Mutter und Tochter auf einem Spaziergang

  • Endlich hatte ich einmal einen freien Tag bekommen. Bald würde es leider nach Rom gehen, wo ich wahrscheinlich meinen kleinen Augenstern würde zurücklassen müssen. Ich machte mir keine Geanken um ihr Wohlergehen, denn bei Claudia würde sie es zweifelsohne gut haben. Vielmehr sorgte ich mich darum, dass ich sie lange Zeit nicht mehr sehen konnte.


    Ich sah zu meiner Tochter an meiner Hand hinunter und lächelte mit gemischten Gefühlen.

  • Minervina war froh, dass endlich auch Mal ihre Mama Zeit für sie gefunden hatte. Als sie losgegangen waren, hatte sie beschlossen, auf jeden Fall auch nach Maximus, dem Papa, zu fragen. Sie griff die Hand ihrer Mutter fest und sah sich fröhlich in der Gegend um. Das Wetter war recht klar und kalt, doch sie war warm verpackt und darum spürte sie nicht viel davon. Fragend sah sie zu ihrer Mutter auf, als sie deren Blick auf sich spürte.


    "Mutter, was ist?"

  • Ich musste heftig schlucken, als ich ihre Frage vernahm. Ohja, es würde wahrlich sehr schwer in der nächsten Zeit für mich werden. Nun, ich hatte immer noch Tertius und der war bedeutend zu jung, um ihn fortzuschicken. Ich drückte ihre Hand leicht.


    "Erinnerst du dich noch an Claudia?"


    fragte ich sie sanft.

  • "Naja, du wirst sie bald wiedersehen."


    murmelte ich leis. Zumindest würde es wohl zwischen den beiden keine Probleme geben, so, wie sich mein kleiner Sonnenschein freute, als sie den Namen hörte.


    "Sie ist die Flaminca Mnervae und ich habe beschlossen, dass du nicht in Vestas, sondern in Minervas Dienste treten wirst. Sie wird dich in den Kult einweisen."

  • "Ja?"


    antwortete Minervina freudestrahlend und diese Freude war ehrlich. Tante Claudia war ihr stets eine gute Tante gewesen - solange sie in der Villa Tiberia gehaust hatten. Dies ist nun schon eine ganze Weile her.


    "Kannst du mir etwas über Minerva erzählen?"

  • "Minerva? Aber natürlich."


    schmunzelte ich und fing an.


    "Erst einmal solltest du wissen, dass du ihr deinen Namen zu verdanken hast und ich hoffe du wirst ihr einmal große Ehre bereiten. Minerva ist die Schutzpatronin der gens Tiberia."


    Ich wandte den Blick von Minervina ab und sah in die entgegengesetzte Richtung. Würde ich länger Maximus' Tochter ansehen, würden mir wahrlich Tränen in die Augen steigen und das wollte ich vor ihr vermeiden.


    "Minerva ist in erster Linie die Göttin der Weisheit!"


    begann ich.

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