• Wir waren vor der Tür angelangt und ich öffnete diese. "Na komm, gleich hast Du es hinter Dir und dann kannst Du Dich erst einmal ausruhen."
    Sanft bugsierte ich sie hinein.

  • "Hmmm"


    kam es müde und verschlafen über meine Lippen. Ich wäre beinahe gegen die Tür gelaufen, wenn sie diese nicht geöffnet hatte. Äußerst angeschlagen schwankte ich in das Zimmer und entdeckte die Wanne, auf die ich mich prompt zubewegte. Da ich nur wenige Stunden Zeit hatte, den Wein zu verarbeiten lag er mir auch noch ganz schön in den Gliedern und im Verhalten...

  • Ich schob sie sachte in Position. Zum Glück war ich Voraussichtig gewesen und so konnte ich sie gleich in wohltemperiertes Wasser stopfen. Sanft half ich ihr beim auskleiden und beim Besteigen des Wassers. "So, setz Dich hin und dann versuch Dich zu entspannen," lächelte ich und drückte sie sachte hinunter, ehe ich den Schwamm nahm und ihre Schulter damit sachte bearbeitete.

  • Es fühlte sich gut an, als das Wasser mich umschloss. Ich gab ein wohliges Seufzen von mir und als dann auch noch Pentesilea damit begann meine Schultern zu waschen seufzte ich abermals, eher schon glückselig.


    "Dank dir..."


    nuschelte ich kleinlaut. Ich schauerte leicht, es tat so gut... Ich öffnete sachte wieder die Augen.


    "Sag, hast du vielleicht Interesse daran.. Hm Du hast Kaya schon kennengelernt, oder?"

  • "Nichts zu danken," erwiederte ich sanft und machte weiter. "Mhm, ja, ich bin ihr einmal begegnet und sie bestand darauf mich Herrin zu nennen," seufzte ich resignierend. Ich hasste es als HErrin betitelt zu werden. Ich war keine und damit Schluß.

  • "Hm das ist ja Sitte, aber ihre Unterwürfigkeit versuche ich ihr auch bereits abzugewöhnen... Vielleicht kannst du mir ein wenig dabei helfen, sie soll mehr lächeln."


    murmelte ich, in einem beinahe schnurrenden Tonfall.


    "Naja was ich sagen wollte: Ich bin dabei eine Taberna zu eröffnen und wenn du möchtest, nur wenn du möchtest, könntest du dort gegen ein ordentliches Entgeld arbeiten!"

  • "Tut mir leid, Helena," sprach ich ernst und hielt einen Moment in der Bearbeitung ihrer Schultern und ihres Rückens inne. "Auch wenn ich jetzt keine Sklavin mehr bin, empfinde ich es als Unsitte. Denn ich bin keines Menschen Herrin."
    Sanft fuhr ich dann mit dem Schwamm fort. "Und wer kümmert sich um die Kinder?"

  • "Das braucht dir nicht leid tun. Ich bin es gewohnt, von Geburt an und doch bin ich gegen die gewohnte Sklavenhaltung, was du eigentlich am Besten wissen solltest. Aber darum geht es mir hier auch nicht."


    Ich seufzte tief, ehe ich fortfuhr.


    "Für die Kinder gibt es auch andere und es geht ja nicht um jeden Tag. Ich möchte Kaya ebenfalls bitten dort auszuhelfen. Aber du bist eine der wenigen Personen der ich dies anvertrauen würde."


    Ich hielt kurz inne.


    "Natürlich kannst du dich weiter um die Kinder sorgen. Doch Minervina werde ich zu einer Verwandten schicken, die sich um ihre Ausbildung kümmern soll. Und die beiden Jungen, da wird sich schon jemand finden der sich mit um sie kümmert!"

  • Sie würde Minervina wegschicken? Meinen kleinen Stern? Nun, ich hatte es eigentlich gewusst, aber dennoch stimmte mich diese Nachricht sehr traurig und ich musste ein paar Tränen zurückdrängen. Es war eigenartig, wie sehr mir diese kleine Maus in all der Zeit, an die ich mich erinnerte, ans Herz gewachsen war. Ich merkte erst, dass ich mit dem Schwamm innegehalten hatte, als er mir fast entglitt und schnell machte ich weiter. "Nun, wenn es nicht jeden Tag ist und ich weiter für die Kinder da sein darf, dann soll es mir Recht sein. Aber Du musst mich dafür nicht bezahlen."

  • "Natürlich werde ich dich bezahlen!"


    kam es entrüstet von mir. Fragend drehte ich mich um - warum hatte sie aufgehört? Ah, da war deises wohlige Gefühl schon wieder und zufireden schloss ich meine Augen.


    "Und natürlich darfst du weiterhin für die Kinder da sein! Schließlich bist du ihre Aufseherin!"


    schmunzelte ich leicht.

  • Ich hielt wieder inne. "Nenn mich bitte nicht so," sagte ich ernst und eine Spur Bitterkeit war in diesen Worten. "Ich habe dafür zu oft die Peitsche oder andere Dinge von einem Aufseher zu spüren bekommen." Für einen Moment waren Bilder in meinem Kopf, aber ich versuchte mich an die Worte Sun Chengs zu erinnern und zwang sie nicht zu bleiben. Das würden sie wohl eh nicht. Also machte ich weiter und wusch den Rücken hinab, langsam mich ihrem Kreuz nähernd in kreisenden Bewegungen.

  • Ich seufzte kurz, ehe ich leise antwortete:


    "Das eine hat mit dem anderen nicht viel zu tun. Ich will ja jetzt nicht herzlos wirken, aber ich meinte es nun wirklich nicht böse. Es tut mir leid, dass ich die Stimmung etwas lockern wollte."


    Ich wandte mich ab und tat ein paar Schritte in Richtung Mitte der Therma und genoss das Wasser, während ich in die Knie ging und es mir bis zu den Schultern lief.

  • "Tut mir leid," sagte ich leise. "ICh bin im Moment etwas empfindlich." Ich sah auf den Schwamm hinab und es tropfte doch eine Träne drauf, aber jede weitere drängte ich zurück, liess sie einfach nicht mehr zu. "Es war wohl alles etwas viel zuletzt. Verzeih!"

  • "Du brauchst dich nicht entschuldigen!"


    antwortete ich ein wenig einfallslos. Gerade momentan und gerade heute durften Pente und ich uns wohl nicht mehr sehen. Ich selbst war völlig getresst, da ich Unterricht geben musste. Dann noch der Kummer mit Metellus, die Angst um und vor Maximus, die Ungewissheit im Leben und die Sorgen um Agrippa.


    "Ich denke ich sollte ein wenig raus..."


    murmelte ich eher zu mir selbst und ging in langsamen Schritten aus dem Wasser...

  • "Nicht unbedingt, aber das ist jetzt erst einmal nicht wichtig."


    murmelte ich leise und sah Pente ein wenig zweifelnd an, ehe ich zu meinen Kleidern schwankte und krampfhaft versuchte mich auf ungeschickteste Weise in diese zu zwängen.

  • Ich sprang auf und eilte zu ihr um ihr zu helfen. "Warte, ich mache das." Dann half ich ihr in die Sachen und schloß die Fibel. "Du solltest Dich noch etwas hinlegen," sagte ich leise und besorgt. "Es wäre besser."

  • Ich schüttelte unwillig den Kopf und murmelte etwas unverständliches vor mich her, aus dem eigentlich nur hervorging, dass ich frische Luft brauchte und man mein Pferd fertig machen sollte. Ich war dankbar, dass sie mir in meine Tunika geholfen hatte, doch irgendwie schwebte ich nicht ganz in der realen Welt und dämmerte eher leicht vor mich hin.

  • Nun wurd es mir langsam zu bunt. Vielleicht war ich einfach übermüdet und dadurch überreizt und ungeduldig, aber was Helena da tat war schlimmer als Raubbau. "Helena, ich werde Dich so nicht gehen lassen! Du legst Dich wieder hin! Und wenn ich Dich eigenhändig ins Bett schleifen lasse! ICh kann auch jemanden zum CD schicken, der dort BEscheid gibt, dass Du erst später kommst!"

  • Ich sah sie schon beinahe kindlich unwillig an und hob leicht eine Braue an und wollte ein paar Schritte gehen, wobei ich mich allerdings rasch an der Wand stützte und das ganze bei einem Versuch blieb und ich sie wieder ansah.


    "Nein, du verstehst nicht... Möchte raus, ein wenig für mich sein und ausreiten.."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!