Casa Germanica - Officium Avarus

  • "Ahha wir sind also verstaubt. Ich muß dich in deiner Sichtweise revidieren, es gibt auch junge Männer im Senat."


    Er blickte ein wenig beleidigt aus seinen Augenhöhlen und überlegte angestrengt, ob dieser Name schonmal irgendwo in seiner alltäglichen Verknüpfung mit den Cohortes Praetoria gefallen war, doch seine Gedanken blieben leer. Die ersten Andeutungen waren gemacht, jetzt wollte er es natürlich genauer wissen. Zumal sie sich die Liebe zu einem einfachen Soldaten ohne Stand sowieso aus dem Kopf schlagen konnte. :P


    "Hm und da denkst du du lädst ihn einfach mal ein... hat dieser stramme Soldatenbursche sich bereits an dein Herz herangemacht?"


    Avarus dachte so ein kleines Aufblitzen in Calvena's Augen gesehen zu haben, als sie den Namen nannte. Es klang wohl auch etwas Aufgeregtes mit, als sie beifügte was dessen Posten und Arbeitsstelle anbelangte.

  • Na super, mit Anlauf und Kopfsprung war sie direkt in ein Fettnäpfchen gesprungen und hatte unbeabsichtigt zum schmollen gebracht. Das machte das Gespräch überhaupt nicht einfach.


    „Natürlich gibt es auch junge Politiker, was ich meine, ist dass ihr alle scheinbar kein anderes Thema kennt!“ sagte sie und hoffte so den Karren aus dem Dreck zu bekommen. Irgendwie machte Avarus sie jedes Mal nervös. Eigentlich war er ja lieb, aber er hatte etwas an sich, was sie dastehen ließ wie ein dummes kleines Kind.


    Zumal Avarus sich nicht von Valerian ablenken ließ. Sondern nur noch weiter bohrte. Was sollte sie ihm erzählen, ohne das er gleich entweder das Schlimmste befürchtete oder aber sie als völligen Dummkopf abstempelte.Dennoch stieg ein albernes Kichern in ihr auf. stramme Soldatenbursche so hätte sie Valerian nicht bezeichnet. Vor allem aber würde er ihr einen Vogel für so einen Titel zeigen.


    „Wie kommst du denn auf die Idee?“ kam sie mit einer Gegenfrage. So musste sie nicht sofort antworten. Zumal sie sich ja irgendwie verraten haben musste, oder aber Avarus riet einfach ins Blaue hinein.


  • "Kein anderes Thema außer Politik? Nun das liegt wohl daran, das es unser Tageswerk ist."


    Erklärte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Natürlich war ihm klar, das das junge Mädel nicht viel von dieser Politik wußte und damit verbunden wenig davon hielt. Doch so waren sie eben die jungen Leute. Oder zumindest ein großer Teil von ihnen. Sie konnten sich gewisse Züge im politischen Leben eines Mannes nicht erklären, wußten mit den endlosen Debatten nichts anzufangen oder steckten schnell den Kopf in den Sand drehte sich das Geschnippel der Rhetorik hastig im Kreis.


    "Oh ich hatte nur so eine Vermutung, weil du ihn extra als einen Freund nennst. In deinem Alter hast du doch sicherlich mehr Buben zum Lachen, Tanzen und Ausgehen ins römische Nachtleben als nur diesen Einen..."


    Avarus beobachtete Calvena nun eindringlich. Seine Neugierde konnte er jetzt einfach nicht verbergen... 8)

  • Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer
    Nachdem Macer bei Sedi war, war nun der Senator Avarus an der Reihe.


    Er positionierte sich vor seiner Tür des Officium.


    *KlopfKlopf*...Duumvir Octavius Macer hier, darf ich eintreten?


    Jener hatte gerade schlechte Laune. Ein Tintenfässchen war ihm vor kurzen umgekippt und hatte die Arbeit mehrerer Stunden zu nichte gemacht.


    "Nein!" erschallte es von innen, doch die Besinnung folgte auf dem Fuße oder besser mit dem Senator und einem nachdenklichen Gesichtsausdruck in der Tür. "Naja... komm rein, wo du nun schonmal im Haus bist. Setz dich doch!" Avarus klappte eine kleine Komode auf und holte ungefragt zwei Becher hervor. Aus einem Krug schoss im Anschluss wohl schon gemischter Wein(Wasser) hinein. Der Senator nahm hinter dem breiten Schreibtisch Platz und setzte dem Octavius einen der Becher vor. Aus seinem Eigenen trank er einen tiefen Schluck. "Was führt dich zu mir, Macer?"

  • Der Senator hatte wohl keine besonders gute Laune, trotzdem wollte Macer sein Glück versuchen. Ich möchte dich um ein kurzes Gespräch bitten. Wie du ja bereits mitbekommen hast, werde ich für das Vigintvirat kandidieren...Leider gibt es in diesem Jahr viele Bewerber und so muss man um jede Stimme kämpfen. Sedulus hat mir bereits seine Zusage gegeben und jetzt bete ich dich darum mich im Senat zu unterstützen.


    Der Duumvir kam sich schon etwas albern vor. Er war vermutlich nicht der erste der hier auftauchte und jeder wollte das gleiche, wie sollte Macer Avarus klar machen, dass er nicht so war wie die anderen...


    Sicherlich wurdest du schon mehrmals um Stimmen gebeten, doch ich hoffe, du kannst bei mir auch die Notwendigkeit sehen. Leider ist man als Duumvir von Ostia trotz größerem Bauprojekt wenig bekannt hier in Rom!




    Sim-Off:

    Dieser Besuch ist natürlich nach dem Festmahl in Ostia =)

  • So ein Bau ließ die Beamten nie am Erfolg teilhaben. Der Abschluss war zwar durch ihre Worte geprägt, doch war der Schall meist schneller verflogen, als die Sätze die Kehle verlassen konnten. Was die Mehrheit intressierte, stand am Eingang in großen Lettern geschrieben oder ward durch eine Tafel hinterlegt. Doch Avarus beschloss diese Fehleinschätzung nicht weiter zu kommentieren. Immerhin brauchte er irgendwann ebenso Stimmen... Unterstützung, die man nicht leichtsinnig verwerfen sollte.


    "Notwendigkeit? In wie fern?"


    Sein Neffe war schon immer recht männlich in solchen Entscheidungen. Knapp und zielgerichtet eben. Avarus verbarg darin nie seine Züge tiefer nachzufragen. Auch wenn man ihn just Weiblichkeit und damit verbundene Zögerlichkeit unterstellte.

  • Calvena verkniff sich eine schnippische Antwort, denn aus ihrer Sicht gab es auch andere Themen über die man sich mal unterhalten konnte, Politik war nicht alles, auch wenn aktueller denn je, schon allein weil die Wahlen vor der Tür standen. Von daher war sie eigentlich ganz froh, dass sie Freunde und Freundinnen gefunden hatte, mit denen sie ganz ungestört über andere Dinge wie Mode, Schmuck, Männer, Ludi und und und unterhalten konnte. Aber nun gut, sie war die Jüngste im Haus, wenn man Sabina nicht mitrechnete und von daher nur eine kleine Stimme im Mitspracherecht der Gens oder bei den Tischgesprächen.


    Also darum ging es ihrem Onkel, er wollte wissen, was sie trieb und mit wem sie es trieb und ob sie irgendetwas Unanständiges oder Unschickliches tat. „So viele männliche Bekanntschaften und Freundschaften hab ich nicht..“, antwortete sie ihm und befriedigte so seine Neugierde. „Octavius Macer und ansonsten, mehr Freundinnen mit denen ich mich treffe und tratsche, als Männer mit denen ich tanze gehe!“ Das entsprach Alles der Wahrheit, denn bisher war sie noch nicht tanzen gewesen und wenn dann würde sie vermutlich noch Serrana oder Cara bitten mitzukommen.


    „Oder sollte ich mehr Männer kennen?“ hackte sie nach, mehr um ihn ein wenig aufzuziehen. Bisher hatte keiner Grund zur Beschwerde über ihr Verhalten haben müssen.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Notwendigkeit? In wie fern?"


    Sein Neffe war schon immer recht männlich in solchen Entscheidungen. Knapp und zielgerichtet eben. Avarus verbarg darin nie seine Züge tiefer nachzufragen. Auch wenn man ihn just Weiblichkeit und damit verbundene Zögerlichkeit unterstellte.


    Nun wie ich bereits andeutete, ist mein Bekanntheitsgrad in Roms Kreisen relativ geing. Von Ostia scheint nicht viel rüber zu schwappen...aus diesem Grund brauche ich viele Senatoren auf meiner Seite, die mich unterstützen und mir helfen bei den Wahlen erfolgreich teilnehmen zu können! Es war schwer sich hier zu rechtfertigen und mehr als bitten konnte er den Senator nicht...


    Wenn du also für dich entscheidest, dass ich als Vigintvir geeignet bin, bitte ich dich um deine Unterstüztung...

  • Zitat

    Original von Germanica Calvena
    [...]


    Also darum ging es ihrem Onkel, er wollte wissen, was sie trieb und mit wem sie es trieb und ob sie irgendetwas Unanständiges oder Unschickliches tat. „So viele männliche Bekanntschaften und Freundschaften hab ich nicht..“, antwortete sie ihm und befriedigte so seine Neugierde. „Octavius Macer und ansonsten, mehr Freundinnen mit denen ich mich treffe und tratsche, als Männer mit denen ich tanze gehe!“ Das entsprach Alles der Wahrheit, denn bisher war sie noch nicht tanzen gewesen und wenn dann würde sie vermutlich noch Serrana oder Cara bitten mitzukommen.


    „Oder sollte ich mehr Männer kennen?“ hackte sie nach, mehr um ihn ein wenig aufzuziehen. Bisher hatte keiner Grund zur Beschwerde über ihr Verhalten haben müssen.


    "Ohja schon gut, ich war nur neugierig." Avarus winkte ab. Er wollte nicht, das Unbehagen in Calvena aufstieg, wenn ein alter Sack wie er es nunmal langsam wurde sie über ihre Bekanntschaften aushorchte. Gab es sonst noch was? Avarus ließ es aus ein weiteres Thema anzusprechen. :)

  • Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer


    Nun wie ich bereits andeutete, ist mein Bekanntheitsgrad in Roms Kreisen relativ geing. Von Ostia scheint nicht viel rüber zu schwappen...aus diesem Grund brauche ich viele Senatoren auf meiner Seite, die mich unterstützen und mir helfen bei den Wahlen erfolgreich teilnehmen zu können! Es war schwer sich hier zu rechtfertigen und mehr als bitten konnte er den Senator nicht...


    Wenn du also für dich entscheidest, dass ich als Vigintvir geeignet bin, bitte ich dich um deine Unterstüztung...


    Ein passendes Beispiel dafür, das man einander vorbeireden konnte. ;) Germanicus Avarus hatte das also wiedermal nur völlig anders verstanden. Er hatte die Notwendigkeit dahin gehend erwähnt gehört, das der Octavius als Candidatus in den Cursus Honorum eintreten wollte. Der jetzt zu Verstehen gegebenen Variante konnte er allerdings einen gewissen Sinn abringen.


    "Nun Ostia ist eine besonders wichtige Stadt am Fuße von Rom. Es wird auch darauf ankommen wie gut du dich und deine Visionen bei der Vorstellung im Senat verkaufen kannst, aber eins sei dir bis dahin gewiss. Nicht nur Sedulus wird dich unterstützen, sondern die gesamte Gens Germanica. Du bist ein brauchbarer Politiker. Gemäß den Vorahnungen wäre es wirklich schade, wenn du dich für ein ritterliches Leben entschieden hättest."


    Avarus stand auf, um seine Unterstützungsabsichten mit einem Handschlag zu besiegeln. Er hoffte natürlich, das der Octavius bodenständig blieb und das seine Unterstützung und die seines Neffen dem jungen Mann auch wirklich helfen würde, denn beim ersten Mal zu scheitern bedeutete oft ganz zu verlieren.

  • Macer hörte dem Germanicer erfreut zu und stand sofort mit auf, um die Unterstützung zu besiegeln.


    Ich danke dir vielmals für die Unterstützung von dir und der gesamten Gens Germanica!


    Jetzt hatte er eine starke Gens auf seiner Seite, besser konnte es soweit nicht laufen.


    Als ich dir in Ostia erzählte, dass ich für das "Straßenamt" kandidieren möchte, warst du sichtlich bestürzt...wieso eigentlich?

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus


    "Ohja schon gut, ich war nur neugierig." Avarus winkte ab. Er wollte nicht, das Unbehagen in Calvena aufstieg, wenn ein alter Sack wie er es nunmal langsam wurde sie über ihre Bekanntschaften aushorchte. Gab es sonst noch was? Avarus ließ es aus ein weiteres Thema anzusprechen. :)


    Wirklich unangenehm war es für sie nicht, aber sie war der Meinung das Avarus nicht alles wissen musst, auch wenn er es versuchte. Es reichte shcon aus, das Laevinia ihr hinter her schnüffelte und in ihren Sachen wühlte. Ob sie ihm das erzählen sollte. Vermutlich war das im Augenblick keine gute Idee, aber sollte diese Krähe es übertreiben, dann würde sie eben auch mal die Herren des Hauses warnen.


    "Von mir war es das erst einmal!" lächelte sie ihm zu.


  • Sie schüttelten kurz die Hände und dann setzte sich Avarus wieder, um die Frage wirken zu lassen.


    "Es ist nicht unbedingt der Traum eines jungen Mannes, der es sich endlich leisten kann im Cursus Honorum Karriere zu machen und es ist vielleicht auch für politische Gegner eine einfache Möglichkeit dein Schaffen als Vigintivir herab zu würdigen, willst du einmal die zweite Stufe in Angriff nehmen. Ähnlich wie der Tribunus Plebis sind die Straßenfeger nicht so angesehen."

  • Zitat

    Original von Germanica Calvena


    Wirklich unangenehm war es für sie nicht, aber sie war der Meinung das Avarus nicht alles wissen musst, auch wenn er es versuchte. Es reichte shcon aus, das Laevinia ihr hinter her schnüffelte und in ihren Sachen wühlte. Ob sie ihm das erzählen sollte. Vermutlich war das im Augenblick keine gute Idee, aber sollte diese Krähe es übertreiben, dann würde sie eben auch mal die Herren des Hauses warnen.


    "Von mir war es das erst einmal!" lächelte sie ihm zu.


    "Na fein, dann sehen wir uns sicherlich zum Abendessen oder?" Einer der wenigen Augenblicke wo die versammelte Familie zusammenkommen konnte, um über den ereignisreichen Tag zu schwatzen.

  • Calvena nahm wieder ihre Tabula an sich und lächelte ihrem Onkel noch einmal zu. "Natürlich!" bestätigte sie. Schließlich waren die gemeinsamen Abendessen wichtig.


    "Bis heute Abend!" verabschiedete sich und machte sich dann erst einmal an die Vorbereitungen.

  • "Ja bis dann..."


    Avarus ließ es sich nicht nehmen Calvena noch einen Blick hinterher zu werfen bis diese sein Arbeitszimmer verlassen hatte und machte sich danach mit einem Lächeln auf den Lippen zurück an die Schreibarbeit. Noch war genügend Zeit bis zum Abendmahl um den linken Haufen kleiner werden zu lassen als den rechten Berg mit den bearbeiteten Dienstberichten, Briefen und Rechnungsnachweisen.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Es ist nicht unbedingt der Traum eines jungen Mannes, der es sich endlich leisten kann im Cursus Honorum Karriere zu machen und es ist vielleicht auch für politische Gegner eine einfache Möglichkeit dein Schaffen als Vigintivir herab zu würdigen, willst du einmal die zweite Stufe in Angriff nehmen. Ähnlich wie der Tribunus Plebis sind die Straßenfeger nicht so angesehen."


    Macer lies die Worte wirken. Avarus hatte sicherlich viel mehr Ahnung vom Senat und wie dieser dachte. Wollte sich der Duumvir mit diesem vielleicht ungeschickten Schachzug die Zukunft verbauen?


    Würdest du mir also empfehlen, ein anderes Amt versuchen zu erreichen? Oder anders gefragt....welche Argumente würdest du für die Straßenreiniger bringen?

  • "Du kannst es natürlich versuchen. Es liegt hinterher an Dir diese Stimmen niederzuringen. Immerhin werden auch bei den Straßenfegern immer Kandidaten gesucht und letztlich gefunden. Fakt ist allerdings auch, das der Senat am Ende entscheidet. Wenn du also von vornherein auf diese Bewerbung gehst, wirst du mit Sicherheit deinen Wunsch erfüllt sehen. Was bei den deutlich überworbenen Ämtern unwahrscheinlich ist."


    Er wollte dem jungen Octavius diese Entscheidung nicht abnehmen.


    "Was du dem Senat vortragen willst, hast du doch sicherlich schon vorher überlegt. Nutze deine Erfahrungen aus der Zeit des Duumvirdaseins. Sie werden dir helfen die überzeugende Rede vor dem Senat von Rom zu formulieren."


    Und auch dabei sollte Octavius auf eigenen Beinen stehen. Avarus war nicht gewillt in Zwänge zu kommen, die am Ende zu seiner Lasten ausgelegt werden konnten, klappte es nicht so wie vorher geträumt.

  • Ich habe mir das natürlich genaustens überlegt und auch meine Rede vor dem Senat ist schon großteils fertig. Er hatte sich schließlich schon ewig darauf gefreut und hatte eifrig an seiner Rede gefeilscht.


    Kommt es im Senat gut an, wenn man ihnen klarmacht, dass man auch bereit sei dieses "abtrünnige" Amt zu belegen? Denn ich würde wirklich jedes Amt begleiten, doch ich wollte Rom zeigen, dass ich mir für nichts zu schade bin.

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