| Tablinium | Ein Brief aus Germania

  • Ich hatte gerade das kurze Schreiben von Quintus gelesen.


    `Kurz und knapp` dachte ich, er wurde seinem Grossvater immer ähnlicher.


    Erfreut war ich nicht darüber, Cato und Alexis die Kunde mitzuteilen. Mir war nicht entgangen, das die Beiden etwas für einander empfanden.
    Aber Quintus hatte entschieden, und wie üblich überliess er mir den unangenehmen Teil.....


    Ich trat ins Tablinium und liess die beiden rufen....

  • Gefolgt von Alexis betrat ich das Tablinium...

    "Lucius, du hast uns rufen lasse ?"

    Ich bemerkte den Brief in seiner Hand....

    "Hast du Nachricht aus Germania ? Vom Domine ?"


    Lucius Gesichtsausdruck war so ernst, da schwante mir böses....

    "Ist, ist ihm was passiert ?"

  • Lucius Aufforderung mich zu setzen, liess die Besorgnis in mir weiter wachsen.


    Ohne Alexis Hand loszulassen, setzte ich mich. Ich warf ihr einen Blick zu, hoffte sie so zu beruhigen, aber ich war mir nicht sicher, ob es mir gelang.

    "Lucius, bitte,... sag was los ist ....."

  • Ich atmete tief durch. Dann begann ich zu erzählen.


    "Quintus geht es gut. Er ist zum Centurio befördert worden."


    Ich stockte noch einmal, sah das Sklavenpäärchen vor mir an. Quintus, was verlangst du da von mir ?

    "Er möchte, das Du, Cato, zu ihm kommst. Und mit dir, Alexis, kann ich tun was ich für richtig halte."

  • Als Alexis Lucius´Worte vernahm stieg Wut und Trauer in ihr auf.


    "Soviel zu deinem gütigen Herren,der uns nicht trennen würde!Ich hatte dir geglaubt Cato..." sagte sie unter Tränen zu Cato und entzog ihm ihre Hand.


    "Und was gedenkst du mit mir zu tun Lucius?" Ihr Blick loderte.

  • Ich hörte Lucius Worte,.... und hörte sie doch nicht.


    Erst als Alexis ihre Hand aus meiner zog, viellmehr riss, wurde mir klar, was sie bedeuteten. Erst sank ich zurück...

    "Warum, Quintus,... Warum tut er das... er muss doch wissen,... Domina Nova hat es gesagt...es muss ein Irrtum sein..."


    Ja, so musste es sein... wieder wuchs Zuversicht in mir,...
    Ich stand auf, legte meine Arme um Alexis..

    "Geliebte Alexis, es ist ein Irrtum,.. bestimmt meint Quintus wir beide sollen nach Germania kommen, oder irgendetwas anderes... Er würde uns nie trennen...."


    Ich drehte sie zu mir, küsste sie auf die Stirn...

    "Ich liebe dich, Alexis,... "


    An Lucius gewandt sagte ich :

    "Es muss ein Irrtum sein, Quintus würde es nicht tun... Lass mich zu reisen, ich werde es aufklären..."

  • "Nein, Cato,... seine Worte sind klar."


    Ich schüttelte den Kopf.....

    "Er hat sich verändert, er ist wie sein Grossvater geworden... Er ist nicht mehr der Quintus, den du kanntest."


    Und ich verfluchte ihn innerlich.... Ich nahm einen Becher, füllte ihn mit Wein und leerte ihn mit einem Zug.

    "Alexis, sei Cato nicht böse, er konnte es nicht wissen.. Quintus ist ein anderer geworden seit Novas Tod."


    Ich füllte den Becher und leerte ihn wieder... Mir war übel,... Cato war mein Freund,... und was er für Alexis empfand, war ehrlich und aufrecht,...


    Ich ging etwas im Raum herum...

    "Ich könnte dich verkaufen,... dich hier behalten,... oder gar freilassen.... oder aber,..."


    In mir wuchs eine Idee...

    "Es gäbe noch eine Möglickkeit... Allerdings, es wäre gegen seinen Willen,... vielleicht etwas Riskant und würde von euch beiden viel Mut erforden, aber... Ihr wäret zusammen, solange ihr es wollen würdet."

  • "Unsere Gefühle spielen aber keine Rolle Cato,sieh es ein.Du gehst zu deinem Herren und was mit mir ist..." sie stockte.


    "Lucius....ich werde mich nicht widersetzen.Tu das was du für richtig hälst."
    Alexis senkte den Blick der immernoch loderte und voller Tränen war.

  • "Alexis, daran habe ich nie gezweifelt..."


    Ich liess mich auf den Stuhl fallen...

    "Nur, ich bin bisher kein Sklavenhalter gewesen. Cato ist für mich ein Freund und kein Sklave... Und du, du bist für Cato das, was Nova für Quintus für mich war..."


    Wut stieg in mir auf, darüber das Quintus mir diese Pflicht aufbürdet...

    "... und nun, nun überlässt er es mir, euch auseinander zureissen."


    In meinem Zorn warf ich den Becher so kraftvoil gegen die Wand, das er zerbrach.

    "Ich habe eine Idee,... Es gibt ein Königreich, jenseits der Grenzen des Imperiums. Dort, so wurde mir berichtet, fliehen immer wieder Sklaven hin und können ein freies, selbstbestimmtes Leben führen. Es gibt immer wieder Kapitäne die dort hinfahren."


    Ich machte eine kurze Pause, sah die zwei an...

    "Ich würde euch eine Passage besorgen,... offiziell würde ich dich Cato, nach Marsillia schicken, damit du von dort nach Germania weiter reist. Und du Alexis, solltest nach Roma, auf den Sklavenmarkt...."


    Ich nahm einen zweiten Becher, füllte ihn mit Wein und trank etwas. Ich war dabei einen guten Freund zu verraten,... Aber es war sein Handeln, das mich dazu zwang...

    "Allerdings würdet Ihr auf dem Meer das Schiff wechseln,.... und nach Aegyptus gebracht, von wo aus ihr weiter reisen würdet. Ich würde euch die Sesterzen geben, die ihr braucht für die Reise und auch für später."


    Nocheinmal nahm ich einen Schluck und fuhr dann fort.

    "Hier in Carthago Nova würde ich nur erfahren, dasa ihr bei schwerer See überbord gegangen seit. Für uns wäret ihr Tot, niemand würde euch suchen."

  • Ich sah Alexis an, dann Lucius und dann wieder Alexis...


    "Ich,... ich,...ich weis nicht...." stammelte ich.

    "Ich diene Quintus seit ich geboren wurde,...und meine Eltern und deren Eltern dienten seinen Vorfahren... Der Gedanke, das zu tun wiederstrebt mir."


    Ich legte meinen Arm um Alexis...

    "Aber, das was ich für dich empfinde, habe ich noch nie empfunden... Und ich,... ich,... ich will dich nicht verlieren... "

  • "Und wenn ich dir einfach folge?Ich mein wenn Lucius mich freilässt..."


    Ihre Gedanken spielten verrückt und ihr wurde schwindelig.
    Alexis setzte sich und schüttelte den Kopf.


    "Was sollen wir nur tun?"

  • "Wo von willst du leben ? In Germania... Es ist kalt und ungemütlich dort. Quintus wird nicht mich nicht aus dem Castellum lassen. Oder nur selten..."


    Ich setzte mich neben sie, legte meinen Arm um sie...

    "Ich will bei dir sein Alexis, wo immer das auch ist..."

  • "Alexis, ich würde dich natürlich freilassen, dich auch mit einigen Sesterzen versorgen. "


    Ich stand auf, füllte zwei Becher mit Wein und reichte sie den beiden.

    "Hier, trinkt erst mal..."


    Dann ging ich etwas auf und ab...

    "Ich denke, Cato hat recht... Germani ist Rauh und hart... und er würde kaum aus dem Lager kommen. Ich habe den Bau beginn gesehen. Es ist riesig..."

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