Ich sah ihn an.
"Da muss ich dich entäuschen! Die Innereien gehören seit je her den Göttern! Stimmts, Helena?"
Ich sah ihn an.
"Da muss ich dich entäuschen! Die Innereien gehören seit je her den Göttern! Stimmts, Helena?"
"Ja..."
bestätigte ich Metellus Worte kurz angebunden. Ich war Quintus dankbar dass er diese Aufgabe übernahm und sich nicht zu schade dafür war. Ich nickte ihm lächelnd zu. Das Messer hatte ich, bevor ich es an Metellus übergeben hatte, über den Leib des Ferkels gestrichen, nachdem ich es mit der Mola Salsa besprenkelt hatte. Ich gab ihm keine genaue Anleitung. Kaya gab ich lächelnd den Wink, dass sie die Tiba spielen sollte, womit sie prompt begann.
"Großer Saturnus,
an diesen dir geweihten Festtagen bitten wir dich um deinen Segen für diese Zeit und ein weiiteres gutes Jahr für die gens Matinia!"
Ich hielt kurz inne und ließ Metellus meine Worte nachsprechen, ich hielt den Blick stur auf ihn gebannt und wollte ihm Sicherheit geben.
"Gebe dass es in diesem Haushalt weiterhin so friedlich zugeht und ein weiterer erfolgreicher Weg der gens Matinia gegeben ist..."
und ich sprach noch weiter. Es war kein sonderlich kurzes Gebet, doch mit jedem Wort fiel mir weiteres ein. Und vor Allem sprach ich leise um seine Konzentration nicht allzusehr zu stören. Die Melodie der Flöte sollte ihr übriges tun.
Ich wiederholte ihre Worte und beobachtete sie dabei um das Zeichen nicht zu verpassen, damit ich den Schnitt ansetzen konnte.
Ich widerum wartete auf seine Frage ob es an der Zeit wäre den Schnitt anzusetzen und deutete es ihm mit einer ruckenden Kopfbewegung an, die allerdings nur für ihn ersichtlich war, sei denn, die anderen beobachteten uns ebenso streng. Ich hätte doch lieber eine kurze Einleitung geben sollen. "Agene" formte ich lautlos mit meinen Lippen und zwinkerte.
Ich empfing ihr Signal. Sauber und ordentlich setzte ich den Schnitt an, das Schwein quikte kurz, hatte es aber schnell hinter sich. Zum Glück spritzte das Blut kaum und floss in die Schale. Meine Toga war gerettet. Ich blickte auf.
Anscheinend hatte er meine Lippenbewegungen nicht deuten können, denn er hatte nicht auf meine laut ertelte Zustimmung gewartet. Aber ich sagte nichts und schluckte meinen Ärger hinunter. Auch wenn der Ritus nun nicht vollkommen eingehalten war. Doch als er wieder zu mir aufsah war mein Blick noch beinahe ebenso ernst wie zu dem Zeitpunkt, als er sich auf die Opferung vorbereitet hatte.
Es konnte eben nicht jeder wissen wie ein Opferritual aussah. Ich nickte ihm leicht zu. Dann nahm ich das Messer entgegen, als das Tier ausgeblutet war, und schnitt dem Ferkelchen den Leib auf um mir die Innereien anzusehen. Ich begutachtete diese angespannt.
Ich hatte ein Parr Blutsprengsel im Gesicht, hielt die Schale und blickte aufs Duodenum. Und ich dachte, hepar, frigidus et humidus ... sanguis et chole...
Kurz bevor Metellus dem Ferkel die Lehle durchschnitt, war ich noch unbemerkt hineingekommen und war hinter Minerva stehengeblieben.... damit sie nicht so viel Blut sehen konnte, verdeckte ich in eben dem moment, als Metellus den Schnitt durchführte, ihre Augen mit der Hand..... Minerva bekam hoffentlich nicht viel zu sehen....
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