Casa Germanica - Oecus

  • Nach dem Avarus gegangen und Sedulus seinen Becher geleert hatte begab auch er sich in sein Zimmer. Auf dem Weg dorthin blieb er jedoch stehen da er auf ein mal an die Sklavin Saldir denken mußte.


    Ob er ihr bevor er nun endgültig in ein Lager "eingesperrt" wurde und dort wohl eine ganze Weile enthaltsam leben mußte noch einen Besuch abstatten sollte...?

  • Mit seinem Sohn im Gepäck erreichte er das Speisezimmer. Die Liegen waren wie immer ordentlich und die Tischchen für Gäste vorbereitet. Ein Sklave tingelte herum und wurde sogleich geschickt um Obst und verdünnten Wein zu holen.


    "Setz dich doch, mein Sohn. Wie kann ich dir helfen?"


    Er pausierte nur einen Hauch von Augenblick und fragte weiter:


    "Möchtest du etwas richtiges zu Essen, so lasse ich es anrichten."

  • Ohja, das tut sie. Es gibt eine Menge zu tun


    antwortete Sebastianus,


    es gilt die Einheit quasi komplett neu aufzubauen, da wir kläglich unterbesetzt sind. Ich kann mir nicht erklären wie das von statten gegangen ist, aber nun ist es an mir diesen Missstand zu beheben


    sprach Sebastianus

  • "Du wirst das schaffen. Wenn du nicht genügend freiwillige Männer findest, lass dir doch vom Stadtpraefekten Sklaven zuteilen, die dann eine Ausbildung zur Feuerbekämpfung erhalten. Nichts ist prägnanter, wenn ein Feuer ausbricht und der Kommandant nur hilflos daneben stehen kann. Und Feuer sind in Rom nun wahrlich keine Seltenheit."


    Der Sklave kehrte mit einem Tablett wieder. Er stellte jedem einen sauberen Becher hin und füllte sie mit verdünnten Wein. Dann kam noch eine Schale Obst, einige Trauben und Brot für den kurzen Hunger. Später sollte es gebratenes Hühnchen in Kräutersud geben.

  • "Mir geht es soweit ganz gut. Nur die viele Arbeit zerrt wie immer am Fleisch. und Lucilla, nun soweit ich weiß auch gut....


    Mein Sohn ich werde Lucilla bald heiraten, ich hoffe du wirst uns deinen Segen für diese Verbindung geben. Weder du noch ich hatten es leicht nach dem Tod deiner Mutter."


    Avarus nimmt vom Wein. Zu selten hat er sich in den letzten Monaten hin gegeben.

  • Sebastianus Mine verdunkelte sich, als er von den Plänen seines Vaters hörte, doch konnte er diesen Gesichtsausdruck nicht lange aufrecht erhalten denn schon bald war er einem Grinsen gewichen.
    Er war also kläglich gescheitert sein Versuch seinen Vater einen kleinen Schrecken einzujagen, wollte er ihn doch glauben lassen, dass er stirkt gegen diese Verbindung sei.


    Natürlich habt ihr beiden meinen Segen. Es freut mich nichts mehr als wieder eine Frau an deiner Seite zu sehen


    sprach Sebastianus.
    So langsam wurde sein Hunger immer stärker und er sehnte sich schon nach dem Essen.

  • Zwei Sklaven betraten das Oecus aus dem Atrium heraus. Sie hielten Tabletts in den Händen, die mit allerlei leckeren Speisen belegt waren. Wie immer übertaf Helena die Magd und Köchin jegliche Anforderung.


    "Es ist mir wirklich wichtig, das von dir zu hören und ich danke dir dafür."


    Dann schweifte sein Blick über das angerichtete Essen.


    "Greif doch zu, du schaust hunrig aus und die Kasserne gibt dir sicher nicht diese Abwechslung an Speisen."


    Dabei schenkte Avarus ihnen beiden Wein nach und fühlte sich recht locker.


    Dann brachte er den Schocker des Tages hervor.


    "Ich habe einen unserer Sklaven nach Germanien geschickt. Ich bitte Claudia in Rom zu wohnen, bis ich eine Pleibe für sie gefunden habe. Es freut mich zwar nicht wirklich, das du deine Frau so verstoßen hast. Sie wird hier für eine Weile wohnen, ich hoffe der Eklat bleibt aus."

  • Sebastianus hatte gerade einen Bissen genommen und verschluckte sich nun unweigerlich.


    Claudia?Hierher nach Rom?


    Sebastianus schaute seinen Vater entgeistert an, wusste dieser doch, dass sein Sohn und seine (noch) Frau nur noch auf dem Papier verheiratet waren und schon lange nichts mehr voneinander wissen wollten.

  • Er hatte damit gerechnet. Wahrscheinlich wußte sein Sohn nicht, das alle Sklaven hier in der Casa ihm ergeben waren und Avarus so nichts verborgen blieb.


    "Zum entwirren der Tatbestände wäre es hilfreich, wenn du angibst, warum ihr euch auseinander gelebt habt. Eure Ehe war keine Liebesehe, sondern zum Zwecke dienlich. Wie soll ich als dein damaliges Mündel dem Vater von Claudia unter die Augen treten? "


    Sebastianus Vater machte eine wartende Geste und lehnte sich auf der Kline zurück.

  • Warum wir uns auseinander gelebt haben? Ganz einfach, ich war bei der Legion und somit nie zu Hause. Ich möchte gar nicht wissen was sie in der Zeit meiner Abwesendheit gemacht hat. Und da das mit dem Fortsein bei mir wohl nie ein Ende nehmen wird hat sie sich entschlossen nicht mehr mit mir zu leben


    So jedenfalls sah er es und so sollte es auch sein Vater sehen.

  • "Mir ist nichts zu Ohren gekommen, das deinen Verdacht bestätigt, Sohn. Ohren haben wir viele in Germanien. Mir liegt es einfach nicht, sie in die Wüste zu schicken, weil du einen unbegründeten Verdacht hegst. Außerdem wirft es auch auf dich ein Bild, das nicht zum Erfreuen ist. Die Ehe wurde schon damals nicht aus Liebe geschlossen. Was du hier in Rom mit deinen Hormonen machst, bleibt dir überlassen, was du mit deiner Frau in Germanien anstellst, geht der ganzen Gens etwas an. Sie ist nun eine Germanica und sie wird es auch bleiben, bis mir begründete Tatsachen zu Ohren kommen oder sie selbst den Wunsch hegt die Familie und damit das Haus im Norden zu verlassen. Bis dato aber soll sie vom Geld und der Miet freien Unterkunft leben."


    Er verschwieg ihm, das daran auch eine ganze Liste wirtschaftlicher Intressen dran hingen und Avarus nicht gewillt war jene Betriebsstrukturen und Rohstoffe in Zukunft außerhalb der Gens teuer einzukaufen.

  • Ihm schien es fast so als würde sein Sohn jene Perspektive der Lage die Ansehen und Ehre einer Familie ausmachte nicht erkennen, doch er wischte das Thema mit einer Handbewegung vom Tisch.


    "Was macht die Arbeit? Ich höre keine Beschwerden über die Vigiles. Das läßt erahnen, das du dich gut zurecht findest und den Anforderungen gewachsen bist."

  • Sebastianus war froh, dass sein Vater das Thema wechselte.


    Bei den Vigiles läuft es sehr gut, doch gibt es auch nichts großartiges dass zu berichten es wert wäre.


    antwortete Sebastianus, doch dann viel ihm etwas ein, dass er seinem Vater noch zu erzählen hatte,


    Es gibt da noch eine Sache, die ich mit dir besprechen möchte...


    begann er

  • "Nun ich hoffe die Vigiles werden immer in der Nähe der Casa sein, falls ein offenes Feuer den Straßenzug in ein Flammenmeer verwandelt."


    Sein Blick war ernst geworden und er sah sich jener Sorgen gegenüber, die solch ein Feuer anrichten konnte.


    "Dafür sitzen wir doch hier zusammen, oder?! Na sag schon Sebastianus, was dich bedrückt."

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