Durch das Tor des Casteles kommt ein Mann, hoch zu Ross. Das stolze Tier bleibt auf Kommando stehen, der Reiter steigt ab und fuehrt es zur Traenke. Er sattelt ab und versorgt seinen treuen Gefaehrten, zieht einen Zopf Wolle aus einer der Satteltaschen und beginnt langsam und mit ruhiger Hand den Staub vom Fell des Pferdes zu reiben. Langsam verschwindet das Grau der Wege aus dem Fell, und man kann das dunkle, schimmernde schwarz erkennen. Erst als das Schlachtross im voller Pracht erstrahlt, das Zaumzeug gewaschen und gefettet ist, der Sattel gereinigt und poliert, waescht sich der Mann am Brunnen und zieht seine Ruestung an. Das Leder, verstaerkt mit Kupferplaettchen und Eisenringen schimmert in der Sonne. Nur ein geubter Beobachter erkenn die ausgebesserten udn reparierten Stellen. Ein Panzer, der so viele Schlachten erlebt hat, wie sein Besitzer, und ihn genauso oft vor dem Tod bewahrt hat. Sein Helm aus Kupfer und Leder, mehr eine Kappe so leicht und filigran gearbeitet, ein Reiiter, durch und durch.
In einem Koecher auf seinem Ruecken der schwere Bogen, aus ubekannten Hoelzern gebaut, von kundiger Hand verziert. Die Pfeile wie aus Elfenbein so weiss, mit Adlerfedern bestueckt. Nur sein Blickt scheint schaerfer zu sein, auf der Suche nach dem Kommandaten.
Ankunft eines bertittenen Bogenschuetzen
- Flavius Equitus Vocatus
- Geschlossen
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Aus einem Gebäude tritt Marcus Helvetius Geta Legionsausbilder und Tribunus Militum der Ersten Legion, er reicht eine Schriftrolle an einem Librarius weiter und sein Blick erfasst den Bogenschützen. Er tritt auf diesen zu.
"Sie müssen Flavius Equitus Vocatus sein. Sie wurden mir angekündigt."
Offen mustert er den Mann.
"Solche altgedienten Reiter wie Sie einer zu sein scheinen können wir hier sehr gut brauchen. Die Legionsreiterei ist zwar zahlenmäßig schwach, aber sie ist ja auch nicht für den Kampfeinsatz gedacht. Außer Kurier- und Ordonanzdiensten bekommt sie noch spezielle Aufgaben, die mitunter sehr gefährlich sein können.
Ich werde Order geben, dass Ihr Pferd einen Stallplatz und Sie ein Quartier erhalten." -
Das schwere Schlachtross mit geübter Hand führend, reitet der Mann zu den Stallungen. Trotz des Kasernenlärms und der Hektik bleibt das Ross ruhig, die Legionäre, die es kreuzen, quittiert es mit einem leisen Schnauben. Bei den Stellungen angelangt, sattelt der Bogenschütze ab und bringt das Ross in den zugewiesenen Stall und versorgt es.
Der Blick des Mannes ist wieder erkaltet, erloschen das Feuer der Begeisterung das entfacht war, als er Rom bestaunt hatte. Niemand hoert sein leises Murmeln, die Worte die er zu sich selbst spricht...:" So viele junge Legionaere .. so wenige bekannte Gesichter. Von den meisten koennte ich wohl der Vater sein. Wer weiss, vielleicht werde ich langsam alt. "
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Ave Flavius!
Kopf hoch, mein Freund! Rom baut auf Dich und grosse Aufgaben erwarten Dich! Mit Deiner Erfahrung bist Du der richtige Mann, um Roms Reiter-Alae auszubauen! Für die kommenden Feldzüge brauchen wir in dieser Einheit gut ausgebildete Soldaten.
Vale!
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Vale, vale Marcellus,
Doch erinnerst Du Dich noch an die Zeiten der grossen Schlachten, wo wir Seite an Seite mit unseren Bruedern, Freunden und Nachbaren die Schlachten geschlagen haben, wo wir auf dem Land unserer Vaeter um die Maueren unserer Stallungen gekaempft haben ? So lange ist dies her ... ich fuehle mich alt, wenn ich all diese jungen Kaempfer sehe.
Roma ruft mich, Roma braucht mich, ich eile herbei. Eine Ala aufzubauen ... welche Ehre waere mir zu teil, wenn es mir gestattet waere eine Reiterei zu begruenden... das sind doch wohl nur die Traueme eines alten Reiters.
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Ja, mein Freund, ich erinnere mich! Viele mussten sterben, damit Rom heute Grösse und Glanz zeigt! Doch die Jugend sieht auf zu Dir! Sie suchen Idole, auch wenn sie in einer alten Schale wandeln! Zeige ihnen deine Erfahrung, deine Härte! Und die Alae wird Dir folgen!
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Zitat
Sie suchen Idole, auch wenn sie in einer alten Schale wandeln!!!
Erfahrung und Haerte ... wenn die Schlachten mir etwas gegeben haben, dann dies! Die Ala wird mir folgen ... ist es denn gewuenscht ?
Ist es erwuenscht, dass ich, ein alter Kaempfer ohne Schule und Bildung, der die Kunst des Krieges im blutigen Felde gelernt, den Wert des Sieges und die Schmach der Niederlage am eigenen Leibe erfahren und gekostet habe, der Ala als Ausbilder und Lehrer ein Ausehen gebe ?
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