• Livianus und Crassus, alte Freunde aus alten Legio IX Hispania Zeiten, nun Patron und Klient, betreten lachend die Taverne. Schnell ist ein Platz gefunden und die ersten 2 Becher Wein bestellt. Crassus hob seinen Becher:


    Also dann, Patron ;), auf gute "Zusammenarbeit", oder wie sagt man da? Auf gute gegenseitige Hilfe?

  • Geheiratet haben wir aber nicht, oder? :D


    Crassus stieß mit Livianus an und nahm darauf einen Schlückchen.


    Wir haben uns lange nicht mehr gesehen... wie fühlt man sich so als Praefectus Ubri, Senator und Patron?

  • Livianus nahm einen großen Schluck.


    "Ach! Ich kann mich wirklich nicht beklagen. Ich habe zwar ziemlich viel um die Ohren, aber es ist schon ein gutes Gefühl der Stellvertreter des Kaisers zu sein. Was macht deine Karriere?"

  • Nachdenklich stellte Crassus seinen Becher vor sich ab:


    Och, sie ruht, sie ruht. Viel höher hinaus gehts ja eh nicht mehr. Und damit es überhaupt im Ansatz weitergehen kann, benötige ich das Examen Quartum. Sobald dieses, ich hoffe ja in nächster Zeit, stattfindet, werde ich daran teilnehmen und mit etwas Glück bestehen.
    Dann hätte ich wenigstens alle Grundvorraussetzungen, damit es weiter geht! Dann liegt es nicht mehr an mir...

  • "Keine Angst Crassus! Du bist ein fühiger und erfahrener Offizier. Du wirst deinen Weg schon machen. Und wie schon einmal gesagt - ein Platz in meiner Einheit ist immer für dich frei!"


    Livianus lachte. Er wusste genau, dass Crassus nie von den Prätorianern gehen würde.


    "Was macht die Liebe mein Freund?"

  • Die Liebe? Achja, die Liebe. Sie spielt mit mir, wie mit einem Knaben. Und manchmal glaube ich, dass ich sie über mich Lachen hören kann.
    Erst lässt sie alles so aussehen, als ob es schon in trockenen Tücher wäre, aber im nächsten Moment, reist sie meine Geliebte in eine Entfernung, welche nur von den Göttern überwunden werden kann.
    Aber was solls? Wenn die Götter mit mir spielen bin ich machtlos. Da kann ich nur versuchen während ihrem Spiel zu grinsen.


    Crassus zuckte ratlos mit den Schultern.

  • Livianus lachte um seinen alten Freund wieder etwas aufzumuntern.


    "Ich habe dein Liebesleben leider etwas aus den Augen verloren! Wer ist denn deine aktuelle Angebetete? Hast du nicht einmal meiner Cousine Lucilla nachgestellt?" :D

  • Meine aktuelle Angebetene? Das hört sich so an, als ob ich sie täglich wechseln würde. :D


    Crassus wurde wieder ernst:


    Ja, das hatte ich. Ich hatte sogar schon Meridius' Erlaubnis für eine Hochzeit... nur, naja, sie wollte dann nicht mehr so ganz. Sie hatte sich dann plötzlich für einen anderen entschieden.


    Crassus zuckte wieder mit den Schultern:


    Was solls, es gibt ja noch mehr ledige Frauen in Rom, irgendeine wird auch für mich dabei sein. Sonst greife ich halt zu Plan B. Lucillas Entführung... :P

  • Livianus sah seinen Freund erstaunt an.


    "Avarus?!"


    Er nahm einen großen Schluck.


    "Hmm... bei Gelegenheit werde ich mich mal mit ihr unterhalten."


    Dann versuchte er das Thema zu wechseln.


    "Wie geht es den Rest deiner Gens?"

  • Ja, Avarus. Ich weiß auch nicht was sie an ihm so toll findet ;)


    Och meiner Schwester geht es gut, sie "erholt" sich gerade von ihren Reisen, von welchen sie erst kürzlich zurückgekehrt ist. Passenderweise verbrasst sie deshalb mein Gehalt in Roma bei jeder Gelegenheit. ;)
    Meinem Cousin Decius bei der Legio I geht es auch gut, auch wenn er aller Vorraussicht nach nicht mehr lange bei der Legio I sein wird.
    Und Aventurinus geht es den Umständen entsprechend. Er hat ja wie du sicherlich weißt, erst kürzlich seine Verlobte verloren. Das macht ihm selbstverständlich ziemlich zu schaffen.


    Und den Rest der Familie sehe ich ja kaum. Die kommen höchstens mal, um mich um Geld zu bitten und dann wieder zu verschwinden. Aber ich gehe davon aus, dass es ihnen gut geht, wenn dem nicht so wäre, würde ich sicherlich davon erfahren.


    Crassus nahm einen Schluck zu sich:


    Und deiner? Deine Familie ist ja etwas größer... behälst du da überhaupt noch den Überblick?

  • "Leider nicht! In letzter Zeit finde ich kaum Zeit für sie. Ich glaube auch Aemilia leidet etwas darunter. Die Arbeit als Praefectus Urbi nimmt doch sehr viel Zeit in Anspruch. Ich habe mir aber vorgenommen das in Zukunft zu ändern."


    Livianus seufzte.


    "Sag Crassus! Geht die manchmal auch das Leben in der Legio ab? Ich muss gestehen, dass es mich manchmal schon reizen würde meine Ämter in Rom nieder zu legen und den Kaiser um das Kommando einer Legio zu bitten."

  • Ja, mich reizt es auch ab und an wieder in eine Legio einzutreten. Einigermaßen geregelte Arbeitszeiten, gute Bezahlung, relativ wenig Arbeit. Was haben wir denn dagegen für Arbeitszeiten? Wenn irgendwelche Ludi sind, erwartet man von uns, dass wir doppelt so viel und lang arbeiten. Wenn keine Ludi sind, erwartet man, dass wir das Verbrechen erfolgreich bekämpfen.
    Andereseits, in einer Legion ist man irgendwo weitab vom Schuß. Irgendwo im kalten Germanien. Hier wissen wir wenigstens eingermaßen wodran wir sind. Und bei dir eh. Du wirst ja nie wegen der Arbeit Rom verlassen müssen. Bei mir eigentlich ja auch nicht, es sei denn, der Kaiser kommt auf die glorreiche Idee, eine Reise zu unternehmen.
    Ach, Livianus, ich glaube, sobald wir wieder in einer Legio wären, würden wir uns unser altes Leben hier in Rom wünschen. so viele Nachteile es hat, die Vorteile überwiegen einfach.

  • "Du hast ja Recht mein Freund. So wie früher wird es jetzt ohnehin nicht mehr."


    Livianus begann in alten Erinnerungen zu schwelgen.


    "Das waren noch Zeiten was! Erinnerst du dich noch an den Hispania-Feldzug? Manchmal nehme ich die alte Phalera zur Hand und gedenke der Kammeraden die ihr Leben lassen mussten."

  • Crassus' Lächeln verschwand aus dem Gesicht:


    Ja, manchmal erinner ich mich auch an den Hispaniafeldzug zurück. Es war schon eine komische Zeit damals. Wir, Grünschnäbel mit unserem ersten Kommando und dann sollten wir gleich die Speerspitze der Legio bilden. Wie wir dann gradewegs in Numantia in die Falle oder wie auch immer man es nennen möchte, hineingelaufen sind und dort deine Kohorte und meine Turmae fast vollständig aufgerieben wurde. Und dann hatten wir auch noch das zweifelhafte Glück überlebt zu haben.
    Kannst du dich noch an die Blicke der anderen Offiziere erinnern, als diese zu uns stießen? Als ob wir alle verraten hätten, nur um zu überleben.


    Crassus schüttelte den Kopf:


    Irgendwie absurd.

  • "Ja du hast recht! Viele gute Männer mussten damals ihr Leben lassen."


    Livianus sah in seinen Weinbecher.


    "Aber letztden Endes war die Rache unser. Wir haben diese Iberer in die Hölle gejagt. Auch wenn wir diesen Sieg mit sehr viel Blut gezollt haben."


    Livianus versuchte diese Gedanken beiseite zu schieben.


    "Manchmal habe ich gute Lust nach Germania zu reisen und unserer alte Legio einen Besuch abzustatten. Mich würde interessieren welche Gesichter ich dort noch so kenne!"


    Plötzlich sah er mit leuchtenden Augen auf.


    "Was hältst du davon? Wir beide! Wir nehmen uns Urlaub und reiten rauf nach Germanien."

  • Auf Crassus Gesicht wandert wieder ein Grinsen:


    Gute Lust hätte ich zu... Ob ich wohl Urlaub bekomme? Ach bestimmt...


    Crassus leerte seinen Becher und bestellte gleich 2 neue, volle.


    Warum eigentlich nicht? Aber wir sollen vielleicht noch den gröbsten Winter abwarten. Bei dieser Witterung über die Alpen zu reisen ist nicht ungefährlich!

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