Casa Germanica - Atrium

  • Spurius sah seinen Großvater weiterhin an.
    Dann streckte er diesem den Brief hin, den seine Mutter ihm gegeben hatte.


    Ave geliebter Ehemann,
    ich schreibe dir diesen Brief um dich um etwas zu bitten.
    Wenn du schon nicht hier in Germanien sein kannst um für deinen Sohn zu sorgen, dann sorge bitte für ihn wenn er zu dir nach Rom kommt, eines Tages.
    Ich weis, dass du ein guter Vater bist!
    Und wenn die Götter es so wollen, so werde ich auf den Jungen verzichten, damit er bei dir in Rom ein schöneres Leben hat!
    Bitte sorge gut für ihn und pass auf ihn und dich auf!
    Deine, dich liebende, Frau


    Claudia


    Diesen Brief an meinen Vater, hat meine Mutter nie abgeschickt! Sie wollte dass ich schon viel früher hier her nach Rom komme. Ich hoffe er genügt dir um meine Herkunft zu beweisen! Das Siegel und ihre Schrift, diese Dinge wirst du wohl nicht vergessen haben!


    sprach er dann in einem eher leisen Ton und mit zitternder Stimme

  • "Diese Familie verwundert mich immer wieder. Ich teile Heim und Hof mit ihnen, lasse sie ihre Füße unter meinen Tisch strecken. Gebe ihnen Obhut und feste, wie flüssige Nahrung... Trotzdem darf ich nicht teilhaben an dem was einen Vater, was einen Blutsverwandten Stolz macht."


    Er schüttelte mit dem Kopf. Die Schrift war authentisch mit dem, was er von Claudia kannte. Mit stierenden Blick schaute Avarus erst zu Boden, dann durch den Jungen durch und verzog nach einer ganzen Weile das Gesicht.


    "Tja was soll ich dazu sagen. Willkommen in Rom, die Räumlichkeiten deines Vaters sind noch völlig unverändert. Wenn du dort einziehen willst nur zu. Essen gibt es zwischen Sonnenauf- und untergang. Wilde Feste nur mit meiner Zustimmung."


    Avarus erhob sich. Blickte den jungen Mann nocheinmal an und verschwand im Garten. Der eigene Sohn bringt es nicht auf die Reihe in über einen Abkömmling zu informieren und das obwohl er praktisch seit fast einem Jahr im selben Heim in Rom und davor viele Jahre in Germanien im Hause des Traianus parallel zu Avarus gewohnt hatte. Dieser Umstand mußte ersteinmal verdaut werden. Bestens geeignet dazu: Frische Luft und ein vollmundiger Wein.

  • Das war also die Begrüßung seines Großvaters. Er hatte sich das ganze irgendwie anders vorgestellt. Aber nun war es eben einmal so wie es sich in diesem Moment darstellte und er musste es wohl oder übel akzeptieren. Als Avarus das Atrium verlassen hatte, senkte Spurius resignierend den Kopf und beschloss sich ersteinmal Rom anzusehen um auf andere Gedanken zu kommen.

  • ...war es, als der Hausherr sich einen Ruck gab und einen Sklaven in die Gemächer des Germanicus Secundus schickte.


    Er selbst hatte es sich auf einer Liege im Atrium bequem gemacht und folgte den Augen mit den Gedanken. So fuhr er über einige Säulen, die aus besten Marmor geschliffen das Atriumdach hielten. Ihr Glanz zeigte sich auf dem Boden wieder, der Mosaiksteine beherbergte. Die ganze Welt schien ihn der Tage zu umgehen. Doch so konnte es zumindest in der Gens nicht weiter gehen.


    Während er also träumte, wartete Senator Germanicus Avarus gleichwohl auf den Enkelsohn...

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Aber da waren noch Paulina und Sedulus... 8)
    Da Sedi nicht mehr vor hatte mitten in der Nacht nach Ostia oder sonst wohin zu fahren um seine Liebste in einer der Villen der Octavier abzusetzen, bot er ihr an hier im Hause seiner Gens sprich in seinem Gemach zu übernachten. Er brachte die Sklaven auf trab das Zimmer so weit herzurichten. Er selbst würde in einem anderen Zimmer im Hause für diese Nacht eine Ruhestätte finden. Auch wenn er lieber mit Paulina schlafen würde, doch würde sich das nicht gehören und auch sein Onkel der olle Avarus hätte sicherlich etwas dagegen. 8)


    So brachte er sie noch eben schnell zu ihrere Unterkunft und dann wankte er in die seine.


    Nachdem ihr Verlobter so freundlich gewesen war sie in seinem eigenen Gemach für die Nacht unterzubringen hatte sie in der Casa Germanica übernachtet. Am nächsten Morgen jedoch brach sie dann , natürlich nicht ohne dem Hausherrn noch einmal ihren Dank auszusprechen, auf, um die Casa Octavia der Stadt aufzusuchen. Zu lange schon hatte sie den Besuch bei ihrem Verwandten Victor aufgeschoben und so machte sie sich auf den Weg zu eben diesem.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    ...war es, als der Hausherr sich einen Ruck gab und einen Sklaven in die Gemächer des Germanicus Secundus schickte.


    Er selbst hatte es sich auf einer Liege im Atrium bequem gemacht und folgte den Augen mit den Gedanken. So fuhr er über einige Säulen, die aus besten Marmor geschliffen das Atriumdach hielten. Ihr Glanz zeigte sich auf dem Boden wieder, der Mosaiksteine beherbergte. Die ganze Welt schien ihn der Tage zu umgehen. Doch so konnte es zumindest in der Gens nicht weiter gehen.


    Während er also träumte, wartete Senator Germanicus Avarus gleichwohl auf den Enkelsohn...


    Verwundert darüber, dass sein Großvater ihn nun doch sprechen wollte, kam Spurius ins Atrium.


    Ave Vater meines Vaters, du hast mich rufen lassen? Was gibt es denn?

  • Ruhig aber bestimmt zeigte der Großvater auf eine Sitzgelegenheit in seiner Nähe. Er hatte nachgerechnet und kam zu dem Schluss, das Germanicus Secundus ein recht frühes Kind war. Wenn sich Claudia mit sechzehn und Sebastianus mit vierzehn Jahren im wlden Liebesrausch nicht hatten beherrschen können, kam es so in etwa hin, das der Enkel wirklich der Enkel war.


    "Setz dich Germanicus Secundus und erzähl mir von dir."


    Mit der Vergangenheit konnte er sein Bild vielleicht dem jetzigen Vorstellungen beirücken. Mal sehen, was der junge Germanicus in den letzten siebzehn Jahren seines Lebens gemacht hatte.







    Sim-Off:

    [SIZE=7]*durchaus möglich unter Römern. Ich hatte bereits angedeutet, das ich wegen dieser Sache nicht automatisch hundert bin.[/SIZE]

  • Secundus setzte sich und wartete dann erst einmal einen Moment. Bevor er mit dem Erzählen anfangen wollte, musste er sich noch einen Moment lang sammeln. Um Zeit zu gewinnen fragte er


    Könnte ich zuerst etwas zu trinken bekommen? Mit trockenem Mund erzählt es sich so schlecht!

  • "Natürlich, was fragst du erst..." Ein Wink später stand ein Sklave mit Wasser, Wein und Bechern am Tisch. "Bring uns auch einige Trauben, frisches Obst und eingelegte Oliven." Befahl Avarus und blickte den Buben an. "Du bist ein Herr hier in der Casa. Die Sklaven dienen dir, du brauchst sie nur zu rufen. Doch nun erzähl mal, was dein Leben bis zum Tage des Auftauchens hier in der Casa anbelangt." Er goss zwei Becher in einem etwas dünneren Verhältnis ein. Für Durst genau richtig und stellte einen vor Secundus hin, den Anderen vor sich selbst.

  • Secundus nickte als Zeichen, dass er das mit der Rangordnung im Hause nun verstanden hatte. Dann nahm er einen kräftigen Schluck aus dem Becher mit Wein und er erkannte sofort,dass es ein germanischer Wein sein musste, schließlich hatte er lange genug dort gelebt um so etwas erkennen zu können, oder zumindest glaubte er, dass er es erkennen könnte.


    Nun, wo soll ich anfangen? fragte er Avarus, wartete aber nicht auf dessen Antwort sondern fuhr gleich darauf fort,


    Nunja, wie du ja vielleicht ahnen kannst wurde ich in Mogontiacum geboren. Dort habe ich dann auch meine ganze Kindheit verbracht. Meinen Vater, nun ja ihn habe ich in all den Jahren nur sehr selten zu Gesicht bekommen, aber meine Mutter hat immer nur in den besten Tönen von ihm gesprochen und mir auch alles erklärt warum er nicht so oft bei uns sein konnte. Ich war immer stolz auf meinen Vater! Früher habe ich immer vor meinen Freunden geprahlt,dass mein Vater nun Praefect einer Stadteinheit Roms sei. Doch es gab auch Tage, an denen ich ihn sehr vermisst habe. Das Reiten habe ich von einem unserer Sklaven in der Casa gelernt. Auch den Umgang mit dem Gladius und anderen Waffen brachte er mir bei. Er war ein Sklave aus dem ursprünglichen Germanien. Mein Vater hatte ihn nach dem Feldzug gegen die Germanen geschenkt bekommen. Als Vater dann nach Rom ging wurde meine Mutter immer einsamer. Ich war der erste,der das bemerkte und vertraute mich unserem Sklaven, der eigentlich gar kein Sklave mehr war, an. Ich bemerkte, wie in der Folgezeit er und Mutter immer enger zusammen kamen, bis ich sie eines Tages erwischte, wie sie ihn küsste. Nach diesem Erlebnis bin ich von zu Hause weggelaufen und habe einige Tage bei Freunden verbracht, ehe ich wieder nach Hause zurück gekehrt bin, mit dem Entschluss meinen Vater hier in Rom zu besuchen. Meine Mutter erzählte mir dann, dass sie schon lange vorgehabt hätte mich nach Rom zu schicken und gab mir dann den Brief,den ich dir schon gezeigt habe. Und nun bin ich hier in Rom, da wo ich hingehöre!


    So schloss er seinen kleinen Vortrag, der nur kurz zusammen fasste, was er in seinem Leben bisher erlebt hatte. Er hätte noch von Versuchen des Militärs erzählen können, die ihn für ihre Reihen gewinnen wollten oder anderen Abendteuern, die er in Germanien erlebt hatte, doch wollte er seinen Großvater nicht allzu sehr strapazieren, mit Geschichten aus seinen Tagen in Germanien

  • Der festen Überzeugung, der Sklave hatte sich entweder verhört, oder war auf einen sonderbaren Scherz hereingefallen, kam die Liebste ins Atrium und verharrte, sobald sie merkte, dass weder das eine, noch das andere zutraf.
    "Co... ", war im ersten Moment alles, was ich hervorbrachte, ehe mir der Mund offen stehen blieb.
    Ungläubig blinzelnd tappste ich langsam näher.
    "Was... wie... wo kommst du denn her?"

  • Nachdem die erste Verdutzung überwunden war, vergrub ich mein Gesicht an Corvus´ Schulter, schloss meine Arme um seinen Nacken und lächelte fröhlich.
    "Olympus... warum hast Du nicht geschrieben, dass Du kommst?"
    Ich löste die Umarmung ein wenig und blickte meinem Verlobten strahlend ins Gesicht.
    "Und was ist mit der Legion? Jetzt, wo ein neuer Statthalter da ist, braucht der doch bestimmt alle Offiziere?"

  • “Es ging alles sehr schnell und wenn ich dir geschrieben hätte, dann wäre der Brief auch nicht vor mir da gewesen. Denn ich habe mich sehr beeilt… äh… bei dir zu sein.“


    Er lächelte. Das war natürlich nur die halbe Wahrheit und er ahnte, dass sie das auch sofort erraten würde.


    “Ich bin ehrenhaft aus der Legion entlassen worden, weißt du.“


    Diese Worte ließ er einen Moment lang wirken, bevor er weiter sprach.


    “Keine Sorge, ich habe erhofft, dass es so kommt.
    Du musst wissen, der Kaiser selbst hat dem neuen Statthalter einen Brief geschrieben und mich darin namentlich erwähnt. Er hat Vinicius Lucianus, den neuen Kommandeur der Zweiten, befohlen, mich von meinem Dienst zu entbinden und mich nach Rom beordert. Ich werde mich nun unverzüglich um eine Audienz beim Kaiser bemühen, auch wenn ich weiß, dass er dieser Tage wohl nur wenige gewährt.
    …ich glaube… ich hoffe… auf Großes. Vielleicht ein eigenes Kommando. Stell dir nur vor, dass wäre doch Großartig.“

  • Der erste Satz ließ bereits eine Augenbraue in die Höhe wandern.
    "Also bitte...", brummte ich und verschränkte die Arme vor meinem Körper.
    Der nächste stimmte mich schon wieder wohlgesonnener. Keine Legion, kein Krieg, keine Gefahr. So nickte ich verständig und hörte weiter zu.
    Der Kaiser selbst? Vinicius Lucianus? Eigenes...
    "Eigenes Kommando? Eine eigene Legion?"
    Mir schwarnte nichts Gutes. Gerade jetzt, wo der Kaiser nach Parthien aufbrechen wollte. Corvus´ Begeisterung konnte ich daher alles andere als teilen, was wohl mein Gesichtsausdruck deutlich übermittelte.
    "Es... ist natürlich schön, dass der Kaiser dein Talent erkennt, aber... gerade jetzt, ich meine diese Sache mit Parthia, das wäre doch... "
    'Großartig' für ihn, vermutete ich. Eine einmalige Chance.
    Schicksalsergeben seufzte ich. Vielleicht war ja auch alles anders und der Kaiser wollte ihn wieder bei den Praetorianern haben, oder irgendein Legionskommando in der vorletzten Provinz des Imperiums.
    So rang ich mir schweren Herzens ein Lächeln ab.
    "Naja, vielleicht auch nur halb so wild. Ich bin sicher, er hat Dir einen wichtigen Posten zugedacht."

  • “Ich hoffe es. Aber alle Spekulation ist müßig, bis ich nicht vor den Kaiser getreten bin.


    Doch sag, wie geht es dir? Rom hat sich nicht wirklich verändert, nehme ich an? Wie ist die Stimmung in der Stadt, seit bekannt geworden ist, dass der Kaiser gegen die Parther in den Krieg ziehen will?“

  • "Mhm.", gab ich missmutig zurück.
    "Mir? Du kennst mich doch, mir geht es immer gut, wenn Du da bist."
    Damit war die ich-habe-mich-nur-für-dich-so-beeilt-Sache wieder ausgeglichen. Muaha.
    "Rom. Rom wird sich vermutlich nie verändern.", sprach ich dann grinsend weiter. "Die Stimmung ist eigentlich wie immer, du kennst doch die Römer. Niemand glaubt, dass Parthia gegen unsere Legionen eine Chance hat und so lohnt es sich vermutlich nicht, sich darüber weitere Gedanken zu machen. Zumindest bis zur Siegesfeier."


    Urplötzlich kam mir ein Gedanke.
    "Sag mal, was ist eigentlich mit dem Haus in Mogontiacum? Das habe ich ja nun gar nicht fertig renoviert."
    Genau genommen hatte ich es schon mehrfach fertig renoviert, nur die letzte Renovierung war nicht abgeschlossen worden. 8)

  • Es hätte ihn vielleicht amüsiert, dass seine Verlobte ihre ständigen Umräumaktionen als Renovierung titulierte, wenn sie ihn damit nicht fast in den Wahnsinn getrieben hätte.
    So lächelte er aber nur gequält und entgegnete:
    “Ich habe das Haus gut verschließen lassen. Es ist vorläufig unbewohnt und ein alter Veteran der Zweiten wird von Zeit zu Zeit nach dem Rechten sehen. Hirrius Simplex heißt er. Ein einfacher Mann, aber absolut verlässlich.“

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