Casa Germanica - Bibliothek

  • Ahala, der sich gerade daran erinnern musste, wie seine Cousine Septima ihn mit seinem Hausgast, der Edellupa Parysatis, in der Villa Tiberia auf dem väterlichen Schreibtisch erwischt hatte, grinste. Damals war es sein Glück gewesen, dass es Septima und nicht ein moralischeres Mitglied der Familie just in diesem Moment in Durus' Officium verschlagen hatte. "Nun, vielleicht sind es nicht mal die falschen Gäste, sondern einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort."
    Bei der nächsten Bemerkung des Germanicus wurde er jedoch wieder ernst und schüttelte leicht den Kopf.


    "Da hast du sicher Recht, Germanicus, und glaube mir, meine Zukunftspläne sahen ursprünglich mal ganz anders aus als die, die sich zur Zeit abzeichnen. Aber es ist nunmal eine Tatsache, dass mein Vater sehr viel Großzügigkeit bewiesen hat, indem er mich an Sohnes Statt angenommen hat, schließlich stamme ich nur aus einem unbedeutenden Familienzweig der Tiberia und hätte in Sicilia wenig Möglickeiten gehabt. Naja, und alleine dafür schulde ich ihm ein gewisses Maß an Loyalität und Gehorsam, zumindest sehe ich das so."

  • Sedulus verstand die Problematik Ahalas. Er fragte sich nur, war er sich ausgerechnet von Durus hatte adpotieren lassen müssen. Gab es denn sonst keine fähigen Tiberier mehr hier in Rom? Naja anscheinend nicht. Wobei...


    Und verrätst du mir die auch oder behälst du sie lieber für dich? Also deine ehemaligen Pläne. Wenn du sie mir nicht sagen möchtest, versteh ich dies.


    Jeder hatte ja so seine kleinen Geheimnisse, da machte Sedulus keine Ausnahme.


    Ja, da magst du durchaus recht haben Tiberius Ahala Tiberianus.


    Stimmte Sedulus seinem Gast zu.

  • Seine eigentlichen Zukunftspläne....na prima, da hatte er sich mit seinem schleimigen Geschwafel ja wieder wunderbar selbst vor's Knie getreten. Zugeben, dass derartige Pläne bis zu seiner Ankunft in Rom im Grunde gar nicht existiert hatten? Keine gute Idee, auch wenn der Germanicus vor ihm keinen allzu verbissen traditionellen Eindruck auf Ahala machte. Fast war es jenem in diesem Augenblick sogar ein bisschen peinlich, dass sein gedanklicher Horizont während seiner Jugend in Syracusae nie über die Frage hinaus gegangen war, wie und wo er am besten seinen besonderen Vorlieben frönen und das Geld seiner Familie verbraten konnte.


    "Ich muss gestehen, dass diese Pläne nicht allzu ambitioniert waren, vor allem nicht aus der Perspektive eines Mitglieds des römischen Senats." kleidete Ahala die dürftigen Tatsachen in halbwegs klangvolle Worte. "Vermutlich wäre ich irgendwann im Magistrat von Syracusae tätig geworden und hätte mich ansonsten um die Ländereien meiner Familie gekümmert. Und wie war das bei dir? Hattest du deine heutige Position schon im Auge, als du in meinem Alter warst?"

  • Immerhin besser als nichts. Ging es Sedulus durch den Kopf.


    Tja, ich weiß nicht ob dies hier der richtigere Weg war. In Syracusae hättest du vielleicht ein ruhigeres Leben führen können, als es dich vielleicht jetzt erwartet. Im Senat wird oft mit harten Bandagen "gekämpft". Aber das wirst auch du noch herausfinden.


    Grinste Sedulus breit. Denn er wußte von was er sprach und zwar echt genau.


    Nein, ich wäre eigentlich nie auf die Idee gekommen irgendein Curatorrenamt zu begleiten.


    Gestand Sedulus.

  • Der Sklave fand die Herrin und Mutter der beiden Kinder in der Bibliothek.


    Herrin... Eine Sklavin namens Marei möchte zu dir.


    Er deutete auf das kleine nasse Mädchen.


    Sie meinte sie wolle dich und deine Kinder besuchen. Allerdings ist sie triefen nass!


    Da half wohl auch das Handtuch nichts mehr, welches man ihr gegeben hatte um sich trocken zu schrubben.


    ____________
    Irgendein Sklave

  • Der Türsklave war überzeugt und kümmerte sich um sie. Und der Mann hatte auch noch recht. Denn das Handtuch war tatsächlich so nass, dass es all die Regentropfen, die auf ihrer Kleidung und in den Haaren nicht auffangen konnte. "Blöder Regen! Was hab ich angestellt, dass ich in diesen vermaleldeiteten Regensturz gerate... " schimpfte Marei und setzte einen von Baldemar gelernten germanischen Fluch hintendran. "Himmel, Arsch und Wolkenbruch!" Marei führte ihre rechte Hand durch die nassen Haare, die inzwischen kreuz und quer zu Berge standen. Ohne Spiegel konnte sie ihre Frisur nicht sehen sonst würde sie versuchen die Haare wieder glatt zu streichen. "Salve Iunia!" grüßte Marei. "Wie geht es dir und den Kindern?"

  • Harte Bandagen, welch wahres Wort... Ahala beneidete den Germanicus ploetzlich darum, weit ausserhalb der Verschwoerung zu stehen, die Ahalas Vater initiiert hatte und deren weiterer Verlauf auch fuer sein eigenes Schicksal massgeblich sein wuerde, in welcher Form auch immer. Andererseits waere dieses auch in Syracusae vermutlich nicht ruhiger verlaufen, schliesslich hatte Ahala zum Zeitpunkt seiner ploetzlichen Abreise nach Rom bereits eine beachtliche Anzahl an Glaeubigern angehaeuft, die ihm aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wirklich wohlgesonnen waren.


    "Ich werde mich wohl ueberraschen lassen muessen." grinste er daher auf Sedulus' Warnung hin. "Und wie kommt es, dass du ausgerechnet bei den oeffentlichen Gebaeuden gelandet bist? Reiner Zufall, oder liegt es daran, dass dein Onkel Architekt ist?"
    Ahala persoenlich interessierten alle Curatorenaemter herzlich wenig, aber vielleicht verfuegte der Germanicus ja ueber Interessen, die ihm selbst fern lagen.

  • Versunken in eine Schriftrolle hatte Serrana zunaechst gar nicht mitbekommen, dass der Sklave die Bibliotheca betreten hatte und zuckte leicht zusammen, als der zwar mit Kinderstimme aber dennoch recht lautstark vorgetragene Fluch die Meldung des Sklaven muehelos ueberschallte. Ein wenig verwirrt sah sie hinueber zur Tuer, musste dann jedoch wider Willen schmunzeln, als sie erkannte wer sich hinter dem tropfenden und vollkommen zerrupft aussehenden kleinen Etwas verbarg.


    "Salve Marei, und danke der Nachfrage, den Kindern und mir geht es gut, wobei ich dich doch sehr bitten moechte, derartige Kraftausdruecke nicht in ihrer Gegenwart zu benutzen." erwiderte sie den Gruss der kleinen Sklaven, bevor ihr Blick zu deren Fuessen hinunter wanderte, wo sich bereits eine kleine Wasserpfuetze gebildet hatte. "Das Balneum wird gerade fuer das Bad der Zwillinge hergerichtet, was haeltst du davon, wenn du die beiden dorthin begleitest? So, wie du aussiehst, kannst du etwas warmes Wasser gebrauchen, und in der Zwischenzeit kann deine Kleidung trocknen, oder wir besorgen dir etwas von den Kindern der Sklaven hier im Haus.In diesem Zustand kann ich dich unmoeglich zu deiner Herrin zurueckschicken."

  • Ein verschmitztes Grinsen huschte über ihr Gesicht. "Ja, mach ich. Hab ich so laut gesprochen? Frija schimpft immer mit Baldemar, wenn er vor Septimas Sohn flucht. Das nützt aber nichts. Titus kann schon ein paar Sprüche aufsagen... und ich auch!!" verriet Marei ungeniert aus dem Nähkästchen plaudernd.


    "Ich? Ins Bad? Mit den Zwillingen?" Sie sah an sich herunter und entdeckte die Pfütze unter ihren Füßen. "Eigentlich hab ich schon heute morgen gebadet. Leider ist mir unterwegs ein Wolkenbruch auf den Kopf gefallen. Ich war wohl nicht sauber genug." seufzte Marei nachdenklich.


    "Nun sei's egal, schaden kann's nicht, dann wird mir wenigstens wieder warm." plapperte sie vergnügt ihre Gedanken aus und legte das Handtuch auf ihre linke Schulter. Hmm, fremde Kleidung von Sklavenkindern anlegen? Die Iunierin hatte recht. Nass konnte sie nicht nach Hause zurücklaufen. "Ich liebe Baden! Ja, gerne doch.. wo geht's lang ins Bad? Wie lange hat der Blumenstrauß gehalten? Ist Laevina wieder gesund?" stellte sie außerdem einige aus ihrer Sicht wichtige Fragen, das erste Aufeinandertreffen betreffend. "Oh, hoffentlich erkennt mich Vic wieder. Hat er oft nach dem Ball und mir gefragt?"

  • "Dass du das kannst, habe ich gerade laut und deutlich gehoert." Serrana uebte sich mal wieder in einem ihrer strengsten Gesichtsausdruecke und seufzte leise, als das Maedchen wieder einmal ohne Punkt und Komma wie ein Wasserfall zu sprechen begann, ein Bild, das angesichts ihres momentanes Zustands besonders gut passte. "Der Blumenstrauss stand einige Tage im Zimmer der Zwillinge, und ja, Vina geht es wieder gut, das Fieber ist, den Goettern sei Dank, sehr schnell wieder verschwunden. Und Victorius kannst du am besten selbst fragen, ich denke, Adula hat die beiden bereits runter ins Balneum gebracht. Komm mit." antwortete sie, waehrend sie Marei an der Schulter mit sanfter Gewalt aus der Bibliotheca hinaus auf den Gang schob.

  • Zitat

    Original von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Harte Bandagen, welch wahres Wort... Ahala beneidete den Germanicus ploetzlich darum, weit ausserhalb der Verschwoerung zu stehen, die Ahalas Vater initiiert hatte und deren weiterer Verlauf auch fuer sein eigenes Schicksal massgeblich sein wuerde, in welcher Form auch immer. Andererseits waere dieses auch in Syracusae vermutlich nicht ruhiger verlaufen, schliesslich hatte Ahala zum Zeitpunkt seiner ploetzlichen Abreise nach Rom bereits eine beachtliche Anzahl an Glaeubigern angehaeuft, die ihm aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wirklich wohlgesonnen waren.


    "Ich werde mich wohl ueberraschen lassen muessen." grinste er daher auf Sedulus' Warnung hin. "Und wie kommt es, dass du ausgerechnet bei den oeffentlichen Gebaeuden gelandet bist? Reiner Zufall, oder liegt es daran, dass dein Onkel Architekt ist?"
    Ahala persoenlich interessierten alle Curatorenaemter herzlich wenig, aber vielleicht verfuegte der Germanicus ja ueber Interessen, die ihm selbst fern lagen.


    Bei der Frage des Tiberiers, warum er ausgerechnet dort gelandet war, wo er nun sein Geld verdiente, zuckte Sedulus mit den Schultern.


    Da hast du mich jetzt eisklat erwischt! Ich kann es dir nicht mal sagen. Ich komme ja eigentlich aus dem militärischen Zweig und habe so gesehen mit Verwaltung an und für sich nicht viel am Hut. Und wegen meines Onkels war es nicht, dass ist nur reiner Zufall. Wahrscheinlich hätte ich auch jedes andere Curatorenamt übernommen, wenn denn eines frei gewesen wäre.


    Hoffentlich gab sich Ahala mit dieser Erklärung erst einmal zufrieden.

  • Sedulus hatte sich in die Bibliothek zurückgezogen als an der Türe kopfte und Gundhraban ins Innere trat.


    Dominus, der Praetorius Titus Duccius Vala ist hier.


    Sedulus sah von einem Buch welches Gesetze beinhaltete auf und meinte nur knapp.


    Sehr schön, er möge doch bitte eintreten.


    Der Sklave trat zurück und machte dem Praetorius platz und deutete diesem an, dass er eintreten mochte.


    Du kannst eintreten Praetorius Titus Duccius Vala. Mein Dominus empfängt dich nun.


    Der Germane nickte noch knapp und verschwand dann nach dem er die Türe geschlossen hatte.

  • "Senator Germanicus!" , grüßte Vala den Mann, der ihn hergebeten hatte und vertiefte sich sogleich in den gebotenen Höflichkeitsfloskeln, um sich nicht sofort in die Sache zu stürzen: "Vielen Dank für deine Einladung. Ich hoffe es geht deiner Familie und dir gut? Die Kinder sind wohlauf?"


    Der Weg von der Casa Accia zur Casa der Germanici war ein recht langer gewesen, weshalb Vala sich vom souverän-unauffälligen Sklaven einen Becher mit Wasser reichen ließ um die vom Sommerstaub trockene Kehle zu befeuchten.

  • Sei mir gegrüßt Praetorius Duccius.


    Grüßte Sedulus und erhob sich aus seinem Stuhl und ging auf seinen Gast zu, um ihm die Hand zu reichen.


    Schön, dass du es einrichten konntest hier vorbeizukommen. Setzen wir uns doch.


    Sedulus deutete auf zwei freie Plätze.


    Der Familie und auch den Kindern geht es gut, danke der Nachfrage. Mir weniger, sonst wärst du jetzt nicht hier Praetorius.


    Versuchte es Sedulus mit einem krampfhaften Lächeln. Doch bevor er erzählte um was es ging, wartete er bis sie ihre Plätze eingenommen hatten.


    Und wie sieht es bei dir aus, alles gut?


    Sedulus wartete bis sich sein Gast platz genommen hatte und nahm dann ebenso platz.

  • "Das ist schön zu hören, Gesundheit ist immernoch eins unserer wertvollsten Güter." , paraphrasierte Vala so floskelhaft wie nichtssagend, bevor er die Frage nach seinem eigenen Befinden weglächelte: "Mir geht es gut, danke der Nachfrage." Natürlich hätte er auspacken können, was ihm gerade auf der Seele lastete (was so einiges war) und wieso die letzten Monate nicht so gelaufen waren wie er es sich eigentlich von sich selbst erhofft hatte, aber dazu waren sie nicht eng genug... und hier ging es schließlich um die Querelen des Germanicus, nicht um die des Duccius.


    "Du erwähntest, dass du meinen Rat in juristischen Fragen brauchst." , griff der Praetorius also den germanicischen Wink mit dem Zaunpfahl auf, "Um was für einen Fall handelt es sich denn?"
    Dass es sich dabei kaum um einen größeren Skandal oder einen Fall epischen Ausmaßes handeln konnte, war alleine dadurch gegeben, dass Vala noch nichts von dem Fall gehört hatte (:D)... dabei funktionierte der römische Buschfunk quasi fehlerfrei und augenblicklich.

  • Wahre Worte! Dem kann ich mich nur anschließen. Freut mich, dass es auch dir gut geht Praetroius Duccius Vala.


    Wobei Sedulus den Eindruck nicht los wurde, dass dem nicht so wirklich war. Allerdings hatte er nicht darüber zu entscheiden und es ging ihn auch nichts an.


    So ist es. Sergia Fausta, ich weiß nicht ob dir der Name geläufig ist, hat mich bei Gericht angezeigt. Es geht hierbei wohl um drei Verstoße des Lex Mercatus §4 Abs. 5. Das witzige bei der Sache ist, kein Mensch hat sich dafür interessiert. Es ist einfach nur ein Racheakt von ihr, weil ich auf einen, ich sage es mal salopp Erpressungsversuch nicht eingegangen bin.


    Holte Sedulus vielleicht ein wenig zu weit aus. Aber es tat ihm gut, sich einmal auszusprechen. Serrana wollte er damit nicht belasten.


    Dabei war ich mir sicher, nicht gegen ein Gesetz verstoßen zu haben. Ich habe extra noch einmal in der Lex Mercatus nachgeschaut.


    Erklärte Sedulus noch.

  • "Sie ist mir bekannt.. ich habe sie auf ihrer Hochzeit mit Marcus Iulius Dives von den Caepiones kennengelernt." , antwortete Vala und klang dabei recht wertungsfrei, hatte er mit dem Eheweib seines Mitklienten doch bisher recht wenig Kontakt und weder Grund zur Klage noch zum Lobe.


    "Verstöße gegen die Lex Mercatus geschehen jeden Tag und werden den Aedilen angezeigt und durch diese geahndet." , begann Vala sich auf das Problem einzuschießen indem er ein paar allgemeine Informationen aus dem Allgemeinwissen über die Organisation der Res Publica einstreute, "Bei einer Anzeige vor Gericht muss es sich daher um besonders kapitale Vergehen gegen das Gesetz handeln. Du sagst, SIE hätte dich angezeigt und nicht einer der Aediles? Um was für ein Vergehen handelt es sich denn genau?" , lud Vala seinen 'Klienten' ein den Fall etwas genauer zu schildern. Den Erpressungsversuch ließ er erst außen vor, musste das Pferd doch von vorne aufgezäumt werden um zu einem schlüssigen Bild zu kommen.

  • Ach ja stimmt. ich meine dich sogar dort gesehen zu haben. Aber lassen wir das. Auch dort kam sie mir schon ein wenig dumm.


    Es schien aus Gründen die Sedulus nicht wußte und ihm auch nicht bekannt waren und auch nicht wissen wollte, dass diese Frau ein Problem mit ihm und oder seiner Familie hatte.


    Du sagst es!


    Stimmte Sedulus dem Duccier zu.


    Ähm, nicht dass ich wüßte. Also das es solche Vergehen wären, wenn überhaupt. Gute Frage. Das einzige was ich getan habe war, dass ich meinem Verwalter die Order gab, er solle doch bitte Güter aus einem Erbe verkaufen. Ich habe wahrscheinlich noch nicht einmal Betriebe für besagte Waren. Wie gesagt, es ist mir kein Gesetz bekannt, in dem geschrieben steht, dass ich keine Waren welche aus einem Erbe stammen, nicht verkaufen darf wenn ich selbst damit nichts anzufangen weiß.


    Dabei zuckte Sedulus mit den Schultern.

  • "Hmhmh..." , brummte Vala mehrdeutig, war er immerhin kaum in der Lage ein fundiertes Urteil abzugeben, zudem wollte er vermeiden zwischen die Fronten zu geraten wenn es hier um eine Privatfehde ging. Das juristische war hingegen etwas vollkommen anderes.


    "Gut, wenn wir in Zukunft darüber reden, solltest du darauf beharren, dass dein Verwalter eigenmächtig gehandelt hat... was ja durchaus in seinem Ermessen liegt, sonst wäre er nicht dein Verwalter." , gab Vala einen ersten Rat um zukünftige Scherereien zu vermeiden. Dass die Order offensichtlich direkt vom Senator gekommen war, musste nicht groß breitgetreten werden... einfacher war es, den Verwalter als Verursacher vorzuschieben und das ganze wie ein großes Missverständnis aussehen zu lassen, bei dem der Senator nur als Inhaber der Betriebe quasi indirekt betroffen war. Zur Erklärung kam Vala sogleich nach einem Schluck Wasser: "Zumindest auf den ersten Blick verhält sich die Sache relativ klar: du hast ganz offensichtlich gegen das Gesetz verstoßen. Der Knackpunkt ist hier freilich die Lex Mercatus, im vierten Paragraphen sogleich der erste Absatz, der im Wortlaut lautet:
    (1) Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen darf nur durch behördlich genehmigte Betriebe geschehen."
    , zitierte Vala aus dem Gedächtnis, da er immerhin selbst auf den Märkten aktiv war und als Aedil wie auch als Praetor ständig mit der Lex Mercatus zu tun gehabt hatte.


    "Sprich: um eine Ware zu verkaufen braucht man einen konzessionierten Betrieb im eigenen Besitz um diese verkaufen zu dürfen. Dabei ist vollkommen irrelevant ob die Ware im eigenen Betrieb hergestellt wurde oder man sie einfach weiterverkauft, weil: man hat ja einen Betrieb den man als Ursprung angeben kann. Allerdings schließt das auch ganz klar aus: alles, wofür man keinen konzessionierten Betrieb hat, darf man nicht verkaufen. Dabei ist ebenso vollkommen irrelevant, woher die Ware letztlich stammt: aus einem Kauf, aus einer Schenkung, aus einem Erbe. Vollkommen egal. Um die Ware verkaufen zu können MUSS man laut Gesetz einen Betrieb haben, der diese Ware herstellen KANN.


    Um was für eine Warenmenge dreht es sich hier eigentlich?"

  • So ist es.


    Stimmte Sedulus Vala zu.


    Was ist das eigentlich für ein schwachsinniges Gesetz, ging es Sedulus durch den Kopf.


    Man sollte diesen Passus überarbeiten finde ich. Es kann ja nicht sein, wenn ich Ware die man mir vererbt hat nicht verkaufen kann, nur weil ich nicht den passenden Betrieb habe, der diese Ware auch herstellt. Wo ist denn hier bitte die Logik. Ich müßte entweder die Ware wegwerfen oder sie im Lager faul und modrig werden lasse. Und so wie es aussieht, dürfte ich sie ja nicht einmal an Privat verkaufen. Aber sei`s drum.
    Was für eine Menge? Da bin ich jetzt glatt überfragt, da müßten wir den Verwalter konsultieren. Allerdings kann es so viel nicht sein, denn sonst hätte sich schon ein Aedil gemeldet.
    Das ist eine pure Racheaktion dieser Seria.


    Begann Sedulus auf`s Neue.

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