Casa Germanica - Officium Avarus

  • Sedulus nickte zustimmend.


    Ist er ja auch. Er ist dort sogar Centurio. Also so ein Nichtsnutz kann er also gar nicht sein.


    Widersprach Sedulus prompt seinem Onkel.


    Sedi studierte die Miemik seines Onkels und würde zu gerne 10 Sesterzen darauf geben um zu wissen was der alte Herr im Moment dachte.


    In der Tat hat sie ein Amulett von Callidus bei sich. Es ist unser Wappen darauf abgebildet so wie die Inizialen des Namens meines Bruders. Allerdings wußte sie auch nicht viel mehr zu berichten das sie das Amulett von ihrer Mutter her hatte.


    Womit Sedulus auch keine Probleme gehabt hätte... 8)

  • "Das ist gut, denn er will unsere Haustüre sicherlich bezahlen, nachdem er in ihr herumgepuhlt hat... vorhinst kam der Türsklave desswegen ganz aufgewühlt zu mir. Ohne Frage wäre mir das Loch beim nächsten Ausgang aufgefallen und wahrscheinlich hätte ich die falschen Schlüsse dazu gezogen!"


    Also doch ein Nichtsnutz und Kaputtmacher. :P


    "Ein Amulett von Callidus also, das sie von ihrer Mutter bekam. Das wirft erneut Fragen in mir auf. Du weißt wir müssen vorsichtig sein, was die Fraktion der Schnorrer und Hausierer betrifft.... hm... erster Anhaltspunkt ihre Mutter, kennst du sie oder muß man sie vom Namen her kennen oder war sie nur ein leichtes Mädel mit dem dein Bruder eine Orgie verbrachte?"


    Avarus blickte düster drein. Selbst wenn jene Mutter keine Hure gewesen war, blieb diese Tochter unehelich und damit ein Basdard. Wie verhielt man sich einer ausgestoßenen der Gesellschaft gegenüber?


    "Was wenn sie es nur gestohlen hat? Callidus ist damals in Germanien einfach verschwunden. Er hinterließ keine Geschichte und wurde schließlich für Tod erklärt. Gut möglich, das das Mädel mit ihm selbst in Kontakt war und sich diese Version ihres Lebens ausgedacht hat."


    Na klar wollte Sedi eine Nichte oder einen Neffen haben, aber Avarus war skeptisch, das diese aufgetischte Geschichte wahr war. 8)

  • Haustüre? Herumgepuhlt? Loch? Von was sprach Avarus hier eigentlich? Und vor allem, warum hat Verus davon nichts erwähnt? Na warte...!


    Nein, ich kenne die Mutter nicht. Woher denn auch? Du vergißt das ich über Jahre hinweg nicht in Germanien weilte. Aber Calvena hat erzählt sie sei verstorben. Und ich glaube nicht das sie zu den Schnorrern gehört. So wie ich das sehe, fühlt sie sich selbst nicht wohl in ihrer Haut auf ein mal ein Germanica zu sein.


    Was würde wohl passieren wenn Sedi ihm erzählen würde das sie all die Jahre mit fahrendem Volk unterwegs gewesen war. Er mochte gar nicht daran denken.


    Da geht es dir nicht viel anderst als es mir ergangen ist. Oder glaubst du ich habe mir nicht die gleichen Fragen gestellt?
    Ja das könnte sein, aber wenn du sie selbst siehst, dann wirst auch du einige Züge von Callidus in ihr wiedererkennen. Auf Grund des Amuletts hätte ich sie wohl auch nicht für eine Germanica gehalten.


    Sedulus war ebenso noch skeptisch und es würde wohl auch noch eine Weile dauern auch wenn er Calvena schon ein wenig in sein Herz geschlossen hatte.

  • "Und hast du ein paar Antworten auf deine Fragen bekommen? Was hat sie all die Jahre gemacht. Dein Bruder weilt schon reichlich drei Jahre im Elysium, die Götter haben ihn gnädig."


    Avarus blieb skeptisch und er wollte sich mit den wagen Äußerungen auch nicht abspeisen lassen.


    "Lass für den morgigen* Abend ein Festmahl vorbeiten und lad die gesamte Familie dazu ein. Dann werden wir sehen, ob auch die Anderen ihr die Geschichte abkaufen oder eine Ähnlichkeit mit Callidus in ihr erkennen."


    Avarus brauchte nicht zu erwähnen, das die Nahrungsbestände dafür aus der Kammer dieses Hauses genommen werden sollten. Einzigst die Arbeit wollte er sich wohl vom Hals halten. 8)


    Sim-Off:

    *der Zeitpunkt sei nicht so eng zu nehmen, meine Wenigkeit ist ab Montag für vier Tage abwesend

  • Einige wenige ja.


    Nun mußte es wohl doch raus.


    Sie wurde bei einer Truppe Gaugler aufgenommen und zog wohl von da ab mit diesen durch die Lande. Sie gastierten auch letzt in Rom und ich habe Calvena auf dem Mercatus singen hören. Und das kann sie. Nun zum tragischen Teil. Ihre Truppe wurde samt Mann und Maus abgeschlachtet nur ihr gelang die Flucht. Doch wurde sie wohl verfolgt und mit einem Pfeil schwer verletzt. Die Verfolger dachten wohl sie sei tot und beachteten sie nicht weiter. Am nächsten Tag kam, wie es der Zufall welcher hier zum Glücke von Calvena Decimus Verus an dem schaurigen Ort des Verbrechens vorbei und fand Calvena. Er brachte sie zuerst zu sich und pflegte sie, da er und wohl auch Calvena nicht wußte das sie eine Germanica ist. Erst als Verus das Wappen erkannte, wußte er bescheid.


    Ui, schon wieder ein Fest. Dabei hatte er das letzte noch nicht so richtig verdaut. Die Frage war nun aber eine andere. Wie würde Calvena darauf reagieren...


    Ich werde den Sklaven Bescheid geben das sie alles vorbereiten mögen.


    So erhob sich Sedulus und meinte noch abschließend.


    Das war`s dann auch schon. Wünsche dir noch einen schönen Tag. Vale Onkel.

  • Der Sklave klopfte an der Türe, wartete einen Moment und trat dann ein.


    Salve Herr. Eine gewisse Iulia Venusia möchte zu dir. Sie wartet im Atrium. Soll ich sie in dein Officium bitten?


    Fragend sah der Sklave seinen Herrn an.

  • Avarus reckte den Kopf über einen Stapel Tabulae, als es klopfte und der Diener eingetreten war.


    "Iulia Venusia? Aber natürlich sie ist in diesem Hause immer willkommen."


    Er war gespannt, was es nötig machte eine Tabellarii direkt zu ihm zu schicken. Normaler Weise gaben die Boten Post am Tor einfach ab.

  • "Legatus Augusti ich grüße dich. Ein Auftrag besonderer Art bedarf es dich kurz zu stören. Vor einigen Stunden erreichte uns die Postladung aus Ostia. Unter den üblichen Schreiben und Waren befand sich auch ein Brief an dich adressiert. Er kommt von einem gewissen Herius Hadrianus Subdolus, der in Alexandria wohl behauptet hat dein Klient zu sein."


    Soweit zur Vorgeschichte. Natürlich wußte Venusia nicht, was dort in Alexandria vorgefallen war, aber die Ungewöhnlichkeit des Transports machte sie stutzig das derartige Vorgehensweisen legitim waren. Eine kleine Pause folgte zudem...

  • "Salve Iulia Venusia, ich hoffe dir geht es gut?"


    Er sortierte einige Wachstäfelchen auf die andere Seite des Tisches, um nicht unnötig weit den Hals verränken zu müssen und hörte dabei den Worten der Tabellarii Dispostii zu.


    "Oh das muß er auch garnicht behaupten, denn er ist mein Klient. Es freut mich zudem endlich von ihm zu hören."


    Avarus wurde zusehens neugieriger auf das Schreiben und was es mit dem Besuch von Venusia auf sich hatte.

  • "Danke der Nachfrage, aber ich fühle mich gesund wie eh und je." Sie lächelte etwas. Was nun folgen sollte, war ihr etwas peinlich. Die Gesichtsfarbe nahm ein wenig Rötung an. "Nun besagter Mann hat in Alexandria dieses Schreiben, nebst dem darin befestigten Ring aufgegeben. Der Ring soll als Deutung seiner Klientschaft dienen und zudem dem Cursus Publicus als Pfand übergeben worden sein. Soweit ich weiß steht die Beförderungsgebühr noch aus. Sie beträgt sechzig Sesterzen." Erneut eine kleine Pause, dann fügte sie schnell noch an: "Den Ring bekommst du ebenso zu dem Schreiben, es muß eben nurnoch bezahlt werden." Venusia schob die Pergamentrolle über den Tisch vor den Bauch des Senators Germanicus Avarus.


    Ad Senator
    Medicus Germanicus Avarus
    Casa Germanica - Circus Flaminius
    Rom


    Salve Patron,


    meine Worte beginnen mit einer Entschuldigung. Leider hatte ich in den letzten Monaten nie die Gelegenheit einen Brief über den Stand der Ermittlungen zu senden. Mancher Orts war es auch einfach zu gefährlich unsere Identität auf Pergament zu verfassen und in einer fremden Welt einer Karawane mitzugeben.


    Heute, wo ich diese Zeilen verfasse, sind wir in Alexandria zurück. Mit zahlreichen Entbehrungen und vielen Verlusten, aber gesund kehrten Decimus Magnus und ich in die Stadt am Nilus zurück. Voller Freude kann ich Dir mein Patron davon berichten, das wir den Senator und Legaten Decimus Livianus gefunden und befreit haben. Sein Zustand ist den Umständen einer langen Gefangenschaft unter Parthern entsprechend, aber er kommt langsam wieder zu Kräften.


    Im Hause deines Verwandten Germanicus Corvus bekamen wir zudem alles, was uns in dieser schweren Zeit fehlte. Mein Dank darüber ist immens.


    Ohne zum Aufbruch zu drängen, werden wir in ein paar Wochen wohl Richtung Rom aufbrechen. Wir hoffen neben einem guten Schiff natürlich auf eine ruhige See. Doch bisher hat sich dahin gehend noch nichts ergeben. Gut Möglich, das wir durch die Classis Alexandria eine Fähre gestellt bekommen, aber so hoch zu greifen, wäre unserem Wesen entgegengestellt.


    Ich verbleibe mit erleichterten Grüßen aus Alexandria und werde den Göttern opfern, damit auch unsere letzte Etappe Katastrophenfrei bleibt.


    Auf bald in Rom,


    Herius Hadrianus Subdolus


    Es gab einige Probleme diesen Brief zu Dir zu senden, ich bitte dich meinen Ring mit dem Genswappen der Hadrianii zu identifizieren und ihn auszulösen. Man hat ihn als Pfand angenommen, um dieses Schreiben zu transportieren. Leider sind mir die römischen Münzen dafür ausgegangen. HHS

  • "Ein Pfand also, nun du sollst das Geld bekommen." Er machte sich eine geisige Notiz später dem Diener ein Zeichen zu geben, der die Tabellarii zurück zur Tür beglitt. Dabei senkte er sein Haupt lesend auf die Zeilen und ließ seine Gesichtszüge aufhellen. "Meine Güte, das ist ja wunderbar!" stieß er schreiend hervor. "Haha wie grandiös" dabei dachte er schon weiter. Das Ereignis mußte triumphal verkündet und dementsprechend angemessen vorbereitet werden. Solch eine Kunde würde den trist gewordenen Alltag in Rom durchbrechen und die Stadt aus der rezessiven Starre reißen können. "Ich hab es immer gewußt, welch göttliche Fügung. Roms Patriarchen vergessen ihre Söhne nicht. Sie prüfen sie, aber sie lassen sie nicht im Strudel treiben." Der Senator fing sich garnicht mehr ein. Eine Rezitierung jagte die Nächste und der Tabellarii mußte diesem Zirkus tatenlos zuschauen. Sie hatte Germanicus Avarus scheinbar eine große Freude mit dem Papier gemacht. Konnte es aber nicht einordnen, weil sie den Inhalt nie gesehen hatte. "Venusia, ich danke dir besser hättest du mir meine Zeit garnicht stören können." Jetzt grinste Avarus breit und erhob sich. Er wußte natürlich, das die Postboten eine ganze Reihe Häuser am Tag abarbeiten mußten und so war er es, der Sie nicht lange aufhalten wollte. Mit ihr an der Tür, nickte der Senator Venusia nocheinmal wohlwollend zu. "Es hat mich gefreut dich mal wieder zu sehen. Der Diener..." dabei zeigte er auf dem vor der Tür wartenden Burschen "... wird dir das Geld aushändigen. Ich wünsche dir noch einen guten Tag und wenn es deine Zeit erlaubt, du bist in diesem Haus immer als Gast willkommen." Er überließ sich dem Diener und eilte hinter den schweren Eichentisch, der seiner Arbeit diente, zurück. Noch Stunden nach dem Briefeintreffen konnte man den Hausherren lachend, kichernd und mit wild ausgesuchten Zitaten laut agierend in seinem Officium belauschen. Einen normalen Menschen schien er dem Wahnsinn näher als dem Verstand. :D

  • Wie so oft war der erste Weg zum Officium des Hausherrn da die meisten Sklaven immer hofften den Senator Avarus hier anzutreffen.


    So klopfte auch dieser Sklave zuerst hier an und hoffte der Herr des Hauses war zugegen.

  • Germanicus Wer? geisterte es dem Hausherren durch den Kopf bis er auf einen Namen stieß und sich seelenruhig nach hinten umdrehte. Dabei ignorierte Avarus natürlich den Sklaven. Aus einer Lade im Regal zog er ein leicht eingestaubtes Pergament. Eher eine ganze Reihe solcher Blättchen, die er nun entrollte und nach einigen Suchen auch einen passenden Namen fand.


    "Ein Großneffe also, hm." Skeptis war ihm dieser Tage angeboren. "Ich komme..." sprach er zu dem Sklaven und legte trotz dieses zeitlich eingeschränkten Rahmens die Pergamente vorerst fein säuberlich zurück in das dafür bereit gehaltene Fach.

  • Es war schon sehr viel Zeit vergangen, als sich sein Klient bei ihm blicken ließ. Ohne Frage war die Situation eine Andere, als vor des Hadrianus Aufbruch gen Osten. Trotzdem hatte Avarus gehofft eher die Geschichte zu hören als alle anderen Senatoren. Jene Veranstaltung war nun schon fast wieder vier Tage alt und der Hausherr saß leicht grießgrämig an seinem großen Arbeitstisch und wartete bis der ihm gemeldete Gast endlich erschien.

  • Leichtes Unbehagen stürzte auf Herius zu, als er die Tür durchschritt und das Gesicht seines Patrons sah. Doch so hoffte er, der Knoten würde sich schnell lösen. Er trat vor den Tisch..., "Salve Patron, ich hoffe ich komme nicht ungelegen, aber ich dachte mir, wenn ich außerhalb der üblichen Klientenzeit komme, dann haben wir vielleicht etwas mehr Zeit zum Reden..."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Salve Hadrianus Subdolus ich freue mich dich gesund zu Hause wiederzusehen. Setz dich und erzähle mir von der Reise, also die Details, die du im Senat ausgelassen hast."


    Avarus ließ indes Wein, Obst und Brot mit Aufstrich bringen, lehnte sich gespannt in seinem Sessel zurück. Es war vielleicht nicht der bequemste Ort, aber es war der privateste in diesem großen hellhörigen Haus.


    Intressiert lauschte er den Erzählungen und fragte hier und da nach. Doch alles in Allem war es wohl eine begünstigte Mission gewesen. Sie sollten überlegen, wie sie im Nachhinein ihren Gönnern danken konnten. Doch sein Klient war noch lange nicht fertig mit erzählen...

  • Ohja und so ging es hin und her das Frage - Antwortspielchen. Dazu reichte man leichte Happen und einen vorzüglichen Wein. Irgendwann hatte sich das Thema Befreiung des Decimus Livianus erschöpft und das obwohl mein Gastgeber alle Register zog um auch das kleinste Detail zu erfahren.


    Mit einer Dattel zwischen den gespreizten Fingern durchwadete Herius die Gedankengänge seiner Seele.


    "Ich möchte gern zu den Praetorianern. Ja das wäre so ein Wunsch..."


    Er zögerte nicht und nahm sich noch ein Schlückchen vom Importwein. Die Regung seines Gegenüber zeigte nichts gutes an, wahrscheinlich hatte er seinen Patron auf einem schlechten Fuß erwischt. Immerhin war verständlich, das Herius nicht als Optio zurückkehren wollte.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!