Heute ausnahmsweise zu zweit...

  • Ich soll einen Sklaven hinschicken?


    Kurz ging er seine Sklaven durch, die er als fähig dafür empfand ein Landsitz zu begutachten und in seinem Namen zu kaufen, nein, keiner war dafür geeignet, nicht einmal Ursus, der zwar ein Haushalt in Schuss halten konnte, sich aber bei so etwas sicher sehr leicht übern Tisch ziehen lassen würde.


    Nein, das mache ich doch lieber selber.


    Ja, ist besser so. Wenn ein Sklave einen Fehlkauf macht, dann müßte Hungi ihn auspeitschen und so weiter, dann ist dessen Arbeitskraft eingeschränkt etc, nein, lieber selber machen und dafür gescheit.


    Einen Mosaikleger werden wir sowieso brauchen...


    Will er einen Innenarchitekten (= mehr Kosten) oder will er das selber planen (= mehr Zeitaufwand)? Schwierige Frage...

  • Insgeheim triumphierend stellt Livia fest, dass das teure Mosaik schon genehmigt ist. Somit bleibt nur noch der Innenarchitekt durchzusetzen. Sie setzt eine nachdenkliche Miene auf.


    "Andererseits könnten wir den Raum natürlich auch selbst planen. Das gäbe uns die Gelegenheit, noch mehr Zeit gemeinsam zu verbringen."


    Sie lächelt Hungaricus unschuldig an.


    "Ich bin mir sicher, dass wir wunderbar zusammenarbeiten werden. Bezüglich des Marmors wird sich schon noch eine Einigung finden. Wenn du die neue Importware erst einmal gesehen hast..."

  • Mehr Zeit gemeinsam verbringen? Na toll, ob er das wollte? Ob er überhaupt Zeit würde finden dafür?


    Wir nehmen uns einen Innenarchitekten.


    Ahja, sein Sparkonto wird bald geleert und geplündert sein.


    Aber ich habe das letzte Wort! Immerhin ist das noch meine Casa.


    Bevor sie noch auf dumme Gedanken kam und doch ein grünes Bad haben wollte. Nix da.

  • "Natürlich, Marcus."


    Livia lächelt ihm dankbar zu. Für den Moment hat sie alles erreicht, was sie erreichen wollte. Es gilt seine Geduld schließlich nicht überzustrapazieren.

  • Sie setzt ein nachdenkliches Gesicht auf und überlegt einen Moment.


    "Dein Cubiculum ist eigentlich groß genug. Aber wenn der Innenarchitekt sowieso schon da ist, dann kann er sich das direkt auch noch einmal ansehen. Es könnte ein wenig umgestaltet werden. Mehr Licht, mehr Farbe... Ich dachte an einige Gelb- und Rot-Töne. Ansonsten fällt mir spontan nichts mehr ein. Dir vielleicht?"


    Livia lässt den Blick kurz über einige Stände schweifen.


    "Ich könnte auch noch einige neue Kleider, Schuhe und Duftöle gebrauchen. Aber ich vermute, dass dich das nicht sonderlich interessiert, oder?"

  • Mein Cubiculum?


    Na solange sie ihre Griffel von meinem Büro fernhielt... Kurz versuchte er sich vorzustellen, wie dann sein Cubiculum aussehen könnte, doch er war in solchen Sachen sehr unbegabt.


    Gelb und Rot? Na ich weiß nicht... Dann darf es aber nicht zu grell sein.


    Kleider, Schuhe und Öle? Ugh, einkaufen mit einer Frau ist immer etwas, was ein Mann tunlichst vermeiden sollte. 'Das passt mir nicht und da sehen meine Beine zu dick aus und da gefällt mir die Farbe nicht und da der Schnitt nicht und das ist zu teuer...' etc. Nein danke.


    Kleider? Na dann kauf dir welche. Ich denke nicht, daß du sonderlich viel auf meinen Geschmack hältst und mich unbedingt dabeihaben willst?

  • Livia seufzt leise und gibt es für heute auf. Mit diesem Mann hat man es wahrlich nicht einfach. Ständig hat er etwas zu mäkeln oder einzuwenden.


    "Natürlich nicht zu grell. Ich möchte einfach warme, positive Farben..."


    Auf seine Frage hin schüttelt sie den Kopf.


    "Nein, ich wollte es dir nur anbieten, falls du Einfluss darauf zu nehmen gewünscht hättest. Die Besorgungen eilen nicht. Ich werde sie anderenfalls einer Sklavin übertragen. Mir selbst ist dieses Gedränge auf den Märkten zu sehr zuwider, als dass ich hier längere Zeit mit der Auswahl von Stoffen verbringen möchte."


    Livia verzieht leicht das Gesicht in Erinnerung an ihre ersten Versuche hier auf den Trajansmärkten. Mit dem Markt von Tarraco war das kein Vergleich.

  • Warme, positive Farben... na schaun mer mal, dann sehnma scho. meinte er nur lapidar dazu.


    Das Einkaufen mit ihr war irgendwie anstrengend, selbst dann, wenn sie im Grunde genommen gar nichts kauften. Die ständige Gratwanderung zwischen Freundlichkeit, aufgesetzter Höflichkeit und unterschwelliger Bosheit war zwar nicht ganz so neu für Hungi, dennoch aber nicht gerade etwas, was er mochte.


    Ich fürchte, ich wäre ein schlechter Begleiter, da ich keine Ahnung von Mode und dergleichen habe. Wieso lässt du aber keinen Schneider kommen?

  • Livia seufzt.


    "Natürlich lasse ich auch hin und wieder einen Schneider kommen. Doch meistens greife ich lieber auf die Dienste meiner eigenen Sklaven zurück. Trotz allem kann es jedoch einigermaßen inspirierend sein, sich die Angebote der Händler direkt auf dem Markt anzusehen. Wie dem auch sei. Vergiss die Idee. Es war ja nur ein Vorschlag. Du brauchst dir doch keine Gedanken machen, dass ich übermorgen plötzlich nicht mehr genügend Kleider habe..."


    Bei diesem Gedanken muss sie angesichts ihrer großen Auswahl an verschiedenen Kleidern, Tuniken und Pallas doch leicht schmunzeln.


    "Wie viele Sklaven hältst du eigentlich in deiner Casa? Werden wir uns noch einige dazu kaufen müssen? Für meinen eigenen Bedarf habe ich genug..."

  • Hungi runzelte die Stirn.


    Jetzt sei nicht so eingeschnappt deswegen.


    Frauen... egal was man sagte, es war falsch. Wozu also sich noch groß Gedanken machen?


    Gut, dann sollten wir mit unseren Sklaven auskommen. Ein, zwei vielleicht wären nicht schlecht, aber definitiv kein Grund, überhastete Käufe zu starten.

  • Allmählich wird Livia ein wenig genervt. Das Lächeln verschwindet wieder von ihrem Gesicht.


    "Eingeschnappt? Wie kommst du darauf?"


    Sie seufzt und sieht ihn fragend an, um dann abzuwinken.


    "Ach, schon gut..."


    Ein Themawechsel erscheint ihr jetzt geschickter. Auf der Suche nach etwas Unverfänglichem sieht sie sich auf den Mercati um, wird jedoch nicht wirklich fündig und blickt wieder zu Hungaricus auf. Auf einmal muss sie über ihre eigene Situation schmunzeln und spricht ihren Gedanken geradeweg aus.


    "Wir machen es uns gegenseitig nicht gerade leicht, wie? Einigen wir uns auf einen Waffenstillstand und den Heimweg?"

  • Wenn seine Stirn nicht bereits gerunzelt wäre, würde er es jetzt tun.


    Aber ich...


    '...wußte gar nicht, daß wir einen Krieg hatten.' dachte Hungi den Satz zu Ende.


    Einverstanden.


    Also entweder lag es an ihm oder sie hatte ihre Tage... wahrscheinlich beides. Er zuckte innerlich mit den Schultern, bot ihr seinen Arm an und geleitet sie zu ihrer Sänfte, kurz, sie starteten ihren Heimweg an und ließen die Mercati hinter sich.

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