So viel dazu, sich zu verdünnisieren und die Kindererziehung denjenigen zu überlassen, die dafür zuständig waren. Einmischen wollte sie sich nicht. Auf der einen Seite konnte sie Bia durchaus verstehen, Rom war groß und verdammt gefährlich, wenn man sich verlief. Das wusste sie aus eigener Erfahrung. Kurz warf sie ihrem Liebsten einen nachdenklichen Blick zu. Auf diesem Wege hatten sie sich ja kennen gelernt. Irgendwie schien Valerian die Germanica immer auf ungewöhnlichen Wegen kennen zu lernen.
Zumal Laevina sich auch noch dazu ermächtigt fühlte, dem Kindermädchen den Rücken zu stärken. Dabei merkte sie nicht einmal, dass Pius Welt sich in diesem Moment vollkommen auf den Kopf stellte. Schließlich hatte sie ihren Verlobten nur geküsst, eine offene Bekundung ihrer Zuneigung zu ihm. Die Szene die Marcus in der Küche gemacht hatte, hatte sie vollkommen vergessen. Woher sollte sie auch ahnen, dass der Junge sie anhimmelte und in Valerian einen Konkurrenten sah. Einen Feind.
Unbewusst zuckte sie ein wenig zusammen, als Bia dem Knaben eine Ohrfeige wegen seiner frechen Worte verpasste und dann streng hinaus schickte. Armer Junge, gerade erst in Rom angekommen und schon handelte er sich mehr Probleme ein, als er verdient hatte. Leise seufzte sie und schwieg lieber zu dem Thema. Entweder wusste die Sklavin was sie tat, oder nicht. Nur einen Moment später stürmte Marcus dann hinauf. Verzweifelt, wütend und wohl auch reichlich durcheinander weil er nicht verstand, was er für einen Fehler gemacht hatte. Paullus folgte seinem Bruder und unversehens, fand sie sich fast allein mit Valerian, Bia und Laevina im Atrium wieder.
Was für ein durcheinander, sie kam nicht einmal dazu irgendwie auf Valerian zu reagieren, denn in diesem Moment gesellte sich dann auch noch Sedulus dazu.
Casa Germanica - Atrium
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In ihrem Versteck zuckte Sabina auch ein wenig zusammen. Armer Marcus, die Ohrfeige tat sicherlich weh. Unwillkürlich rieb sie sich über die eigene Wange. Hin und wieder bekam sie es auch zu spüren, wenn sie etwas Falsches getan hatte oder wirklich frech gewesen war. Nur zu gern würde sie Marcus hinter her rennen. Lieber würde sie versuchen sich an den Erwachsenen vorbei zu mogeln. Aber es war unwahrscheinlich ob ihr das gelang, viele Verstecke gab es im Atrium nicht. Außerdem konnte sie die Stimme ihres Vaters hören und dem wollte sie gerade jetzt nicht begegne. Da wartete sie lieber noch etwas ab. Kurzerhand setzte sie sich auf ihren Hosenboden, wie gut dass der Boden beheizt war, und holte einige bunte Schneckenhäuser aus der Tasche an ihrem Gürtel. Diese reihte sie auf und stellte sich vor, es seinen lauter kleine Soldaten. Kurz schielte sie zu den Erwachsenen, nein es würden lauter kleine Prätorianer sein. Sie musste leise vor sich hin kichern.
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Bia
Bia war hoffnungslos überfordert, da war Sabina die sich derzeit aufführte wie ein Märtyrer höchst persönlich. Wenn man nicht aufpasste, dann brach das Kind einfach haltlos in Tränen aus und sie dann wieder zu besänftigen konnte mit unter eine furchtbar anstrengende Aufgabe sein. Und dann war da Marcus: In ihren Augen ein Halbwilder, dem die nötige Disziplin fehlte. Ihr oblag es nun das aus dem Jungen ein vernünftiger Mensch wurde. Das sie ihren Zorn an dominus Aculeo los gelassen hatte, war sonst nicht ihre Art, aber ihre Sorge um den Knaben hatte sie kurzzeitig ihre Stellung vergessen lassen. Ein schlimmer Schnitzer in ihren Augen. Wenn sie selbst dann ärger bekam, dann war es durchaus berechtigt.
Nachdem Marcus nun den Blicken entschwunden war, verpuffte ihr Zorn. Die Einwände des Praetorianers waren durchaus berechtigt. Sie hatte ihre Pflichten vernachlässigt. Sie hätte mit Marcus reden müssen, doch, als sie dies machen wollte, war ihr Sabina dazwischen gekommen mit einem ihrer Zornesausbrüche. Wo steckte das Mädchen überhaupt? Nicht dass ihr der nächste Schützling abhanden kam.
„Ich danke Dir, dass Du Dich seiner angenommen hast!“ sie neigte ergeben den Kopf. -
In diesem Atrium war tatsächlich allerhand los. Valerian faßte nach Calvenas Hand und wartete einfach ab, bis sich die Lage ein wenig beruhigte. Sedulus erschien kurz und Valerian grüßte ihn höflich, doch schon war der Senator wieder verschwunden. Der Bruder des kleinen Pius eilte dem Jungen hinterher.
Das Kindermädchen tat ihm irgendwo auch leid. Natürlich mußte sie streng sein. Trotzdem fand er, daß sie sich bei der Verhängung von Strafen mehr Mühe geben konnte. Hausarrest war wirklich kontraproduktiv. Da war selbst eine Tracht Prügel besser, die war wenigstens schnell vorbei. Oder einen Haufen Holz hacken. Das trainierte die Muskeln, baute den Zorn ab und das Ergebnis war sogar nützlich.
"Das war doch selbstverständlich", winkte Valerian ab, als Bia sich bei ihm bedankte. "Spätestens als ich hörte, wer er war, fühlte ich mich verpflichtet, ihn nach Hause zu geleiten. Er ist ein aufgeweckter Junge, es hat mir Spaß gemacht, mich mit ihm zu unterhalten. Außerdem hat er mir erst gesagt, wer er ist, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß er mir vertrauen kann. Er ist also keineswegs dumm oder gar zu vertrauensselig." Er hoffte, daß diese Worte die Anwesenden noch ein wenig beruhigten. Pius war gar nicht so verkehrt und lange nicht so ein Tunichtgut, wie Valerian selbst als Kind gewesen war.
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Paullus, nachdem er mit Marcus gesprochen hatte, kam nun wieder ins Atrium zurück und wandte sich sofort an Bia. In seinem Blick war nicht zu erkennen was in ihm vorging und aus seinen Worten ging auch nicht hervor wie er zu der Sklavin nun stand.
Ich möchte, wenn es wieder passiert dass Marcus sich nicht an Hausregeln hält oder sonst etwas schelmiges ausgefressen hat. Und er legte nun ein kleine Pause ein...es ist nicht nötig dass er mit Hieben an diverse Dinge erinnert wird oder darauf aufmerksam gemacht wird.
Ich habe nun auch ein Gespräch mit Sedulus, vergessen ist die Sache nicht aber ich werde versuchen eventuelle Strafen abzuwenden da ich weiß dass es kein Honigschlecken ist Kinder zu beaufsichtigen. Um Marcus musst du dir keine Sorgen machen er ist sich darüber im klaren.
Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht um sich dann an Valerian zu wenden.
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Da Aculeo erst noch seinem Bruder Pius gefolgt war, ging Sedulus nun also zu Valerian um diesen zu begrüßen.
Salve Quintilius Valerian. Na was macht die Kunst? Hast du unseren kleinen Ausreißer wieder ins traute Heim zurückgeführt?
Ein wenig mußte Sedulus doch grinsen. Was es nicht alles für Zufälle gab.
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Gern wäre sie jetzt woanders gewesen. Fern von diesem Trubel, allein mit Valerian. Leicht erwiderte sie den Druck seiner Hand. Wahrscheinlich würden ihr einige Augenblicke allein mit ihrem verlobten vergönnt sein. Sicherlich würde er schon bald zurück in die Castra müssen, zurück zu seinen Pflichten. Kurz warf sie ihm einen nachdenklichen Blick zu, konnte es sein das Marcus ihn an sich selbst erinnerte. Sie musste Grinsen, sie wusste ja, dass er als Kind allerhand angestellt hatte. Wie gut das Marcus davon nichts ahnte, sonst könnte er womöglich Valerian nach eifern wollen, oder aber ihr. Sie hatte ja schließlich auch einige unmögliche Streiche in der Kindheit ausgeheckt. Bisher hatte sie weder Sabina noch Marcus etwas davon erzählt, am Ende hieß es noch, sie hätte sie angestiftet. Irgendwie sah sie sich nun auch ein wenig dazu genötigt Partei für den Knaben zu ergreifen.
„Marcus ist aufgeweckt. Rom ist nur eben noch ungewohntes Pflaster für ihn. Er wird sich sicher bald eingelebt haben“, sie sah zu Paullus hinüber der eine reichlich finstere Miene zog und meinte, die Ohrfeige sei nicht nötig gewesen. Ein wenig unbehaglich zuckte sie mit den Schultern.
„Ich kann verstehen, dass du ungehalten über die Erziehungsmethoden bist. Aber einmal ehrlich, wie würdest du deinen Bruder bestrafen, wenn er vorlaut und frech wird und sich unangebracht verhält. Besonders in Gesellschaft. Hausarrest wird nur bis zu einem bestimmten Punkt seinen Schrecken behalten…“, ihre blauen Augen ruhten auf ihrem Verwandten. Er hatte es nicht leicht gehabt. Er sollte sich aber dringend mit Bia absprechen.
Sie machte sich auch ein wenig Gedanken darüber, wenn einmal nicht nur die Familie die Fehltritte des Jungen mitbekam. Valerian zählte nicht, in ihren Augen gehörte er schon längst zu ihrer Familie, oder sie zu seiner. Marcus konnte dann ganz schnell ein ziemlich schlechtes Licht auf die Familie werfen. Jetzt als Kind sah man darüber noch hinweg, doch später könnte so etwas verheerende Konsequenzen haben. Sie war sich nicht sicher, ob sie es Marcus erlaubt hätte bei den Fontinalien dabei zu sein. Bei Sabina war sie sich sicher, dass sie wusste wie sie sich zu verhalten hatte. Ihr Onkel gesellte sich dazu um in Sachen Erziehung wohl auch noch mit zu mischen. Es wurde immer unwahrscheinlicher, dass sie mit Valerian kurz allein sein würde. -
Ein wilder Kampf war zwischen den Praetorianern und einigen Attentätern entbrannt. Sie wollten den Kaiser töten, doch die heldenhaften Männer warfen sich mutig zwischen den Imperator und die tödlichen Dolche. „Sterbt ihr Hunde!“ brüllten sie und ein weiterer Mann brach Tod zusammen Die kindliche Fantasie kannte nur wenige Grenzen und die bunten Schneckenhäsuer waren nun stolze Soldaten. Eigentlich spielte sie selten Soldat, es war immer so blutig. Aber der Anblick von Valerian hatte sie dann doch beflügelt. Außerdem himmelte sie den Quintilier ein wenig an. Seitdem er sie bei den Fontinalien vor Bia versteckt hatte, hatte sie ihn ins Herz geschlossen und war ihrer Cousine auch nicht mehr Gram, dass sie heiraten würde. Calvena würde ihr ja nicht verloren gehen, auch wenn diese auszog. Sie würde dieser sicher ganz oft besuchen dürfen.
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Bia
Auch wenn Valerian ihr versicherte, dass Marcus eine gewissen Vorsicht walten ließ, fühlte sie sich reichlich Unwohl bei dem Gedanken, dass der Junge so mir nichts dir nichts aus dem Haus ausgebüchst war und sich selbständig durch Rom bewegt hatte. Sie konnte sich selbst diesen Fehler nicht verzeihen.
„Natürlich dominus!“ sagte sie in Richtung Paullus, welcher seine Worte dann mit einem Lächeln versuchte abzumildern. Dieser hatte es versäumt, sie über seine Vorstellung der Kindererziehung aufzuklären. Nun gut, dann würde er dies eben noch nachholen müssen. Sonst machte sie ihre Drohung mit der Weigerung, nicht mehr auf Marcus aufzupassen wahr. Sie war nicht seine Sklavin, sie stand im Dienste von Senator Sedulus.
Er wollte eventuelle Strafen abwenden? Was sollte das denn? Im Grunde würde er ihr die Hände binden und wenn Marcus merkte, dass er nur zu seinem Bruder rennen musste um ihre Autorität zu untergraben, dann war jeder Versuch den Jungen zu erziehen zwecklos. „Verstehe ich Dich richtig? Du willst dass ich in Zukunft die Fehltritte Deines Bruders nicht bestrafe? Du willst Dich darum kümmern? Wie willst Du das machen, wenn Du in Ostia bist?“ ein berechtigter Einwand. „Ich soll also auf Deinen Bruder aufpassen, aber in keinster Weise erzieherisch tätig werden… Ich fürchte das ist unmöglich. Innerhalb kürzester Zeit würde Marcus tun und lassen was er will. Er wird schnell dahinter kommen, dass Du nicht immer hier sein kannst, wenn er etwas angestellt hat!“ meinte sie ernst. „Was erwartest Du also von mir?“ Sie warf Sedulus einen kurzen fragenden Blick zu, wie gut dass sie zumindest bei Sabina freie Hand hatte. Aber wenn Marcus begriff dass für ihn nicht dieselben Regeln galten, wie für Sabina, dann würde Sabina sie schon bald auch nicht mehr ernst nehmen. -
Valerian schaute von einem zum anderen. Gut, daß der Junge das hier nicht mitbekam. Denn er würde wohl all diese Erwachsenen in nullkommanix gegeneinander ausspielen, wenn er wüßte, wie uneins sie sich über seine Erziehung waren. Die mußten sich sehr schnell einigen, an einem Strang ziehen und sich gegenseitig den Rücken stärken, auch wenn es ihnen gerade eigentlich nicht in den Kram paßte. Aber das würden sie gewiß auch selbst merken, Bia sprach es ja auch schon an.
Als Sedulus ihn ansprach, lächelte er. "Die Kunst? Och, die macht das gleiche wie immer." Nicht, daß dies irgendwelche Aussagekraft besaß. "Leider ist Pius noch zu jung, um Soldat werden zu können, sonst würde er jetzt wohl gerade seine Ausrüstung entgegennehmen", lachte Valerian und zwinkerte. Er meinte das natürlich nicht ernst.
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Laevinas Finger trommelten nun noch etwas schneller auf dem Marmor herum, und sie unterdrückte nur mit Mühe den Impuls genervt die Augen zu verdrehen. Unfassbar, dieses allgemeine Rumgeschwafel! Offenbar war es mit Rom schon weit gekommen, wenn fünf Erwachsene ihre Zeit damit verschwendeten, über das unleugbare Fehlverhalten eines kleinen Kindes zu diskutieren! Bia zählte sie dabei nicht mit, denn diese war zum einen schließlich nur eine Sklavin und zum anderen war es ihre Aufgabe sich um die Kinder zu kümmern.
Und jetzt mischte sich auch noch der Praetorianer ein, dabei sollte der doch aus eigener familiärer Erfahrung am besten wissen, wohin mangelnde Erziehung führen konnte."Nun, Valerian, wir alle sind dir natürlich zu Dank für deine Hilfe dankbar, aber der Junge sollte nicht den Eindruck gewinnen, dass immer jemand zu seiner Rettung bereit stehen wird, wenn er sich wieder einmal nicht an die Regeln hält. Und wenn er erst einmal den Eindruck gewonnen hat, dass ein solches Fehlverhalten keine nennenswerten Konsequenzen hat, dann wird sich dieses unweigerlich verschlimmern und den Jungen nicht nur weitere Gefahren bringen, sondern ihn selbst auch zu einer Gefahr für andere machen. Eine verstärkte körperliche Ertüchtigung wäre natürlich eine gute Maßnahme, aber selbstverständlich nur unter permanenter Aufsicht!"
Bias Einwurf an Aculeo konnte die alte Germanica nur aus vollem Herzen unterstützen und sie nickte energisch. Natürlich musste die Aufsichtsperson auch die Möglichkeit haben, auf unangebrachtes Benehmen entsprechend zu reagieren, wo kam man denn sonst hin? 'Wes Brot ich ess, dess Lied ich sing', das war doch wohl eine unumstößliche Tatsache! Hätte ihr unseliger Schwiegersohn auch noch Ansprüche gestellt, als er seinerzeit sein Kind bei ihr abgeladen hatte, dann hätte sie ihn sofort und ohne zu diskutieren wieder vom Hof gejagt...
Laevina Blick ging zu Sedulus hinüber. Ob der wohl auch mal irgendein Machtwort sprechen wollte?
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Tja, da hast du wohl recht Quinitlius Valerian. Außerdem wird es noch ein wenig dauern bis es so weit ist. Und wir wissen ja, es wird nicht jeder Praetorianer. Da wird er zuerst wohl zur Legion oder zu den Urbanern gehen müssen.
Und nein, Sedulus hatte nicht vor irgendwen hier vorallen zurechtzustuzen, dass würde er dann mit den betroffenen Personen unter vier Augen machen so wie er es bei Verhören getan hatte, als er bei den CU gedient hatte.
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Natürlich bin ich nicht dafür dass du Marcus nun alles durchgehen lässt.
Er weiß selbst was zu tun ist und dass er nun mal eine blühende Fantasie und einen enormen Bewegungsdrang besitzt kann für so manchen zur Qual werden.Doch kann ich es nicht gut heißen dass du die Hand gegen ihn erhebst und dadurch nur Trotz und Widerspruch in ihm weckst. Falls es dir in irgendeiner Form weiterhilft, nimm ihn für voll und nicht als kleinen Jungen der nichts weiß und noch weniger kann.
Ich erwarte eigentlich nichts von dir da es mir nicht zusteht etwas zu erwarten. Deine Aufgabe ist es auf die beiden aufzupassen und das sehe ich eben als deine Aufgabe. Die ja heute etwas daneben ging.
Und bitte fass es nun nicht als Kritik auf.
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Leise seufzte sie und tat es wohl ähnlich wie Valerian, sie sah ratlos von einem zum anderen. Wirklich einmischen wollte sie sich nicht, schließlich war Marcus nur ein entfernter Cousin und sie war nicht so direkt mit ihm verwandt wie mit Sabina. Die Erziehungsfragen überließ sie da lieber Sedulus, Laevina und Bia. Sie würde später schon genug Probleme mit ihren eigenen Kindern haben. Kurz sah sie zu Valerian hoch. Lang würde es wohl nicht mehr dauern... Bei diesem Gedanken kribbelte es leicht in ihr. Eine gewisse Ungeduld gemischt mit Nervosität und Verlangen?!? Leicht drückte sie seine Hand.
„Was hältst du davon, wenn dir die Erziehungsfragen Sedulus und Aculeo überlassen?“ fragte sie ihn. Die Gelegenheit war günstig und sie konnten sich in Ruhe absetzen und die Anderen hier diskutieren lassen. Sie würde sich ein paar Augenblick mit ihm allein nicht entgehen lassen. Sie hatte ihm schließlich auch noch etwas zu erzählen. Er wusste ja noch nicht, dass sie befördert war.
Bei der Aussage von Paullus wanderte ihr Blick dann doch zu Bia. Na das konnte ja noch heiter werden, wenn diese nichts anderes tun sollte, als auf Marcus aufzupassen. Sollte das verhalten des Jungen denn gar keine Konsequenzen haben? Selbst sie mit ihrer wilden Kindheit hatte erfahren müssen, was es hieß, wenn sie die Regeln brach. Die Strafen die sie erhalten hatte, waren zwar meist sehr kreativ in ihrer Ausführung gewesen, aber sie hatte immer ein Ziel gehabt: ihr eine Lektion zu erteilen. Vor ihrem inneren Augen baute sich der Addae auf, drohend und grimmig. Ihr seid zu weit gegangen? Was in Namen Plutos habt ihr euch dabei gedacht? Denkt ihr denn nicht nach, wenn ihr etwas tut?“ brüllte er und sah von einem Schuldbewussten Kindergesicht zu nächsten. „Ich sollte euch alle verkaufen!“ donnerte der große schwarze Mann. Ängstlich zog sie den Kopf zwischen die Schultern, so wütend hatte sie ihn noch nie erlebt. Ihr zerschlissenes Kleid war mit roter Farbe besprenkelt und ihre Geschwister sahen nicht besser aus. Sie standen mitten auf dem Marktplatz um sie herum wütende Händler. „Es tut mir leid!“ wisperte sie verschreckt, den Tränen nahe. „Es tut dir Leid?“ wiederholte er brüllend. „Und wie es dir Leid tun wird. Und euch!“ Zwar war der Streich sehr lustig gewesen, aber sie hatte anschließend furchtbaren Ärger bekommen... Calvena blinzelte und fand sich im hier und jetzt wieder. Das sie einen Moment ins Leere gestarrt hatte, schien niemand mit bekommen zu haben, denn Bia, Sedulus und Paullus schienen sich immer noch Uneins über die Erziehungsfragen zu sein. Sie war so etwas wie eine Zeugin, aber im Grunde war sie Fehl am Platze. Fragend sah Valerian noch einmal an. Jetzt wäre die Gelegenheit passend um sich abzusetzen.
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Valerian lachte. "Ja, das weiß Pius. Ich habe ihm erklärt, daß nur die Besten der Besten Praetorianer werden können. Er ist selbstverständlich davon überzeugt, einer davon zu werden." Wenn ein Kind im dem Alter davon nicht überzeugt wäre, dann würde etwas nicht stimmen.
Als Calvena seine Hand drückte und leise fragte, ob sie sich nicht davonstehlen sollten, strahlte Valerian und nickte. Er entschuldigte sich bei den anderen Anwesenden und schaute dann wieder auf seine Liebste, die für einen Moment ein wenig entrückt wirkte. Doch im nächsten Augenblick schaute sie ihn schon wieder an und er nickte auf ihre unausgesprochene Frage hin. "Wohin wollen wir gehen?", fragte er leise.
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Sie schenkte Valerian ein glückliches Lächeln, für den Moment waren sie eh etwas überflüssig. Da konnten sie sich auch zurückziehen. Pius war ja schon vor einer geraumen Weile geflohen und schmollte höchst wahrscheinlich. Ein wenig tat ihr der Junge Leid, aber es war wohl besser, wenn man ihn nun erst einmal in Ruhe ließ.
Außerdem wollte sie die Gunst der Stunde nutzen. Mit einem schelmischen Grinse deutete sie mit einem leichten Kopfnicken in den Garten. Schließlich war das Wetter schön, auch wenn etwas kühl.
„Wir überlassen euch mal den Fragen der Kindererziehung“, sagte sie in die Runde und schon waren sie Beiden den Blicken entschwunden. -
Das Gespräch zwischen den Erwachsenen war langweilig, Von daher spielte sie viel lieber. Nur kurz sah sie zum Atrium hin, als Calvena und ihr Verlobter entschuldigten und dann Richtung Garten gingen. Ob sie ihnen folgen sollte. Sie schüttelte den Kopf, sollten sie ruhig ein wenig ungestört sein.
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BiaSie wusste nicht ob sie lachen sollte oder den jungen Germanicus ernst nehmen. Was er da forderte, würde ihr die Hände gänzlich binden und vor allem würde es ein schlechtes Beispiel für Sabina sein. Sobald sie merkte dass für Marcus jede Menge Ausnahmen gemacht wurden, würde sie diese auch einfordern. Sie seufzte und sah dann direkt dem Senator in die Augen, ehe sie dann Aculeo antwortet: „Was du verlangst, kann ich nicht machen“, sagte sie mit festern Stimme. „Würde ich für Marcus Ausnahmen machen, würde Sabina die Gleichen fordern und innerhalb von zwei Wochen herrscht hier dann Anarchie. Du wirst nicht oft genug da sein, um die Fehltritte deines Bruders zu ahnen. Marcus ist immer noch ein Kind. Kein Erwachsener, also hat er sich an die Regeln zu halten, die es für die Kinder dieses Haushaltes gibt. Ansonsten wirst du dir jemand anderen Suchen müssen, der sich um die Erziehung deines Bruders kümmert. Ich kann mir nicht von Marcus auf der Nase herum tanzen lassen. Ich mag nur eine Sklavin sein, aber zumindest gegenüber Sabina besitze ich Autorität. Du willst zulassen dass diese untergraben wird.“ Sie schüttelte vehement den Kopf. Nun richtete sie direkt ihre Worte an den Sedulus. „Wenn es dein Wunsch ist, werde ich auf Marcus achten und Erziehen. So wie bei Sabina. Du hast selbst miterlebt, wie es sein kann wenn Sabina ihren Willen durchsetzen will oder ihr etwas nicht passt. Ich kann mir nicht meine Autorität nehmen lassen, die ich ihr gegenüber habe!“
Nur am Rande bekam sie mit, dass sich Valerian und Calvena verdrückten. Ihr war es recht. -
Noch bevor sich Calvena und Valerian verdünnisieren konnten, meinte Sedulus zu den Beiden.
Ein kleinen Moment noch. Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich mit euch Beiden später auch noch reden. Am besten bevor du wieder gehst Quintilius Valerian.
Warum und wieso, wollte er hier gar nicht erst groß breittreten.
Dann wandte er sich an Bia.Ja es wäre mir recht. Ich werde nacher auch mit Aculeo noch einmal unter vier Augen darüber sprechen.
Was Sabina anging, so mußte der Vater hier keinen Kommentar dazu abgeben.
Wenn mich jemand suchen sollte, man wird mich in der nächsten Zeit in meinem Arbeitszimmer antreffen.
Dort würde er auf alle Fälle auf klein Pius und später dann auf dessen Bruder Aculeo warten.
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Zitat
„Was du verlangst, kann ich nicht machen“, sagte sie mit festern Stimme. „Würde ich für Marcus Ausnahmen machen, würde Sabina die Gleichen fordern und innerhalb von zwei Wochen herrscht hier dann Anarchie. Du wirst nicht oft genug da sein, um die Fehltritte deines Bruders zu ahnen. Marcus ist immer noch ein Kind. Kein Erwachsener, also hat er sich an die Regeln zu halten, die es für die Kinder dieses Haushaltes gibt. Ansonsten wirst du dir jemand anderen Suchen müssen, der sich um die Erziehung deines Bruders kümmert. Ich kann mir nicht von Marcus auf der Nase herum tanzen lassen. Ich mag nur eine Sklavin sein, aber zumindest gegenüber Sabina besitze ich Autorität. Du willst zulassen dass diese untergraben wird.“
Ich werde mit Senator Sedulus sprechen und was weiter geschieht ist seine Entscheidung. Du musst auf keinen Fall befürchten dass es hier irgendwie zu einem Authoritätsverlust kommen wird.
Paullus begab sich nun zum Arbeitszimmer von Sedulus um das Gespräch zu führen welches der Senator wünschte.
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BiaAnscheinend hatte sie die richtigen Worte gefunden. Den Rest überließ sie dem Senator, sollte dieser sich doch seiner merkwürdigen Verwandtschaft annehmen. Sie ging erst einmal lieber auf die Suche nach Sabina und anschließend würde sie mit Marcus reden müssen oder zumindest noch einmal mit dem Senator, damit sie wusste, was nun Sache war.
Das Leben konnte so herrlich kompliziert sein, dachte sie sarkastisch und fand Sabina im Triclinium auf dem Boden sitzend. Das Mädchen hatte sich leise selbst beschäftigt, so klein war sie nun auch nicht mehr. -
Teutus führte also Iunius Merula ins Atrium wo die Aufräumarbeiten des gestrigen Abends noch voll im gange waren. Sklaven wuselten umher kehrten und räumten irgendwelches Geschirr so wie Becher und Gläser beiseite.
Wenn du hier einen kleinen Moment warten möchtest.
Teutus deutete auf eine kleine Sitzgruppe die schon wieder so weit zurecht gemacht war, dass man wenigstens Gäste einen Platz anbieten konnte.
Dann huschte der Sklave davon um sich über den Zustand des Senators Avarus zu informieren.___________
Teutus -
Teutus führte den Decimer ins Atrium. Dort angekommen deutete er auf die Sitzgruppe wie schon zuvor bei Iunius Merula.
Wenn du dich bitte einstweilen setzen möchtest.
Geschwind suchte Teutus nach einem anderen Sklaven der seinem Herrn Sedulus bescheid geben sollte. Er selbst mußte ja wieder an die Türe. Ob es heute noch mehr Besucher geben würde?
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Teutus
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