[Habitatio] Livillas Wohnung

  • Der Weg war Gott sei Dank wirklich nicht weit und so verwirrend die Beschreibung auch geklungen hatte, war es schnell und einfach zu finden. Arria nahm den Schlüssel vom Hausverwalter entgegen und trat in die Wohnung. Klein war sie, ein immer mit zwei Klinen, einem Korbsessel und in einer Ecke von einem Vorhang abgetrennt ein Bett, die Küche bestand eigentlich nur aus einem Herd, aber alles in allem reichte das ja aus. Ordnung hatte auch jemand geschaffen, stellte sie mit Erleichterung fest, ehe sie sich in den Kobsessel setzte.


    "Eine schöne Wohnung, keine Frage", meinte sie lächelnd.

  • Ich blickte mich um. In der Tat war die Wohnung schön herausgeputzt worden. Mit Schrecken dachte ich an vorige Woche zurück, als man mich wegen einem Selbsmord hierher gerufen hatte. Die Leiche hatte an einem Seil von der Decke heruntergebaumelt, war angeschwollen und stank bereits.


    "Ja, eine wundervolle Wohnung.
    Man hat fast alles so gelassen, wie es vorher war."


    Ich trat an das Fenster und blickte durch eine Ritze im Fensterladen nach unten auf die Straße.

  • Livilla erhob sich und stellte sich neben ihn, blickte ihn von der Seite an. Mit ihrem Arbeitgeber sollte sie sich definitiv gut stellen, so viel war ihr klar, wie viel es dazu benötigte, aber noch nicht ganz.


    Sanft lächelte sie ihn an, als sie sich zwischen ihn und das Fenster schob, sanft über seine Wangen strich und ihn dann zärtlich küsste. "Danke", hauchte sie zwischen zwei Küssen, während sie ihre Finger über seinen Hals und seine Schultern an seinen Armen entlang wandern ließ.

  • Sie war an mich herangetreten und hatte sich zwischen mich und das Fenster gestellt. Dann küsste sie mich und streichelte meine Wange.


    "Du hast dummerweise ein Fenster, das zur Straße rausgeht, statt zum Hof. Es kann hin und wieder laut werden, aber es gab nichts besseres..."


    sprach ungestört weiter und sah sie dann an.


    "Sag mal, warum machst Du das?"

  • Livilla nickte nur leicht zu seinen Ausführungen über Straße und Hof, dann ließ sie ihre Hand über seine Brust streichen, als sie ihn umrundete und begab sich schließlich wieder zum Sessel, sah ihn aufreizend an.


    "Vielleicht weil du mir gefällst, vielleicht weil du mir Arbeit gibst, vielleicht auch einfach, weil es mir Spaß macht, dich zu reizen. Such dir etwas davon aus oder etwas völlig anderes", antwortete sie geheimnisvoll.

  • Ich zog eine nachdenklich Miene und starrte wieder aus dem Fenster.


    "Mmm, von hier aus kann man sogar das Meer sehen. Nicht viel, aber wenn man zwischen den beiden Häusern dort hinten hindurchschaut, dann sieht man... ja, es ist das Meer."


    Ich blickte zu ihr und lehnte mich an den Fensterrahmen.


    "Du suchst Dir gerne Opfer, oder?"

  • "Opfer?", fragte Livilla erstaunt und erhob sich, ging wieder auf ihn zu und ließ ihre Finger über seine Wange und seinen Hals hinab über seinen Brustkorb gleiten. "Ist es so schlimm Opfer von mir zu sein?"

  • Sie stand wieder auf, ging auf mich zu und ließ ihren Finger über meine Wange zur Brust gleiten. Was sie wollte war offensichtlich. Ich sah sie an und in meinen Augen lag eine Mischung aus Verlangen, aber auch Distanz.


    "Es gibt sicher schlimmeres."


    sprach ich und packte ihren Arm am Handgelenk.


    "Doch pass auf, dass Du Dir nicht die Finger verbrennst.
    Ich bin nicht einfach."


    Meine Hand hatte sie fest um ihre Handgelenk gelegt.

  • "Das Spiel mit dem Feuer ist sehr interessant", antwortete Livilla mit festem Blick und hob ihre zweite Hand, ließ sie denselben Weg nehmen, während ihre Augen ihn genau musterten, seine Reaktionen aufnahmen und verarbeiteten.

  • Auch die zweite Hand packte ich und sah ihr in die Augen. Sie provozierte mich, und Frauen die mich provozierten forderten mich heraus. Sie wusste es, ich wusste es und es störte mich, dass sie es wusste. Und dieses Wissen stachelte sie nur mehr an. Ich zog sie mit Gewalt an mich heran und dreht sie dann um ihre eigene Achse herum, presste sie an das Fenster und biss ihr in den Hals.


    "Du verbrennst Dich... Ich warne Dich!"


    Sie hatte keine Chance sich zu bewegen.

  • Kurz zuckte sie zusammen, als er in ihren Hals biss, doch dann lachte sie leise auf.


    "So heiß bist du nicht, mein Guter", meinte sie leise und drückte ihr Becken gegen sein Gemächt, fuhr auch mit einem Bein an seinem hoch, konnte sich aber sonst wirklich nicht bewegen. Es störte sie nicht, nein, sie spielte gerne mit dem Feuer und noch lieber beobachtete sie, wie es langsam immer stärker zu brennen begann, auf dass sie es wieder löschen würde.

  • Ihr Becken machte mich beinahe wahnsinnig. Und die Tatsache, dass sie es wusste machte mich beinahe rasend. Ich ließ sie mit der einen Hand los, drückte sie dafür mit der anderen umso härter gegen den Fensterladen. Hastig tastete meine freie Hand nach unten und zerrte an ihrer langen Tunika herum. Irgendwie gelang nicht was ich wollte. Ich schob und zog an dem Kleid, bis ich es endlich nach oben gebracht hatte. Dann packte ich - immer noch ihren Hals küssend - auch die meinige an und drängte nach vorne. Sie bockte kurz auf, als es geschah, und ich blickte ihr Gesicht von der Seite an.


    "Du bist verrucht, Livilla! Du bist verrucht!"


    sprach ich und begann mich rythmisch zu bewegen.

  • In diesem kleinen Moment, als es geschah, hasste sich Livilla selbst. Warum hatte sie ihn auch so gereizt? Nunja, einmal mehr oder weniger... Ein Mann mehr oder weniger... Was zählte das? Ihre nun freie Hand wanderte zu seinem Kopf, strich sanft über seine Haare, dann an seiner Seite entlang bis zu seinem Po, strich die Tunika nach oben und liebkoste ihn dort, während sich ihr Becken ihm entgegen drängte.


    "Ich bin Lupa, mein Lieber, dazu muss man verrucht sein", antwortete sie und stemmte sich schließlich mit einem Ruck vom Fenster ab, so dass er zurück wich. "Aber wie verrucht ich auch sein mag, bestimmte ich doch noch selbst was wann passiert", sprach sie weiter und strich die Tunika zurecht, setzte sich wieder in den Korbsessel und blickte ihm ernst entgegen.

  • Ich stand am Fenster und blickte starr vor mich hin. Dann wandte ich mich zu ihr und sah sie nur schweigend an. Verlangen und Verachtung mischten sich in meinem Blick.


    "Du ziehst mich erst auf und haust dann ab? Was soll das?
    Ich schmeiß Dich aus dem Dolce Vita und aus dieser Wohung.
    Was meinst Du wer ich bin? Was meinst Du warum ich das mache?"


    Ich sortierte meine Tunika und schüttelte den Kopf.


    "Mach was Du willst, aber ich hab das nicht nötig, mich jedesmal aufziehen zu lassen. Ich kann mich auch bei einer anderen Lupa bedienen lassen, ich brauch dich dazu nicht..."

  • Livilla blickte ihn stumm und ernst an.


    "Glaubst du wirklich, was du da sagst? Ich glaube es dir nicht", antwortete sie und erhob sich, blieb einen Schritt vor ihm stehen. "Deine Augen sagen etwas völlig anderes und auch dein Gemächt verrät das Gegenteil. Ich entziehe mich dir, weil ich keine Sklavin bin, mein Lieber, weil ich nicht als solche behandelt werden will. Behandle mich mit würde und ich erfülle dir deine Wünsche", meinte sie ruhig, drehte sich dann um und begab sich in die Küche, um die Vorräte durchzusehen, die sehr spärlich waren, dennoch fand sie eine Kanne Wein und zwei Becher mit denen sie dann zurückkam. Sie schenkte ein un brachte ihm einen Becher. "Trink ein wenig, das kühlt das Gemüt."

  • Ich sah sie nur an und rührte mich nicht von der Stelle. Den Becher ignorierte ich.


    "Vielleicht hast Du Recht."


    Dann ging ich zur Türe und wandte mich noch einmal um.


    "Ich muss zur Arbeit. Vielleicht sieht man sich morgen.
    Und vergiss nicht Deiner Arbeit nachzugehen.
    Bis dann."


    Dann trat ich hinaus, schlug die Türe zu und verließ das Haus.

  • Livilla blickte ihm stumm nach.


    "Vielleicht", murmelte sie, als er bereits gegangen war. Sie schüttelte leicht den Kopf und öffnete die Fensterläden, um ein wenig frische Luft hinein zu lassen, ehe sie sich in den Korbsessel setzte.


    Sie musste definitiv vorsichtiger sein. Es machte ihr Spaß, ihn zu reizen, keine Frage, seine Reaktionen, die sie so überhaupt nicht berechnen konnte, waren mehr als nur interessant. Aber er hatte Recht, das Spiel mit dem Feuer war gefährlich, wenn nicht genug Wasser in der Nähe war. Dieses Mal hatte sie sich ihm wieder entziehen können, doch was wäre das nächste Mal? Was war, wenn er sie noch härter anpackte, wenn sie nicht wieder aus konnte?


    Sie seuzfte leicht. Dabei machte es doch so viel Spaß, ihn zur Weißglut zu bringen und ihm dann den Satz kaltes Wasser zu verpassen, der ihn wieder abkühlte. Aber wie leicht konnte eine solche Glut das trockene Gehölz entzünden und zu einem flammenden, nicht löschbaren Feuer werden!


    Nunja, sie würde wohl über ihren Schatten springen und sich bei ihm entschuldigen. Ein wenig zumindest, denn ihre Entschuldigung würde nur Worte enthalten und sie würde ihn nicht anfassen, nicht in seine Wohnung gehen.

  • ... war Livilla wieder hier und ließ sich in den Korbsessel fallen. Was der Abend wohl noch bringen würde? Sie nahm sich ein Glas Wein und trank es genüsslich in kleinen Zügen.

  • Livilla war noch eine ganze Weile dort gesessen, ehe sie sich erhoben hatte, zum Markt gegangen und etliche Dinge eingekauft hatte und schließlich in ihrer Wohnung war, um zu kochen. Sie hatte Balbus ja ein regelrechtes Festmahl versprochen, dem wollte sie nun auch gerecht werden. Nebenher sang sie - wenn auch etwas schief - und tanzte immer wieder durch die Wohnung. Warum war sie so ausgelassen? Gab es einen Grund dafür? Eigentlich nicht, er war nur ihr Arbeitgeber, er bezahlte sie für die Vereinigungen. Aber dennoch, die letzte hatte etwas gehabt. Livilla war nicht einfach nur benutzt worden, sie war geliebt worden, so, wie sie es sich schon lange wünschte. Wie oft sie wohl noch in einen solchen Genuss kommen würde? Ob sie einmal einen Freier haben würde, der nur um ihr Wohl bedacht war? Es kam sehr selten vor, aber von anderen Frauen hatte sie dies bereits gehört. Sie hatte schon von Männern gehört, die nur ins Lupanar gingen, um eine Lupa zu verwöhnen... Nunja, sie würde sehen, was die Zeit brachte.


    Bald kochte das Huhn im Ofen vor sich hin und der Wein war in einem Kübel Wasser kalt gestellt. Wieder ließ sie sich auf dem Stuhl nieder und wartete, bis das Essen fertig war, dann machte sie sich auf den Weg in die Curie, um Balbus abzuholen.

  • Ich war an diesem Tag nicht mit ihr mitgekommen, da ich zu tun hatte und der Empfang der Augusta auf dem Programm gestanden hatte. So leid es mir tat, sie hatte alle Leckereien, welche sie vermutlich vorbereitete, umsonst gekauft. Dafür hatte ich am nächsten Tag Zeit und kam gegen Mittag an ihrer Habitatio vorbei. Ich sah mich auf der Straße kurz um, betrat dann die Insula, nahm die Treppe nach oben bis unter das Dach und klopfte an die Türe. Ob sie da war, wusste ich nicht, jedenfalls war sie nicht im "Dolce Vita".

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