Porta - Der Eingang der Villa Claudia

  • Während der Schritte bis zur nächsten Tür blieb Zeit, sich Gedanken zu machen. Vielleicht konnte er nicht landen, weil er abgerissen aussah? Er blickte an sich herab und klopfte getrockneten Schmutz von seiner Tunika. Vielleicht musste er auch mehr reden. Er nahm sich vor, es besser zu machen.


    Ein Hüne öffnete dieses Mal die Tür. Von ihm hatte er schon gehört, nur der nicht von Tachos. Vermutlich.


    "Grüß dich auch. Ich bin Pitholaus Tachos, der Bruder von Pitholaus Plato. Mein Bruder arbeitet seit vielen Jahren für euch und ich möchte heute auch mein Glück versuchen. Reverenzen habe ich dabei."

  • Pitholaus Plato kam Marco irgendwie bekannt vor. Nur wusste er nicht woher und ein Gesicht zu diesem Namen kannte er auch nicht. Er musterte den Fremden noch einmal von oben bis unten, dann trat er zur Seite.


    "Ich bring dich zu Claudius Menecrates. Musst dort kurz warten."
    Den Fremden immer im Seitenblick schritt Marco zügig aus.

  • Vor der Porta standen Sklaven um eine hochwertige Sänfte. Ein Tritt lud zum Einstieg ein, obwohl er für Sisenna nicht vonnöten war. Zwar klein von Statur, aber dafür noch weit beweglicher als manch gewichtiger Römer, kletterte die kleine Claudia behänd hinein.
    Sie winkte Sofian zu, von dem sie annahm, er müsse sich erst mit den römischen Gepflogenheiten anfreunden.


    "Ich möchte, dass du direkt neben mir läufst. Dann können wir währenddem erzählen. Bist du aufgeregt?" Sie gab den Trägersklaven einen Wink, um ihnen zu signalisieren, dass sie die Sänfte anheben könnten. In erhöhter Position konnte sie viel besser mit Sofian reden.


    "Haben wir eigentlich auch Quellwasser dabei?" Ihr fiel ein, sich bisher nur um Speisen gekümmert zu haben.


    "Ach ja, Marco. Du weißt ja noch nicht, wo wir hinmüssen. Ich möchte eine Anzeige aufgeben. Also, nicht so eine, die man bei meinem Onkel aufgibt, sondern eine, wo Soldaten nachforschen." Sie nickte zur Untermauerung.

  • Ein flavischer Skalve war durch die Gassen gehetzt. Er musste auf der Hut sein, zum einen vor dem Mob der scheibar durch die Stadt zog, zum anderen musste er aufpassen, dass er nicht Gefahr lief zu den Aufständischen gezählt zu werden. Doch es ging alles gut. Er hämmerte an die Tür. Und weil er sich vorstellen konnte, dass man ob der Geschehnisse in der Stadt jetzt wohl kaum jemanden einlassen würde brüllte er dabei. „Ich bin ein Sklave das Flavius Scato und bringe Nachricht von Domina Sassia.“

  • Daraufhin öffnete sich selbstverständlich sofort die Tür. Wegen der Unruhen stand auch Marco samt Ianitor beim Eingang.


    "Komm rein und berichte. Oder willst du die Nachricht dem Dominus selbst überbringen?" Marco wusste schließlich nicht, ob es sich um eine gute oder schlechte Nachricht handelte und ob es Nachfragen seitens seines Herrn geben würde.

  • Cara hatte natürlich auch davon gehört was bei den Spielen der Aedile geschehen war. Als dann ihr Domina Sassia nicht nach Hause kam, rannte sie wie ein kopfloses Huhn durch die Villa. Sie war unfähig irgendeine Arbeit zu verrichten um sich zu beruhigen. Fahrig prüfte sie, ob in einer kleinen Vase, welche in einer Wandnische stand, noch genügend Wasser für die Blumen war. Klirrend landete sie mit einem Aufschrei von ihr auf die harten Marmorfliesen. Dieses Ungeschick nicht weiter beachtend stürzte sie in Richtung Eingang. Sie hatte eindeutig gehört wie eine ihre fremde Stimmen den Namen ihrer Herrin nannte. „SASSIA? Was ist mit Sassia? Marco bitte sag, was ist mit Sassia?“ Flehend ergriff sie seinen Arm und schüttelte ihn, ohne die anderen Anwesenden zu beachten.

  • Es gehörte schon jede Menge Energie dazu, Marcos Arm zu schütteln. Er blickte verwundert auf Cara hinab, bevor er sie an den Schultern packte und zu ihr hinabbeugte. "Ganz ruhig! Ich weiß auch noch nichts, aber wir werden es vielleicht gleich erfahren." Er nahm Cara in den Arm und drehte sich dem Sklaven aus der Villa Flavia zu. Mit erwartungsvollen Blick sah er den Sklaven an, der nunmehr nicht umhin konnte, einen Brocken an Informationen fallen zu lassen, sollte er ansonsten den Auftrag haben, zum Hausherrn zu gehen.

  • Der Sklave stand nervös vor der Tür und sah sich immer wieder um, aus seinem Weg hie rher hatte er so viel unschöne Szenen gesehen. Er war froh unversehrt an der Villa Claudia angekommen zu sein. Als ihm geöffnet wurde trat er schnell ein. Er wollte keinen Augenblick länger auf der Straße stehen. Hier atmete er nun erst mal durch. Noch ehe er auf die erste Frage antworten konnte stürmte eine aufgeregte Sklavin heran und fragte was mit der Claudia ist. Nun huschte ihm ein befreiendes Lächeln übers Gesicht, denn er brachte ja frohe Kunde. „Ich solle von der Domina ausrichten, dass sie wohlbehalten in der Villa Flavia angekommen ist.“ Dann wand er sich der Sklavin zu. „Ihr geht es den Umständen entsprechend.“ Dass die Claudia nach dem erlebten nicht gerade jubilierte war wohl klar. Aber ihr ging es gut und sie war in Sicherheit.

  • Da stand sie also, die Sänfte und die kleine Domina kletterte hinein. Ich trat nun neben sie. “Aufgeregt? So kann man es nennen. Ich hoffe nur, dass es nicht zu spät ist und sie die Männer auch finden werden,“ sagte ich. Mein Puls ging schon etwas schneller und ich war angespannt. Hoffentlich würde man die Anzeige auch ernst nehmen. “Wohin müssen wir denn?“, wollte ich dann wissen.

  • Zitat

    Original von Claudia Sisenna
    "Haben wir eigentlich auch Quellwasser dabei?" Ihr fiel ein, sich bisher nur um Speisen gekümmert zu haben.


    "Ach ja, Marco. Du weißt ja noch nicht, wo wir hinmüssen. Ich möchte eine Anzeige aufgeben. Also, nicht so eine, die man bei meinem Onkel aufgibt, sondern eine, wo Soldaten nachforschen." Sie nickte zur Untermauerung.


    Marco wusste sofort, wo sie hin mussten. Er glaubte nicht, dass sie extra Quellwasser mitnehmen mussten. Ihr Ziel grenzte unmittelbar an den Mons Esquilinus, ihrem Wohngebiet. Aber er kam der indirekt gestellten Bitte nach und holte noch ein Tongefäß mit Wasser.


    "Willst du Proviant oder Wasser tragen?", fragte er Sofian. Die restlichen Sklaven musste die Sänfte anheben, also kamen nur sie beide für die Verpflegung in Frage.
    Als das geklärt war, sagte er: "Na dann, hoch mit der Sänfte und los."

  • Zitat

    Original von Claudia Sassia
    Der Sklave stand nervös vor der Tür und sah sich immer wieder um, aus seinem Weg hie rher hatte er so viel unschöne Szenen gesehen. Er war froh unversehrt an der Villa Claudia angekommen zu sein. Als ihm geöffnet wurde trat er schnell ein. Er wollte keinen Augenblick länger auf der Straße stehen. Hier atmete er nun erst mal durch. Noch ehe er auf die erste Frage antworten konnte stürmte eine aufgeregte Sklavin heran und fragte was mit der Claudia ist. Nun huschte ihm ein befreiendes Lächeln übers Gesicht, denn er brachte ja frohe Kunde. „Ich solle von der Domina ausrichten, dass sie wohlbehalten in der Villa Flavia angekommen ist.“ Dann wand er sich der Sklavin zu. „Ihr geht es den Umständen entsprechend.“ Dass die Claudia nach dem erlebten nicht gerade jubilierte war wohl klar. Aber ihr ging es gut und sie war in Sicherheit.


    "Na siehst du, nichts passiert." Marco drückte noch einmal Caras Schulter, dann entließ er sie aus seinem Arm. Er hatte es natürlich nicht wissen können, aber es wirkte immer gut auf Frauen, wenn man Zuversicht und Sicherheit ausstrahlte. Darin unterschieden sich Sklavinnen nicht von Bürgerlichen.
    Sein Blick richtete sich auf den Sklaven.
    "Ich schätze, du bleibst erst einmal hier, bis sich alles beruhigt hat, oder? Kannst was zu essen haben, aber zuerst müssen wir Claudius Menecrates unterrichten."

  • Ausgerechnet in dem Augenblick stand Marco nicht als Verstärkung neben dem Ianitor, weil ihm wegen der Unruhen etliche Aufgaben zugeteilt wurden. Er musste erst geholt werden, denn der Ianitor traute sich nicht zu öffnen, nach dem massiven Hämmern an die Tür.


    Marco riss die Tür auf und trat einen Schritt vor.


    "Ah, salve", sagte er überrascht, denn mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit dem Liktor seines Herrn. "Komm rein, du musst es eilig haben." Nach dem Grund fragte er nicht, das stand ihm als Sklave nicht zu.

  • Ah den Göttern sei Dank,
    kam von mir. Marco war es, der mir öffnete. Schnell schlüpfte ich in die Villa und schloss noch schneller die Türe. Wenn Marco hier war, musste Der Hausherr auch zu Hause sein.
    Salve Marco, schließe sorgfältig alles ab, sie kommen. Ein Stück die Straße abwärts muss es einen Kampf geben.
    Ich schaute Marco an ob der mich verstand, er schaute immer so ruhig und gelassen.
    Also es war so,
    fing ich nochmal von vorne an.
    Ich war auf dem Weg zu euch, ich wollte wissen ob es Claudius Menecrates gut geht, denn ich hörte was im Ludi passiert war. Überall sah ich Rauch aufsteigen, hörte Geschrei und sah Menschen und Soldaten rennen. Da hielt es nicht mehr aus und wollte nachsehen ob es dem Prätor gut geht. Die Straße, auf der ich mich mit anderen befand, war verhältnismäßig ruhig, bis zu dem Augenblick als aus dem nichts plötzlich zahlreiche Männer aber auch Frauen auftauchten und uns angegriffen. Ein Teil von den Angreifern war gut bewaffnet, andere weniger, sie wollten uns nur niederringen und berauben. Ich schaffte es weg zu rennen. Zuerst wurde ich verfolgt, dann schien mein Verfolger ein Opfer gefunden zu haben. Auf einmal rief hinter mir eine Frauenstimme laute Befehle. Danach wurde es zunächst ruhiger. Obwohl ich weiter weg war wurde es wieder lauter und Waffenlärm war deutlich heraus zu hören. Wer auch immer da jetzt unterwegs ist kommt näher in diese Richtung.
    Jetzt schaute ich Marco fest an und hoffte, dass er mir sage würde meinem Arbeitgeber ginge es gut, natürlich auch dem Rest der Familie.

  • Als Marco mit seinem Dominus zur Villa ging, lag das Viertel noch in bester Ruhe. Er glaubte Faustus aber sofort, denn ihm standen die Ereignisse bei den Spielen noch unmittelbar vor Augen. Mit Schwung flog die Tür zu.


    "Sie kommen direkt HIERher?", fragte er ungläubig. Nahmen die sich jetzt eine Villa nach der anderen vor? "Nebenan brennt es schon." Wenn Marco nebenan sagte, meinte er zwar eines der Nachbargrundstücke, aber wegen der Weitläufigkeit der Anwesen bekam ein Nachbar eine andere Relation.
    Er überlegte, wo die einzelnen Familienmitglieder waren.


    "Mein Dominus ist hier irgendwo in der Villa, Domina Silana nimmt ein Bad. Über ihre Schwester Sassia haben wir gerade vor Minuten die Nachricht erhalten, dass sie wohlbehalten in der Villa Flavia angekommen ist. Marcellus und Livineia halten sich ebenfalls hier auf; bliebe nur Sisenna. Das Mündel habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen, seit ich hier bin. Aber komm rein, ich bring dich ins Atrium."

  • Es dauerte nicht lange - die Villa Tiberia war ja nur einen Katzensprung entfernt - da bogen sie schon auf die Straße, in der die Villa Claudia lag. Dort angekommen stieg er weniger schwungvoll vom Pferd und zog das kleine Mädchen vorsichtig von dem Rücken seines Pferdes. Da sie wohl zu schwach und geistig nicht ganz anwesend war - mit so einer Situation war ein kleines Mädchen natürlich vollkommen überfordert, vor allem wegen dem, was sie gesehen hatte -, trug er sie mit einem Arm unter den Kniekehlen her und einem Arm am Rücken zur Porta. Währenddessen ließ sein Mann den Sklaven vom Pferd steigen, welchem Vespa dann einen Blick zu warf. "Klopf an." Er würde erst hier wegreiten, wenn sich die Claudia auf der anderen Seite der Türschwelle befand.

  • Es war kein sonderlich langer Ritt und schnell waren wir wieder vor den Toren der Villa Claudia angelangt. Etwas schwerfällig rutschte ich vom Pferd und bemerkte dabei meine inzwischen weichen Knie. Der Anblick der abgebrannten Villa Tiberia war kein sonderlich schöner gewesen, doch noch schlimmer war es für die kleine Domina gewesen. Sorgenvoll glitt mein Blick hinüber zu ihr, doch dann kam auch schon der Befehl, dass ich anklopfen sollte. Ich ging also zu der großen Porta hinauf und klopfte wie befohlen.

  • Zur Verstärkung des Türdienstes verdonnert öffnete Marco die Tür. Zwar wurde dieses Mal nicht an selbige gehämmert, aber der Ianitor blieb eingeschüchtert, sodass Marco sogar die Hauptarbeit übernahm.


    Ohne Worte erkannte Marco die Situation.
    "Sofian! Domina?", sagte er verwundert, teils sogar verstört. Nicht nur, weil sie in Begleitung von Praetorianern kamen, sondern vielmehr, weil sich das Mündel überhaupt außerhalb des Hauses aufhielt. Sie musste mit ihrem Sklaven unbemerkt hinausgeschlichen sein. Ein zweiter Blick erfasste den Zustand der kleinen Claudia.
    "Wir haben doch einen der Medizin kundigen Griechen", rief er in die Villa hinein. "Soll ins Atrium kommen, aber schnell!"


    "Ich übernehme", sagte er zu Vibius Vespa, den er kannte. Das würde hoffentlich auch Sisenna beruhigt haben, als sie aufgegriffen und hierher gebracht wurde. Er fasste nun ebenfalls unter den Rücken und schob den anderen Arm unter die Oberschenkel der Kleinen. Dadurch konnte Vibius seine Arme unbesorgt wegziehen. Leichtfüßig eilte Marco ins Atrium. Er wusste dort nicht nur den Hausherrn, sondern erwartete auch den Hilfsmedicus. Er nahm an, Sofian würde nachkommen und die Praetorianer fassten bereits ein neues Ziel ins Auge.

  • Ich beeilte mich nun, um zu der kleinen Domina zu gelangen, doch Marco war natürlich der bessere Mann, um diese ins Haus zu bringen. Also hielt ich mich zurück und hoffte auf den Medicus. Mir war gleich klar gewesen, dass die Idee, zum Nachbargrundstück hinüber zu gehen eine überaus dumme gewesen war. Doch was hätte ich tun sollen? Hätte ich mich verweigert, wäre Sisenna sicherlich allein gegangen. Sie hätte sich bestimmt davon gestohlen, um ihre Botschaft an der Mauer anzubringen. Nun blieb nur auf den medizinkundigen Griechen zu hoffen und auch, dass diese die Albträume vertreiben würde, die sich mit Sicherheit einstellen würden, nach diesem üblen Anblick. Ich folgte also Marco und der kleinen Domina ins Atrium hinein.

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