Kaum waren wir an Mogontiacum vorbei geritten, began auch schon die erste Übung für mich.
Mit einem knappen Befehl wies mich mein Vexillarius an ihm zu foglen.
"Los Legionarius! Versuch mir zu folgen."
Im wilden Galopp ging es über einige Felder, hinein in ein kleines Waldstück. Der Vexillarius treib sein Pferd zu Höchstleistungen an und ich versuchte ihn nciht aus den Augen zu verlieren.
Er sprang dabei über quer liegende Baumstämme, kleine Bachläufe und führte sein Pferd in einem rasanten Tempo an vielen weiteren Hindernissen vorbei.
Es kostete mich sehr viel Mühe an ihm dran zu bleiben. Des öfteren scheute mein Pferd. Das war nicht sehr verwunderlich, kannten sich doch Ross und Reiter bisher nicht. Auch die Strecke war mir absolut unbekannt und ich wusste nie, was sich hinter einer Kurve befindet.
Nach einem wilden Galopp traf ich auf den Vexillarius am Stadtrand von Mogontiacum wieder.
"Na Bürschchen, und das war erst der Anfang."
Ich wusste darauf hin nicht, was ich sagen sollte. Doch den Göttern sie Dank, nahm mir das der Vexillarius ab.
"Du reitest nicht schlecht. Was kein Lob sein soll! Du reitest für einen Legionarius nicht schlecht. Ich werde dem Decurio sagen, dass es die Mühen wert sein werden aus dir einen Eques zu machen."
"Danke Vexillarius, ich werde mein Bestes geben."
"Bedank dich nicht zu früh Bürschchen. Dein Bestes wird uns grade gut genug sein."
Trotz der Worte war ich erleichtert und ein Stein fiel mir vom Herzen. Ich streichelte meinen Schimmel, denn ich hatte ihm so einiges zu verdanken.
Übung der Legionsreiterei
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Der rauhe Wind Germaniens pfiff mir und den anderen milites um die Ohren, als wir etwas außerhalb von Mogontiacum auf einem großen Feld ankamen.
Wir wurden kurz in die Übung, die nun folgte eingewiesen. Der Decurio wollte, dass die Turma mehrere scharfe Ritte in geschlossener Formation durchführte. Zunächste in Reihe, dann in Linie und schließlich im Keil. Später sollten die Formationsänderungen während des Ritts geschehen.
Wir begannen mit einigen leicten Übungen zum warm werden. Ich stellte fest, dass es gar nicht so einfach ist sein Pferd in einer Formation zu halten. Man muss höllich aufpassen, dass man nicht zu schnell ist und nicht den anderen in die Quere kommt.
"Turma! In Linie - In Reihe - Angriff im Keil!!!"
So schallteten die Befehle des Decurio über das Feld.
Nach den Übungen in der Formation hatten wir Gelegenheit unsere Verpflegung, die wir heute Morgen mitgenommen haben einzunehmen. Es war ein karges Mahl.
Nach der Mahlzeit ging es weiter zum Hindernissparcour. Hier mussten wir erneut unsere Fähigkeiten als Meldereiter unter Beweis stellen.
Der Vexillarius beaufsichtigte dies und trieb uns und unsere Pferde zu Höchstleistungen an.
"Los Eques! Los. Gebt eurem Pferd die Sporen!"
Als sich die Dämmerung langsam über die Wälder Germaniens schob, wurde endlich das Signal zum Übungsende gegeben. -
Kaum waren wir aus der Stadt hinaus geritten, da erhöhten wir unsere Geschwindigkeit und der eisige germanische Wind pfiff uns um die Ohren.
Kaum waren wir an dem großen offnen Feld angekommen, führten wir auf Befehl unseres Decurio die ersten Formationsübungen durch.
"Turma! In Linie - In Reihe - Angriff im Keil!!!"
In raschen Galopp und mittlerweile geübt riss ich mein Pferd entsprchend den Kommandos herum und nahm die mir angestammte Position ein. Das anfängliche Chaos wich nun einer perfekt inszinierten Choreographie. -
Nachdem wir einige Übungen und Scheinangriffe durchgeführt hatten kamen wir zu dem Höhepunkt des Manövers. Unsere Turma sollte mit einer Cohorte der II.Legio zusammen üben.
Zunächst standen wir etwas abseits, so wie wir auch bei einer richtigen Schlacht zunächst verhalten würden. So hatte ich die Gelegenheit mir das Schauspiel der Legionäre anzuschauen. Es war, wie immer, faszinierend. Allein durch die geschlossene Schildformation müsste jedem Gegener Angst und Bange werden.
Wie ich mir darüber noch so meine Gedanken machte kam schon das erste Signal zum fertig werden.
"Achtung I. Turma gleich geht es los! Wir werden nun das Verfolgen eines fliehenden Feindes übern und dabei über eine unserer eigenen Cohorten hinweg angreifen. Bleibt zunächst dich zusammen. Sobald wir an der Cohorte vorbei sind auflockern.
Es geht los! Keilformation!!!"
In Kailformation ritten wir los, genau auf die Rücken der vor uns stehenden Legionäre zu. Noch stand die Cohorte vor uns, wie eine Mauer aus Stein. Wir ritten immer schneller und befürchtete schon, dass wir in die Cohorte hinein reiten würden. Doch im letzten Augenblick öffnete sich uns eine Gasse und unsere Turma schoss hindurch, wie ein Pfeil durch ein Stück Stoff.
Kaum waren wir an den Legionären vorbei, beschleunigten wir nochmals unser Tempo, fächerten die Formation auf und verfolgten so den imaginär fliehenden Feind.
Es war ein perefkt koordinierte Schauspiel und eine Freude für die Götter.
"Das war gut so Männer. Sobald wir jedoch die Formation lockern, müssen wir dennoch acht geben und versuchen in unseren kleinen Gruppen und Trupps zusammen zu bleiben. Ich will keine Einzelkämpfer sehen. Die Zeit, die ich in eure Ausbildugn investiere, ist zu kostbar, als dass ihr bei der ersten Schlacht aufgrund eigener Dummheit getötet werdet. Ist das klar?"
"Jawohl, mein Vexillarius."
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