Casa Germanica - Oecus

  • Eine Weile blickte Victor den Wein an, den Avarus hatte nachschenken lassen und fragte sich, ob der auf thessalische Weise mit null Teilen Wasser gemischt worden war. So viele verwirrte Gedanken, wie der Germanicer gerade geäußert hatte, hätte auch ein Schwertschlag nicht mehr entwirren können. Gerade noch eben war verständlich gewesen, dass Avraus davon erzählt hatte, dass er Architekt geworden war, der Rest war sprachlicher Müll.


    "Ich befürchte, das wissen nur die Götter, Senator, worauf du hinaus willst..."

  • "Das ist durchaus wünschenswert, das es die Götter wissen, denn für sie entspreche ich nicht den Normen und gebe mich hin zu tun, was man verlangt, um Rom im Schein der Sonne glänzen zu sehen. Rom wird mit fester Hand geführt und jene Hand sieht die Leistungen der 'Architectura Avarus' seit vielen Jahren nun schon als so besonders gut an, das ihm die erheblichen Mehrkosten nicht verschrecken.


    Nein vielmehr ist es nicht nötig andere Aufträge anzunehmen. Der Betrieb funktioniert nach einem besonderen Schema. Anders als diese Bauhöfe außerhalb der Stadt. Diese Männer die hier arbeiten, verwirklichen meine Ideen und sind nur im Auftrag eines Mannes Gottes gleich unterwegs.


    Ich hoffe nun wird dir klar, wem du mit diesem Edikt ebenfalls vor den Kopf stoßen wirst. Vielleicht war das nicht sichtbar, doch ansich bekannt. Architektur aus dem Hause Germanicus Avarus kauft man nicht um die Ecke, sie ist teuer, aber in gewissen Sinne auch günstig, denn sie ist zuverlässig. Eine Arbeit, die ein Mann in Rom zu schätzen weiß. Dies so gut, das er mit seiner Familie zu dem alleinigen Kundenstamm gehört."


    Vielleicht konnte sich Victor nun denken auf wen Senator Avarus hinaus wollte, ohne Namen zu nennen.

  • Irgendwie konnte Victor nur vermuten worauf Avarus jetzt anspielte, aber wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, dann war es natürlich noch unverständlicher, warum der Senator einen Architekturbetrieb führte, wo er doch auch gleich persönlich für diesen Mann Gottes gleich hätte tätig sein können. Andererseits hatte Victor auch schon von anderen Leuten die Erklärung bekommen, dass Hermes oder Vulcanus selbst sie beauftragt hätte dies oder das gesetzeswidrig herzustellen. Manchmal waren die Leute wirklich einfallsreich.


    "Nun denn, wenn besagter Mann deine alleinige Arbeit in Anspruch nimmt, wird es dich und ihn kaum stören, wenn du deine Strafe zahlst und deinen Betrieb schliesst. Was du in deiner Freizeit für wen auch immer tust, soll mir egal sein. Sollte besagte Person allerdings der Meinung sein, dass dies ungerechtfertigt war, dann kann ER ja jederzeit mein Edict wieder aufheben und du bekommst dein Geld zurück. Da mir aber keine Ausnahmen bekannt sind, muss ich vorerst auf dem Vollzug meiner Anordnung bestehen."

  • "Ganz ein Octavier also. -.^


    Nun ich sehe arge Parallelen zu einem Senator Octavius Anton. Jener begab sich in eine ähnliche Enge, um dann auf einem Beckenrand das Jenseits zu suchen und zu finden. Ich war eigentlich der Meinung du seist intelligent genug, um selbst auf den Familienstamm zu kommen. Ich bin mir sicher, das ein Iulianus die Handelsgesetze kennt und achtet. Willst du das mit deiner Aktion sinnlos und unnütz an den Tag gelegt, bezweifeln? Ich glaube kaum, das du es darauf anzulegen versuchst."


    Vorerst ließ er den Mann auf dem Trockenen sitzen. Zuviel des guten Tropfen schien ihm den Geist und Verstand zu rauben.


    "Es ist im Interesse des Reiches, wenn diese Sache dort bleibt wo sie noch ist: Unter Verschluss. Ein Edikt kann abgenommen werden, eine Aufbauschung zu Gericht wird nicht nur Deinem Ansehen schaden. Denn du ziehst damit öffentliche Kreise, die es zu verhindern gilt. Wenn du deinen Sturkopf einmal einschalten könntest, wäre ich dir verbunden.


    ... dann lass uns darüber sprechen, wie wir diese unschöne Sache Deiner Anklageschrift aus der Welt schaffen können ohne den Namen des Kaisers darin zu verstricken. Dir muß doch klar sein, das ein promovierter Architekt wie ich nicht darauf verzichten wird eben jener Gens so leidenschaftliche Architektur zu bieten und Wünsche zu erfüllen. Bist du der Meinung jemand anderes könnte seine Illusionen in diesem Maße umsetzen?"


    Wohl kaum nicht umsonst hatte jener so lange Zeit den Besten genommen und mit ihm unnütze Gesetze umschifft.


    Er wischte diese Anmaßung dessen mit der Hand aus der Luft und schüttelte den Kopf. Der Hunger trieb ihn dann dazu die Sklaven etwas Herzhaftes auftragen zu lassen. Immernoch erregte es ihn, das der Octavier ihn einer Lüge anmaß, weil er diesem Bürokraten nicht eine Liste auflegte, welche Künste seine Arbeiter in den Villen, den Palästen, den Gärten und Landgütern des Kaiserpaares errichteten.

  • Sedulus führte Avitus ins Oecus. Unterwegs wies er einige Sklaven an das sie ein wenig Obst und vor allem Wein zurecht machen sollten.


    Komm setz Dich doch. Mach es Dir bequem!


    Sedulus deutete auf die Liegen. Auswahl gab es ja genug. Dann nahm er selbst platz.


    Ja, man hat mir meinen Wunsch entsprochen und mich zur II. gehen lassen. So sehe ich wenigsten Mogontiacum wieder. Lange ist`s her.

  • Ich glaube nicht das es da noch viel zum Kämpfen gibt mein Freund. So wie ich das hier so mitbekommen habe ist am Limes zur Zeit alles recht friedlich.


    Zwei Sklaven kamen zur Türe herein. Einer mit einem Tablett das mit eine Schale voll Obst beladen war, der andere mit einem Tablett welches mit zwei Becher und einer Kanne Wein so wie einer Kanne Wasser bestückt war.
    Der Sklave mit der Obstschale stellte dies auf den Tisch und verschwand wieder. Bei dem zweiten Sklaven dauerte es ein wenig länger. Er stellte Avitus und Sedulus jeweils einen Becher hin und sah die beiden Männer an.


    Für mich mehr Wein als Wasser... :D


    Der Sklave schenkte Sedulus den Wein ein und dazu es war etwas mehr als ein Tropfen Wasser... 8)


    Wegen Deiner Wahl Avitus. Es tut mir leid das Du nicht gewählt worden bist. Aber wie ich hörte hat man Dir ein Tribunat angeboten und zwar das des Tribunus Cohortis Urbanae. Du wirst dann quasi ein hohes Tier meiner alten Einheit.


    Sedi grinste.


    Es sind gute Männer, das heißt wenn sie wollen... ;)

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    ...


    Victor war stolz auf seinen Sturkopf und nicht gewillt ihn wegen ein paar witzlosen Drohungen einfach aufzugeben. ER würde schon Verständnis haben, wenn der Praefectus Urbi mangels anderer Anweisungen nicht Hinzus, Kunzus und Avarus Glauben schenkte, wenn diese einfach nur behaupteten persönlich von IHM zum führen illegaler Geschäfte berechtigt worden zu sein.


    "Nun, Senator, ich wäre dir verbunden, wenn du meinen verstorbenen Onkel aus der Sache lassen würdest und deine Zweifel an meiner Intelligenz für dich behälst. Und wenn dies eine unnütze und sinnlose Aktion ist, dann brauche ich trotzdem noch lange, um die gleiche Anzahl solcher auf meinem Konto zu haben wie du, Senator."


    Mittlerweile war Victor der Appetit vergangen und da Avarus es ja nicht mehr für ein Gebot der Höflichkeit hielt den Becher des Gastes auffüllen zu lassen, brauchte er auch nichts mehr trinken.


    "Zahl einfach deine Strafe und leg deinen Betrieb vorerst still. Das ist die einfachste Möglichkeit wie du das Gericht vermeiden kannst. Und das ist mein letztes Wort, ich bin nämlich das Gestreite hierüber leid. Und ja ich glaube es gibt eine Menge guter Architekten im Reich..."

  • Auch Avitus nahm dankend den Wein, auch er trank ihn lieber ohne mit all zu viel Wasser verdünnt und ließ so den Sklaven erst kurz vor dem Rand stoppen, "Nun es war wohl noch zu früh, Rom nicht bereit für mich. Doch wie kommst du auf die Idee, dass man mir schon ein Militärtribunat angeboten hat?"

  • Sedulus lächelte.


    Naja, die Cohortes sind ja im Prinzip das gleiche wie eine Legion. Der Vorteil den Du hier bei hast ist, Du mußt nicht weg von Rom. ;) Ich hingegen daef nach Germanien. Gut, ich habe auch darum ersucht wenn ich ehrlich bin.

  • Eine andere Reaktion hatte Avarus auch nicht erwartet. Das der Feingeist nicht gerade in einem Octavier geboren war, zeigte diese Art und Weise der Äußerung zutiefst.


    "Nichts der Gleichen werde ich tun. Entscheide selbst, ob du den Konflikt suchst oder dich damit zufrieden gibst, das jene Leistungen auch weiterhin nur für Iulianus bereitstehen. Es liegt an dir das Gespött zu verbreiten oder Stillschweigen zu halten. Ich glaube kaum das es in deinem Interesse liegen kann, die Exikutive derart in die Enge zu treiben."


    Der Senator hatte sich erhoben und winkte einen Sklaven herbei.


    "Der Octavier möchte nun gehen. ... Vale."


    Dann machte er sich auf die Bibliothek aufzusuchen soviel geistliche Leere mußte mit frischem Wissen aufgefüllt werden.

  • "Nun die Befürchtung ist, dass man mir bei einer erneuten Kandidatur Günstlingswirtschaft vorwirft, der Präfekt ja nun mein Cousin.", auf der anderen Seite, war Aviuts hoch erfreut, vielleicht würde er nach seinem Tribunat zum Senator berufen und könne gleich als Aedil kandidieren, "Doch sag, ich weiß wenig vom Militär wie du weißt, was sie die Aufgaben eines Militärtribun?"

  • Ach, das kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Außerdem, zeige mir wo man dies in Rom nicht so handhabt. ;)


    Nun, ein Tribun hat meistens verwaltungstechnische Aufgaben zu bewerkstelligen. Je nach dem wo er eben von seinem Vorgesetzten eingesetzt wird. Aber ich denke Du wirst das schon meistern so wie Du gebaut bist. Zu mal Du ja eigentlich keine großen Probleme bei den CU haben dürftest.


    Sedulus grinste erneut.

  • So ist es. Eine Schreiber haben es wohl irgendwie spitzbekommen und tuschelten als ich von meiner Ernennung den Rückweg antrat. Da habe ich Deinen Namen aufgeschnappt und eben Tribun und CU.


    Wieder hob Sedulus den Becher und griff in die Schale voll Obst und zupfte sich eine Traube.

  • Avitus lehnte sich entspannt zurück und leerte den Becher, "Wollte ich doch gerade auf dem Weg zu dir, an einer Kreuzung anhalten und eine kleines Opfer darbieten, du kannst dir nicht vorstellen welch Schande ich sehen mußte, einen verweisten ja verkommenen Schrein.", sprach Avitus um ein wenig von der verlorenen Wahl und der unerwarteten Militärdienst abzulenken.

  • Ein wenig verwundert über den Gedankensprung sah er Avitus dementsprechend an.


    Du meinst einen solchen der den Laren gewidmet ist? Das ist ja unerhört. Früher hatte doch der Kreuzwegeverein dafür Sorge getragen die Schreine an den Kreuzungen zu pflegen. Gibt`s den denn nicht mehr?


    Sedulus drehte seinen Becher in den Händen...

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