Die Zeitangabe, wann die Sklavin zur Casa Germanica kommen sollte, war in der Nachricht, die sie erhalten hatte, sehr vage.
Eigentlich hatte sie auch lange überlegt, ob sie überhaupt kommen sollte. Das letzte Treffen hatte ein eigenartiges Ende genommen und noch immer war sie sich nicht sicher, ob sie wirklich herkommen hätte sollen, aber nun war sie endlich da und sah Sebastianus auch schon warten.
Mit einem unsicheren Lächeln und deutlichem Respekt begrüßte sie ihn.
"Salve!"
Casa Germanica - Porta
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Sebastianus schaute sie fragend an,
was hatte sie denn?
Nun denn er wollte ihr Spielchen, zumindest dachte er, dass es eines war, mitspielen.Ave Sklavin, wie ich sehe hast du meine Nachricht erhalten! Gut, ist dir jemand hierher gefolgt oder hat dich jemand aus meiner Familia gesehen?
sprach er dann und musste hart mit sich kämpfen um nicht zu grinsen.
Er freute sich sehr sie endlich wieder zu sehen und konnte es eigentlich gar nicht mehr erwarten sie für sich zu haben, ihren Köprer zuspühren. -
Sie sah sich mit verwirrtem unsicherem Blick um und schüttelte dann den Kopf.
Natürlich hat sie darauf geachtet, dass nicht irgendein neugieriger Mitsklave aus dem Aelischen Haus ihr auf den Fersen war. Aber weshalb er sie so offen danach fragte, wunderte sie.
Mit leisem Ton, nicht so wie er es vorhin getan hatte, antwortete sie ihm: "Nein, niemand hat mich gesehen. Verzeih, dass ich dich warten ließ, aber in den letzten Tagen ist es bei uns sehr hektisch. Eine Geburt steht bevor", dabei begannen ihre Augen zu leuchten, "und das ganze Haus kann es kaum erwarten." -
Eine Geburt? Sebastianus musste kurz überlegen, achja jetzt wusste er es wieder.
Nach einem kurzen Augenblick der Stille trat er auf sie zu, umfasste leicht ihre Hüften und küsste sie.
Es war ein sehr kurzer Kuss, da sie ja direkt vor der Casa standen.
Nicht weit von ihnen stand der Hengst von Sebastianus, den er damals in Germanien von seinem Vater bekommen hatte.
Sebastianus nahm Darias Hand und als beide auf dem Schimmel saßen ritten sie los.
Sebastianus wusste nicht genau wohin er mit ihr wollte, aber so viel war sicher, einfach nur weg von der Casa und allen Grenzen, die zwischen den beiden waren. -
Sie wusste gar nicht genau, wie ihr geschah, aber ihre Neugierde, was er denn vorhat, war doch stark genug, um sie gar nicht fragen zu lassen wohin und wieso und so folgte sie ihm.
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Der Staub auf der Straße vor dem Stadtanwesen des Senators Germanicus Avarus wurde mächtig aufgewirbelt, als eine Kolonne von zwei Wägen die Casa erreichte. Beladen bis unter die Plane waren diese beiden Ochsenkarren und sogleich bildete sich eine neugierige Meute, die zum einen Nachbarn waren und so dem Senator begrüßten oder einfach gerade aus der anderen Richtung kamen und nun zwangsläufig anhalten mußten.
So dirigierte Avarus seine Sklaven aus dem Haus und der Begleitschaft umher, um die kostbaren Waren und Geschenke abzuladen. Zwei seiner treusten Sklaven hinter Hermes und Hector (die ihm sehr in seiner Planung und Reisetätigkeit fehlten) schafften eine mächtig schwere Kiste in das Haus. Nur der Architectus wußte, das darin die Bezahlung für den einen Auftrag in Germanien lag.
Dann folgten feine Tischchen, Gestühl, elitäre Bronzeschneiden, feine Tücher, einige kostbare Lämpchen, eine Büste, zwei Liegen mit besten Stoff bespannt, drei Kerzenhalter für die Decke, etliche Kisten Met. Eine Handvoll Amphoren und eine besonders sorgfältig ausgewählte Anzahl von herrlichen Gemälden.
Er selbst brauchte sich hier nicht weiter kümmern und betrat die eigene Behausung, um sich des Mantels und Reitrocks zu entledigen. Im Gang angekommen, begrüßten ihn bereits die Haussklaven und er hatte auch her einige Dinge zum Erledigen parat.
Ein Bad zum Beispiel ließ er einlassen und dazu sollte man nicht mit der Milch sparen. Ein weiterer Sklave wurde mit drei der jüngsten Buben im Haushalt auf den Markt geschickt, um frisch einzukaufen, während der dienstälteste Sklave im Haus dem Senator die Neuigkeiten erzählen mußte. Doch dies geschah nicht sofort, sondern Avarus ließ das im Bad erledigen...
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Ein Sklave kam an und gab einen Brief an
An den
Senator
Medicus Germanicus AvarusSalve Senator!
Ich habe gehört, du hast nach mir fragen lassen und strebst ein Treffen an.
Nun möchte ich dir auf diesem Wege mitteilen, dass ich jeden Tag, am Morgen in der Casa Vinicia anzutreffen bin!
Vale Bene
Marcus Vinicius Lucianus
Dann verschwand der Sklave wieder....
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Die schwere Eichentüre öffnete sich mit einem leichten Quitschen und gab wenig später den Blick auf Gundhraban frei. Ein mächtiger Germane, der so manchen römischen Miles im Alptraum erscheinen würde. Doch genau zu diesem Zwecke machte er sich manchmal, zumindest dann, wenn es nichts zu feiern gab und Gäste erwartet wurden, ganz gut an der Tür.
Mit einem Brabbeln, das kein latinischer Mensch verstand, nahm er das Schreiben entgegen. Wartete auf eine weitere Reaktion, die mit dem Abgang des Boten folgte und schloss im Anschluss wieder die Tür. Den Brief legte er auf den Stabel, der für den Hausherren war. Denn jener Bote hatte keinen Namen genannt.
Gundhraban zog sich zu seiner Arbeit zurück.
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Besonders aufmerksam wurde jetzt um diese Stunde die Straße beobachtet. Jeder noch so abgefressen anzusehende Typus wurde sogleich entfernt. Meist war es nicht die freundliche Art, denn eigentlich wußte man davon und hatte sich hier nicht rumzutreiben. Jene die es doch -aus Neugierde zumeist- taten, mußten eben die harte Hand spühren.
Zwei Sklaven waren in feinen Gewändern an den Seiten der Porta postiert. Angeleuchtet durch Fackelschein standen sie statuenhaft da, warteten auf die ersten Gäste...
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...die zum Beispiel in Person des Aelius Callidus nun auch erschienen. Begleitet von zwei Klienten erreichte er das Domizil des Germanicus Avarus und grüßte die Sklaven mit einem Nicken.
> Salvete, mein Name ist Marcus Aelius Callidus praeceptor der schola Atheniensis. <
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"Ihr werdet schon erwartet Herr..." antwortete man ihm freundlich und bat sie ins Haus. Einer der Sklaven führte die Gruppe in die angerichteten Räumlichkeiten.
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Und wenig später traf auch Adria an der Casa Germanica ein.
Mit einem wohligen Gefühl, endlich wieder einen Grund gefunden zu haben, hierherzukommen, klopfte sie an. -
Mit einer gewissen zeitlichen Verspätung traf auch Hungi ein. Ohne Gattin, dafür mit bequemer Sänfte und den natürlich dazugehörigen Sklaven.
Er stieg aus, schickte einen Sklaven zur Porta, während ein anderer die Toga des Consulars richtete.
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Zitat
Original von Aelia Adria
Und wenig später traf auch Adria an der Casa Germanica ein.
Mit einem wohligen Gefühl, endlich wieder einen Grund gefunden zu haben, hierherzukommen, klopfte sie an.Da einer der beiden extra dafür aufgetragenen Sklaven gerade mit dem Aelier unterwegs war, blieben für die Rectorin nurmehr zwei übrig. Doch sie meisterten auch diese Arbeit gekonnt.
"Salve Rectorix Aelia Adria ihr werdet bereits erwartet. Folgt mir bitte..."
Da war es für den Augenblick nurmehr der Türsklave, doch nur kurz. Denn bevor ein weiterer Gast im Hause des Avarus erschien, standen alle drei wieder parat.
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Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Mit einer gewissen zeitlichen Verspätung traf auch Hungi ein. Ohne Gattin, dafür mit bequemer Sänfte und den natürlich dazugehörigen Sklaven.Er stieg aus, schickte einen Sklaven zur Porta, während ein anderer die Toga des Consulars richtete.
...sodas sie dem Consular Hungaricus helfen konnten die Sänfte zu verlassen und das Haus zu betreten.
"Salve Senator Marcus Vinicius Hungaricus, wenn ihr mir bitte folgen wollt. Eine kleine Gruppe Gäste sind bereits eingetroffen."
Der erstere Sklave, mit Namen Callianax schritt voran und führte den Senator ins Speisezimmer der Casa Germanica.
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Ich erschien an der Porta der Casa Germanica und schickte einen Sklaven vor, um meine Ankunft anzukündigen.
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Zitat
Original von Secundus Flavius Felix
Ich erschien an der Porta der Casa Germanica und schickte einen Sklaven vor, um meine Ankunft anzukündigen.Jener Sklave wurde beim Herannahen argwöhnisch beäugt und erst als er sein Sätzchen aufgetragen hatte wahrgenommen.
"Der Senator wird bereits erwartet. Der Hausherr freut sich das jener das Treffen wahrnehmen kann. Wenn ihm beliebt, so möge er mir folgen."
Etwas übertrieben aufgetragen, aber wer wußte schon in welcher Laune ein Patrizier war. Also hatte Avarus jenem Sklaven die salbige Grußformel nahe gelegt, die er wohl auch schmierig genug verstand zu formulieren.
Die Sklavenkaate würde heuer regelrecht bersten, aber wenigstens hatte man aus der Küche einige Zubereitungsreste gar leckerer Speisen bereit gemacht, das auch diese Induvidien etwas zwischen die Kiemen bekamen.
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Zitat
Original von Medicus Germanicus Avarus
"Der Senator wird bereits erwartet. Der Hausherr freut sich das jener das Treffen wahrnehmen kann. Wenn ihm beliebt, so möge er mir folgen."Ich wunderte mich zwar, nicht von Avarus persönlich -oder zumindest einem seiner zahllosen Verwandten- begrüßt worden zu sein, nahm mir jedoch deswegen nicht nachtragend zu sein. Und folgte dem Sklaven.
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Mit Titiana neben sich und den beiden Begleitsklaven hinter und vor sich, trat er auf die Casa zu. Der Sklave vorne klopfte vernehmlich an die Tür.
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