• Wie??? Kein Kuss? Aber wer war dann diese rothaarige Schönheit, welche sich um ihn zu sorgen schien und sich zu ihm beugte ...?
    Doch langsam schien Gabriel zu begreifen. Ihre Stimme klang aufeinmal so alt und waren es da ein Bartschatten um ihr Kinn? Gabriel war verwirrt. Wären doch nur die Schmerzen nicht. Dann hätte er sich richtig auf die Dame einstellen können.
    Die Dame? Die, die ihm den Kuss verweigerte? Warum erst später?


    Gabriel sah die, beziehungsweise den Medicus entsetzt an und stöhnte leise: »Später? ... Es wird kein Später geben. Ich ... sehe schon das Licht, am Ende ... *stöhn* ... des Tunnels, ... es kommt näher ...«


    Er hob seinen Arm, griff nach ihr, fasste sie an ihre Schulter ...
    »Bleibt ... bitte ... nur ein letzter Luss ...«


    Und dann setzte der Medikus ihm das Gebräu vor und Gabriel trank. Doch anschliessend stöhnte er: »Ich trinke, was du willst ... siehst du ... aber nun? Ein letzter Kuss?«

  • Der jüngere Miles ging mit hervorgehaltener Hand nach draußen und sobald er außer Hörreiche war, ohrfeigte er sich vor Lachen und fing an sich regelrecht auszuschütteln. Dafür erntete er ein paar komische Blicke von Vigilen...



    Der andere aber stand da und grinste so breit, als würde ihn die Mundwinkel von 1000 Pferden auseinander gezogen, die Szene war auch zu komisch:


    Ein verwirrter Patient, der einen noch verwirrteren Arzt zu küssen versucht und dahinter Soldaten, zum Totlachen bereit...

  • 'Lauter und fromm will ich mein Leben gestalten und meine Kunst ausüben.' Der Satz aus dem hippokratischen Eid fiel Apollonius in dem Moment ein. Und auch die Zeilen, die dem Arzt jeglichen tieferen Kontakt mit seinen Patienten verbot. "Ist schon gut, Gabriel. Das Licht verschwindet schon wieder..." murmelte Apollonius verwirrt, während er ihm den Trank einflösste. Seine Worte von davor hatte er glatt wieder vergessen gehabt.


    Immer noch sehr verwirrt, stellte Apollonius den Trankbecher zur Seite. Für einen Moment sah er auf seine Instrumente und dann wieder auf Gabriel. 'Was für eine Schande!' dachte er sich. 'So ein schöner, junger Mann!' Aber die Römer waren leider etwas prüde in dieser Hinsicht. Der Medicus warf einen Blick auf den Miles. "Was gibs zu lachen?" fragte er barsch. "Noch nie einen Verletzten gesehen?"


    Apollonius trat an Gabriels Seite und beugte sich über ihn. "Na, junger Mann, das wird schon. Du wirst nicht sterben." Er musterte ihn und wartete darauf, dass er tiefere Gefilde und Geisteszustände erreichte, damit er die Wunde nähen konnte.

  • Das Lachen der anwesenden Soldaten bekam Gabriel nicht mit.


    Aber, das die junge Schönheit ihm gut zu sprach. »Nicht sterben ... ist gut ...« stöhnte er.


    Er ließ sich den Trank einflössen, der entsetzlich schmeckte und er kurz husten musste.
    »Willst du ... *hust* ... mich vergiften?« fragte er mit einem kleinen Lächeln, trank dann aber alles und stöhnte wieder, nachdem er das Mittel endlich runterbekommen hatte.


    Dann lächelte er selig und tastete mit seiner Hand nach dem Medicus, von dem er immer wieder ab und an glaubte, er wäre diese wunderschöne junge Frau und seine Finger suchten nach ihrer Hand.
    Doch bevor er sie erreichte, wurden seine Augen schwer und fielen immer wieder zu. Er wurde innerlich ruhiger und langsam ließen auch die Schmerzen etwas nach.
    Und da er die Augen geschlossen hatte, war es dunkel um ihn und er nuschelte kaum hörbar: »Isch so ... dunkel ... schöne Maid ... und dasch Lischt ist noch so weit ...«


    Ein seltsames mattes Gefühl durchströmte bald seinen Körper und auch wenn er weiterhin noch leicht bei Bewusstsein war, fiel seine einst tastende Hand leblos neben seinen Körper auf das Bett und dann war Gabriel in einem dämmrigen Zustand und in tieferen Gefilden seines Geisteszustandes.

  • Apollonius beugte sich mit seinem Ohr ganz nahe an Gabriel, um seine Worte verstehen zu können. Doch das Genuschel war ihm zu sehr Unlatein. Er richtete sich wieder auf und fragte sich für einen Moment, wo Gabriel wohl her kam. Doch dann zuckte er mit der Schulter. Immerhin hatte er jetzt seine Ruhe und konnte endlich zur Tat schreiten. So griff er wieder nach etwas Leinen und tupfte die Wunde vorsichtig ab. Dann nahm er die Nadel und pieckste sicherheitshalber Gabriel ins Ohrläppchen, um zu sehen, ob er nicht nur simulierte.


    Anschließend wusch Apollonius seine Hände gründlich und fädelte den Katzendarm durch das Nadelöhr. Mit einer feinen Pinzette machte sich der Medicus ans Werk, wobei er die Haare scheitelte und zwischen den Wurzeln nähte. So würde es weniger Narben geben und die Haare konnten diese durchaus verdecken. Stich für Stich nähte Apollonius mit einer Gelassenheit, die von jahrelanger Übung zeugte. Seine Finger gingen dabei sehr geschwind zu Werke und die Knoten hatte er in eleganten und schnellen Handbewegungen zusammengeführt. Anschließend wusch er die Wundnaht noch einmal und schmierte etwas Paste, die er aus seiner Tasche holte, auf die Wunde. Danach legte er ein Stück Linnen auf die Wunde und band erneut einen Leinenverband um Gabriels Kopf.


    "So! Das schlimmste hat er überstanden!" meinte er an den Vigil gewandt. Sorgfältig wusch sich Apollonius die Hände. In dem Moment sah er, dass sie wieder zitterten. Sonst hatte er nie zitternde Hände, außer bei Kälte. Verblüfft starrte er darauf und holte tief Luft. Wieder kamen ihm die Ereignisse von der Strasse in den Sinn. Langsam sank er auf einen Stuhl neben der Liege und er wurde blass. Seine Hände griffen nach dem Linnentuch und er wischte sich übers Gesicht, wo er die angetrocknete Blutspur wegwischte. Seine Augen wanderten über seine blutige Kleidung...

  • Gabriel hatte zwar etwas von dem Nähvorgang mitbekommen, aber da er in tiefe Gefilde gewandert war, zuckte er nur ab und zu etwas zusammen, als der Medicus seine schwere Kopfwunde nähte.
    Und die Wirkung des Trankes hielt noch ein wenig an. Doch Gabriel schien zu träumen und so summte er leise eine hebräische Melodie und dann stockte er irgendwann und murmelte leise: »Rebecca, Rachel, Judith, Alisah und du unbekannte Rothaarige ... wo seid ihr meine Blumen ... ?«
    Wieder tastete seine Hand zum Medicus und er blinzelte durch einen dicken weisslichen Schleier hindurch in seine Umgebung, konnte aber nichts erkennen.


    Dann stöhnte er einfach nur ein wenig mitleidig auf.


    Das es dem Medicus nicht so richtig gut ging, davon bekam Gabriel nichts mit. Er hatte ja noch nicht einmal mitbekommen, dass der tapfere Mann Gabriel Gladius genommen hatte, um sich gegen den Angreifer zu verteidigen und diesen dann in Notwehr getötet hatte, da der Diener ins Schwert gerannt war. Aber bald würde es Gabriel sicherlich erfahren ...

  • Ich sah Gabriel weiterhin breit grinsend an und sah dann wieder zum Medicus, der endlich sein Werk beendet hatte.


    "Ich danke dir vielmals. Und nimm ihn bitte nicht zu ernst, in solch narkotischen Zustand redet er gern mal wirres Zeugs. Wie kann ich dir dafür danken, Medicus?"


    Auch wenn es oft den Eindruck machte, dass ich meine Leute nur als Mittel zum Zweck benutzte, so war doch klar, dass sie mir sehr am Herzen lagen.

  • Ich blickte aus den Augenwinkeln zu Gabriel und meine Hände verkrampften sich. Der Kerl zählte da gerade den halben Sklavenstab aus meinem Gedächtnis auf. Ich musste zugeben, dass er mich da wohl in Sachen Frauengeschichten schlug. Das war etwas, das es zu widerlegen galt.

  • Apollonius sah von seiner blutigen Kleidung auf. In der einen Hand hielt er den Lappen, der ebenfalls eine Blutspur aufwies. Jetzt, wo die Behandlung von Gabriel nicht mehr seine Aufmerksamkeit erforderte, kamen die Bilder von der Strasse wieder. Immer wieder tauchte der Moment vor seinen Augen auf, als Hagen in das Schwert stürzte. Durch seine Hand war ein Mann gestorben. Apollonius konnte es immer noch nicht wirklich fassen. Abwesend sah er zu Gabriel und dann zu Strabo.


    "Mir danken? Wofür? Die Behandlung? Nein, das war ja nichts großes." Er schüttelte leicht den Kopf und stand auf, wobei er sich an der Liege festhielt. Ihm schwankte es kurz, doch er holte tief Luft und blieb für einen Moment ruhig stehen. "Habt ihr einen Medicus hier in der Castra?" fragt er Strabo.

  • Ich sah den Medicus ernst an und war erleichtert über die Situation.


    "Sicher haben wir einen Medicus."


    Ich war etwas verwundert über die Frage. Eine militärische Einheit ohne Medicus war sehr arm dran. Besonders in solchen Fällen, wo schnelles Handeln angebracht war.

  • Als sich der Medicus kurz an der Liege festhielt, legte sich plötzlich Gabriels Hand auf die seine und versuchte sie zu umschliessen, falls der Medicus die Hand nicht schnell wegzog, denn Gabriel war zu schwach, als das er ihn hätte festhalten können ...


    »Meine Blume ...« murmelte er leise und erleichtert.

  • Etwas abwesend tätschelte Apollonius die Hand von Gabriel. Ein mildes Lächeln huschte dabei über sein Gesicht. Dann trat der Medicus etwas zur Seite und sah ernst und etwas überwältig von dem, was an jenem Tag passiert ist, Strabo an. "Gut, dann wird Euer Medicus sich ja ums Verband wechseln kümmern können. Ich habe eigentlich in Rom noch einiges zu tun, so dass ich nicht nach Gabriel sehen kann."


    Er sah zu Gabriel und seine Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen. Er seufzte kurz. "Ja, ich denke, ich gehe dann jetzt auch..." murmelte er. Sein Blick fiel auf die Soldaten. "Oder wie ist das Prozedere jetzt?" fragte er sie. "Soll ich noch zu den Cohortes oder gar zu den Praetorianer mitkommen." Irgendwie war ihm klar, dass die beiden Militäreinheiten unterschiedliche Farben trugen. Aber welche was für eine Farbe...? Das war ihm als Grieche ein Rätsel.

  • Als Gabriel bemerkte, wie sich diese Schönheit, dessen Hand sich so angenehm zart anfühlte, was daher kam, das Gabriel Geist vernebelt war und er somit nicht die rauhe Handfläche des älteren Mannes spürte, entfernte, streckte er ihr seine Handhinter her und etwas flehend und enttäuscht murmelte er traurig:


    »Aber so bleib doch noch ... einen Moment. Nur für einen zarten Kuß. Vielleicht ... mein letzter in meinem ach so jungen ... Leben ...«


    Er blinzelte schwach in die Gegend und stöhnte dann leise auf. Die Schmerzen kamen langsam wieder und schliesslich hatte er eine schwere Kopfverletzung erlitten, an der er hätte sterben können.


    »Oh Götter, habt doch ein wenig Erbarmen mit einem einsamen Mann ...« seufzte er schliesslich und lies resigniert seine Hand neben seinen Körper auf die Liege sinken.Dann schloss er wieder die Augen und dämmerte leicht weg.

  • Der Medicus drehte sich um und sah Gabriel an. Für einen Moment wußte er nicht, ob er seinen Prinzipien treu geblieben wäre, würden die Soldaten nicht direkt neben ihm stehen. Rausschicken konnte er sie wohl auch schlecht. Außerdem war ihm das alles ein wenig zu brenzlig. So griff er wieder zu seiner Tasche und holte ein kleines, kostbares Glasfläschchen hervor. Das hatte er bei seinem letzten Romaufenthalt gekauft und kam ihm heute ganz recht.


    Er tropfte etwas von der Tinktur auf Gabriels Lippen. Dabei sollte etwas von der Flüßigkeit auch auf Gabriels Zunge kommen. Die Tinktur, die einige belebende Substanzen enthielt, sollte dafür sorgen, dass Gabriel wieder zu Bewußtsein kam. Zwar hätte der Medicus ihn lieber schlafen lassen wollen, konnte jedoch so erkennen, ob der junge Mann noch weitere Schäden davon getragen hatte.


    Nach einer Weile tätschelte er die Wange von Gabriel. "Aufwachen, junger Gabriel." Für einen Moment dachte er nach, ob er nicht doch noch die Soldaten schnell rausschicken sollte...

  • Gabriel schmeckte eine seltsame Flüssigkeit auf seinen Lippen. Und sie schmeckte seltsam. Er schluckte und ihm wurde erst etwas schlecht. Doch nach einer Zeit tat diese Flüssigkeit ihre Wirkung und sie holte Gabriel ein wenig mehr in die Realität zurück. Aber er litt nun auch mehr, als das er für seine Mitmenschen lustig wirkte.


    Er stöhnte leise auf vor Schmerzen und dann langsam kam er zu Beweusstsein und sah den Medicis in seiner Nähe und Gabriel ahnte, wo er war.


    »Wo bin ich? Was ist gesehen?« fragte er schwach und unter der Einwirkung all der Drogen und Schmerzen und sah ziemlich hilfos aus.

  • Der Medicus beugte sich über Gabriel und musterte ihn aufmerksam. Die Soldaten in seinem Rücken hatte er schon wieder vergessen und widmete sich ganz seinem Patienten. Der war auch eindeutig dem griechischen Ideal von einem Mann am nächsten von den Personen in diesem Raum. Dass Gabriel die ersten Worte rausbrachte, war ein gutes Zeichen. Ein Schwachsinniger war er somit hoffentlich nicht geworden.


    "Ihr seid im Lazarett der Castra Vigilum, Gabriel!" sprach der Medicus in ruhigem Tonfall, wobei er sich an der Liege abstützte. Jetzt schien Gabriel ihn wohl nicht mehr für eine Blume zu halten. War wohl wirklich nur das Gerede eines Verwirrten. In dem Moment bedauerte Apollonius das für einen Moment. Mit offenen Augen sah der junge Mann sogar noch hübscher aus. Aber schnell rief er sich zur Ordnung. Das war vorbei und würde ihn nicht nochmal überkommen. Wieder dieser Vorsatz, dachte er sich dabei innerlich seufzend.


    "Ihr wurdet auf der Strasse von einem Verrückten niedergeschlagen. Ihr könnt von Glück sagen, noch zu leben. Aber Ihr scheint einen ganz schönen Dickschädel zu haben!" Apollonius verstummte kurz und hob seine Hand. "Könnt Ihr mich einwandfrei verstehen?" fragte er und hielt drei Finger vor Gabriels Gesichtsfeld. "Wieviele Finger seht Ihr?"

  • Gabriel merkte, das er sich etwas überfordert fühlte.
    Eben war da doch noch diese wunderschöne Rotharrige und nun ...
    Gabriel blinzelte, Vor ihm schien er nun einen älteren Mann zu sehen ... mit einem Bart und einigen Falten im Gesicht und erst hauchte er:


    »VAter?« Und er sagte es voller Trauer und Erfucht. Doch dann wurde ihm klarer und lauschte den Worten des Mannes und dann auf einmal war Gabriel alles klar.
    Aber nun fühlte er sich so verdammt einsam und er nickte stumm und zeigte drei Finger als Antwort.


    Ihm selber war nun langsam klar, daß die Welt ihn wieder hatte. Da war keine der Frauen, die er liebte oder mochte. Er lag mit halb eingeschlagenen Schädel danieder und war alleine ...


    Er blinzelte den älteren Mann an und lächelte, wenn auch geqüält. Und er mochte den Mann, denn er schien Gabriel so verletzlich.


    »Ich danke dir.« sagte Gabriel nun klarer und fast verschämt. Aber er strahlte den Mann freundlich an.

  • Apollonius winkte leicht ab. "Nichts zu danken!" erwiderte er.


    Doch dann war da etwas, was Gabriel gemurmelt hatte. Apollonius fuhr sich über den Bart und versuchte das Wort in seinen Gedanken zu entziffern. Pa...Pater? Vater? Für einen Moment sah er Gabriel entsetzt an. Wieder wurde der arme Medicus in ein Tumult von Gefühlen geworfen. War das sein Sohn? Nun, auszuschließen war das nicht. Er war alt und Gabriel jung genug. Er schluckte und dachte an ein paar flüchtige Romanzen als Apollonius noch jung und begehrt war, wie er damals glaubte.


    Er setzte sich und vergass für einen Moment seine Umgebung. Ja, die Zeit als Schüler in Alexandria war schön. Die Romanzen noch aufregend, sowohl was die Frauen als auch die hübschen jungen Männer anbetraf, und das Leben sehr viel einfacher. Dann lächelte er Gabriel an. Vielleicht war er auch wieder nur verwirrt gewesen...


    "Gut, an was erinnert Ihr Euch als letztes, Gabriel?"

  • Nun hatte Gabriel endlich die nötige Ruhe gefunden. Und nein, er sah nun in dem älteren Mann keine Schönheit mehr, aber nun wurde ihm, nachdem, was er er erfahren hatte, das ganze Ausmaß bewusst.


    Er hatte jemanden helfen wollen und tat dies. Und nun wurde Gabriel auch bewusst, wem: Dem Bischof der Christen. Jemand hatte ihn ausrauben wollen. Das war noch das geringste. Dann kam der Mob, der sie totschlagen wollte und der es wohl, zumindest bei Gabriel, fast geschafft hatte.


    Auf einmal war ihm alles bewusst. Er hörte noch seine Worte, die vermitteln versuchten, freundlich und doch bestimmend ... doch niemand hörte und dann kam der Schlag auf seinen Kopf, der ihn fast tödlich niederstreckte ... dieser Schmerz, die Schmach ... dass er sich nicht schnell genug hätte wehren können ...


    Gabriel schluckte und sah den Mann vor ihm an, ratlos und etwas verzweifelt und ernster den je.


    Und dann antwortete er: »Ich erinnere mich an eine Ungerechtigkeit. Männer wollten mich angreifen, nein einer, vorallem aber einen Mann, den, den ich schützen wollte. Ich stellte mich dazwischen. Der Mob hatte schon seine Waffe gezogen, ich aber nicht, da ich noch hoffte, und dann kam nur ein unerwarteter Schlag und dann ging ich ... bewusstlos zu Boden ... ich habe versagt. Ich hätte mein Schwer ziehen und drohen sollen ... Worte halten nicht. Meine Worte versandeten ...«


    Ja, auf einmal wurde Gabriel alles bewusst und er ging in sich und spürte den Schlag erneut, auch wenn er nicht zusammenzuckte.


    »Ich wollte nur ein Unrecht verhindern ... Meinung hin oder her ...«


    Und dann wurde ihm alles bewusst. Und nein, er bereute nichts. Ob man es ihm glaubte, ansah oder ob man ihn dafür verurteilte, das war ihm egal.


    Er fühlte sich dennoch auf einmal so schwach, spürte die Drogen des Medicus, den Schmerz, aber eben auch die Situation und dann blickte er den Älteren an, tastete diesmal bewuster nach seiner Hand und starrte ihn fassungslos an:


    »Es war kein Fehler, das weiss ich. Ich wollte ein Menschenleben retten. Egal was dieser denkt, egal, was dieser glaubte. Egal, was andere von ihm dachten. Aber er strafte nicht einmal mit Worten. Sein Fehler war, daß er einen anderen Glauben hat ... «


    Wieder schluckte Gabriel. Was redete er da? Er selber glaubze an das, aber wie würde man es auslegen? Und dann sagte er etwas schwächer: »Aber ist es nicht erbärmlich, einen Menschenwegen seines Glaubens zu verletzen?«


    Und dann schwird Gabriel, denn nun wurde ihm auch bewusst, daß er in einer anderen Welt lebte, als er es wünschte. Er war gerade als Sklave vor wenigen Wochen freigelassen und war nun ein Vigiles, einer, der dem Rom und den Kaiser diente ...


    »Verzeih ...« murmelte er leise. Und dann kamen die Schmerzen wieder und er wünschte sich in seine Heimat ....


    Es war schon seltsam, wie schnell seine Gedanken wechselten. Eben noch in einem Dämmerzustand dachte er an sein Vergnügen, sehnte sich nach den Frauen, die er aus der Vergangenheit kannte und auf einmal stellte eine simple Frage ihn vor sie Wahl ... und er entschied sich für die volle Wahrheit, sie er fühlte, egal was richtig oder falsch war und dann stöhnte er leise vor Schmerzen, die ihm nun bewusster wurden.

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