Casa Germanica - Porta

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    Quadrata



    Dieser Tage war das Leben in der Casa Germanica für Quadrata eher langweilig, denn ihre Herrin hatte ihren ganzen Ehrgeiz in das Projekt gelegt, ihrer Großnichte Calvena zumindest ein Minimum an Webkünsten beizubringen. Ein eher unerquickliches Unterfangen, nach allem, was Quadrate da bislang hatte sehen können...
    Ob da jemand draussen vor der Porta stand? Ein wirkliches Klopfen hatte die alte Sklavin nicht gehört, aber ihr ausgezeichnetes Gehör war in der Lage, sogar durch geschlossene Türen Lebenszeichen wahrzunehmen.
    Misstrauisch öffnete sie die Tür einen spaltbreit und siehe da: ein Jungspund stand davor, der sie auch sofort und übergangslos mit seinem Anliegen überfiel.


    "Einen Augenblick bitte, ich werde nachsehen, ob dominus Sedulus für dich zu sprechen ist." sagte sie würdevoll und schloss die Tür wieder, bevor sie sich auf den Weg zum Büro des Senators machte.

  • Einige Minuten später (denn übermäßig beeilt hatte Quadrata sich selbstverständlich nicht), erschien die alte Sklavin wieder an der Porta und öffnete sie nun endgültig, um den Gast hineinzubitten.


    "Du hast Glück, der Senator wird dich in seinem Officium empfangen. Wenn du mir bitte folgen würdest."

  • Wie hatte der Mauretanier auf der Hochzeitsfeier doch so schön gesagt: Merula solle sich zur 'nachmittäglichen Stunde' in der Casa Germanica einfinden. Und so stand der Iunier nun also in besagtem Zeitraum vor dem Tor und klopfte an, um mit dem Legatus des Cursus Publicus zu sprechen.

  • Teutus war heute verdammt an der Türe "Wache" zu schieben. Es war relativ wenig los, kaum Klienten oder andere Bittsteller wie man es sonst so gewohnt war in einem Hause wo es gleich zwei Senatoren gab. Da klopfte es doch auf einmal an der Türe.
    Der Germane erhob sich lässig von seinem Platz und öffnete diese.


    Salve Herr, was kann ich für dich tun?


    Viel würde es nicht sein, waren die Herrschaften noch nicht so recht auf dem Damm nach den Hochzeiten am gestrigen Tage. Teutus selbst hatte ja auch noch damit zu kämpfen halbwegs fit auszusehen.






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    Teutus

  • Bei den Göttern! Merula konnte nur hoffen, dass er selbst frischer und ausgeschlafener aussah als das Gespenst, das ihm die Tür öffnete.
    "Salve, ich bin Lucius Iunius Merula und man bat mich, dem Senator Germancius Avarus zur nachmittäglichen Stunde" - (wie Merula diesen Ausdruck liebte) - "einen Besuch abzustatten."

  • Teutus machte wohl noch einen recht verpennten Eindruck was ihn aber so gar nicht störte.


    Hmm, darf ich auch fragen wer diesen doch recht wenn ich so sagen darf merkwürdigen Termin ausgemacht hat? Du müßtest doch eigentlich gestern auch bei den Feierlichkeiten zugegen gewesen sein. Zumindest deinem Namen nach Herr...


    Teutus wollte jetzt nicht frech klingen, aber er selbst hätte den Termin erst für den übernächsten Tag veranschlagt, schließlich mußten die Sklaven ja auch das Haus wieder ein klein wenig auf Vordermann bringen.






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    Teutus

  • Nach einer längeren Reise aus seinem selbstgewählten Exil, trat Verus entkräftet aber gesund vor die Tür seines alten Freundes. Er hoffte, dass er hier Verständnis finden würde. Er war ein gescheiterter Mann aber kein gescheiterter Mensch, das wusste er. Verus musste von Vorne beginnen, für sich und seine verstorbene Familie. Er war einst Vater und nun mehr hatte er seine vernachlässigten Pflichten erkannt. Er schämte sich. Man erkennt erst dann, was man verloren hat, wenn man es verliert. Mit seinem Reisesack, sein Pferd hatte er verkauft für ein paar Münzen, trat er vor die Porta der Casa Germanica. Er klopfte an, drei mal. In die Casa Decima konnte er nicht gehen. Er hatte Schande über die Familie gebracht. Er würde ganz unten, was ein beträchtlicher Mut in seinem Alter war, anfangen. Er hustete, doch es war kein Herzhusten. Die kalten germanischen Winde hatten seine Lungen befreit und ihm neue Kraft gegeben. Es war fast so als ob er germanische Wolf in ihn gefahren wäre. Er nahm den Reisesack mit den letzten Habseligkeiten von den Schultern, stellte diesen vor seine Füße, dann suchte er in seinem Gürtelbeutel nach dem Ritterring sowie dem Siegelring seiner Familie. Nun mehr konnte er wieder römische Statussymbole tragen beziehungsweise musste er sie tragen. Er steckte die Ringe an und wartete an die Wand lehnend mit dem Reiseutensiel zwischen seinen Beinen, auch wenn er nicht, wie ein Mann von Stand wirkte, eher abgerissen.

  • "Der Scriba Volubilis Vitale teilte mir dies mit, aber er kam damit seiner Aussage zufolge nur einer Anweisung des Senators selbst nach", erwiderte Merula geduldig. Wenn es heute wirklich nicht klappen sollte, würde er natürlich auch morgen wieder kommen.

  • Von wegen nichts los. Da hatte sich Teutus wohl ein klein wenig geschnitten. Denn es dauerte nicht lange und es stand ein weiterer Gast an der Porta und wollte eingelassen werden.
    So öffnete Teutus dies und blickte in ein für ihn bekanntes Gesicht.


    Salve Titus Decimus Verus. Du möchtest bestimmt zu meinem Herrn Germanicus Sedulus nehm ich an.


    Grüßte er den Decimer höflich.






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    Teutus

  • Verus stieß sich von der Wand ab und wandte sich zum Sklaven. "Genau das möchte ich," sagte er mit einem weichen Lächeln. Dieses Lächeln wirkte seltsam, so als ob es selten gebraucht wurde. "Ich wäre dir dankbar, wenn du mich zu ihm führen könntest."

  • Teutus sah den Iunier an und überlegte, meinte aber schließlich.


    Nun gut, wenn dass so ist. Ich kann ja mal eben nachsehen in wie weit der Senator Germanicus Avarus Besucher empfängt. Wenn du solange im Atrium warten möchtest. Allerdings bitte ich dich die Unordnung zu entschuldigen die noch ein klein wenig herrscht.


    So führte Teutus den Iniuer ins Atrium.





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    Teutus

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Verus stieß sich von der Wand ab und wandte sich zum Sklaven. "Genau das möchte ich," sagte er mit einem weichen Lächeln. Dieses Lächeln wirkte seltsam, so als ob es selten gebraucht wurde. "Ich wäre dir dankbar, wenn du mich zu ihm führen könntest."


    Hmm... Nun ja...


    Drückte sich Teutus herum.


    Mein Herr hat gestern geheiratet... Ich weiß nicht ob es schon so fit ist um Besuch zu empfangen. Du weißt hoffentlich was ich meine.


    Dabei konnte sich der Sklave ein Grinsen nicht verkneifen.


    Aber ich werde sehen was ich machen kann. Folge mir doch bitte ins Atrium. Aber wundere dich nicht, es wird gerade noch aufgeräumt.





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    Teutus

  • Verus legte die Hand vor seine Stirn und seufzte. Hatte Sedi etwa geheiratet und er hatte dies verpasst? War er wirklich solange fort? Es waren wohl mehrere Jahre, die er in Abstinenz verbracht hatte. Verus nahm die Hand von der Stirn. "Ich verstehe. Dann komme ich wohl ungelegen." Die Welt hatte sich weiter gedreht und Verus war ihr entwachsen, dennoch wollte er wieder an dieser teilhaben. Er lebte außerhalb des Jetzt. Er lebte in seiner Zeit. Seine Hoffnungen kollidierten mit der Realität. Doch der Sklave versuchte etwas zu tun und Verus ein Treffen mit Sedi einzuräumen, ein echter Glücksfall für Verus. Verus lächelte erleichtert. "Danke." So folgte er.

  • Und so kehrte Verus nach einiger Wartezeit zurück an den Ort des Geschehens. Er stützte sich auf seinen Gehstock und kämpfte sich durch die Mengen an Menschen, die sich mühsam durch die Straßen schlängelten. Er war lange nicht mehr unter sovielen Menschen; ein ungewohntes Gefühl von Bedrückung ergriff ihn als er mutig seinen Gehstock voransetzte. Sein Körper war alt geworden, doch sein Geist schien noch jung, denn seine Augen funkelten, wie Kerzen in einem leichten Windzug. Verus erreichte sein Ziel. Seine Lungen füllten sich mit der muffigen Luft von Rom. Wenn man aus den Gärten kam und dann diesen Moloch erneut betrat, spürte man, dass es sehr wohl anders roch und sich anders anfühlte. Verus fühlte sich hier nicht mehr heimisch. Doch wo ist schon ein Heim? Wahrscheinlich dort, wo das Herz hängt und es hing für Verus sicherlich nicht in Rom. Dieser Ort hatte ihm seine Familie genommen, seinen Ruf und seine Ehre. Einsam stehend klopfte er an das Portal mit seinem Gehstock voran. Die Hoffnung ergriff ihn, dass sein alter Freund ihn anhören würde, wenn nicht, dann war es wohl an ihm, neue Wege zu gehen und auch diesen Rest seines alten Lebens hinter sich zulassen.

  • An diesem Tag hatte mal wieder Gundhraban Türdienst welcher auch prompt die Türe öffnete als es an jener welcher klopfte.


    Er blickte in ein ihm bekanntes aber unter einem wirren Bart verborgenes Gesicht. Man konnte fast meinen, einer seiner Stammesbrüder würde vor ihm stehen. So konnte er sich ein Grinsen bei diesem Gedanken nicht verkneifen.


    Salve Decimus Verus, Herr. Ich vermute du möchtest zu Senator Germanicus Sedulus?


    Fragte er freundlich nach.





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    Gundrhaban

  • Verus nickte eifrig. "Aber selbstverständlich." Er blickte am Sklaven vorbei ins Haus. "Ich hoffe, dass ich dieses mal mehr Glück haben werde?" Fragte er vorsichtig formuliert den Türsklaven, während er sich noch ein wenig mehr auf seinen Stock stützte.

  • Gundhraban lächelte.


    Sicher Herr. Wenn mich nicht alles täuscht, dann müßte er in seinem Officum sein. Wenn du mir bitte folgen möchtest...


    Er machte eine einladende Geste und nickte dem Decimer freundlich zu ins Haus einzutreten.





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    Gundrhaban

  • Der Weg von Germanien nach Rom war alles andere als angenehm und einfach. Der Frühling hatte zwar auch schon im hohen Norden Einzug gehalten und die Pässe wieder begeh und befahrbar gemacht, doch für die erste große Reise galt es eine weite Strecke zu überwinden. Dementsprechend froh war Verres als er am Horizont endlich die Prachtbauten Roms zu sehen bekam.Er kannte die Hauptstadt des Reiches bisher nur aus Erzählungen und Bildern und dachte bisher, dass sie vermutlich Mogonticum sehr ähnlich war. Einfach nur um einiges Größer. Doch dieser Anblick raubte ihm fast den Atem. Es war wie in einem Traum und er musste sogar einen Moment lang stehen bleiben und diese ganzen Eindrücke in sich aufnehmen, ehe er weiter konnte. Danach ging es recht schnell. Mit neue geschöpfter Kraft und den Wissen bald am Ende einer langen Reise zu sein, brachte er auch die letzten Meilen hinter sich und erreichte noch vor der Abenddämmerung die Casa Germanica.


    Wäre es nach ihm gegangen, so hätte er es vorgezogen in Germanien zu bleiben, auch wenn diese Stadt der Wahnsinn schlecht hin war. Doch nach dem Tod seines Vaters war es immer schwieriger geworden und irgendwann hatte seine alleinstehende Mutter entschieden, dass es nun das Beste für den Jungen war, nach Rom zu seiner Großmutter zu reisen und sich dem dort lebenden Zweig der Familie anzuschließen. Hier stand er nun. Abgehetzt und verdreckt von der langen Reise und die wenigen Habseligkeiten in einem Bündel über die Schulter gehängt. Natürlich war es ihm aufgefallen, dass er mittlerweile eines der besseren Viertel Rom erreicht hatte und daher war es nicht sonderlich verwundernd, das seine Erscheinung den einen oder anderen Blick auf sich zog. Vielleicht lag es auch an dem Geruch den er verströmte und der ihn mittlerweile auch selbst in die Nase stieg. Hoffentlich ließ man ihn überhaupt in diesem Zustand in die Casa und hoffentlich erkannte ihn seine Großmutter überhaupt noch. Er konnte sich so gut wie gar nicht an sie erinnern und hatte sie zuletzt irgendwann als Kind gesehen. Er wusste noch, dass sie nicht gerade einen besonders herzlichen Eindruck hinterlassen hatte, doch mehr auch schon nicht mehr. Langsam schritt er die letzten Meter auf den Eingang der Casa zu und klopfte an.

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    Simplex, Servus
    Simplex grummelte vor sich hin. Er musste mal wieder Packesel für seine Herrin spielen. Diesmal war es die wertvolle Harfe die sie in die Casa Quintilia bringen wollte. Bisher war sie noch in der Casa Germanica geblieben, weil Calvena einfach keinem Sklaven zu getraut hatte, vorsichtig genug mit dem Instrument umzugehen. Außerdem wollte seine Herrin unbedingt dabei sein. So also stand er schnaufend am Ende der Treppe und betrachtete Missmutig dieses sperrige Ding. Und von Calvena war keine Spur zu sehen, weil sie sich mit Serrana verquatscht hatte, Frauen, dachte er griesgrämig und lehnte sich dann mit verschränkten Armen gegen die Wand neben der Tür.


    Gerade als Calvena sich von Serrana verabschiedet hatte und sich auf den Heimweg machen wollte, klopfte es. Dankbar für die Ablenkung öffnete Simplex sogleich die Tür und betrachtete den abgerissenen Fremden reichlich verdutzt. „Bettler können heute Abend kommen“, wollte er ihn schon abwimmeln. „Dann gibt es die Reste!“ erklärte er schüttelte verwundert den Kopf. Leicht rümpfte er die Nase. Kam der Mann etwa direkt aus der Kloake?

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