Ankunft in Hispania

  • Die Fahrt dauerte lange. Fast genauso lange stand das Paar am Bug und genoss Arm in Arm die gemeinsame Zeit, die viel zu schnell für eine ganze Weile vorbei sein würde. Immer wieder schloss Arria die Augen und genoss die Nähe, die Wärme und sog seinen Duft ein, um ihn nie zu vergessen, wenn er nicht da war. Hier und da gab sie ihm auch schüchtern einen Kuss - die Leute beobachteten sie sowieso schon - und lächelte dann wieder glücklich vor sich hin, blickte auf das Meer hinaus und betrachtete die Wellen und die Möwen (, die bestimmt nicht Möwen hießen?).


    Der Sonnenuntergang war einfach einzigartig: Blutrot leuchtete die Sonne am Himmel und spiegelte sich im dunkelblauen Meer, vermischte sich zu einem schönen Violett, das der Wellenform folgte, immer wieder durchbrochen und sich schließlich wieder vereinend.


    Am nächsten Tag legte das Schiff an. Imperiosus und Arria hatten ein wenig geschlafen (leider in getrennten Kajüten, da es vom Kapitän so angeordnet worden war), doch schon früh am Morgen hatten sie wieder zusammen auf dem Oberdeck gestanden. Arria fröstelte leicht, als der Wind sie so anbließ, aber die Arme Imperiosus' schlossen sich schnell um sie und wärmten sie. Sie fühlte sich unendlich wohl, so behütet und beschützt, wie sie von ihm wurde. Sie liebte diesen Mann, keine Frage, er ließ sie die ganze Zeit lächeln, las ihr jeden Wunsch von den Augen ab und sie wollte nicht ohne ihn sein. Zu schmerzhaft rief ihr Gedächtnis ihr ins Bewusstsein, dass da doch die Ausbildung zur Priesterin der Ceres war und sie künftig in Tarraco wohnen würde. Sie seufzte leicht, lächelte dann aber sofort wieder zu Imperiosus auf un küsste ihn zärtlich und liebevoll. Er war wirklich etwas besonderes. Sicher war Vater zu überzeugen, dass sie heiraten durften, dann konnte sie auch mit ihm zusammen wohnen, konnte immer in seiner Nähe sein und ihn lieben. Und dann würde sie ihm (spätestens) auch endlich seinen Wunsch erfüllen können, das, was er sich so sehr wünschte und sie ihm dennoch verwehren musste.


    Der Hafen erschien vor ihr, doch sie wollte jetzt nicht daran denken, wollte die letzten Minuten auf See noch mit ihm genießen. Ihre Hände lagen auf den seinen, sie streckte sich leicht und versank in eine liebevollen und doch auch leidenschaftlichen Kuss mit ihm, der sie alle Sorgen vergessen ließ...

  • Das Wetter bei der Überfahrt schienen die Götter milde zu lenken.
    Eine frische Brise herrschte schon, doch schlimme Gewitter oder gar Stürme gab es nicht.


    Die Überfahrt war für Imperiosus viel zu lange, viel zu lange, um auf See zu bleiben, wie er fand.
    Doch seine Stütze, Arria, ließ ihn immer wieder vergessen, wie sehr er doch Schiffe gar nicht mochte.
    Ihre Berührungen, ihre Küsse, die Hingabe, dies waren Geschenke, Geschenke des Abschiedes und doch auch der Hoffnung auf ein Wiedersehen.


    Denn er wusste, dass er nicht lange bleiben könnte, nicht lange genug. Doch er verdrängte diesen Gedanken und küsste sie umso liebevoller.


    Das Schiff legte nun am Pier an und die Seemänner fingen an das Schiff zu entladen.
    Ein paar Sklaven nahmen das Gepäck der Beiden und brachten es auf einen Karren, der in Richtung Tarraco aufbrach. Das Paar selber fuhr in einer geschlossenen Kutsche zur Casa Iulia in Tarraco.

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