Arria seufzte. Ihr Vater verstand mal wieder gar nichts.
"Er ist ein Mann, Vater!",meinte sie mit einem gewissen "warum-verstehst-du-nichts"-Unterton, als ihr Cousin kam. "Salve Crispus. Schön, dich mal wieder zu sehen!"
Arria seufzte. Ihr Vater verstand mal wieder gar nichts.
"Er ist ein Mann, Vater!",meinte sie mit einem gewissen "warum-verstehst-du-nichts"-Unterton, als ihr Cousin kam. "Salve Crispus. Schön, dich mal wieder zu sehen!"
Crispus seufzte. Er beneidete seine Cousine. Auch er würde gerne die Liebe kennenlernen. Aber es war zur Zeit wohl etwas schwierig, schließlich war er auf der Suche nach einem anständigen Beruf. Er hoffte, seiner Familie wieder die Ehre zurückzugeben, die seine Ahnen vor langer Zeit errungen hatten.
Er hob die Hände abwehrend
"Ich denke, ich halte mich da besser raus!
Aber was ich sagen wollte: Die Spanische Legion sucht Rekruten! Ich denke darüber nach, ob ich mich ihr anschließen sollte."
Eigentlich war Crispus ja kein großer Kämpfer gewesen. Schon in seiner Kindheit hatte er sich nie an Schlägereien beteiligt. Aber er träumte von Ruhm und Ansehen und durch die Armee schienen sich viele Wege zu öffnen.
"Ach, ist er das?" fragte Varus, nun schon wieder leicht gereizt ob des Tones, den Arria anschlug. Er sog die Luft ein und bedeutete dann Crispus, sich zu ihnen zu setzen.
"Komm zu uns, Junge. Du sagstm, du möchtest in die Legion eintreten? Das freut mich. Es ist ein guter Weg und der Legatus Legionis der hispanischen Legion ein fähiger Mann!"
Arria war es in diesem Moment völlig egal, dass Crispus gekommen war und nun vom Thema ablenkte. Manchmal konnte ihr Vater aber auch ein verdammter Ignorant sein!
"Du hast mich selbst darauf hingewiesen, Vater, du hast mir gesagt, ich solle vorsichtig sein! Erinnere dich an DEINE Worte! Ich versuche nur, alles richtig zu machen, aber dass ich nebenbei auch noch Gefühle habe, scheint völlig belanglos. Ehre bewahren, der Familia Ehre bringen, die Gens vergrößeren. Das ist es doch, was zählt, oder? Was wäre, wenn Imperiosus kein Iulier wäre? Wenn er einer völlig unbedeutenden Gens angehören würde? Du würdest der Heirat nie zustimmen, ist es nicht so?", fragte sie aufgebracht, nachdem sie aufgesprungen war.
Varus blieb von Arrias Gerede vollkommen unbeeindruckt und schob sich nur eine Olive in den Mund. Gleichgültig zuckte er mit den Schultern.
"Wäre es belanglos, hätte ich dich schon viel früher verheiratet. Aber das scheint meiner Prinzessin auf der Erbse nicht klar zu sein, habe ich Recht? Warum habe ich wohl gewartet, bis du einundzwanzig Jahre alt bist und den Mann gefunden hast, den du liebst? Ich hätte dich damals an den reichen Senator verheiraten sollen, der mir ein Angebot gemacht hat. Wärst du dann glücklicher? Du brauchst nur ja zu sagen und ich streiche das Gespräch mit Seneca und verheirate dich an einen angeseheneren Mann. Und nun geh."
Einen Moment starrte Arria ihn an, dann straffte sie sich.
"Gut, ich gehe", meinte sie ruhig, drehte sich um und schritt langsam in ihr Cubiculum. Er hielt ihr vorträge darüber, dass sie sich ihm nicht hingeben sollte, dass sie vorsichtig sein sollte, dass sie unberührt bleiben sollte und dann hatte er nicht einmal ein Ohr dafür, dass sie sich Sorgen machte, ihn deswegen zu verlieren? Wo war der Vater hin, den sie in Rom gehabt hatte? Wo war derjenige, der immer für sie dagewesen war, der sich um sie gesorgt hatte? Seit sie hier in Tarraco waren und er diese ach-so-gute Stelle hatte, war er viel kälter und berechnender. Er war jetzt wirklich der Pater Familias und nicht mehr ihr Vater.
Schnell packte sie einige Tuniken in einen Beutel. Die Tunika, die er ihr geschenkt hatte, sah sie kurz an, dann faltete sie sie sauber zusammen und legte sie auf ihr Bett. Den Umhang fest um sich ziehend trat sie schließlich aus der Casa und machte sich auf den Weg an den Ort, an dem man sie willkommen heißen würde - zumindest war ihr das versichert worden.
Vielleicht handelte sie vorschnell, aber sie war aufgebracht und wütend über ihren Vater. Außerdem hatte er es ja selbst gesagt, sie solle gehen...
Crispus setzte sich auf die Kliene und richtete seine Toga - er war wohl der einzige Plebejer in Tarraco, der sie auch an normalen Tagen trug - neben seinen Onkel und begann ebenfalls, sich am Essen gütlich zu tun
"Ich verstehe diese Frauen einfach nicht! Man organisiert ihnen eine Liebesheirat und es passt ihnen nicht, man sucht einen reichen Mann und es passt auch nicht!
Naja. Um nochmal auf die Legion zurückzukommen: Kennst du den Legatus persönlich?"
Er stellte diese Frage natürlich, weil er hoffte, durch gute Beziehungen einen schnellen Aufstieg zu schaffen
"Weißt du, zwar will ich Geld verdienen, aber andererseits frage ich mich, ob eine vernünftige Ausbildung nicht zuerst wichtiger ist. Sogar Cicero sagt, dass der rhetor doctus der beste Redner ist."
Crispus hatte in der letzten Woche begeistert den "Orator" von Cicero verschlungen, was ihn wieder zum Träumen gebracht hatte...eine toga praetexta am Leib, auf der Rostra stehend....
Varus schüttelte verärgert den Kopf. Wenn sich Arria auf etwas versteifte, konnte sie genauso starrsinnig sein wie ihre vor langer zeit verstorbene Mutter. Nur begriff dieses Kind einfach nicht, was da für sie auf dem Spiel stand. Crispus hingegen begriff es sehr wohl.
"Da hast du wohl leider recht", sagte er daher.
"Aber nun lass uns nicht länger über Arria reden, das verärgert mich nur. Gut, also du willst in die Legion eintreten... Sehr gut. Nein, den Legatus Legionis kenne ich bisher nicht persönlich, aber das wird sich in Kürze ändern. Als Probatus wirst du allerdings ohnehin anfangen müssen. Und die Schola kannst du ohnehin besuchen."
Er aß einige Trauben und sah seinen Neffen dann schmunzelnd an.
"Dein Vater ist zurück", sagte er knapp.
Überrascht hob Crispus seinen Kopf. Er hatte schon sehnsüchtig die Rückkehr seines geliebten, aber oft umherreisenden Vater erwartet, um mit ihm über seine berufliche Zukunft zu sprechen.
"Ist er schon in der Stadt?
Er nahm wieder seinen gewohnten, neutralen Gesichtsausdruck an
"Nunja, ich sollte mich besser in der Mäßigung üben. Das Problem ist, die Legion liegt zur Zeit in Germanien. Ich müsste dort hin reisen, habe aber kein Geld!"
Nachdem Crispus noch etwas gegessen hatte, wendete er sich auch schon wieder zum gehen, obwohl er seinen Gang fürchtete: Er musste seine Prüfung im Cursus Res Vulgares abgeben. Obwohl er sich gut vorbereitet hatte, fürchtete er sich vor dem Ergebnis.
"Nundenn Onkel, ich werde mich zur Schola begeben und meine Prüfung abgeben. Mögen die Götter mit mir sein!
Er stand auf und begab sich in sein Cubiculum, wo er die Prüfungsmappe schloss und einsteckte. Danach ging er gedankenversunken zur Tür hinaus.
Kurze Zeit später betrat er wieder das Triclinium.
"So, da bin ich wieder. Vielleicht sollte ich noch etwas essen auf die Anstrengung
Reden wir weiter über die Legion und Vater!"
"Dein Vater besuchte mich heute in meinem Officium. Demnach ist er schon in der Stadt, ja. Eigentlich wollten wir uns heute Abend hier zum Essen treffen... Nun denn. Die Legion liegt in Germania, das ist richtig. Und um das Geld mach dir mal keine Sorgen, du wirst bekommen, was nötig ist. Dein Entschluss steht also fest?"
"Soweit ich meine Prüfung bestehe.
Aber wie lange wird eine solche Reise wohl dauern? Ich habe schließlich das Umland von Tarraco bisher kaum verlassen!
Und vor allem: Wo steckt mein Vater schonwieder??"
"Hm. Du kannst gut und gern einen Monat einplanen, bis du in Germanien ankommst. Ich habe von meinem Kollegen in Germania erfahren, dass es dort momentan sehr kalt ist und viel Schnee liegt. Der dürfte nicht nur den Postverkehr, sondern auch deine Reise beeinflussen. Aber ich bin zuversichtlich, dass du es schaffen wirst."
Sim-off heißt das ein Kalendertag oder aber 6 Stunden, je nach dem, wann du dich ummeldest.
Acilianus betrat das Casa seiner Familie. Es hatte sich einiges verändert. die Fasaden haben eine andere Farbe, es wurden Teilie des Hauses renoviert. Er bieb kurz stehen. Der Wind wurde stärker. Seit 4 Jahren hatte er seinen Sohn nicht mehr gesehen. Würde er ih nwiedererkennen? Nun, das lässt sich alles alles nur herausfinden, wenn er jetzt ins Haus geht. Er stieg die Stufen empor. E skam ihm vor, als würde er schon ewig laufen. Jetzt stand er vor der Tür. Er öffnete sie und betrat die Eingangshale. Sie war leer. Acilianus dachte an früher. da sprudelte das Leben nur vor sich. aber diese Zeiten sind nun vorbei.ein wunder, dass die Familie noch nicht zerfallen ist. Er ging durch den leeren Eingangsbereich und bgab sich zum Atrium.
Crispus horchte auf. Es schien sich jemand im Atrium aufzuhalten. Vielleicht einer dieser Hausierer.
"Wir haben Besuch! Ich werde nachsehen!"
Langsam erhob er sich und ging zur Tür. Er richtete sich auf und zupfte nochmal seine Toga zurecht, schließlich wollte er auf Besucher eindrucksvoll wirken. Danach blickte er zum Brunnen und sah dort eine Gestalt stehen. Er trat näher und wollte gerade fragen, was er hier mache, da erkannte er ihn: Sein Vater war zurück! Ohne an würdiges Verhalten zu denken rannte er auf ihn los und viel ihm um den Arm.
"VATER! Wie lange ist es her?
Komm mit ins Triclinium, wir essen gerade! Varus hat mir schon erzählt, du wärst hier!"
Acilianus blickte ihn an :" Mein Sohn!" Er hatte ihn so lange nicht mehr gesehen. Er hatte sich verändert. Er ist größer geworden, aber das war nicht das einizge. Er war zum Mann geworden." Ja, dein Onkel hat recht Wir haben ja uns schon gesehen. Ich war überall auf der Welt. In Karthago, Antiochia und in Athen. Aber nun bin ich wiede rhier, bei dir, mein Sohn."
"Wie schön! Ich habe auch eine Menge erlebt! Ich bin sogar schon dabei, mein Diploma um Cursus Res Vulgares zu absolvieren! Danach gehe ich vielleicht zur Armee! Aber erzähle von deiner Reise!
Sodele, hier gehts weiter: klick mich
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