• Zum Glück hatte ich dem Decurio aufmerksam gefolgt beim reden. Denn so leicht wie sich es anhören würde, umso schwerer wäre es zum Schluss. Da war ich mir sicher. Aber das wird schon klappen. Da war ich mir auf jeden Fall sicher.


    Ich nahm die Ausrüstung zu mir und trat vor einem Pferd vor. Hoffentlich war es ruhig, dachte ich mir noch und holte noch einmal tief Luft. Doch ohne weitere Probleme saß ich auf. Bestimmt sah es so aus wie bei Einar. Es war zwar nicht elegant, aber im Gegensatz zu den anderen Recht imposant.

    Ceterum censeo cartaginem
    esse delendam.

  • Als Stilo sich ebenfalls zufriedenstellend aufs Übungspferd schwang, ballte Einar seine rechte Faust und schüttelte sie, während er ihn stumm anlächelte. Gut gemacht! Wir beiden werden nicht mehr lange Probati sein. dachte er sich und zwinkerte Stilo zu. ;)

  • Tubero war nach dem Absturz von Laribold natürlich wieder sofort zur Stelle.
    "Laribold", wetterte er los, "du willst mir wohl meine Ausbildung sabotieren, oder? Verflucht noch mal, streng dich endlich an. Wäre deine Hasta und das Pferd echt gewesen, hättest du es bei deinem Sturz mit der Waffe verletzt. Weißt du was ein einzelner Reiter ohne Pferd ist? Tot, Laribold, tot!!!!
    Dein Hintern ist nichts mehr wert ohne dein Pferd. Es ist dein Kamerad und wertvoller als du!!! "


    Beschämt nahm der Probat seine Ausrüstung wieder auf und versuchte es erneut. Ein wenig wacklig noch, aber er saß im Sattel. Tubero ging weiter und kam zu Einar und Stilo, die auf ihren Holzpferden thronten.


    "Absitzen und dann gleich wieder aufsitzen, aber zackig und ohne das Pferd zu verletzen

  • Endlich reiten! dachte ich, als wir auf dem Reitplatz waren.


    Die Holzattrappen waren enttäuschend, aber ich verstand die Angst davor die Pferde zu gefährden wenn Amateure mit ihnen umgingen. Ich selbst war genau in meinem Element. Die vielen Ausritte die ich schon als Kind auf dem Hof meiner Eltern getan habe, hatten mir geholfen zu lernen mit dem Tier umzugehen.


    Ich stieg gekonnt auf die Attrappe, tat vorher sogar so als ließe ich das Tier erst an mir schnuppern, um mich als Reiter zu erkennen. So hatte ich es als Kind gelernt. Besteige nie einfach ein Pferd, sondern lasse es seinen Reiter kennenlernen, es muss dich riechen und dir erlauben es zu reiten.
    Als ich auf der Attrappe saß wiederholte ich den Aufstieg ein paar Mal. Ich hatte nichts verlernt und war zufrieden mit mir.

  • Arianus lächelte und musste beinahe Lachen als er die Holzattrappen sah, doch er konnte es sich gerade noch verkneifen. Aus den Augenwinkeln beobachtete er was die Anderen taten und machte es ihnen dann mehr oder minder elegant nach:


    Er nahm die Übungswaffen in die entsprechende Position, versicherte sich mit einem kurzemu nsicheren Blick noch einmal wie die Anderen aufsaßen und schwang sich dann langsam auf die Attrappe. Da Arianus´ Eltern eher arm waren, hatte er kaum je Gelegenheit gehabt auf ein Pferd zu steigen. Ganz zu schweigen von den behindernden Waffen.


    Arianus begann dann das Aufsitzen nach und nach schneller zu wiederholen. Nach einiger Zeit sah es zwar noch nicht perfekt aus, aber immerhin kannte er nun das Problem des Aufsitzens mit den Waffen und würde kein Pferd mehr durch eine Unbedachtsamkeit verletzen.

  • Mit den Waffen war das Aufsitzen deutlich schwerer. Aber auch hier hatte ich nach ein paar Versuchen schnell den Dreh raus. Es war wohl doch von Vorteil wenn man mehrere Male bereits auf Pferden gesessen hat.


    Ich war weiterhin sehr zufrieden mit mir und wollte mir am späten Nachmittag einmal die Pferde ansehen und mir eventuell schon eins aussuchen. Doch vorher musste ich natürlich beweisen dass ich tatsächlich ein guter Reiter bin.


    Nun zeigte ich auch das Aufsitzen von der anderen Seite, schließlich musste ein Soldat flexibel sein. Das Aufsitzen von hinten ließ ich weg...mit Rüstung wäre das höchstwahrscheinlich nach hinten losgegangen. Da ich immer sicherer wurde, rutschte ich auch ab und zu im Sattel hin und her um zu zeigen dass ich sicher sitze.

  • Tubero schritt langsam durch die Reihen der Übenden und korrigierte hier und da noch ein wenig. Die wenigen, die bereits Reiterfahrung hatten, konnten nach kurzer Zeit schon mühelos aufsitzen.
    Alle anderen stellten sich nicht wirklich tolpatschig an und wurden immer besser.


    Er trat zu Viridovix.
    "Du scheinst schon Erfahrung mit Pferden zu haben, Probatus?"

  • Ich war ein wenig stolz dass der Decurio meine Erfahrung erkannt hat.


    "Ja Decurio. Meine Eltern hatten früher Pferde und ich bin sehr gern und sehr oft geritten."

  • Gisco war den ganzen Morgen über aufgeregt. Heute würde das Reitertraining beginnen. Endlich wieder auf einem Pferd sitzen, dachte er sehnsüchtig. So war er einer der ersten auf dem Platz gewesen. Nach und nach trudelten die anderen ein. Man begrüßte sich gegenseitig und machte Scherze, denn alle freuten sich auf die Ausbildungseinheit.


    Als die Holzpferde auf den Platz gezogen wurden, dachte Gisco, er sähe nicht recht. Holzpferde? Dachte der Decurio sie seien Kinder, denen man erst das Reiten beibringen musste? Gisco schnaufte verächtlich. Seine Vorfreude war einer tiefen Langeweile gewichen. Holzpferde!
    Er sah zu, wie Titus den Probati das Aufsitzen mit voller Ausrüstung zeigte. Das war gekonnt, dachte Gisco anerkennend. Aber auch nicht schwer. Das einzige, worauf man achten musste, waren die Übungswaffen. Bei einem ungeübten Reiter wären sie schnell im Weg. Gisco beschloss, darauf zu achten, wenn er an die Reihe käme.


    Er nahm sich die Übungswaffen und schaute den Probati vor ihm zu. Die meisten machten sich gut bis sehr gut bei dieser Übung. Nur einige hatten echte Schwierigkeiten. Wie sollte es bei diesen werden, wenn sie auf echte Pferde steigen sollten, fragte er sich.


    Dann war Gisco an der Reihe. Er trat auf das Holzpferd zu und schwang sich geschickt auf das Holzpferd. Das war aber wirklich zu einfach. Aber er hatte gemerkt, dass das schwerer gewesen war, als er es gewohnt war. Einerseits hatte er aufgrund des Gewichtes seiner Ausrüstung kräftig vom Boden abspringen müssen. Andererseits war die Parma etwas im Weg gewesen. Trotz seiner Aufmerksamkeit. Doch im großen und ganzen war er zufrieden mit seiner Leistung und stieg wieder vom Holzpferd, um den Aufstieg weiter zu üben. Von Mal zu Mal wurde es besser, bis er zufrieden feststellte, dass ihn die Ausrüstung bei dem Aufschwung kaum noch behinderte. Dann räumte er den Platz für den nächsten Probatus.

  • Der Decurio nickte anerkennend.
    "Dann erwarte ich von dir besondere Anstrengungen."


    Dann ging der Decurio weiter. Zufrieden stellte er fest, wie viele Probati immer besser wurden. Morgen würde er sie an die echten Pferde heranführen, wenn sie weiter solche Fortschritte machten.


    Schließlich schien es ihm ausreichend.


    "Probati in aciem venite!!!"

  • Gisco hatte das Aufsitzen noch ein paar Mal üben können, bevor der Decurio zum Antreten befahl. Zufriedenheit machte sich in ihm breit. Erstens weil es zum Schluss sehr gut mit dem Aufsitzen geklappt hatte. Und zweitens konnte dies seiner Meinung nach nur bedeuten, dass sie jetzt richtige Pferde zum Üben bekommen würden.


    So stellte er sich schnell in die Linie und wartete gespannt auf die nächsten Worte des Decurio.

  • Auf diese Anweisung hatte Arianus schon gewartet und setzte sich sofort in Bewegung.


    "Endlich! Die Trockenübungen an den Holzpferden sind nervig und gehen mit der Zeit ganz schön ins Kreuz!", dachte sich Arianus.


    Sofort reihte er sich zwischen den anderen Soldaten ein. Diesmal ging es sogar ein wenig schneller als beim letzten Mal.

  • Auch Einar hatte die Übungen am Holzpferd zur genüge absolviert und trat nun mit den anderen Probati an. Welche Übung kam als nächstes? Echte Pferde? Wahrscheinlich eher nicht. Eine weitere Konditionsübung? Hoffentlich nicht...

  • Der Decurio musterte die Formation. Wie immer, dachte er, hier müssen die Guten ausgesiebt werden...


    "Für heute ist es genug Männer, wir üben morgen das Aufsitzen auf echten Pferden. Jeder von euch begibt sich zu den Stallungen und lässt sich ein Pferd zuteilen. Dieses bringt ihr morgen mit hier auf den Platz.


    Noch Fragen?? Gut, dann nicht. Abite!!!"

  • Gisco hörte vor Aufregung sein Herz klopfen. Doch der Aufregung folgte die Enttäuschung. Doch keine Pferde. Aber sie sollten sich heute eines zuteilen lassen. Als er das hörte, musste er alle Kraft aufwenden, um nicht sofort loszurennen. Da gab der Decurio den Befehl zum Abtreten und Gisco schoss förmlich los, um als einer der ersten bei den Stallungen zu sein. Er rannte, so schnell er konnte. Denn er wollte ein gutes Pferd abbekommen.

  • Auch Arianus war froh den Befehl zum Abtreten zu hören. Anders als viele Andere ließ er sich jedoch Zeit zu den Stallungen zu kommen und fing nicht gleich an zu sprinten.


    "Ich hatte in meinem bisherigen Leben kaum etwas mit Pferden zu tun und werde daher kaum ein Gutes von einem Schlechten unterscheiden können. Wozu also die Eile.", dachte sich Arianus.


    Fröhlich summend verließ Arianus den Reitplatz.

  • Endlich war der große Tag gekommen.
    Die Probati hatten genug an ihren Holzpferden geübt, nun war es an der Zeit, sie an die echten Tiere heranzuführen. Der Tag war kalt aber sonnig, der Boden nicht mehr gefroren. Ideales Wetter, um mit der Reitausbildung fortzufahren.


    Tubero hatte den Männern befohlen, sich mit ihren Pferden auf dem Reitplatz einzufinden. Während er noch auf die Männer wartete, waren einige Equites damit beschäftigt, die Übungswaffen herbeizuschaffen.


    Ungeduldig trat der Decurio auf der Stelle, um sich warm zu halten.

  • Ich hatte Abaris im Stall gesattelt und war dann sofort mit ihm Richtung Exierzierplatz getrabt.
    Am Zügel führte ich mein Pferd nun auf den Platz wo der Decurio bereits auf uns wartete. Ich ging mit Abaris bis zur Mitte des Platzes, hielt dann und überprüfte noch einmal den Sitz des Hörnersattels. Ein Glück dass die Römer diese keltische Sattelkonstruktion schnell übernommen hatten, so hatte ich kaum Probleme damit klar zu kommen. Nachdem ich den Sitz des Sattels überprüft hatte, strich ich Abaris übers Fell und wartete auf die anderen Probati die nach und nach eintrudelten.

  • Einar hatte seinen Rappen Dameas gesattelt und war ebenfalls angetreten. Er sah Viridovix, der mit seinem Pferd wartete und nickte ihm ein wenig müde zu. Der Decurio stand etwas unruhig vor ihnen und beäugte sie still. Einar war schon gespannt, was für Übungen anstanden. Allerdings vermutete er, dass nicht viel mehr als aufsitzen, absteigen, im Kreis reiten und ähnliche Sachen auf sie zu kamen...

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