Casa Germanica - Officium Avarus

  • Es war ein Spiel und Subdolus hätte nicht gedacht wie einfach der Senator in seine Falle getappt war. Die beste Möglichkeit, um seine Chancen auszuloten und vorallem den Augenblick zu nutzen die Miene zu betrachten und daraus zu lesen.


    Herius verschränkte die Arme und lehnte sich sichtlich triumphierend über seinen kleinen Erfolg zurück. Er blieb still, wollte hören, was sein Patron so im Schilde führte...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Keine Antwort, Frage oder Sonstiges war auch eine Antwort. Hm Avarus überlegte und fuhr dann ohne das Offensichtliche gesehen zu haben fort:


    "Wenn du wirklich wieder ein Kommando begleiten willst, dann schlage ich dir die Vigiles vor. Sie sind in ihrer Einflussnahme deutlich gestiegen, wenn auch immernoch verpöhnt, aber zumindest in Rom deutlich höher angesehen als noch vor ein paar Jahren. In die Praetorianer zu kommen, denke ich ist Fiktion, da müßte schon der Kaiser von sich aus fordern. Nein, aber bei den Vigiles sind die führenden Posten alle vakant. Eine durchaus beunruhigende Starre für Rom. Ich denke das wäre genau das Richtige, um wieder in die Kommandostruktur zu kommen."


    Und das ziemlich weit oben. Avarus versprach sich davon natürlich noch viel mehr, denn er dachte immer schon in großen Schritten, aber was genau, das behielt er vorerst für sich. Er wollte seinen Klienten immerhin nicht völlig überrumpeln, verunsichern und letztlich zu einer energischen Ablehnung treiben. Daher immer schon alles mit der Ruhe und Gelassenheit eines Faultiers.

  • Da der Sklave den Senator Avarus um diese Zeit am ehesten in seinem Officium vermutete schaute er als erstes hier nach.


    So klopfte er an die Türe wartete kurz und öffnete diese.


    Herr, es ist Besuch eingetroffen. Ein gewisser Decimus Crassus erwartet dich und deinen Neffen den Senator Sedulus im Atrium.


    Er verbeugte sich leicht und machte sich auf zum Officium des jüngeren Senators.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Keine Antwort, Frage oder Sonstiges war auch eine Antwort. Hm Avarus überlegte und fuhr dann ohne das Offensichtliche gesehen zu haben fort:


    "Wenn du wirklich wieder ein Kommando begleiten willst, dann schlage ich dir die Vigiles vor. Sie sind in ihrer Einflussnahme deutlich gestiegen, wenn auch immernoch verpöhnt, aber zumindest in Rom deutlich höher angesehen als noch vor ein paar Jahren. In die Praetorianer zu kommen, denke ich ist Fiktion, da müßte schon der Kaiser von sich aus fordern. Nein, aber bei den Vigiles sind die führenden Posten alle vakant. Eine durchaus beunruhigende Starre für Rom. Ich denke das wäre genau das Richtige, um wieder in die Kommandostruktur zu kommen."


    Und das ziemlich weit oben. Avarus versprach sich davon natürlich noch viel mehr, denn er dachte immer schon in großen Schritten, aber was genau, das behielt er vorerst für sich. Er wollte seinen Klienten immerhin nicht völlig überrumpeln, verunsichern und letztlich zu einer energischen Ablehnung treiben. Daher immer schon alles mit der Ruhe und Gelassenheit eines Faultiers.


    Meine Güte was hatten denn die Vigiles mit Militär zu tun.


    "Du nennst sie doch selbst bei jeder noch so kleinen Gelegenheit Eimerträger und manchmal fällt dir noch erniedrigenderes für diese Truppe ein. Warum willst du mich gerade dahin verbannen? Ist es so schwierig einen Offiziersposten zu bekommen? Ich bin bescheiden."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Ohja manchmal ist jedes Mittel recht, um eine Person zu diffamieren. Es ändert jedoch nichts an der Tatsache, das diese Einheit einen wichtigen Status in Rom hat. Die Vergangenheit lehrt uns, das gerade die "Eimerbrigade" in Schlüsselsituationen zu den Helden Roms aufsteigt. Natürlich ist das Image nicht besonders. Doch genau dies aufzubessern, dafür habe ich dich vorgesehen. Es muß ja nicht lebenslang sein, aber es wäre für dich eine Möglichkeit zurück in diese Laufbahn zu finden."


    Er drehte den Weinbecher, um die Oberfläche des süßlichen Getränkes zu beobachten. Schwerfällig schapperte diese hin und her.


    "Das wir darüber reden, heißt ja nicht, das dein Einstieg schon beschlossene Sache wäre. Eine Höhle des Löwen gilt es noch zu nehmen. Aber ich habe dabei irgendwie ein gutes Gefühl. Wenn nicht dort, dann können wir dich auch andern Orts 'gewinnbringend' einsetzen. Derzeit komme ich mir nämlich eher wie ein Ackerochse vor, denn wie ein Senator, der um diese Jahreszeit Urlaub auf dem Lande macht."

  • "Ich weiß nicht, ob es das ist, was ich will. Ein paar Tage möchte ich darüber nachdenken." Äußerst unentschlossen klang das. Das heißt in Gedanken lehnte er diese Truppe schon ab, bevor er sich ein Bild gemacht hatte. Doch irgendwie war dies von unten nach oben nicht das, was er erwartet hatte. Es war so unmilitärisch, so fremd und so bürokratisch. Herius fühlte aber das Blut in sich kochen, wenn er Soldaten vor sich hatte und keine Sklaven. Er wollte nicht einen Haufen Sklaven maßregeln, er wollte Soldaten stietzen und zu guten Männern formen. Irgendwie widerstrebte ihm daher diese Aufgabe und war sie noch so überdurchschnittlich bezahlt. Nein lieber bekam er einen kleinen Obulus und konnte dafür seiner Bestimmung nachgehen.


    Er erhob sich.


    "Senator, ich danke Dir für Deine Zeit."


    Subdolus schickte sich an zu gehen. Doch der Anstand gebot es auch zu warten, bis der Patron ihn diesen Weg frei gab.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Ein tiefes Einatmen und Ausatmen verriet, das Avarus mit diesem Zug nicht zufrieden war.


    "Setz dich Herius. Das ist nicht ganz das was ich erwartet habe. Es ist immerhin eine Chance für dich und du solltest meinen Rat befolgen sie zu nutzen."


    Völlig egal ob da schon etwas beschlossen war oder eben noch alles in der Schwebe hing. Für den Senator in diesem Raum schien die Sache klar zu sein und er war sowieso nicht ein Mensch, der andere Meinungen bedingungslos akzeptierte. Schon garnicht, wenn sich ein Klient derart weit über den Fensterrand lehnte.

  • Nachdem der gemeinsam Cena und dem Gespräch mit Sedulus in seinem Büro, trat sie nun auch an Avarus Arbeitszimmer, um ihn von den Plänen zu den Fontanalien zu berichten und ihn um seine Gästeliste zu bitten. Unter dem Arm hatte sie eine Wachstafel mit einigen Namen.


    Sedulus Gäste:
    ______________
    Aurelius Ursus - Brief nach Mantua
    Decimus Verus
    Decimus Livianus
    Decimus Mattiacus
    Aelius Quarto
    Vescularius Salinator
    Vinicus Lucianus
    Octavius Victor


    Calvenas Gäste:
    ______________
    Claudia Romana; Iunia Serrana; Quintilius Valerian; Octavius Macer; Caecilia Cara; Furia Calliphana; Tiberia Arvinia; Flavia Celerina?; Aurelia Prisca?


    Es schien doch ein recht illustres Fest zu werden mit vielen bekannten Gesichtern. sobald sie die komplette Liste hatte, konnte sie Sedulus um das Geld bitten und das Essen, die Musik und andere Unterhaltung planen. Kurz klopfte sie an und wartete darauf, dass Avarus sie hereinbat.


    *klopf* *klopf*

  • Nanu es klopfte und kein Sklave trat ein... dann konnte das nur ein Familienmitglied sein. Avarus blickte auf, die Wachstafeln hatten schon den ganzen Morgen lang seine Aufmerksamkeit. Manchmal hasste er sich selbst und die Römer, weil wir solch tadellose Bürokraten waren.


    "Komm nur rein..." rief er und blickte zur Tür, wer ihn da wohl beehren wollte.

  • Hm vielleicht tat sie das...


    "Komm nur näher, was hast du denn auf dem Herzen, Calvena?"


    Wo sie schonmal fast da war, konnte sie auch ihr 'Stören' nutzen, um ihren Besuch zu rechtfertigen. Wahrscheinlich war allerdings auch, das Avarus über dieses 'Stören' ganz froh war. Boten die störischen Pergamente, Tabulae usw. einfach zu wenig Abwechslung.

  • Lächelnd trat sie ein und sah sich um, Pergamente, Tabulae und andere Notizen stapelten sich überall. So ähnlich sah es auch in Sedis Arbeitszimmer aus. Irgendwie konnte ihr Avarus und Sedulus leid tun, sie wurden doch glatt von so viel Papier erschlagen


    „Sedulus hat vorgeschlagen ein Fest in der Casa zu veranstalten… ich soll mich um die Organisation kümmern und bräuchte auch von dir eine Gästeliste!“ erklärte sie ihre Störung. Je eher, desto besser. Denn dann bekam sie auch das benötigte Geld.

  • Calvena folgte seiner Aufforderung ließ sich ihm gegenüber nieder. Neben der Gästeliste, hatte sie auch noch ihre Notizen für den Cultus Deorum dabei.
    „Nur so, aber ich hab mir gedacht, wir legen das Fest auf die Fontanalien, dann gibt es auch einen Grund zum feiern!“ grinste sie und strich mit der Hand über die Wachstafeln.


    „Etwas verdünnten Wein, bitte“, meinte sie und nahm gern seine Einladung an.

  • "Sehr gern..." ein Grund sich ebenso einen Becher einzuschenken. Avarus hatte mal gehört, das es Familien gab, wo selbst diese einfachen Tätigkeiten Gästen gegenüber von Sklaven ausgeübt wurden. Das bedeutete allerdings, das immer so ein offenes Ohr im Raum war. Der Senator konnte auf solch undichte Stellen gern verzichten, denn am Ende war es schwer herauszubekommen wie das Gerücht den Weg auf die Straße gefunden hatte. Er schenkte also zwei Becher voll und stellte den Einen Calvena vor die Nase, den Anderen sich selbst vor den Bauch.


    ""Wenn Sedulus dich mehr oder minder beauftragt hat, warst du doch sicherlich schon bei ihm wegen den Gästen... dann kannst du mir seine Aufstellung mal zeigen, damit ich nicht alle möglichen Teilnehmer doppelt aufzählen muß." ;)

  • Mit einem dankbaren Lächeln, nahm sie ihm den Becher ab und nippte kurz an dem herrlichen Wein. Er mochte verdünnt sein, aber das tat dem Aroma keinen Abbruch. Zumal im Keller der Casa ein wahrer Schatz an Weinen gehortet wurde.
    „Danke!“ lächelte sie.


    „Ja, ich hab bereits einen Teil der Gästeliste! Es fehlt nur noch deine!“ sagte sie und reichte ihm die Tabula mit den Namen. „Bei Celerina und Prisca bin ich mir nicht sicher ob sie kommen würden… sie sind Bekannte und naja, wie alle Patrizier etwas eigen!“



    Sedulus Gäste:
    ______________
    Aurelius Ursus - Brief nach Mantua
    Decimus Verus
    Decimus Livianus
    Decimus Mattiacus
    Aelius Quarto
    Vescularius Salinator
    Vinicus Lucianus
    Octavius Victor


    Calvenas Gäste:
    ______________
    Claudia Romana; Iunia Serrana; Quintilius Valerian; Octavius Macer; Caecilia Cara; Furia Calliphana; Tiberia Arvinia; Flavia Celerina?; Aurelia Prisca?

  • Avarus überflog die Namen und prappelte hin und wieder was vor sich hin, wie etwa... "Decimus Verus, was findet Sedulus nur immernoch an diesem Taugenichts" oder "Vescularius Salinator meine Güte, wir sollten das gute Geschirr gegen das Alltägliche tauschen. Ohne Frage der Senator isst bestimmt komplett mit den Fingern." sowie: "Victor? Ist der überhaupt im Lande? Meines Erachtens hat er sich doch seinem alten Idol zugekehrt und züchtet Rosen."


    An Calvena gewandt, führte er dann doch lieber seinen Schachzug aus ohne kleinkarriert wirken zu wollen.


    "Führe noch die Senatoren Purgitius Macer, Tiberius Durus und Flavius Gracchus mit auf. Außerdem lade meinen Klienten Hadrianus Subdolus es ist gescheit ihn unter solcher Gesellschaft zu wissen.


    Ansonsten bin ich mit den aufgeführten Römern einverstanden. Doch noch zwei was: Erstens sind die Damen Tiberia Arvinia, Flavia Celerina und Aurelia Prisca verheiratet?


    Und zweitens sagt mir der Name Quintilius Valerian überhaupt nichts... du hast ihn auf die Liste gesetzt?"


    Eine Augenbraue huschte nach oben, Avarus fixierte Calvena mit den Augen. Ihm würde keine Regung entgehen und doch war er sich bereits bewußt woher der Wind dabei wehen konnte. Doch noch ließ er seine Vermutung ruhen.

  • Calvena beobachtete ihren Onkel genau und verbarg ein breites Grinsen hinter dem Rand des Weinbechers. So manch leiser Kommentar ließ viel Raum für Spekulationen, oder deutete darauf hin, wie viel Avarus von bestimmten Personen hielt.


    „Tiberius Dursus?“ fragte sie schließlich erstaunt. Mit Ausnahme dass er Pontifex war und ihr Vorgesetzter, wusste sie eigentlich, dass er nicht gut auf ihre Gens zu sprechen war. Um Unmut zu vermeiden, hatte sie diesen Namen erst mal nicht auf die Liste gesetzt. „Ich dachte ihr versteht euch nicht….“, vielsagend sah sie Avarus an. Versteckte sich hinter der Einladung ein versteckter Winkelzug oder ging ihr Onkel einfach davon aus, dass er grundsätzlich die Einladung ausschlagen würde.


    „Nur Flavia Celerina ist verheiratet, mit Aurelius Corvinus!. Arvinia ist versprochen… die Verhandlungen wegen Mitgift und Termin der Hochzeit finden derweil statt, oder haben stattgefunden. Prisca ist noch ungebunden!“ beantwortete sie die erste Frage. Sie klang als sei sie sehr vertraut mit den Frauen, welche teilweise zu ihren engsten Freundinnen zählten. Zumindest hatte sie einen guten Überblick, was die Damenwelt anging. Sie verriet aber nicht wie sehr Arvinia sich auf ihren Orestes freute, oder aber dass sie und Celerina eher eine recht kühle Bekanntschaft pflegten und das nur wegen deinem dummen Sklaven, der nicht wusste, wo sein Platz war.


    Wenn sie eines in der Zeit, wo sie nun in der Casa Germanica wohnte, gelernt hatte, dann war es, wie man Gedanken und Gefühle hinter einer Pokermiene verbarg. Sie lächelte nur unschuldig. „Wir sind befreundet!“ Ob er wohl noch mehr Fragen in die Richtung stellen würde. Vermutlich. Senatoren waren von Natur aus neugierig.

  • "Oh genau, Tiberius Dursus... man soll vom Hause Germanica nicht sagen können wir wären nachtragend oder denken kleinkarriert." Doch Avarus hoffte auch zu wissen, das der Tiberius ohne seine Stütze und seinen Busenfreund die Einladung ausschlagen würde. Eine Gelegenheit mehr das ausgetretene Verhältnis weiter zu festigen. "Ahja... soviele Töchter haben sie ja auch nicht..." führte er nurnoch an und war sich damit bewußt, das einige Patrizierkinder in seinem Haus verköstigt werden würden. Wären sie allesamt single gewesen, hätte die über ihren Kopf kreisende, schützende Hand sowieso nein zu solch einem Fest gesagt. So aber bestand Hoffnung genügend weibliche Quasseligkeit im Haus zu haben, um keine lange Weile aufkommen zu sehen.


    Wie vermutet war die Neugierde geweckt.


    "Ihr kennt euch also, hm woher und vorallem kannst du behaupten, das man ihn kennen muß?"

  • Nachdenklich nickte sie, aber irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass eine gewisse Gehässigkeit in seiner Stimme mitschwang und dass er eine diebische Freude daran fand, Tiberius Dursus einzuladen. Was auch immer er damit bezweckte, sie setzte ihn wortlos auf die Gästeliste und erwartete eigentlich insgeheim eine Absage. Darüber, dass womöglich zu viele unverheiratete junge Damen erscheinen würden, machte sie sich keine Sorgen, zumindest einige der Freundinnen konnten für ordentlich Wirbel sorgen und Männer von der Politik ablenken. Außerdem hatte sie eh vor ein kleines Programm aufzustellen, welches für Ablenkung sorgen sollte.


    „Quintilius Valerian ist Centurio bei den Cohortes Praetoriae!“ sagte sie wie beiläufig und strich mit dem Zeigefinger über den Becherrand. „Ich hab ihn bei einem Spaziergang kennen gelernt und wir sind dann ins Gespräch gekommen! Ich finde er ist interessant und nicht ganz so verstaubt wie Senatoren!“ Ob das reichte, Avarus zu überzeugen, oder würde er mehr wissen wollen. Sie wollte ihn eigentlich nicht anlügen. Sie log so oder so ungern.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!