- Officium XXVI

  • Livia setzt ein höfliches Lächeln auf und tritt ein. Sie erkennt den Magister Memoriae von der Sponsalia des Flavius Gracchus und der Claudia Antonia wieder und begrüßt ihn freundlich.


    "Salve, Magister. Aufgrund der Abwesenheit des Magister Officiorum scheinst du nun als Stellvertreter eingesetzt worden zu sein. Ich komme auf ein Schreiben von ihm hin und bin nun sehr verwundert, dass er nicht anzutreffen ist. Doch vielleicht kannst du mir ja weiterhelfen."


    Sie nimmt die Schriftrolle hervor und überreicht sie dem Magister Memoriae.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    An Tiberia Livia
    Villa Tiberia, Roma


    Salve Tiberia,


    Auf Wunsch des Imperators soll eine Vollversammlung der ganzen Redaktion der Acta Diurna in den kaiserlichen Hallen stattfinden. Da ich aber nicht weiß, wo alle Redakteure und Mitarbeiter der Acta verstreut sind, bitte ich dich, dich mit mir in Verbindung zu setzen oder in das Officium Imperatoris zu kommen um einen entsprechenden Termin festzulegen.
    Zu diesem Zweck schreibe bitte alle Mitarbeiter an. Eventuelle Kosten, die dich dadurch belasten werden dir zurückerstattet.



    Gaius Decimus Maior
    Magister Officiorum – Officium Imperatoris



    "Es wundert mich zutiefst, dass der Hof des Kaisers keine Scribae beschäftigt, welche derartige Information zu beschaffen in der Lage sind. Selbstverständlich ist die Liste unserer Redakteure sowohl dem Impressum der Acta Diurna, als auch dem Tabularium zu entnehmen."


    Abwartend sieht sie ihn an.


    "Versteut sind die Redakteure zudem keineswegs. Sie gehen lediglich an ihrem jeweiligen Wohnsitz ihrer regulären Arbeit nach. Es handelt sich um die Auctrix PPA Decima Lucilla, die Lectrix Germanica Aelia und die Subauctores Tiberius Annaeus Sophus und Lucius Flavius Furianus. Bis auf Germanica Aelia, welche als Comes in Germania tätig ist, sind sie alle in Rom."

  • Bin ich das? Nun ich muss gestehen das er mir keinerlei Informationen hinterlassen hat und ich nicht berechtigt bin für ihn Entscheidugnen zu treffen.


    Zum ersten Punkt. Wir haben tatsächlich einen Personalmangel in den unteren Ämtern. Das ist zwar sehr porblematisch, aber nicht so leicht zu ändern.


    Diese Komplikationen tun mir natürlich leid, aber ich habe leider nicht die Befugnisse seine Anweisungen zurückzunehmen. Ich könnte die Einladungen zwar als Hilfestellung selbst schicken, aber das würde dich von der Pflicht nicht entbinden, wenn dann etwas schief geht bist du haftbar.

  • Livias linke Augenbraue schiebt sich langsam in die Höhe, während sie den Worten des Magister Memoriae lauscht.


    "Wie bitte? Hilfestellung? Anweisungen? Haftbar? Ich glaube, ich höre nicht recht. Ich bin Senatorin und weder die Scriba des Magister Officiorum, noch die des Magister Memoriae. Es ist weder meine Aufgabe noch meine Pflicht, für derartige Koordination zu sorgen. Reicht es nicht, dass man mich schon zur Informationsbeschaffung hierher bestellt hat? Es ist unglaublich..."


    Für einen Moment ist sie sprachlos ob des mangelnden Respekts, der ihr hier offensichtlich entgegen gebracht wird.


    "Sofern du nicht zu seiner Vertretung befugt bist, sollte man wohl den Hinweis an seinem Officium dazu entfernen. Wie dem auch sei, werde ich meine Zeit hier nun nicht weiter verschwenden. Die Redakteure der Acta Diurna sind selbstverständlich dazu bereit, an einer gemeinsamen Audienz beim Kaiser teilzunehmen. Den Termin möge der Magister Officiorum in Absprache mit dem Kaiser nun selbst festlegen und uns anschließend mitteilen. Richte ihm das bitte aus, wenn du wenigstens dazu befugt bist."

  • Bitte sei mir doch nun nicht böse.


    Ich mache nur meine Arbeit! Vertreten tue ich ihn nicht, nur wichtige Fälle höre ich mir an, so wie es deiner zum Beispiel ist. Ich werde die Briefer gern für dich verfassen, daran soll es nicht liegen. Das Problem ist nur das ich eine Anweisung meines Vorgesetzen schlecht zurücknehmen kann. Das versteht ihr doch sicher, oder? Ich kann und werde nicht meine Befugnisse überschreiten. Wenn du einen Einspruch gegen das Verhalten des Magister Officiorum hast kann ich dir nur empfehlen des Magister Dumus Augusti aufzusuchen, dieser ist der Vorsteher des Kaiserhofes. Wenn ihr wollt kann ich ihm es auch von dir ausrichten.


    Mir tun diese Missverständnisse natürlich sehr leid.

  • Livia muss sich zusammenreißen, um ihre Beherrschung zu behalten. Sie atmet einmal tief durch und spricht dann in ruhigem Ton weiter.


    "Dein Vorgesetzter ist nicht mein Vorgesetzter und hat mir somit keinerlei Anweisungen zu erteilen. Ich bin nicht für die Koordination des Kaiserhofs verantwortlich und auch nicht für das Verfassen dieser Briefe."


    Sie schüttelt den Kopf.


    "Doch ich sehe, dass das hier keinen Sinn hat. Ich werde mich lieber mit dem Magister Domus Augusti darüber unterhalten. Vale."


    Livia verlässt das Officium und begibt sich auf den direkten Weg zu Quarto.

  • Von dem Sklaven begleitet schaffte Furianus diese kleine Odyssee durch den Palast zum besagten Officium und klopfte an.


    *Klopf,Klopf*


    Irgendwas verriet ihm, dass das XXVI Officium nicht viel Glück bringen könnte. ;)

  • Furianus ging hinein und erschrack ein wenig. Ja, das war es, seine Vermutung schien sich zu erfüllen. Er wusste nun warum ihm dieses Amt so rätselhaft bekannt vorkam, es war Constantius. ;)
    Mit einem Gesicht, wie aus Marmor, ging er auf ihn zu.


    "Salve Claudius. Ich bin, wie du weißt, Quaestor Principis und ersuche um eine Audienz beim Imperator Caesar Augustus."


    Er hoffte nun in keinen Konflikt oder Streit mit dem Claudier zu geraten, denn ihre Begegnung in der Villa haben wohl beide Parteien nicht vergessen. ;)

  • "Nein, darfst du nich,"sagte sich Furianus in Gedanken, doch Tat er anders.


    "Als Quaestor Principis habe ich Pflichten gegenüber dem Imperator als sein persönlicher Sekretär. Und diese erfülle ich, nicht mehr und nicht weniger."


    Sim-Off:

    Kein Problem, ich habe es ja nicht eilig. =)

  • Sim-Off:

    Das war ja net nur Ostern. ;)


    Salve!


    Consantius sprang strahlend auf. Endlich hatte er es geschafft, er erwartete nun wahre Papierberge über die Chirsten.


    Na dann gib mal die Schmuckstücke her auf die ich so lange warten musste.

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