Gespräch mit Gaius Octavius Victor

  • Mit Sorge auf dem Gesicht grüßte Victor den Legaten, nachdem er eingetreten war und begann zu sprechen.


    "Salve, Legat! ihr müsst verzeihen, aber ich bin gerade etwas aufgeregt... wie es scheint wurde mein Pater familias, der vormalige Volkstribun Aulus Octavius Avitus, entführt. Hm, lest bitte selbst..."


    Victor reichte den Brief an seinen Vorgesetzten und fuhr fort.


    "Ich muss euch daher um Urlaub bitten, um diese Angelegenheit in Rom regeln zu können."

  • Macer nahm das Schreiben entgegen und las es. Dann gab er es zurück.


    "Ein bedauerlicher Vorfall. Für den Betroffenen und für deine Familie. Du weisst, wir brauchen hier jeden Mann, gerade jetzt, aber in diesem Fall kann ich deine Bitte kaum ablehnen.


    Mögen die Götter wirken, dass Du die Angelegenheit schnell erledigen kannst.


    Wenn Du in Rom Hilfe brauchst, wende dich an den Quaestor Cyprianus. Du kennst ihn vielleicht noch hier aus der Legion. Du kannst ihm vertrauen, er ist mein Klient."

  • Dankbar nickte Victor, aber dann erinnerte er sich an einen weiteren Punkt und verzog die Mundwinkel.


    "Ich danke euch sehr, Legat, aber ich glaube ich muss euch noch in einem weiteren Punkt um eure Erlaubnis bitten: Wie ihr vielleicht wisst, ist es demnächst wieder Zeit seine Kandidaturen für ein Amt des Cursus Honorum abzugeben. Nachdem ich ein paar Legislaturperioden pausiert habe, denke ich, dass ich meine politische Laufbahn fortsetzen sollte, gerade wo zur Zeit weniger Gefahr aus dem Osten droht.
    Ich bitte euch mir eine Kandidatur zu gestatten, wobei ich allerdings hoffe, die Familienangelegenheit schnell geklärt zu haben und nocheinmal zur Legion hierher zurückkehren zu können."

  • Die Angelegenheit traf Macer nicht völlig überrraschend - bei senatorischen Tribunen war es nicht verwunderlich, dass sie die Legion eines Tages wieder verlassen würden.


    "Ja, ich kann deinen Wunsch verstehen. Du warst sehr lange hier in Germania und weit weg von Rom. Ich hoffe, Du konntest hier viele wertvolle Erfahrungen sammeln.


    Für welches Amt beabsichtigst Du zu kandidieren?"

  • "Ein Krieg vermittelt manchmal mehr Erfahrungen als man eigentlich haben wollte, aber die Legio II an sich ist schon ein besonderes Erlebnis, dass ich niemals missen wollte."


    Kurz machte Victor eine Pause und erinnerte sich zurück, als er es in Rom nicht mehr ausgehalten hatte und in die finstere Provinz gegangen war. Nunja, es wurde wirklich mal wieder Zeit für einen ausgedehnteren Aufenthalt im Herz der Zivilisation.


    "Mein Ziel ist das Amt des Prätors, nach dem Posten als Ädil ist dies ja der nächste in der Karriere des Cursusu Honorum, ausserdem könnte ich als Prätor vielleicht die Suche nach meinem Verwandten forcieren.


    Nach diesen Worten zuckte der Tribun leicht mit den Schultern, zu mzeichen, dass das alles natürlich von der gunst des Wählers abhing.


    "Ich hoffe allerdings schon, dass ich nochmal hierher zurückkomme."

  • "Das würde mich auch freuen. Du warst recht lange hier bei der Legion, da könnte ich mir denken, dass Du dich auch ordentlich von den Offizierskollegen und vielleicht auch von den Soldaten verabschieden möchtest.


    Aber ich hoffe für dich, dass sich die private Angelegenheit schnell erledigen lässt und möglichst nicht auch noch deine Aufmerksamkeit als Prätor erfordert."

  • "Ja, ich denke ich werde mich besser richtig verabschieden, obwohl man bei der ganzen Poltik in der Urbs Aeterna natürlich nie wissen kann, wie schnell man wieder hier landet."


    Der Tribun zwang sich nicht an einige zurückliegende Ereignisse zuz denken.


    "Meine Aufmerksamkeit wird auf jeden Fall zuerst bei den Belangen des Amtes liegen und dann erst bei den privaten Angelegenheiten. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, darum mag die Nöglichkeit bestehen, diese Angelegenheit vorher aus dem Weg zu räumen."


    Nach einer kurzen Pause setzte Victor zum Abschied an.


    "Habt ihr noch irgednwelche befehle für mich, Legat? Oder soll vielelicht noch etwas dem Senat mitgeteilt werden? Ansonsten würde ich mich dann jetzt zur Abreise vorbereiten..."

  • "Ach ja, der Senat. Nein, danke der Nachfrage, im Moment gibt es wenig auszurichten. Soweit ich informiert wurde, liegen im Moment keine brandheißen Themen auf der Tagesordnung. Und ohne ausführliche Information würde ich mir ohnehin keine feste Meinung erlauben."


    Er dachte kurz nach, ob es sonst noche twas gäbe.


    "Nun ja, eigentlich hatte ich auch vor, dich mit einer anderen Sonderaufgabe zu betrauen, aber das hat sich mit deiner Angelegenheit, die mindestens ebenso wichtig ist nun erledigt.
    Nein, ansonsten gibt es nichts."


    Er erhob sich, um den Tribunen zu verabschieden.


    "Mögen die Götter deine Reise schützen und Dir in Rom zum gewünschten Erfolg verhelfen."

  • Als der Legat von einer wichtigen Sonderaufgabe sprach, hob Victor kurz die Augenbrauen, grüßte dann aber zum Abschied noch mal, als nichts weiteres dazu folgte.


    "Ich danke euch nochmals, Legat. Vale!"


    Dann wandte sich der Tribun um und verließ das Zimmer des Legaten.

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