schließlich war sie nun offiziell verlobt. Auch wenn es gerade einen Moment gedauert hatte. „Wir sind seit gestern Verlobt!“ erklärte sie dann Septima, ehe diese schmollen konnte, weil sie davon noch nichts wusste. -
"Salvete", grüßte auch Ursus das junge Paar. Calvena kannte er ja, aber den jungen Mann vermeinte er nur mal gesehen zu haben. Er hatte keine Ahnung, wen er da vor sich hatte. Der Verlobte von Calvena, mehr mußte er vermutlich auch nicht wissen. "Herzlichen Glückwunsch. Auch wir sind hier, unsere Verlobung registrieren zu lassen.* Und ihr gehört nun zu den ersten, die davon erfahren." Außerhalb der Familie war es tatsächlich bisher kaum jemandem bekannt. Doch Ursus war ziemlich sicher, daß sich das bald ändern würde.
Sim-Off: *bitte nicht nach dem Zeitpunkt fragen, wir unterliegen gerade einem Zeitlinienparadox Normalerweise sind wir 1 1/2 Monate vor euch da.
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"Salvete", grüßte auch Valerian das andere Paar freundlich. Beide kannte er nicht gut, doch wußte er, daß Calvena mit Septima schon gut befreundet war. Beim Senator bezweifelte er, daß er ihn überhaupt kannte. "Lucius Quintilius Valerian, Centurio der Cohortes Praetoriae", stellte er sich dem Senator vor und lächelte anschließend Calvena zu. "Herzlichen Glückwunsch auch für euch."
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