Des Nachts...

  • Medeia richtete sich auf und ließ ihre gesamt Würde sprechen. "Mein guter Optio, als Du hier eingetroffen bist, hab ich in der Tat einen Mann erwähnt, der aus der Gasse gesprungen ist. Auch erwähnte ich dort schon, dass ich geschrien habe!"


    Sie nahm Dierna an der Schulter. "Aber dass Du meine Nichte einzuschüchtern versuchst, kann ich nicht hinnehmen. Wir werden bestimmt nicht in Deine Kaserne zum Verhör geholt werden. Wenn Du uns etwas vorzuwerfen hast, dann benutze doch die üblichen Wege der Rechtsprechung. Wir gehen jetzt. Wenn Du noch etwas bezüglich dieses Überfalls, oder des versuchten Überfalls, erfahren willst, kannst Du gerne morgen mittag zum Palast kommen und in mein Officium! Vale, Metellus!"


    Sie lächelte zu Dierna. "Komm Iustina, wir gehen!" Mit den Worte drehte sich Medeia um.

  • Ich staunte nicht schlecht über die energischen Worte der Frau. Artoria Medeia. Normalerweise vergaß ich Namen sehr schnell, doch dieser Name hatte sich sicherlich eingebrannt, in welcher erschreckenden Wahrheit er genannt wurde.. Ich zuckte kurz zusammen als ich ihre Hand auf meiner Schulter spürte und musste daran denken, was vor wenigen Minuten geschehen war. Jeder andere würde sich jetzt sicherlich um die Frau sorgen, doch ich bestimmt nicht. Sie hätte mich nicht so erschrecken brauchen. Und doch... den letzten kleinen Funken des schlechten Gewissens konnte ich nicht auslöschen.


    "Vale..."


    sprach ich es Medeia nur nach, noch immer recht verdattert. Mit einer Hand versicherte ich mich, ob der Beutel noch da war. Doch ich konnte doch jetzt nicht... zum kaiserlichen Palast... Nein. Mir sträubten sich bei dem Gedanken die Nackenhaare. Die Frau wusste, dass ich eine Lügnerin war und dann in den Palast... Ich würde ihr gleich davonlaufen. Doch erst einmal in Sicherheit...


    Ich wandte mich ebenfalls ab und schritt neben Medeia her, schweigend.

  • Wir sind noch nicht fertig, meine Damen, state!


    Nun gut, der Optio wusste, das die beiden ihm eine Lüge auftischten. Sein Versuch, beide unter Druck zu setzen, damit sie etwas Falschen von sich geben würden, der schlug leider fehl. Mist ;) Hätte klappen können.

    In diesem Augenblick kam sein Kamerad keuchend um die Ecke gelaufen. Der Vigilus rief japsend:

    Optio, Optio, ein paar Gassen weiter wurde eine Frau mit einem Messer angegriffen. Sie hatte laut um Hilfe geschrien. Dann lief der Täter weg.
    Es geht ihr einigermaßen gut...sie wurde nur leicht verletzt....sie sagte, es war eine Frau! Anwohner kümmern sich um sie


    Das wurde ja immer schöner. Ein toller Feierabend.


    Kamerad, Du bleibst hier und hast Acht, das nicht eine der beiden Damen auf "wundersame" Weise entschwindet.


    Das wird ja immer schöner. Medeia. Du bist eine intelligente Frau. Auch ich hörte einen Schrei. EINEN Schrei. Und ich war dicht bei. Wie, verehrte Medeia, konntest auch DU noch einen Schrei von Dir geben? Einen Schrei, den niemand hörte?


    Und nun zu Dir, Iustina, Nichte der Medeia.
    Solange Deine Tante sich ihre Antwort überlegt, ich hoffe, sie überlegt sie sich gut, sage Du mir doch eines. Hast Du vielleicht ein Messer bei Dir??


    medeia war eine angesehene Persönlichkeit in Rom. der Optio ahnte, er würde sich in Schwierigkeiten bringen. Aber, er erfüllte nur seine Pflicht. Und solange er des Nachts ein Vergehen witterte, solange hätte er dem nachzugehen. So lautete nun einmal sein Auftrag :]

  • Ich schluckte, doch ich befolgte den 'Befehl' verunsicherterweise. Ängstlich lauschte ich seinen Worten, auch wenn ich erleichtert war ich als ich die 'gute Kunde' über mein 'Opfer' vernahm. Ich sah den Optio gerade heraus an.


    "Warum sollte ich eines haben? Natürlich nicht!"


    In meiner Stimme war der Hauch von Vorwurf und auch Entrüstung zu vernehmen.

  • Du verkennst den Ernst der Lage. Wir werden das alles in Ruhe prüfen. Deshalb muss ich Euch BEIDE bitten, mich zur Kaserne zu begleiten . Dort werden wir viel Zeit haben, um alles aufzuklären...Und bei den Göttern, das werden wir X( ;)


    In Begleitung des Vigilus, forderte der Optio die beiden Frauen auf, ihm zu folgen! Das Mädchen konnte er nicht einschätzen. Aber welche Rolle Medeia spielte, das fragte er sich schon.

  • Medeia hat sich herumgedreht und die neue Situation auf sich einwirken lassen. In ihrem Gesicht war keine Regung zu sehen. Schließlich erwidert Medeia mit eiseskalter Stimme, die einen unguten Unterton hat.


    "Bitte was verlangst Du von mir, Optio?" Sie geht einige Schritte auf ihn zu. "Optio, mir ist die Rechtsprechung in unserem Staat durchaus geläufig. Wenn Du eine Schlägerei siehst, kannst Du die Beteiligten trennen. Wenn Du jemanden siehst, der sich an einer anderen Person vergeht, darfst Du sicherlich auch einschreiten." Sie redet ruhig. "Aber mich und meine Nichte zu zwingen in die Kaserne zu kommen, dass kannst Du sicherlich nicht. Beachte bitte unser Recht in dieser Hinsicht."


    Sie zieht ihre Augenbrauen ganz kurz zusammen und fixiert Metellus scharf. "Oder willst Du mir etwa unterstellen, ich und meine Nichte hätten eine römische Bürgerin angegriffen?" Für einen Moment sieht sie ihn ärgerlich an, dann lacht sie verächtlich. "Optio, ich arbeite im Palast. Meine Familie ist in Rom angesehen. Soetwas haben wir nicht nötig. Wenn Du bezüglich des Angriffes genauere Antworten von mir willst, komm morgen mittag im Palast vorbei. So und das war es jetzt auch. Du läßt uns SOFORT gehen." Ihre Stimme ist dabei immer noch ruhig, betont ruhig.


    Nach einigen Hin und Her läßt Medeia sich jedoch mit abführen, mit Augen, die scharft wie Dolche sind und den Optio immer wieder durchbohren.


    /Edit: Hab zuspät gesehen, dass ihr schon beim Verhör seid... ;)

  • Der Optio führte Medeia und ihre Begleiterin nicht ab, sondern geleitete sie zur Kaserne, um dort in Ruhe alles weitere zu klären. Die versteckten Drohungen hatte Metellus deutlich verstanden. Aber tat nur seine Pflicht ;)

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