Bevor Avarus sich auf den Weg machen wollte, um den arbeitsreichen Tag zu erfüllen, wartete er in seinen persönlichen Räumlichkeiten auf die bereits zurückgekehrten Sklaven.
Callianax erschien zuerst und drückte sich in eine Warteecke.
Fast mit ihm erschien Demetrius und stellte ein voller Gewürze duftender Gaben auf einem Tablett zum Frühstück bereit. Noch einen Becher Minze goss er ein, bevor er sich in sein Reich zurück zog. Der Senator hingegen platzierte sich und begann das Morgenmahl.
In der Zwischenzeit war auch Macarius erschienen. In seinen Augen lag die Bereitschaft aufzubrechen. Er verbreitete jedoch keine Hatz, sondern wartete neben Callianax auf den Tag.
Eher schlurfend trat Terillus ein. Sein Kopf war gesenkt, die Schultern hingen an ihm herunter. "Herr ich wurde weggeschickt. In der Casa Decima wohnt zur Zeit weder eure Verlobte Lucilla Decima, noch sonst ein Angehöriger. Der alte Sklave von dort..." den Namen, richtig das hatte er vergessen, vielleicht aber wäre es nicht relevant " ...hat mir diese Auskunft gegeben und ich habe vor der Türe auch gut den halben Tag im Warten verbracht... recht ungewöhnlich für ein so großes Haus." Noch immer blickten seine Augen zu Boden. Hermes und Hector ließ er aus.
"Hm ... keine guten Nachrichten. Dann müssen wir wohl von einer Entführung ausgehen. Germanicus überlegte, sein Blick traf Terillus, nein jener war zu jung und unerfahren. Er blickte sich um und sofort traf er auf Callianax. Begabt, er konnte sogar schreiben und lesen. In seinen jungen Jahren. Er würde beide schicken.
Callianax wurde herzu gewunken.
"Ich möchte das ihr beide nach Mantua reitet. Dafür werdet ihr euch zwei schnelle Pferde geben lassen. Dort sucht ihr das Castellum der Legio I Traiana Pia Fidelis auf und fragt euch nach dem Legaten der Einheit durch. Ein gewisser Marcus Decimus Livianus. Er ist einer der wenigen Verwandten von Lucilla in der Nähe und mit miltitärischen Möglichkeiten. Vielleicht werden ihn meine Worte ja erweichen, nach ihr zu suchen."
Avarus war vom Tisch aufgestanden und hatte sich an einem Schreibpult nieder gelassen. Es dauerte eine Weile, denn die Geschichte sollte nicht fehlen, aber auch nicht zu müde wirken und schließlich nach einer für die Sklaven halben Ewigkeit dauernden Zeit, war ein Schreiben verfasst und gesiegelt. Der Senator drückte es Callianax in die Hand und schickte beide fort.
Als er wieder beim Essen war, fragte er den stämmigen Macarius: "Was hältst du von der Sache. Hermes und Hector waren gut ausgeblidete Kämpfer, sollen sie verschwunden sein?"
"Ich glaube nicht Herr, sie hatten es gut bei dir, ich habe zudem oft mit ihnen trainiert, nein ich schließe diese Möglichkeit aus. Meiner Meinung nach ist es eine Entführung... wenigstens das."
Abrupt hatte er geschwiegen, denn sein Herr rollte mit den Augen. Ein schweres Thema, keine Angaben, keine Gerüchte, kein Garnix. Nichtmal Forderungen oder Drohungen. Er seufzte, ihm war der Apetit vergangen und so erhob er sich. Ließ sich von einer Sklavin aus- und einkleiden und folgte schließlich dem Wachsklaven nach draußen.