- Officium XXVI

  • Erleichtert atmete der Alte aus und nickte dem Beamten zu und winkte auch sogleich einen seiner Schreiber herbei die sich in seinem Officium tummelten und ein klein wenig gelangweilt dreinschauten.


    He Du! Eile zur Acta! Ich will wissen von wem die commentarii de vita Iuliani stammen. Und zwar gestern schon! Ab die Post!


    Der Scriba verzog sein Gesicht. Ab und an konnte Iuvenalis schon ein Arschloch sein dachte dieser sich und trabte davon.

  • Ein Miles der Palastwache klopfte an die Tür des Procurators und trat nach einer kurzen Sekunde des höflichen Wartens ein.


    "Salve Procurator, am Palasteingang ist ein Mann, der behauptet einen Termin bei dir zu haben. Ein gewisser Fabius. Er sagt, er hätte dich auf dem Forum getroffen und du habest ihn hierher bestellt."

  • Der Alte der schon auf den Fabier wartete und sich die Zeit bis zu seinem Eintreffen mit einigen Briefen zu lesen vertrieb sah auf als sich die Türe öffnete.


    Salve Milites. Wenn es ein gewisser Rusticus ist, so stimmt das. Ich warte quasi schon auf sein Erscheinen...


    Gab der Alte dem Milites als Antwort.

  • In Begleitung des Prätorianers kam der Junge zum Officium des Tiberius Iuvenalis, klopfte an und trat dann gleich ein, da er ihn nicht länger auch sich warten lassen wollte.


    "Salve, Procurator"


    begrüßte er den Alten und wartete unschlüssig ab.

  • "Ich würde gerne als Notarius hier am Kaiserhof anfangen."


    meinte der Junge schüchtern und sah zu dem Alten.


    "Ich kann natürlich Latein und Griechisch und mein ehemaliger Lehrer der Sacerdos Musonius Bolanus hat meine Schrift immer sehr gelobt."


    fügte er noch hastig hinzu.

  • Ach ja, ich glaube das hattest du schon erwähnt...


    Der Alte war ein klein wenig müde was wohl am Wetter lag, diese Schwüle. Er fur sich über sein Gesicht und petzte die Augen zusammen.


    Entschuldige, aber man wird nicht jünger. :D


    So so griechisch kannst du also auch. In Wort und Schrift nehm ich an.

  • "Natürlich. In Wort und Schrift. Mein ehemaliger Leherer hat immer darauf bestanden, dass alle seine Discipuli zumindest Latein und Griechisch tadellos sprechen und schreiben können."


    versicherte er dem Alten und hoffte, dass das für eine Stelle als einfacher Schreiber reichte.

  • Gut gut. Das könnte für deine Einstellung sogar von Vorteil sein. Schaun mer mal. Aber wir werden da wohl oder übel zum procurator a libellis gehen müssen da er derzeit über Einstellungen entscheidet.


    So erhob sich der Alte.

  • Allmählich kehrte hier wieder Normalität ein. Man merkte doch gleich das es einen neuen Augustus gab da die Briefe an ihn deutlich in letzter Zeit zunahmen...


    So sortierte der Alte die Post aus bis nur noch jene welche für den Imperator übrig blieb.

  • Ein einfacher Notarius hatte die Briefe entgegen genommen und grob sortiert, die er jetzt an den nächsthöheren Beamten weiterleitete, damit dieser sie bearbeiten oder beantworten möge.


    AN DEN
    IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS
    GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    PALATIUM AUGUSTI | ROMA



    Erhabener Kaiser,


    den Segen der Götter und ihr Wohlwollen für Dich und Dein Haus zuvor. Der Tod Deines Vaters war für uns alle ein schmerzhafter Verlust, wir alle sind uns jedoch sicher, dass Du Rom so dienen wirst, wie er es getan hätte. Meine Unterstützung und die meiner Familie wirst Du dabei haben. Wie ich Deinem Vater diente, werde ich auch Dir dienen. Ich war sein Klient und bin daher auch Dir zur Gefolgschaft verpflichtet. Du brauchst nur zu befehlen.


    Als Klient Deines verstorbenen Vaters schreibe ich Dir jedoch auch mit einer Bitte. Doch nicht nur als Klient Deines Vaters, sondern auch als Bürger der Stadt Rom, deren oberster und erster Bürger Du bist. Und als Senator an den Princeps, den Ersten unter Gleichen.


    Wie Dir mit Sicherheit mitgeteilt wurde, befindet sich mein Cousin, Senator Marcus Decimus Livianus, treuer Diener Roms und Deines Vaters, ehemaliger Legatus Legionis der Legio I Traiana Pia Fidelis, Deiner Legion, noch immer im Feindesland der Parther. Er gilt als verschollen und ich will annehmen und glauben, dass er noch am Leben ist. Der Senat beauftragte mich in diesem Zusammenhang damit, Erkundungen einzuholen und ihn nach Rom zurückzuholen. Bevor ich jedoch in den Osten aufbrechen werde, bitte ich um eine Audienz für mich und meinen Cousin Marcus Decimus Mattiacus, um dieses Unternehmen mit Dir abzusprechen, zumal ich wissen muss, wie diese Mission zu gestalten sein wird. Als offizieller Vertreter des Imperiums bräuchte ich Deine Instruktionen und so weit es notwendig sein wird, Deine Vollmachten.


    Ich hoffe bei Dir ein offenes Ohr für mein Anliegen gefunden zu haben und verbleibe mit der Verpflichtung Dir zu dienen wie ich Deinem Vater gedient habe.


    ANTE DIEM XIII KAL IUN DCCCLVIII A.U.C.
    (20.5.2008/105 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius
    Senator der Stadt Rom


    [Blockierte Grafik: http://img153.imageshack.us/img153/2878/siegelmerineuct9.gif]



    An den

    Imperator Caesar Augustus
    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus


    Palatium Augusti
    Roma Italia


    Salve, mein Imperator,
    ich grüsse dich uns sende dir die besten Wünsche.


    Wie man hört bist du wohlbehalten in Rom angekommen und ich weiss nicht, ob du mein Schreiben in Illycrium noch erhalten hast.


    So möchte ich dir auf diesem Wege nochmal die Treue Germanias und seiner Legionen zusichern und dir ebenso mitteilen, dass die Lage in Germania weiterhin sehr zufriedenstellend und ruhig ist. Es gibt keine gröberen Unruhen oder Aufruhr. Alles geht seinen gewohnten Gang.


    Auch möchte ich diese Gelegenheit ergreifen und dich in eigener Sache um deine Hilfe bitten. Einige meiner Klienten haben sich mit hervorragender Arbeit beim Militär oder auch in der Provinzverwaltung hervorgetan und ich würde dich bitten, sie bei deinen nächsten Überlegungen zu den Standeserhebungen miteinzubeziehen.


    Zum Einen wäre da Lucius Hadrianus Iustus, Magister Officiorum und zum Anderen Numerius Hadrianus Capitolinus, Duumvir von Mogontiacum, die sich eine Erhebung in den Ritterstand verdient hätten.


    Auch möchte ich dich darum bitten den Optio der Legio II Tiberius Iulius Drusus bei gegebenen Anlass zum Centurio erheben zu dürfen.
    Dein Vater überliess zwar mir die Entscheidungen dieser Offiziersernennungen, doch möchte ich natürlich nichts ohne deine Zustimmung unternehmen.


    Ich werde deine Antwort erwarten, mögen die Götter über dich wachen.



    In Treue



  • Der Alte nahm diese Schreiben und noch ein weiteres welcher ein anderer Scriba ihm brachte nickend entgegen und machte sich damit auf zu seinem neuen Chefe den er nur vom hörensagen her kannte.


    Er winkte die beiden Männer weg und nahm eben noch einen Schluck Wasser da seine Kehle recht trocken war.
    Dann zupfte er sich sein Gewand zurecht und ab ging es.

  • Ein neuer Tag und genau so viel Arbeit...


    Einer der vielen Schreiberlinge welche den Hof bevölkerten überbrachte dem Alten ein Schreiben des Praefectus Urbi. Es ging um Ernennungen und Bevörderdungen.
    Der Alte würde es dem Imperator am nächsten Morgen vorlegen. So legte er es auf den Stoß der unbearbeiteten Post und machte sich wieder an seine derzeitige Arbeit

  • Valerian lachte ein wenig übermütig. "Leibwache für einen Senator? Das ist doch wirklich deutlich unter der Würde eines Praetorianers. Ich bitte Dich." Er sprach ein wenig näselnd, konnte aber ein Grinsen nicht verkneifen.


    "Ja, hübsche Mädchen gehen auch manchmal vorüber. Leider wollen sie nur im seltensten Fall in den Palast. Sie auf Waffen zu untersuchen, wäre die reine Freude. Man kann eben nicht alles haben. - So, hier sind wir schon."


    Er deutete auf eine Tür und klopfte schon mal an. Den Spaß machte er sich, den frischgebackenen Senator anzumelden. Das war eine Ehre, die kaum jemandem zugute kam. Nach einer höflichen Sekunde des Wartens öffnete er dann die Tür. "Salve, Procurator Tiberius", grüßte er den Alten höflich. "Senator Germanicus Sedulus wünscht Dich zu sprechen."

  • Der Alte hatte gerade einige Schreiben vor sich als es an der Türe klopfte. Als er Ja bitte! hinaus reif, ging diese auch schon auf und ein Praetorianer betrat das Officium.


    Salve Miles! Senator Germanicus Sedulus?


    Er überlegte kurz was Der denn ausgerechnet von ihm wollte nickte der Wache dann aber zu.


    Ja gut, ich empfange ihn.


    Er kannte ihn ja halbwegs und umgänglicher als sein Onkel war er ja alle mal. ;)8)

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Valerian lachte ein wenig übermütig. "Leibwache für einen Senator? Das ist doch wirklich deutlich unter der Würde eines Praetorianers. Ich bitte Dich." Er sprach ein wenig näselnd, konnte aber ein Grinsen nicht verkneifen.


    "Ja, hübsche Mädchen gehen auch manchmal vorüber. Leider wollen sie nur im seltensten Fall in den Palast. Sie auf Waffen zu untersuchen, wäre die reine Freude. Man kann eben nicht alles haben. - So, hier sind wir schon."


    Er deutete auf eine Tür und klopfte schon mal an. Den Spaß machte er sich, den frischgebackenen Senator anzumelden. Das war eine Ehre, die kaum jemandem zugute kam. Nach einer höflichen Sekunde des Wartens öffnete er dann die Tür. "Salve, Procurator Tiberius", grüßte er den Alten höflich. "Senator Germanicus Sedulus wünscht Dich zu sprechen."


    Tja, aber es würde wahrscheinlich mehr Sesterzen einbringen wenn der Mann auch gut ist.


    Sedulus folgte Valerian zu Officium des Tiberius Iuvenalis.


    Ha, das kann ich mir lebhaft vorstellen, das dir so eine "Durchsuchung" gefallen würde. :D


    Dann wartete Sedulus ob der Alte denn überhaupt Zeit für ihn über hatte.

  • Valerian nickte dem Tiberier zu und trat wieder heraus zu Sedulus. Er mochte Iuvenalis. Er war ein Patrizier wie aus dem Bilderbuch, ohne dabei herablassend oder überheblich zu wirken. Wenn nur alle von der Sorte so wären!


    Wieder an Sedulus gewandt gab er die Antwort des Procurators weiter. "Er emfängt Dich. Viel Glück." Bei was auch immer Sedulus von ihm wollte. Valerian nahm derweil seinen Platz an der Tür ein, um Sedulus später auch wieder hinaus begleiten zu können.

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