"In den letzten Meldungen hieß es, er sei verschollen. Jetzt wissen wir, wodurch und wohin. Leider zu spät, um seinem Leben damit von Nutzen zu sein.
Du hast Recht, er hatte kein Mandat inne, deshalb wäre ein Staatsbegräbnis nicht angebracht. Benachrichtige die Familie. Erwähne dabei ruhig unser Gespräch."
“Sehr wohl. Soll es eine offizielle Mitteilung an die Bevölkerung geben, oder willst du die Sache diskret behandelt wissen? Für beide Optionen würden mir politische Gründe einfallen.“
"Eine offizielle Mitteilung über den Tod des Senators halt ich für durchaus angemessen."
“Mit einer Schmähung der germanischen Barbaren?“
"Sofern der Bericht über seinen Tod dazu Anlass gibt. Ich halte es allerdings nicht für ratsam, aus den wenigen Informationen, die vorliegen, ein propagandistisches Ereignis zu machen.
Ich hoffe, dass mich Legatus Purgitius Macer in seinem nächsten Bericht genauer über die aktuelle Lage in Germania informiert."
“Ich verstehe. Es wird geschehen wie du sagst.
Von meiner Seite wäre das dann alles.“
"Dann danke ich für deinen Besuch."
Mit einem Nicken entlässt der Kaiser den Consul.
Mit den Worten: “Ich danke dir, mein Kaiser.“, verabschiedet der sich und verlässt den Audienzsaal.
…fand sich Quarto, vom Officium des Magister Officiorum kommend, in der Aula Regia ein.
Als Consul war man, wie er nun feststellte, wirklich ständiger Gast in dieser Halle.
"Sei mir gegrüßt, Consul. Was führt dich zu mir?"
“Die nächsten Wahlen zum Cursus Honorum, mein Kaiser. Der Wahltermin muss festgesetzt werden und ich möchte dir den ANTE DIEM IV KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (29.1.2006/103 n.Chr.) und ANTE DIEM III KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (30.1.2006/103 n.Chr.) vorschlagen.“
"Die letzten Wahlen begannen ANTE DIEM V KAL DEC DCCCLV A.U.C. (27.11.2005/102 n.Chr.).
Dein Vorschlag klingt vernünftig. So soll es denn auch sein. Verkünde den Termin und kümmere dich um die Organisation.
Hast du noch ein anderes Anliegen?"
“Nein, dass wäre auch schon alles, mein Kaiser. Ich werde den genannten Termin dann verkünden und dir vor der Wahl nochmals über die Zulassung der Kandidaten Bericht erstatten.“
"Tue das."
Mit einem Nicken entlässt der Kaiser den Consul.
…und der verließ die Aula Regia, nachdem er sich vom Kaiser verabschiedet hatte.
…schlang seine Toga etwas enger um sich, denn es war ein bitterkalter Tag und in der Audienzhalle glomm kein Kohlebecken.
Während der Consul wartete, öffnet sich eine einfache Seitentür und ein Mann in Arbeitskleidung betritt den Raum. Sichtlich verblüfft blickt er den Consul an.
"Schönen juten Tach, wat machen Sie denn hier? Hat man Ihnen nich jesaacht, dat wegen Heizungsschaden hier heute vormittach alles ausfällt?"
Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten lässt er den Consul stehen und macht sich daran, ein Kohlebecken zu entzünden.
“Zeit wird es! Ich erwarte den Kaiser hier zu sehen und wie ich ihn kenne, wird er unleidlich wenn er kalte Füße bekommt.“, quittierte er das Treiben des Bediensteten.
Der Bedienstete hat seine Pflicht getan und die Kohlebecken heizen auch den großen Raum rasch auf.
Der Kaiser betritt den Saal und begrüßt den wartenden Consul.
"Sei gegrüßt, Consul. Ich hoffe, Du musstest durch die Verzögerung keine Unannehmlichkeiten erleiden."
Quarto, der seine Hände an einem der inzwischen glimmenden Kohlebecken wärmte, wandte sich dem Kaiser zu, als der den Saal betrat.
“Mein Kaiser.“, begrüßter er ihn. “Es war… nicht der Rede wert.“
“Weshalb ich dich aufsuche ist die bevorstehende Wahl zum Cursus Honorum. Ich will dir über die Kandidaten berichten und über ihre Zulassung zur Wahl sprechen.“
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