Casa Germanica - Atrium

  • "Nein natürlich nicht, man hat mich über dein Kommen informiert. Setz dich doch, wenn du nichts dagegen hast, möchte ich gleich zur Sache kommen."


    Mit einer Geste bietet er Crassus einen Platz an und setzt sich auch hin.


    "Ich habe deine Handwerker immer bewundert, wie sie Altäre aus einfachem Holz schnitzen und ich habe in Mauretanien ein Gehölz kennen gelernt, das sich biegen läßt und zudem einfach zu bearbeiten ist. Außerdem muß es wundersam den Reichtum representieren, denn die edlen wie pompösen Stadt- und Landhäuser waren voll davon."


    Macht eine kurze Pause, weil ein Sklave Trauben, Oliven und verdünnten Wein auf dem Tischchen zwischen ihnen abstellt.


    "Ich bin Architekt und hoher Verflechter der Künste, ich konnte jenen Bäumen einfach nicht widerstehen und habe mir eine kleine Sägemühle zugelegt."


    Crassus mußte nicht wissen, woher die eigentlichen Maschinen, das Gebäude und die Tiere für den Antrieb kamen, Avarus ließ das geschickt aus.


    "Die ersten Stämme sind bereits in Ostia gelöscht worden und in das Lager der Mühle transportiert. Nun ich wäre erfreut in dir einen weiteren Geschäftspartner zu finden, der das Zedernholz in Rom verbreitet, in dem er es in seinen Handwerksstätten verarbeitet."


    Fragend blickte Avarus jenen Crassus an und nahm sich eine Olive aus der Schale.

  • Es wäre auch in meinem Interesse, wenn wir gleich zum Punkt kommen würden, ja.


    Crassus nahm auf der angebotenen Sitzgelegenheit Platz und lauschte gespannt den langen Erzählungen des Senators. Auch wenn die Erzählungen noch weitaus länger gingen, war Crassus schon vor der ersten Pause klar, auf was das letztlich herauslaufen würde - und seine Antwort war ebenso schon klar. Crassus nahm sich vor, mal in seinem Betrieb vorbeizuschauen, um die Auftragsbücher zu überprüfen. Avarus musste ja ein Stammkunde sein, wenn er so über seine Altäre sprechen und sie vorallem auch loben konnte - immerhin hatte er sie ja immer bewundert. Oder aber er schmierte hier ein bisschen zu viel des Hongis...


    So leid es mir auch tut, allerdings muss ich dich vorerst entäuschen. Ich bin mit meinem derzeitigen Holzlieferant mehr als nur zufrieden. Nicht nur, da er eine hohe Qualität anbietet, die auch von deinen Sägewerken wahrscheinlich nur schwer erreicht werden kann, sondern auch, weil er mir diese Hölzer zu einem absoluten Toppreis anbietet.
    Allerdings kann es ja kein Fehler sein, über einen eventuellen Lieferantenwechsel nachzudenken. Sag mir, welchen Preis würdest du für die Einheit Holz verlangen?

  • "Ahja..."


    Der Senator pausiert in seinen Worten während er seine Gedanken bemüht einen Preis zu errechnen.


    "So um die 4,80 würde er sich einpendeln."


    Ein unschlagbarer Preis für Zedernholz. Aber wahrscheinlich würde Crassus doch viel lieber auf die billigere Birke bauen und Avarus Angebot im Raume stehen lassen.

  • Vier achtzig? wiederholte Crassus erstaunt. Das war wirklich ein sehr guter Preis, sogar besser als sein momentaner, und sollte sein Holz wirklich so viel besser sein, würde sich ein Umstieg ja fast lohnen. Andererseits hatte es ja auch seine Gründe, dass er bisher seinem Händler treu geblieben war.


    Ich muss ehrlich gestehen, dass mir dein Angebot sehr gut gefällt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich kein wirklicher Holzexperte bin. Ich kann daraus vielleicht Pallisaden bauen, aber sie in kleinste Gruppen unterscheiden kann ich nicht. So wie ich das sehe sind die Hauptvorteile dieses Holzes, dass es sich biegen lässt und sehr edel aussieht. Nun gut, aber inwiefern hätten meine Altarbauer etwas von Holz, dass sich biegen lässt? Das wäre für sie doch erst einmal eine große Umstellung, oder übersehe ich etwa einen wichtigen Aspekt?

  • "Ich möchte dich nicht belehren, Caecilius Crassus doch Holz istnicht gleich Holz und Biegsamkeit ist nur eins jener Eigenschaften, die Zedernholz so bedeutend machen.


    Die Cedrus atlantica ist besonders gut für deine Altäre zu gebrauchen, denn welcher Kunde wünscht sich schon einen Altar, der vielleicht in wenigen Wochen von Schädlingen beknappert wird, nun die Zeder ist mehr resident dagegen, als jeder andere uns bekannte Holzbaustoff und zudem wird erst im Fortschritt eines Opfers dem Anwender bewußt mit welch wohlriechendem Holz er sich da umgibt. Nicht selten werden deshalb ganze Zimmer mit jenen Holzbalken und Platten ausgestattet, weil der Geruch so lieblich und wohltuend ist."


    Sein Preis hatte wohl eingeschlagen, natürlich war es nicht seine Art so billg dieses wunderbare Holz an den Kunden zu bringen, doch würde die Zufriedenheit und vorallem die Vollkommenheit des Zedernholzes irgendwann ihm bessere Margen beschaffen. Das es bis dato noch ein weiter Weg der Überzeugungsarbeit war, wußte Avarus. Doch hatten seine Renovierungen zu erhöhten Preisen am Anfang eben jenen Schwall an Entrüstung ausgelöst, den er nun mit viel zu billigen Preisen umging.

  • Aufmerksam hörte Crassus den Ausführungen und Erklärungen des Senators zu. Das Holz schien ja echt bombastisch zu sein. Wobei, wenn man immer nur nach dem gehen würde, was die Händler sagen, dann würde man bald für ein Stück Stoff 1000Sesterz zahlen müssen, da er extrem sanft sein soll. Außerdem hatte Crassus von diesem Holz bisher noch nicht viel gehört... wobei er leider behaupten kann, von überhaupt keinem Holz viel gehört zu haben.


    Hmm nickte er langsam. Es machte ihn etwas stutzig, dass das anscheinend so hochwertige Holz im Vergleich zu seinem offenbar eher minderwertigen Holz, so billig sein kann. Sag mir, wir kommt der extrem niedrige Preis zu Stande? Immerhin muss ja so ein Holz bei der Fällung und so weiter mit äußerster Vorsicht behandelt werden...

  • "Das wird es auch. Nur sind die Kosten dadurch geringer, weil nicht Peregrini jene Arbeit verrichten, sondern nubische Sklaven mit Zuckerbrot und Peitsche dressiert die dicken Stämme aus den Plantagenartigen Barangos befördern. So spart man sich zudem die Pferde und Gespanne, auch Wachen sind praktisch nicht nötig, denn du weißt ja wie ein Barango sich in die Landschaft schmiegt...."

  • Avarus wurde aus dem Keller geholt, nicht das er dort vor sich hin schimmelte, nein wie so gern und so selten in den letzten Monaten war er seiner Berufung gefolgt und hatte jene Vorräte geprüft, an welchen sich die ganze bucklige Verwandschaft so gerne labte, dem Vinum.


    "Salve Germanicus Pilatus, was für eine Überraschung! Du hättest dich doch ankündigen können, dann müßtest du nicht wie ein Diener im Atrium warten..."

  • "Salve Avarus", entgegnete Pilatus der von Avarus, dem wohl enflussreichsten Mitglied der Familie, noch ziemlich klare Erinnerungen hatte.


    "Nun das hätte ich natürlich tun können, doch da ich erst gestern wieder in Rom angekommen bin und es schon reichlich spät ist beschloss ich einfach so aufzukreuzen", lächelte Pilatus.

  • Da man als vielbeschäftigter Senator und Geschäftsmann sicher nicht über jeden Angehörigen der weitläufigen Familie genauestens Bescheid wissen konnte lächelte Pilatus nachsichtig:


    "Vor Jahren kehrte ich Rom den Rücken und kehrte in meine, unsere, Heimat Germania zurück. Dort lebte ich recht zurückgezogen bei einigen anderen Familienmitgliedern.


    Doch um der Eintönigkeit des Lebens in der Povinz zu entfliehen beschloß ich wieder nach Rom zu gehen.


    Und die Reise, ja wenn man den kalten Winter Germaniens gewohnt ist, können dieUnannehmlichkeiten einer langen Reise einem nichts mehr anhaben..."


    Sim-Off:

    edit: Threadtitel

  • "Ahja..." Avarus hatte lange in Germanien verbracht, dort seine ersten Schritte im Verwaltungswesen gemacht. Mogontiacum ein neues Stadtbild durch große und sehr römische Bauten gegeben. Er wußte also nur zu gut wie kalt ein germanischer Winter war. ;)


    "Wieder nach Rom... was willst du hier machen, also Arbeiten?"

  • "Die Verwaltung in Rom... hm da bleibt nur die kaiserliche Kanzlei, es sei denn du möchtest einer anderen Stadt dienen. Wenn du möchtest kann ich mal mit Quarto ... hüstel Senator Aelius Quarto sprechen. Er steht dem kaiserlichen Hof vor und naja besetzt auch jene Ämter. Du solltest dir aber deiner Sache sicher sein und jene Arbeit gewissenhaft ausfüllen. Denn eins kann dieser Mann mit Nichten ab und das ist Unwillen gepaart mit Faulheit." ;)

  • "Nun vielen Dank für dein Angebot Avarus. Mein Patron versprach mir, mich bei der Suche nach einem Posten am kaiserlichen Hof, vorzugsweise als Cubicularius, behifllich zu sein. Doch schienen seine Bemühungen bisher nicht von Erfolg gekrönt, so wäre ich dir sher verbunden, könntet ihr dort auch einmal vorsprechen, auch wenn es mir doch einigermaßen unangenehm ist meine Familie um etwas zu bitten ohne im Moment etwas für sie im Gegenzug tun zu können..."


    nachdem Pilatus geendet hatte, befand er, dass er seinen Charakter, oder zumindest das, was die Leute und besonders Avarus dafür halten sollten gut präsentiert hatte...

  • "Die Zeit wird kommen, das du etwas für die Familie tun kannst. Dann wird man sich erinnern. Doch gerade jetzt bist du es vermehrt, der dem Zusammenhalt und jener Unterstützung bedarft. Ich werde sehen, ob ich in Rom etwas für dich tun kann. Natürlich wird dies nicht leicht, denn der Markt ist arg begrenzt."

  • Innerlich lächelte Pilauts. Scheinbar schienen seine Worte die aufrichtig klangen, aber das Gegenteil darstellten, seine Wirkung nicht verfehlt zu haben.


    "Du kannst dir sicher sein, Avarus, was die Familie und du für mich tut, beziehungsweise noch wird tun müssen. Und ich danke die für die Mühe die du meinetwillen auf dich nimmst."


    So das müsste genügen, ansonsten würde es arg unglaubwürdig.


    "Doch nun erzähl etwas über dich und die Gegenwart. Das du ein einflussreicher Senator bist, weiß man im ganzen Imperium, aber sag, wie geht es dir?"

  • Der Blick von Germanicus Avarus wird etwas ernster als sonst. Eher tadelnd als nur so nebenbei hebt er die Hand.


    "Germanicus Pilatus du solltest dein Lob nicht an einem Manne wie mir verpulvern. Schon in wenigen Augenblicken könntest du eine kleine Truhe davon bei einem anderen Bürger benötigen. Und vielleicht wäre dann jene Truhe schon alle. Also schmeichle nicht mir, sondern hebe es dir auf für Männer denen du eher die Füße lecken solltest." ;)


    Er gibt einem Sklaven ein Zeichen. Ihm dürstet und einige herzhafte Früchte wären auch nicht schlecht.


    "Doch um auf deine Frage zurück zu kommen, mir geht es gut. Ich werde noch in diesem Jahr ein zweites Mal die Ehe eingehen und meine Familie hat Rom wieder für sich entdeckt. Was wünscht sich ein Familienoberhaupt mehr?"

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