Casa Germanica - Officium Avarus

  • "Nun du hast sicherlich die verhangene Siluette im Eingangsbereich gesehen. Ich habe die Kosten noch nicht überschlagen, das Reinigen des Fußbodens jedoch war bereits sehr aufwändig. Wie wurde mit dem Offizier verfahren?"


    Gab Avarus zu Protokoll und erkundigte sich sogleich ob der Mann ordentlich bestraft wurde.

  • "Deinen Worten will ich glauben schenken Senator. Deine Beschwerde hat mich erreicht und ich habe den betreffenden Centurio entsprechend behandelt. Das Wohneigentum eines jeden ehrbaren Römers sollte gewahrt bleiben.
    Doch Senator, deine Forderung nach Schadensersatz muss ich zurückweisen. Auch wenn der Centurio nicht die Höflichkeitsformen einhielt, die einem Senator zustehen, so hat er doch seine Pflicht getan."

  • "Ah es ist also seine Pflicht sich ungerechtigter Weise Zugang zu einem ehrbaren Haus zu verschaffen. Es ist seine Pflicht dabei Schaden anzurichten und es ist wohl auch seine Pflicht entgegen den unsrigen Tugenden zu handeln und das Gerede auf der Straße zu eben diesem Vorfall zu lenken? Mit Nichten!"


    Der Senator schlug mit der Faust auf den Tisch, das die kleinen Tintenäpfchen zu tanzen begannen.


    "Ich schiebe es mal auf deine Unerfahrenheit im Umgang mit dem gehobenen Klientel Roms. Ich selbst habe nie besonderen Wert darauf gelegt, wie ein Gockel durch Rom zu spazieren, um zu zeigen, was man hat. Aber ich habe bisweil immer an die Selbstverständlichkeit geglaubt, die auch Respekt und Ehrfurcht enthält. Wenn es den Urbaner nicht gelingt ihre Offiziere soweit zu bilden, das es ausreicht sich kommunikativ angemessen zu verhalten, wie es einem Mitglied des Senats, eines Magister und Praetoren gerecht wird, dann muß ich arg in Zweifel ziehen, ob die Führung der Einheit nicht überfordert ist."


    Avarus hatte sich im Gespräch wieder gesetzt. Scheinbar würde dieser Mann sowieso einen Fachmann schicken wollen, was ihm eh rechter war. Als einem Lehrling zu erläutern, was Marmor doch für ein weiches Gestein war...


    "Es steht den Cohortes Urbanae frei selbst einen Gutachter zu schicken, der sich ein Bild von den Schäden machen kann. Letztlich erwarte ich eine angemessene Entschädigung und eine Entschuldigung von diesem Centurio. Euch liegt es ebenso in der Hand dieses Sache auf diese Weise zu regeln."


    Er hatte diese Selbstverständlichkeit satt, das Beamte und Soldaten schlicht und ergreifend auf eine Art gehobene Stellung setzten, die sie glaubten zu besetzen. Letztlich aber waren sie so geringfügig, das ein Schnipsen genügte, um die Karten neu zu mischen.


    Avarus machte zudem deutlich, das die Bonustäfelchen aufgebraucht waren, die einst solche Vorfälle verschluckt hatte. Schließlich war es auch einer störisch und blind geführten Gangart zuzuschreiben.

  • Je länger der Senator sprach umso mehr rumorte es im Inneren des jungen Octavias, ein Senator aus dem Hause der Germanica, mit dem seine Familie stehts gute Beziehungen pflegte, welche erst jüngst durch eine Heirat gefestigt wurde, wagte es so mit ihm zu sprechen? "Das der Centurio Waffen erwähnte und die Aggression durch deine Schlägerbande hinnahm lasse ich schon völlig außer acht. Gekommen bin ich um dir als Zeichen der Verbundenheit unserer Familien entgegen zu kommen, einen Kompromiss anzubieten und du behandelst mich wie einen einfachen Bauern!", sichtlich erbost stand Avitus auf, "Senator, es war mir eine Ehre dein Gast gewesen zu sein. Solltest du jedoch auf deine Forderungen bestehen, wird bedauerlicher Weise kein Weg an einem Verfahren vorbeiführen."

  • "Oh es ist dir keine Ehre ein Bauer zu sein... ich bin verwundert. Nunja Traditionen sind nicht jedermanns Sache."


    Er blickte sich um. Was für Märchen waren denn da aufgetischt worden, um einen Kopf aus der Schlinge zu bekommen.


    "Octavius warte! Setz dich und höre den Zweiten oder den wahren Teil der Geschichte. Ich muß schon sagen, das dein Centurio mit allen Wassern gewaschen ist, um seinen Kopf aus der Schlinge zu holen."


    Dieser Avitus hatte etwas Ungestümes an sich, das seinem Vater völlig abging. Das jener junge Mann auch noch weit vom Rosenzüchten entfernt war, machte es leichter zu verstehen, was in ihm vorging. Er verteidigte also einen Offizier auf Biegen und Brechen ohne zu wissen, was an jenem Tag wirklich vorgefallen war. Sei das der Wahrheit, dann gab Octavius nicht viel auf diese Verbundenheit zwischen den Gentes. Viel eher und mehr auf den notwendigen Respekt bei der CU.

  • Sim-Off:

    drück doch mal auf 'antworten' ;)


    "Ich kann es dir natürlich nur so berichten, wie ich es selbst erlebt habe. Es war ein üblicher Tag. Solche wo ich viel Arbeit zu Hause erledige und den Weg auf den Palatin scheue. Das es Wochentage in Rom gibt, wo man lieber die Straßen meidet, brauche ich dir wohl nicht zu berichten. Auf jeden Fall saß ich in meinem Arbeitszimmer, als ein Diener völlig außer Atem hereingestürzt kam. Ohne Pause berichtete er mir davon, das sich Soldaten der CU Penetration zu meinem Haus verschafft haben und dabei den Türdiener derart rigeros beiseite stießen, das eben jene Depletion an den unbezahlbaren künstlerischen Werken im Portal hinterließen.


    Es war nicht ohne, was ich da hörte. Es drehte sich in diesem Moment nicht nur um meine Obhut. Also habe ich ein paar stämmige Buben vorraus gesandt, die dafür Sorge zu tragen hatten in meinem Haus ein Equilibrium zu erschaffen. Es steht mir wohl frei mein Hab und Gut zu schützen. Zusätzlich brachte jener Offizier nichteinmal an der Pforte heraus, was er denn überhaupt wollte. Nein als Senator und gerade auch nach dem letzten Anschlag auf den Consul muß man äußerst vorsichtig sein. Und komm mir jetzt nicht damit, das es ein Soldat der Cohortes Urbanae war. Wer sagt uns, das die alle unkäuflich sind? Richtig niemand, denn mit Nichten werden sie es sein.


    Meine Männer trugen keine Waffen bei sich, sie hätten aber genügend Gegenstände im Haus vorgefunden, die sich als solche in der Not verwenden lassen. Du siehst ja selbst welche Kunstgegenstände hier überall ausstehen.


    Ich selbst erschien zuletzt in dieser Atmosphäre und muß dazufügen, das die gewählten Worte des Centuren bereits eine Abwehrhaltung in mir provozierten. So redet man nicht mit mir, so kann er mit seinem Metzger rumspringen oder seine Hure anplärren. Mich jedoch hat er mit Respekt zu behandeln, egal was sein Vorgesetzter ihm für einen Befehl gegeben hat. Schuld ist nämlich erst dann Schuld, wenn sie bewiesen ist. Dies ist in seinem Befehlsfall bei Weiten nicht die Gegebenheit gewesen."


    Er endete und fühlte sich dabei wieder leicht erregt. Ein Diener durfte kommen und ihn einen Becher stark verdünnten Wein bringen. Damit war jener Sklave ersteinmal aus dem Raum...

  • "Ich will im Vertrauen zu dir sprechen, Senator und zwar als Octavius Avitus, nicht als Tribun.


    Eine Familie wie die deinige hat Respekt verdient, du hast Respekt verdient. Auch will ich deinen Worten mehr glauben schenken, als denen eines einfachen Soldaten.


    ABER, ich bin nun Tribun der CU, du weißt selbst, wie schwer es senatorische Tribune innerhalb der Einheiten haben. So kann und werde ich mich nicht gegen meine Soldaten stellen.


    Doch dein Schaden soll dir dennoch beglichen werden, ich werde dir eine Zahlung von 1000 Sz zu kommen lassen, welche du zur Renovierung verwenden sollst."

  • "Das kann ich nachvollziehen und ich gebe mich damit zufrieden geldlich ausgeglichen zu werden. Dein Schaden soll es nicht sein, wenn du in den Urbanern eine schwere Stellung hast. Trotzdem hoffe ich, das in Zukunft solcherlei Eindringen entfällt. Es trifft wohl zu, das diese Straße vor dem Haus besonderlich erpicht darauf ist Klatsch und Tratsch weiterzutragen. Solch eine Geschichte muß sich vorzüglich dafür eignen und du kannst wohl auch verstehen, wenn meine Familie und ich nicht sonderlichen Wert darauf legen Thema dieser Gerüchte zu sein."


    Der Vinum exklusivo wurde gebracht.


    "Darf ich dir auch einen Becher anbieten?"

  • "Ich sehe dabei keinen Handlungsbedarf. Seitens der 'Architectura Magister Avarus' ist der Fall vor Gericht anhängig."


    Ob der Octavier nun wollte oder nicht -so recht war das ihm nicht aufgegangen- stellte Avarus jenen einen Becher Wein vor die Nase hin.

  • Dankend nahm Avitus den Wein entgegen, "Ein Verfahren nützt keiner Seite, du solltest den Betrieb zeitnah an einen Verwandten übergeben oder verkaufen. Er ist eines Senators unwürdig und würde nur weitere Strafen mit sich bringen."

  • "Deine Meinung und Eine. Laut den Traditionen unserer Vorfahren ist er sehrwohl mit hohem Ansehen verknüpft. Er wird nicht von irgendwem gelitten. Nein ein Gelehrter und promovierter Eigentümer führt die Geschäfte. Dazu kommt ein Gesetz, das weder stichhaltig noch klar formuliert wurde. Jeder Römer würde dies ausnutzen, wenn es um einen Betrieb geht, der ihm sein Einkommen zu siebzig Prozent sichert."

  • "Das tut es in der Tat und es würde mir nicht im Traume einfallen dies anders zu sehen. Was es allerdings so furchtbar reizvoll macht gerade bei diesem Passus zu intervinieren, steht wohl nur zu gut im Gesetz selbst geschrieben."


    Zu früh am Wein zu schlürfen machte träge, deshalb beendete Avarus diesen Fortgang mit genau diesem einem Becher und füllte ihn stattdessen mit Quellwasser.

  • "Nun Senator, dann sehe ich in diesem Punkte keine Möglichkeit für eine vorzeitige Einigung.", in einem Zug leerte Avitus nun die Reste aus seinem Becher, "Eine persönliche Bitte hätte ich noch an dich zu richten. Es betrifft die Sanierung des Tempels, welche durch meine Familie finanziert wird, wir würden dich gerne als Architekten für dieses Vorhaben gewinnen."

  • Verwirrt blickte Avarus den Octavier an. "ÄähH, ich verstehe nicht ganz. Auf der einen Seite möchtest du mir meine architektonische Ausübung gerichtlich verbieten, mich nötigen unverhältnismäßige Strafen zu zahlen, weil ich nach deinem Fürdenken gesetzeswidrig arbeite. Auf der anderen Seite willst du es nun fördern? Du verwirrst mich Octavius Avitus...." Neugierig war er dann doch, vielleicht noch ein anderer Tempel, der kurz vor dem Einsturz stand. "... wer sind eigentlich wir und um welchen Hortus handelt es sich deiner Reden nach?"

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