"Oh ja ich habe mir schon gedacht, das du als römischer Bürger Lesen und Schreiben kannst..." Es war zwar etwas ungewöhnlich, das ein Bürger sich für die Stelle des Postreiters bewarb, aber vielleicht auch nur Abenteuerlust. "Für welchen Streckenabschnitt möchtest du dich denn bewerben also in welcher Station dienen? Dein Gehalt beträgt übrigends zwanzig Sesterzen."
Casa Germanica - Officium Avarus
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Etwas ratlos stand ich nun da und überlegte schnell, wahrscheinlich hatte ich
mich bei der Bezahlung etwas verschätzt; sowie einzelne Streckenabschnitte mir mangels Kenntnissen auch noch nicht so genau bekannt waren.
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Da der Gast nicht antwortete, war die Wahl entweder nicht besonders leicht oder aber ihm jene Station egal. Trotzdem fragte der Senator nochmals nach. Vielleicht wollte er in eine bestimmte Provinz.
"Na du mußt dich nicht selbst entscheiden, wir freuen uns auch immer über induviduell einsetzbare Lückenfüller. Weißt du denn zumindest, was für eine römische Provinz dir zusagen würde?"
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Einen Moment nicht so ganz aufgepaßt so kam das Bewerbungsgespräch ins stocken......
Entschuldige Herr, aber ich wollte mich als Stationarius bewerben, so habe ich es auch gelesen, in der Provinz bin ich flexibel, täglich neue Herausforderungen interessieren mich natürlich !
So langsam kam ich wieder auf Betriebstemperatur..... -
"Äh..ja." Ein ungläubiger Blick folgte. Der Senator geriet für einen winzigen Wimpernschlag aus dem Leitfaden. "Das sind aber zwei völlig unterschiedliche Arbeitsgebiete im Cursus Publicus. Nun gut, du hast also den Anschlag am Forum gelesen." Zumindest hatte er dem Schreiberling aufgetragen in Rom dort was aufzuhängen. Nahm an, das dieser seine Sache gut erfüllt hatte. "Für diesen Posten ist es von Nöten etwas Vorwissen beamtlicher Fähigkeiten mitzubringen. Hast du sowas? Vielleicht ein Empfehlungsschreiben aus einer Amtsstuben oder derartiges?"
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Lange zu Überlegen brauchte ich jetzt nicht mehr :
Nein mein Herr, ein solches Empfehlungsschreiben habe ich allerdings nicht !
Auch wurden von Seiten der Valeria keine Beamtlichen Fähigkeiten gefordert bzw. gelehrt oder übermittelt !Ohne Bedenken könnt ihr allerdings von mir die Motivation zur Selbstständigen bis Eigenverantwortlichen Arbeitsweise erwarten.
Gute Arbeitsergebnisse welche sich sehen lassen können,Teamfähigkeit,Zuverlässigkeit und Tüchtigkeit, Belastbarkeit. ÜBER- statt nur der geschuldeten -durchschnittlichen Leistung eines Dienstvertrages !Also von meiner Seite war eigentlich alles wesentliche erwähnt worden.
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Ganz schön dick wurde ihm da aufgetragen. Dem Senator war das etwas zu überschwenglich. Er überlegte eine kurze Zeit und fand, das er die Fähigkeiten testen sollte, bevor der Valerius die Aufgabe erhielt eine ganze Station zu leiten.
"Hm, ich kenne dich nicht und weiß auch sonst wenig über deine Gens."
Das von Damals, als es noch berühmte Valerier gab, ließ er aus. Zuviele Bürger kamen genau mit dieser Bewerbung zu ihm.
"Ich würde dir eine Chance geben dich zu beweisen. Allerdings müßtest du dann für einige Monate als Tabellarius Dispositus arbeiten. Ein Stationarius würde dich einarbeiten und du bekommst zwanzig Sesterzen Lohn pro Woche in dieser Zeit."
Avarus wartete, ob es dem Bewerber nicht vornehmlich um die hohe Bezahlung ging oder ob er wirklich am Postdienst intressiert war.
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Der Stellenausschreiber wirkte nun als ob ihm ziemlich fette Kost aufgetragen wurde.
Aber es war nun mal ein Bewerbungsgespräch und da sollten die persönlichen Aspekte geschildert werden.....
Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen, immerhin war ich dem Auslober unbekannt und wie von ihm geschildert die gesamte Gens Valeria ebenso.
Eine angemessene Probezeit wurde nun vorgeschlagen, mit Aussicht auf höherwertige Tätigkeit bei entsprechender Eignung !
Auch diese Entscheidung fiel mir nicht schwer....Ja Herr, ich bin mit deinem Vorschlag einverstanden dein Vertrauen soll nicht enttäuscht werden.
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Der Senator war zufrieden und wußte auch schon eine Poststation, wo ein erfahrener Praefectus sich um den Neuen kümmern konnte.
"Gut, dann melde dich Morgen früh bei Decimus Annaeus Varus. Er ist der Praefectus von Italia und hat sein Officium in der Nähe der Provinzverwaltung."
Einen Moment Ruhe, dann noch ein Zusatz.
"Ich werde ihn informieren, das du kommst und deine Papiere fertig machen. Willkommen im Cursus Publicus."
Avarus erhob sich, um den Gast zu verabschieden. Ein Mann wie er war viel beschäftigt. Es wartete schon der Nächste und das dieser einflussreich war, zeigte der Diener an, welcher ihn ankündigen sollte, denn jener stieg schon seit einer Weile von einem Bein auf das Andere.
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Nach der Zusage verabschiedete ich mich von Avarus, und machte mich auf den Weg zur Provinzverwaltung !
Nestor war ja beurlaubt und lag wahrscheinlich schnarchend im kühlen Schatten der Bäume. -
Nach dem Baden fand der Senator einzigst sein Bett als himmlichen Aspekt, um den Tag zu beenden. Die Hitze im Badebecken, der gute Wein sie zusammen hatten den Rest dazu beigetragen, das der Herr im Hause zeitig zu Bett ging. Wenigstens die anderen Bewohner nervten ihn nicht... waren wohl aus, wie Avarus zufrieden feststellte und schnurstracks ins Bett verschwand. Am nächsten Morgen schlief er lang aus. Ganz wie im Urlaub eben nur mit dem Unterschied eigentlich bei Zeiten geweckt zu werden. Der Alltag hatte sich noch nicht wieder durchgesetzt. So verschlief der Senator und kam erst gegen Mittag in sein Büro. "Welche Briefe wurden für mich abgegeben, Philomelus." grüßte er ohne zu grüßen seinen Leibdiener in Sachen Schreibkram. "Eine Einladung zum Abschied des Gaius Caecilius Crassus aus dem aktiven Dienst, einige Schreiben zur Wahl demnächst, Klientenproblematiken beziehungsweise Post von den Verwaltern. Was möchtest du zuerst sehen, Herr?"
Germanicus Avarus winkte ab. "Leg sie einfach auf den Tisch. Ich schaue dann drüber. Du kannst hindes mich verlassen." Der Sklave nickte und verschwand durch die Türe nach Draußen.
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Dankend legte ich meinen Übermantel ab und gab diesen dem Diener, trat dann aber tunlichst über die gewiesene Schwelle hinter der ich den Senator Avarus wiederzutreffen erhoffte.
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Über die Ankündigung war der Senator gleichwohl überrascht wie neugierig, fanden doch nur wenige Tiberier überhaupt in seine Straße und davon Vereinzelte über seine Hausschwelle. Seit dem tragischen Ende von Tiberia Livia gab es zu dieser Gens keinen angenehmen, wie intressanten Kontakt mehr. Avarus seufzte ob diesen schmerzlichen Verlust und blickte zur Tür. Er war trotz dieser sich aufwerfenden Gedanken darauf bedacht ein wenig zu lächeln und blieb nicht sitzen, sondern kam dem Gast entgegen zur Begrüßung. "Salve...," ein Blick zu den bringenen Sklaven und dieser formte mit den Lippen den Namen. Der Senator hatte dies ganz vortrefflich gelernt, denn auch im Senat konnte man sich oft grießgrämig ärgern, wenn man das Getuschel anderer Blöcke nicht zu entwirren schaffte. "...Tiberius Dolabella, was führt dich in mein Haus?" Die Frage kam sicherlich nicht unvorbereitet, denn dieser Mann war wohl noch nie im Haus der Gens Germanica zu Rom erschienen...
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Zitat
Original von Medicus Germanicus Avarus
Salve..., Tiberius Dolabella, was führt dich in mein Haus?Neben Deinem Ruf als Magister Architecturae wäre sicherlich einiges zu nennen doch würde es Deine Zeit nur unnötig strapazieren erzählte ich Dir Dinge die Du eh schon weisst. begann ich lächelnd
Dewegen kurzum: Ich kam um Deine Meinung als Architekt einzuholen.
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"Ahja..." begann er sich erinnernd, das sein letztes Projekt schon Jahre zurücklag. "... wir werden sehen, ob meine Meinung dir helfen kann. Um welches Projekt geht es?" Schließlich war das Projekt einzigst dazu geschaffen, geschafft zu werden. Oder Anders: Mach es fertig, bevor es Dich fertig macht.
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Es geht um unsere Villa, die Villa Tiberia. Sicherlich hörtest Du bereits vom Zorne der Götter der uns traf, schließlich ist die Asche noch nicht erkaltet.
Allein die Erinnerung trieb mit Tränen in die Augen die ich allerdings tapfer verdrückte.
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Der Senator fixierte den Gast recht hart mit den Augen. Entweder war Durus dumm oder er wußte nichts von diesem Besuch. Andernseits mußte dieser Mann dann ebenfalls nichts von den politischen Verwicklungen wissen. Hm dem Anschein nach war es wahrscheinlicher, das der zweite Fall eintrat. Avarus wurde nachdenklich in seinem Blick. Formte die Hände zu einer Pyramide, eine Regung, die später im biblischen Sinne als Beten gedeutet wurde, aber der Hausherr war eher eben nachdenklich, statt den Göttern fremd.
"Ich habe davon gehört, ja und es hat mich doch stark verwundert. Manche Dinge entscheiden sich aber eben nicht in der Rhetorik sondern durch göttliche Zeichen."
Natürlich würde der anwesende Tiberier nicht wissen, wie oder was der Senator Avarus mit diesen Worten sagte, aber ihm war das auch egal. Er mußte nicht hämisch werden, weil ihm das garnicht so lag.
"Die Götter müssen schweren Groll hegen, wenn sie eine Gens derart hart strafen. Hat man denn schon die Laren und Auguren befragt, um zu erkennen, ob das Haus überhaupt an gleicher Stelle wieder errichtet werden darf?"
Ansonsten würde wohl ein Grundstück frei. Noch war aber nicht die Zeit die Hände zu reiben...
[SIZE=7]meine Güte[/SIZE]
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Der Sklave welchen den neuen Germanicer in Empfang genommen hatte, kam zum Officium seines Herren, Sedulus hatte er schon auf denm Weg hier her getroffen und ihm Bescheid gegeben.
Herr, es ist Besuch im Atrium. Ein gewisser Germanicus Severus oder so.
Meinte er kurz und bündig.
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Zitat
Original von Medicus Germanicus Avarus
"Die Götter müssen schweren Groll hegen, wenn sie eine Gens derart hart strafen. Hat man denn schon die Laren und Auguren befragt, um zu erkennen, ob das Haus überhaupt an gleicher Stelle wieder errichtet werden darf?"Dies ist dann doch die Sache des Durus, denke ich. Ich selbst bin da nicht qualifiziert, meine aber das die Omen schon günstig ausfallen werden. Was mich treibt ist der Stil. Bei allen Göttern, die Villa ist, nunja, wie sol ich sagen, ein wenig antiquiert und die Gelegenheit ist günstig hinter alter, manchmal schon altbackener, patrizischer Fassade ein Heim zu errichten das in unsere moderne Zeit passt. Ich hätte gerne Deine Meinung dazu erfahren. Der Konsens erscheint schwierig, der Spagat schmerzhaft.
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