Casa Germanica - Atrium

  • Nachdem sich Sklave und Neffe einig geworden waren, erschien Avarus in einer recht einfachen -eher untypisch für ihn- gekleideten Toga im Atrium.


    "Salve die Herren. Ich hörte das Kommen im Grunde vereint euch, nun dann könnt ihr mir sicher etwas berichten, das euch qualifiziert."


    Er setzte sich auf eine der Liegen, die sonst bei Anlässen und Feiern zum Flätzen dienten und bot mit der Hand auch den Gästen Plätze an. Innerlich freute er sich gleich zwei Gäste mit der selben Bestrebung vor sich zu haben.

  • Silenos hatte die Anwesenheit des anderen Mannes nicht mal bemerkt, er entschuldigte sich und begrüßte ihn, dann antwortete er dem Germanicus.


    Chairete, ich bin Silenos. Nun Senator ich stamme eigentlich aus Aegyptus und bin nur rein zufällig in Rom. In Alexandria war ich der scriba eines reichen Händlers.


    Mehr verriet er erstmal nicht.

  • Da Sedulus gerade nichts vor hatte, war er seinem Onkel gefolgt. So lehnte der Neffe sich an eine Wand um die Szenerie interessiert zu verfolgen.
    Der zweite Gast sah auf alle Fälle nicht sehr römisch aus. Sein Äußeres hatte schon eher einen orientalischen Schlag.


    Nachdem dieser sich vorgestellt hatte war er gespannt was er überhaupt hier wollte. Auch vom Decimer wußte er nicht wirklich mehr, nur das er auf grund eines Aushanges hier war.

  • Sein Blick von dem gelangweilten Neffen kommend, richtete er auf den Fremden, welcher zuerst das Wort erhob. Zwar konnte er sich die Zusammenhänge ihres Besuches denken, manchmal suchten ihn aber auch Händler auf, um Waren aufzuschwatzen. Da jener Kerl nun noch so begann, wurde Avarus etwas vorsichtiger.


    "Ahja... reich an Erfahrung und Ideen oder an zusammengeklaubten Sesterzen? Naja nicht so wichtig. Dann hast du eine Ausbildung in Schrift genossen und kennst dich mit dem Führen von Tabulae aus?"


    Heute nicht in Geberlaune, ließ er die beiden Bewerber auf dem Trockenen sitzen. Schenkte sich selbst aber ebenfalls keinen verdünnten oder reinen Wein ein. So lange würde es wohl nicht dauern und Avarus konnte zurück an seine Arbeit...

  • Der Senator war wohl ein Mann, der ohne zu zögern sagte was er dachte und das war auch gut so.


    Ja, das hab ich natürlich auch dabei erlernt, jedoch wär's mir doch lieber anfangs nur tabellarius zu sein.


    Für's Amt des Stationarius hielt er sich einfach noch nicht qualifiziert genug, doch das verschwieg er lieber.

  • "Soso als Postreiter möchtest du also deine Laufbahn beginnen. Das wirft ein sauberes Licht auf dich, immerhin gibt es nicht viele Römer und ähm ja auch Ägypter, die bescheiden auf materielle Dinge -wie Geld- verzichten, um sich einzuarbeiten.


    In welcher Provinz möchtest du deine Arbeit beginnen?"


    Rein formell war die Frage gestellt. Wahrscheinlich würde ein Aegypter nur im Staate des Nils froh werden. Manchmal gab es aber eben auch Menschen, die vor anderen Induvidien davon eilten und einige Jahre gewisse Landstriche mieden. Auszuschließen war sein Ansinnen und der Silenos Lakedaimonios würde es ihm schon vermelden, wo er gerne das Pferd zu führen gedachte.

  • Sedulus lehnte immer noch gespannt an der Mauer und lauschte den Vorstellungen. Irgendwann aber war es ihm dann doch zu fad und verließ die Gesellschaft mir einem kurzen Kopfnicken und zog sich in seine Unterkunft zurück um sich diversen Werken hinzugeben.

  • Eigentlich stamme ich aus Griechenland, lebe jedoch schon seit einigen Jahren in Aegyptus. Wenn dann möchte ich meiner neuen Heimat dienen so gut wie ich nur kann, jedoch hätte ich noch eine Bitte an dich zu richten und zwar lebe ich in Alexandria leider in einem armen Viertel Namens Rhakotis, wo Übeltaten wie Mord oder Vergewaltigungen an der Tagesordnung stehen, daher mein Wunsch ein neues und bescheidenes Heim zu finden.


    Einen Moment lang zögerte er diese Bitte dem Senator zu richten, doch dann tat er es trotzdem, denn ein Versuch konnte ja nicht schaden.


    Könntest du mir vielleicht also ein wenig Geld vorstrecken?

  • Einer Vergewaltigung würde er wohl nicht so schnell zum Opfer fallen. Vielleicht fehlte ihm auch das nötige Geld für die Überfahrt. Ob er sich damit aus dem Staub machen wollte? Nun da galt es tiefer zu forschen.


    "Hm für ein erstes Gespräch eine große Bitte. Welchen Betrag müßte der Cursus Publicus denn dafür vorstrecken?"

  • Ein nicht all zu großer.


    Er wollte ja nicht den Eindruck erwecken, er wär nur auf's Geld scharf, der Posten des tabellarius dispositus war ihm natürlich auch sehr wichtig.


    Doch vielleicht kennst du jemand in Aegyptus, der mir weiterhelfen kann.

  • "Soso..." etwas skeptisch blickte er schon ob dieses direkten Wunsches. "Ich werde dich wohl ersteinmal benennen. Dann sehen wir weiter, wo es dir an Wohlstand fehlt." Der Cursus bot auch in Aegypten Herbergen an. Warum also nicht dort für eine Weile ein Raum belegen. Doch Avarus wollte ihn auch nicht verscheuchen. "Ich kenne natürlich in der Provinz am Nil einige einflussreiche Männer. Ihre Dienste zu beanspruchen, ist möglich. Trotzdem würde ich gerne sehen, das du selbst den Weg ebnest, um in ein besseres Viertel zu kommen. Ersteinmal steht es dir zu in der Herberge des Cursus Publicus ein Lager zu belegen. Es ist auch im Sinne deines Arbeitgebers, wenn die Tabellarii an Ort und Stelle leben. Später im Wege deines Aufstiegs, sollte er so eintreffen wie geplant, findet sich ein Kontakt in Alexandria."

  • Silenos Lakedaimonios nickte, denn das war ja schon mal ein gutes Angebot, dass man kaum ablehnen konnte.


    Ich danke dir Legat und werde dich natürlich auf dem Laufenden halten was meine Arbeit in Aegyptus betrifft.

  • "Das freut mich, das du das auch so siehst. Es wäre meine nächste Anforderung gewesen. So einmal im Vierteljahr wünsche ich einen Bericht aus Aegyptus zu erhalten, der die Anzahl der beförderten Post, eine Einnahmen- und Ausgabenübersicht und den Zustand des Cursus Publicus Aegyptus betrifft."


    Es erinnerte ihn daran auch einige Praefecten zu mahnen.

  • Ich finde deine Anforderung nur mehr als gerecht und ich werde ihr natürlich nachkommen. Hoffentlich stehen mir die Götter bei dieser neuen Aufgabe bei.


    So langsam hatten sie ja alles besprochen und die Rückreise nach Alexandria konnte beginnen.


    Wenn du erlaubst werde ich mich nun sofort auf die Rückreise nach Aegyptus begeben und dort meine Arbeit aufnehmen. In etwa neun bis zehn Tagen werde ich dir einen Brief aus Alexandria schreiben.

  • "Natürlich erlaube ich es."


    Avarus reichte dem Mann die Hand zum Gruße und...


    "Eine gute Überfahrt. Mögen die Götter für einen gleichmäßigen Wind sorgen und dich wohlbehalten über das Mare Internum bringen."


    Dann entließ er Silenos Lakedaimonios -dessen Namen er sich noch notieren sollte- und wandte sich an den bis jetzt verschwiegenen Decimer.


    "So nun zu dir!"


    Avarus wollte hören, welchen Posten jener Mann im Dienste des Kurierdienstes anstrebte.

  • Ich bedanke mich für alles Senator.


    Er drückte die Hand des Senators, natürlich so fest wie es bei Männern nun mal üblich war.


    Danke und vale.


    Rasch hatte der gebürtige Grieche den lateinischen Abscheidsgruß gelernt und sofort angewandt, denn es konnte ja nie schaden sich anzupassen. 8)


    Dann verließ Silenos den Raum und kurz darauf das Haus des Germanicus.

  • Barrus schaute dem Griechen hinterher,der soeben das Atrium verließ.Nun trat er ein paar schritte heran,da er die beiden erst alles bereden lassen und sie nicht stören wollte.Danach richtete er den Blick zum Senator


    "Salve ehrenwerter Senator.Mein Name ist Spurius Decimus Barrus.Ich wollte mich für den Posten des Stationarus in Germania bewerben."


    Er ließ seinen Blick beim Senator verweilen und wartete auf dessen Antwort.

  • Avarus konzentrierte sich nun völlig auf den Mann, der sich als ein Decimer vorstellte. Abgeneigt wegen dem Stier von Taracco besann er sich jedoch recht schnell auf seine Verlobte und überlegte ob dieser Name Barrus schon einmal im familieren Zusammenhang erwähnt wurde. Die Erinnerung ließ den Senator im Stich und so neigte er einer anderen Tuchfühlung nachzugehen.


    "Warst du bereits einmal in der Provinz Germanien? Hast du eine gute Bildung genossen?"


    Zweitere Frage war wohl eher bestätigender Weise angefragt, immerhin war jener ein Decimer.

  • Barrus überlegte bei der ersten Frage etwas,ob er denn nicht vielleicht mal kurz in Germanien verweilt hatte.Danach antwortete er auf die Frage des Avarus:


    "Nein.Ich war bedauerlicher Weise noch nie in Germanien."


    Er fragte sich,ob diese Antwort wohl seinen Chancen auf den Posten schmälern würden,jedoch war ihn dies lieber als den Senator anzulügen,was ja schließlich auch nur negative Folgen haben konnte.


    Danach beantwortete er die zweite Frage,genau wie die vorherige,mit einem freundlichen Ton:


    "Ja,in meiner Jugend durfte ich eine gute Bildung bei zahlreichen Lehrern genießen."

  • "Dann hast du aber etwas verpasst. Nun nicht ganz, denn ich möchte dir eine Chance geben dich zu beweisen. Du würdest als Stationarius arbeiten... kannst du dir vorstellen, was deine Aufgaben wären?"


    Ein wenig wollte er das Fragen und Antwortspielchen noch fortführen. Immerhin sagte dem Mann sein Name nur etwas über die Herkunft aus und ein bischen mehr zu erfahren, war sicher nicht schlecht.

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