Der Hühne von Sklave führte Germanicus Severus ins Atrium.
Nimm doch bitte einstweilen Platz Herr. Ich bin sicher die Senatoren Avarus und Sedulus befinden sich im Haus und werden auch gleich erscheinen.
So deutete der Sklave auf eine Sitzgruppe.
Der Hühne von Sklave führte Germanicus Severus ins Atrium.
Nimm doch bitte einstweilen Platz Herr. Ich bin sicher die Senatoren Avarus und Sedulus befinden sich im Haus und werden auch gleich erscheinen.
So deutete der Sklave auf eine Sitzgruppe.
Severus sieht sich um und stellt fest, dass sich nur wenig verändert hat seit er sein Heim vor Jahren verließ. Er setzt sich, bedankt sich mit einem knappen Nicken bei dem Sklaven und wartet darauf, dass die Verwandtschaft eintrifft.
Sedulus wurde schon unterwegs von einem Sklaven abgefangen, er wollte sich gerade ins Bad begeben. Doch dies hatte nun Zeit.
So kam er in Atrium und grüßte den Gast.
Salve Germanicus Severus. Ich glaube wir kennen uns noch nicht oder? Ich bin Germanicus Sedulus.
Er trat auf ihn zu und reichte ihm die Hand und lächelte.
Severus ergreift die Hand des Sedulus und erwidert das Lächeln.
Nein, ich fürchte wir hatten noch nicht das Vergnügen, die Gens ist auch unüberschaubar groß. Mein Name ist Germanicus Severus, ich bin der Sohn des Germanicus Vindex und der Livia Germanica.
Oh Sedulus war auch schon da. Hm leider nur blickte dieser in die selbe Richtung aus der Avarus getrappelt kam. So konnte er nicht zurück in sein Arbeitszimmer. Naja ein wenig neugierig war er ja auch. So dauerte es noch einen kurzen Moment bis der Hausherr die Halle weit genug durchquert hatte...
"Salve Sedulus..." den Blick auf den Besucher gewandt und schon wieder vergessen, was der Sklave gesagt hatte "... und Du bist?"
Kaum hatte er zuende gesprochen, betrat ein weiterer Mann das Atrium, dieser schien etwas älter zu sein als Sedulus. Severus wunderte sich ein wenig, dass dieser ihn so unvermittelt ansprach, doch antwortete er freundlich:
Ich bin Germanicus Severus, Sohn des Germanicus Vindex und der Livia Germanica, erst kürzlich von einer langen Reise in den Osten nach Rom zurückgekehrt.
Als Sedulus das Getrampel seines Onkels vernahm blickte er kurz in seine Richtung.
Salve Onkel!
Noch ehe er Severus seinem Onkel verstellen konnte, legte dieser auch prompt los.
Ach du warst im Osten unterwegs? Ist ja interessant. Wo warst du denn überall und wie lange warst du unterwegs?
Schossen auch schon die ersten Fragen aus Sedis Mund.
Als der gesetztere Mann von den anwesenden Germaniciern bewies Senator Germanicus Avarus erstmal die Ruhe. Er hörte der Neugier seines Neffen Sedulus zu und wartete auf die Antworten. Unter Berücksichtigung der archimedischen Formel würde er ebenfalls noch 'freie' Fragen stellen können.
Severus ist von den Fragen zunächst etwas überrumpelt, doch beginnt er recht zügig mit seiner Erzählung.
Ich habe zunächst viele der alten Griechenstädte besucht, darunter Korinth, Sparta und natürlich auch Athen, dort blieb ich auch am längsten, beinahe 5 Jahre. Ich setzte danach meine Reise Richtung Osten fort und hielt mich eine Zeit lang in der Provinz Asia in Milet und Halikarnassos auf. Von dort ging es über Kappadokien und einem kurzen Aufenthalt in Caesarea weiter in die Provinzen Syria und Judaea, wo ich länger in Antiochia und später in Hierosolyma weilte. Den Abschluß bildete eine Rundreise durch die Provinz Aegyptus mit einem längeren Aufenthalt in Alexandria. Insgesamt war ich beinahe elf Jahre unterwegs.
Das war ja interessant. Da hätten sie sich ja glatt mal über den Weg laufen können wenn sie zur gleichen Zeit am selben Ort gewesen wären.
Ach schau an. Da haben wir ja einiges gemeinsam Severus. In all diesen Städten war ich auch zugange. Was hast du in diesen 11 Jahren denn so alles gemacht?
Dies sollte vorerst die letzte Frage von Sedi gewesen sein, der Onkel hatte ja bestimmt auch noch welche...
Nun, es war eine klassische Bildungsreise, ich verbrachte viel Zeit mit den Philosophen und Gelehrten des Ostens, die ihresgleichen suchen. Der Erforschung der Geschichte und der alten Sitten und Gebräuche der Griechenstädte widmete ich ebenfalls viel Zeit. Bei alledem kam jedoch auch das Vergnügen niemals zu kurz.
Bei dem letzten Satz verzieht sich sein Mund leicht zu einem Grinsen.
Soso Vergnügen, Avarus hatte den Worten gelauscht und verzog nun das Gesicht ein wenig. "Neben den Lustreisen gab es doch sicherlich auch Orte, wo du deiner Familie durch Arbeit Ehre gemacht hast? Was für öffentliche oder private Beschäftigungen hast du begleitet?" Eine klitzekleine Pause entstand, bevor der Senator noch eine Frage hintendran schob: "Jetzt wieder in Rom zu sein ist ebenfalls mit einem Ansinnen verbunden oder wolltest du uns nurmal besuchen kommen und willst die Reiserei fortsetzen?"
Wartet nicht auf mich, ich werde noch einige Wochen nur sporatisch am WE können.
Wirkt plötzlich etwas unsicher, erringt aber sogleich die Fassung zurück und antwortet entschlossen:
Ich bitte dich, dies nicht falsch zu verstehen, natürlich habe ich nicht all die Jahre einfach nur in den Tag hineingelebt, ich habe in den Städten in denen ich länger verweilte auch kleinere kommunale Ämter bekleidet, die mir erste Eindrücke davon vermittelten, was es heißt, Politik zu machen. Die Politik ist es auch, die mich zurück nach Rom führte, ich möchte meiner Familie Ehre machen indem ich die römische Politik einsteige und dem Staat diene. Mir ist auch sehr wohl bewußt, dass dies eine ungleich größere Herausforderung ist als kommunale Ämter in den Städten des Ostens.
Und da schaltete sich Sedulus wieder ein.
Und was hast du nun also vor, sprich an welches Amt hast du so gedacht?
Nebenher winkte Sedulus einen Sklaven herbei der etwas zu Trinken bringen sollte. Es dauerte auch nicht lange da stand der Sklave mit einem Tablett auf welchem sich eine Kanne Wein und Wasser so wie drei Becher befanden vor den Germanicern. Wie Avarus und Sedulus dein Wein gerne tranken war dem Sklaven bekannt doch wie Severus ihn trank wußte er nicht. So sah er diesen fragend an.
Ich möchte zunächst in einem eher unspekatulären Amt meine Tüchtigkeit unter Beweis stellen und mir so einen Namen machen, bevor ich in den Cursus Honorum einsteige. Sag, welchen Weg hast du gewählt? Kannst du eine bestimmte Vorgehensweise empfehlen?
Als der Sklave erscheint und damit beginnt, den Wein einzuschenken, sagt Severus:
Ich nehme eine Hälfte Wein, eine Hälfte Wasser.
Sedulus grinste.
Ich habe mit überhaupt keinem politischen Amt begonnen. Es war sagen wir eher militärischer Natur. Ich war bei den Cohortes Urbanae, man soll es nicht für möglich halten. Aber so ist es, so wahr ich hier sitze.
Der Sklave schenkte in der Zwischenzeit den Wein für Severus ein wie er ihm es auftrug.
Ich glaube das muß jeder für sich selbst herausfinden. Wie du siehst, hatte ich mit Politik so gut wie gar nichts am Hut.
"... und doch ist die Politik ein guter Weg sein Leben gescheit mit Arbeit auszufüllen. Ich für meinen Teil habe den Alltag eines Beamten gelebt. Begonnen als kleiner Magistratus in Germanien nahm ich mit kleinen Schritten große Hürden. Ließ mich im Cursus Honorum wählen, kehrte nach Hause zurück und arbeitete dort an der Karriere. Zwischen bestimmten Stadtämtern, landete ich im Officium der Provinzverwaltung und kam nach weiteren Stationen zum Beispiel als Comes von Germania Superior gänzlich in höhere Würden. Als Senator wurde Rom meine Heimat, als Legatus Augusti cursu publico läßt es sich angemessen leben. Tja und neben all den vergüteten Ämtern schlägt das Herz für die Vergangenheit genauso wie die Gegenwart und Zukunft. Seit einigen Monaten leite ich die Schule von Rom."
Ein bewegtes Leben war es bisweil gewesen. Das er sogar einmal Consul war, ließ er aus. Römer, die die Wahrheit nicht vertragen konnten, hatten ihn damals vor den Kadi gezerrt und ihre alten tiefschwarzen Wurzeln ausgestreckt, um an alte Rechnungen zu erinnern... Vor wenigen Wochen dann hatte Avarus zur Genugtuung erfahren, das selbst die ältesten der urältesten Familien vor den Göttern gleich waren und vorallem ein Senator wohl in der Schuld deren stand, die er so wehement sein Eigen Fleisch und Blut nannte.
Vielleicht würde er den Wunsch seiner jetzigen Frau irgendwann einmal noch erfüllen. Doch dieser Wochen, Monate stand ihm nicht die Lust danach. Er fühlte sich durchaus dazu gedanklich geformt zur Stunde mehr als genug Arbeit zu haben, die sein Leben in Rom bestimmte.
"Du solltest dich als Magistrat bewerben oder eine einfache Schreiberstelle annehmen. Ein paar Monate und danach wirst du es schon viel leichter haben. Die meisten jungen Kerle wünschen sich gleich immer nur das Beste vom höchsten Posten. Du bist zwar nicht mehr so jung, aber wohl auch etwas bescheidener oder?"
Nun, ich gedenke nicht, sofort als Konsul in die Politik einzusteigen.
Severus grinste und fuhr fort:
Eine Schreiberstelle ist gerade das Richtige für den Anfang, so kann man sich mit Tüchtigkeit einen Namen machen und läuft nicht Gefahr, des Hochmuts bezichtigt zu werden. Sag, kennst du einen Senator der auf der Suche nach einem Schreiber ist?
Das würde unter heutigen Umständen auch einen Mann wie Senator Germanicus Avarus in den Ruin treiben. Die Stadt war derart gewachsen, das die Stimmenkäufe ein Vielfaches dessen einnahmen, was die gehobene Standeswelt an Barren im Keller hatte. Mal abgesehen davon, das Avarus noch bei Verstand war und sich bessere Möglichkeiten vorstellte Sesterzen zum Fenster raus zu werfen.
Er dachte gleich angestrengt nach und landete dabei auch bei seinem Neffen. Wurde es nicht Zeit,das er mal an Verantwortung zunahm? Andernseits war es auch nicht schlecht den Germanicus in einem fremden Haus in die Lehre zu geben.
"Hm, so auf Anhieb fällt mir da keiner ein. Aber versuchen kannst du es ja. Faktisch würde ich es in der civilen Verwaltung versuchen."
Medicus schaute zu Quintus.
"Wie schaut es in der Bauwirtschaft aus? Wie stellt sich die Lage bei Dir oder auch bei Senator Macer dar?"
Wenn Germanicus Severus so nichts bekommen würde, fiele ihm bestimmt noch etwas ein. Ab dem Frühjahr füllte sich auch sein Terminplan wieder schneller. Nur aus einem Grund griff Germanicus Avarus nicht sofort zu. Er suchte eher jemanden, der die Erfahrung langer bürokratischer Jahre und deren Hürdenlauf aus dem -FF- kannte.
Und nicht jede Aufgabe derart tiefgründig belatschert werden mußte, das er es auch gleich selbst machen konnte.
Mal sehen, ob die Herren Macer oder Sedulus Hilfe brauchten oder ein Stelle zu besetzen hatten.
Sedulus überlegte kurz.
Ja doch, ich könnte noch einen Mitarbeiter gebrauchen. Quasi so etwas wie ein Vorarbeiter der mir hin und wieder die Baustellen besucht so wie alle öffentlichen Gebäude begutachtet wo was gemacht werden müßte und mir dann Bericht erstattet. In nächster Zeit wird da einiges auf uns zu kommen. Von daher wäre ein Mann mehr sicherlich nicht schlecht.
Nicht das Sedulus etwas gegen seinen Mitarbeiter und Bürovorsteher Publius Gavius Quinctianus hätte, doch auch er war in die Jahre gekommen...
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