Casa Germanica - Triclinium

  • "Hm..." noch blieb Avarus mit seinen Gedanken in Deckung. "... du sagtest eben, Sedulus du würdest ihn sowas wie einen Freund nennen, wie weit reicht diese Freundschaft. Ist es sowas wie zwischen zwei Soldaten, die das Zeltlager teilten oder die Stube oder habt ihr auch eure Freizeit miteinander verbracht, seit durch die Tavernen gezogen, habt die wenige Zeit geteilt?"

  • Hin und wieder waren wir auch mal in deiner ehemaligen Taverne und haben etwas zusammen getrunken wenn du das meinst. Und da ich ja Paulina und die Kleine dabei hatte verbrachte ich mehr Zeit Zuhause. Du weißt ja wie das unter Vätern so ist. Auf alle Fälle haben wir uns recht gut verstanden.
    Warum willst du das eigentlich so genau wissen?


    Sedi war ein klein wenig stuzig geworden ob dieser naja merkwürdigen Fragen.

  • "Ganz einfach, nehmen wir mal an Vinicius Lucianus und dein Onkel wollen zusammen als Consul kandidieren. Ersterer ist eher unbekannt in Rom, letzterer hat genügen Gegenwind, wie du sicherlich weißt. Und das vorallem bei den Patriziern. Wenn also die Möglichkeit besteht ganz legal an die Stimmen der Patriziergentes zu kommen, dann sollten wir die Möglichkeit beim Schopfe packen. Dieser Aurelius will in den Senat, das kann er aber ohne Grund- und Boden nicht. Ich habe genügend davon und würde es ihm verkaufen, wenn er im Gegenzug dafür sorgt, das wir gewählt werden. Würdest du dicke mit ihm sein, wäre es deine Aufgabe gewesen ihm diesen Vorschlag zu unterbreiten."


    Avarus blickte zu Vinicius Lucianus und überlegte wie er seinen Klienten wohl einschätze. Ob dieser auf diesen Kuhhandel eingehen würde...

  • "Ich weiss nicht, ob er genug Einfluss hat...." kam ich ohne Umschweife zur Sache ".....um uns ein etwaaiiges solches Unterfangen zu ermöglichen. Dennoch wäre es nicht schlecht, einen patrizischen Senator auf unserer Seite zu wissen! Ich überlege schon, ihm eines meiner Grundstücke zu verkaufen......"
    Vielleicht gäbe es aber auch eine Möglichkeit, die für Avarus und mich zum Vorteil gereichte....

  • Also wenn das deine Bedenken sind, so denke ich kann ich bei diesem Vorhaben behilflich sein. Wir haben uns zwar schon eine Weile nicht mehr gesehen, aber daran soll es ja nicht scheitern. Wenn es sein muß reise ich auch nach Mantua. Ich glaube er ist dort derzeit bei der I. wenn mich nicht alles täuscht. Und wenn er hört das sein Patron ebenfalls vor hat als Consul zu kandidieren und ihm dann vielleicht sogar zwei Grundstücke sicher sind, wer weiß...

  • "Hm ein Patrizier unter hunderten geht auch unter. Ich würde ihm das Grundstück nicht ohne Gegenleistung veräußern. Zuviele dieser Aale sind mir schon durch die Finger geklitscht, weil sie doch immer wieder ihren Stand über den Unseren stellen. Ich glaube kaum, das ich ihm das Vertrauen entgegen bringen könnte."


    Desswegen würde er die Bedingung auch erst erfüllt wissen wollen bevor er den Schritt eines so kostbaren Verkaufs tätigt.


    "Es wäre auf jeden Fall intressant diese Frage auszuloten..." sagte Avarus zu Sedulus gewandt.

  • "Was wohl, das er es schafft die Meute jener Männer zu reduzieren, die unvoreingenommen in der alten Zeit schwelgen und davon ausgehen das sich Menschen nicht ändern können. Solche Römer sind verurteilt, bevor sie Schaden anrichten können und ich gehöre zu diesem Haufen. Daher hab ich vor vielen Jahren den Cursus Honorum hinter mir gelassen und bin nie wieder auf die Rosta getreten um auf diese Weise Rom zu dienen. Sollte es dem Aurelius also gelingen einige seiner Freunde umzustimmen, ist mir das ein Grundstück wert. Doch die Wahlhürde sollte dann schon genommen sein. Versprechen allein reichen mir nicht aus. Zuviel Verrat, Missgunst und Vetternwirtschaft hab ich schon erlebt."


    Man konnte fast meinen Avarus wurde in seiner Rede bitter. Doch er konnte die Vergangenheit nicht tilgen. Zumindest solange nicht, wie die Sprachrohre der alten Zeit sich zu jeder Möglichkeit an der Urzeit aufgeilten.

  • Ich denke Senator Lucianus hier hat recht. Ob er alle Patrizier mit ins Boot ziehen kann wage ich zu bezweifeln. Wenn es einige sind, dann sind es schon viele. Und womöglich kann man da auch noch aussieben. Also ich meine jetzt die Wankelmütigen.


    Aber ich kann gerne mal meine Fühler ausstrecken in wie weit er wen auf eure Seite ziehen kann. Es sei denn Senator Lucianus möchte seinen Klienten damit konfrontieren.


    Im Grunde war es Sedulus egal, ob nun er es machte oder Lucianus. Einen Vorteil hätte es für ihn wenn Sedi es täte, er würde seine Freundschaft erneuern und so etwas war in Rom recht wichtig.

  • Er glaubte er redete an Beiden vorbei. Zumindest ließen ihren Antworten auf seine Hirngespinnste das vermuten. Oder aber sie verstanden nicht, wie er es meinte. Nun Avarus würde noch einen Anlauf wagen, bevor er sich resignierend dem Nachtisch zuwand. Und das war hart, denn die Köchin hatte einen wunderbaren Strudel gezaubert, der mit Feigen, Granatäpfeln, Pfirsichen und einem aus Stutenmilch gefertigten Quark enthielt, der zudem süßlich munden würde.


    An Livianus gewandt:


    "Er würde den Lohn erst bei Erfolg erhalten. Wir brauchen also keine Garantien..."


    Und an seinen Neffen Sedulus appelliert:


    "Auch ein Aurelius wird die größten Feinde eines Germanicus kennen. Ich glaube nicht, das er seine Kraft bei den Flaviern oder Tiberiern verschwenden wird. Ein Aurelius kann sich schonmal um die Stimmen seiner eigenen Familie kümmern und vielleicht hat er bei den ruhiger agierenden Claudiern auch eine Sandale in der Tür. Alles in Allem muß er nicht alle Stimmen auf uns einschwören und soll das auch garnicht. Ein paar Pebejer gibt es ja auch noch im Senat und jene werden hoffentlich eher für, denn gegen uns stimmen. Allerdings gebe ich zu, das es auch in diesem Block ettliche Stimmen gibt, die wacklig sind. Vielleicht fällt uns dazu auch noch etwas ein. Ein Kompromiss, oder eine Zusage vielleicht."


    Ein Lächeln umspiegelte seine Lippen. Er hatte da sogleich jemanden im Visier, es war keiner der abtrünnigen Senatoren, nein es war die Sklavin Saldir, die mit einem angemessenen Hüftschwung ins Triclinium kam, um die Nachspeise zu servieren. 8)

  • Nun verstand ich erst, worauf Avarus hinaus wollte.....


    "So meinst du das also.... ich verstehe..... nun, das ist eine Variante, mit der ich mich anfreunden kann...."


    Wobei ich aber schon noch überlegte, ob ich meinem Klienten das Grundstück nichts doch selbst anbieten sollte, aber das war Definitionskleinkram


    ".... dann würde ich vorschlagen, Sedulus und auch ich selbst fühlen bei dem Aurelier vor und fragen nach, was er dazu meint!"

  • Sedulus nickte bei den Worten seines Onkels sowohl auch des Senators Lucianus.


    Das mag schon so sein Onkel. Es kommt dann wahrscheinlich auf den Senator an. Die Meisten werden sich mit Geld oder Grundstücke kaum zufrieden geben da sie eh selbst Großgrundbesitzer sind. Höchstens bei denen die Schulden haben könnte man was machen in dem ihre Schulden bezahlt werden. So könnt ihr sie an euch binden.


    Sedulus trank erneut einen Schluck und machte sich über die von Saldir gebrachte Nachspeise her.


    Gut, dann werde ich die Tage zur I. aufbrechen und mich dann endlich um die Renovierungen kümmern.

  • Irgendwie redete Sedulus immernoch an ihm vorbei, aber dessen Onkel begann das zu ignorieren. Nicht das er Probleme sah, es dem Jüngeren doch noch irgendwie zu erklären aber er war einfach zu gesättigt, um geistige Höchstleistungen zu vollbringen. :D Er sprach nurnoch eins:


    "Oh wir wollen sie nicht alle bezahlen." Dabei blickte er verschmitzt zu Vinicius Lucianus. "Wir bieten diesem Aurelius die Chance in den Senat. Er wird es dann schon anzupacken wissen, wie er diese Bonuskarte ziehen kann. Immerhin wird auch seine Familie, die nicht soo reich an Grundbesitz ist, ihn gern in der Curia Iulia sehen wollen. Es ist immerhin eine positive Stimme. Schafft er es nicht oder werden wir aus anderem Grund nicht gewählt, bleibt alles beim Alten und er hat Pech und muß weiter auf eine Chance in den Senat zu kommen warten."

  • Sim-Off:

    Ähm es ging jetzt bei meinem Post um keine Patrizier mehr... Aber seis drum... :P


    So meinte Sedulus nur.


    Es wird schon irgendwie werden, so oder so. Euch Beide als Consuln zu sehen wäre natürlich um so schöner. Aber warten wir erst einmal was sich ergibt.

  • So wurde das Thema mehr oder weniger abgehakt und ich wechselte zu einem weit freudigerem Ereignis...


    "Und wenn wir schon so zusammensitzen, möchte ich euch mitteilen, dass mir meine Frau wohl bald Nachwuchs schenken wird!"

  • "Oh das ist wunderbar..." entfuhr es Avarus, der selbst einen kleinen Balg von Lucilla geschenkt bekommen hatte und um die Vorfreude wußte. "Habt ihr euch schon über den Namen Gedanken gemacht?" Wollte er auch gleich wissen und erinnerte sich an die nicht leichte Wahl, die so ein Zwerg fürs Leben prägen würde. "...es ist auf jeden Fall gut, das ihr in Rom seid. Nicht das es in Mogontiacum schlechte Hebammen gäbe, aber hier in der Stadt kannst du auch einen wirklich guten Medicus finden, sollte es schwierig werden."


    Und das Kind war zu retten. Vielleicht würde es ein Junge. Aber Mädels waren auch nicht schlechter. Nur wenn sie zu zahlreich waren, wurde der Vater schnell überfordert. Es soll Familien gegeben haben, in denen ein Vater nur mit Töchtern gestraft wurde und jene noch reichhaltig an der Zahl. Das war dann meist ein Grund dafür, das man Fortuna zu wenig beachtete. 8)

  • Meinen Glückwunsch Senator Lucianus.


    Brachte Sedulus gerade noch so heraus als sein Onkel schon diverse Fragen über das Kind stellte und weitere Bemerkungen von sich gab.


    Wenn du Glück hast wirst du dein Kind genauso oft zu Gesicht bekommen wie wir.


    Wobei er dies mehr sarkastisch meinte. Paulina war mit der kleinen Sabina irgendwann mal auf`s Land gefahren und er hatte bisher noch keine Nachricht erhalten wie es denn der Kleinen Germanica überhaupt ging.

  • "Oh Sedulus... wenn dir dein Kind wirklich fehlen würde, dann wärst du doch schon über die Stadtmauern hinaus geritten oder?"


    Neckte Avarus und lächelte seinem Neffen zu. Natürlich vermisste er sein Kind und war wehleidig weil er die Tochter nicht beim Aufwachsen beobachten konnte oder eben nicht so einfach Rom verlassen. Doch waren wir mal ehrlich, dann war es auch ganz schön eitel zu behaupten unsere Frauen hatten unsere Kinder gestohlen und sich dann weit von Rom hinaus in die Welt aufgemacht. Letztlich waren wir es doch, die mit diesem Umstand auch ganz froh waren. Wo wuchs ein Kind denn gesünder, fröhlicher, umhüteter und sicherer auf? In Rom ganz sicher nicht. Es war also mehr als nur ein glücklicher Zufall, das ihre Familien mit reichlich Land gesegnet waren.


    "Es ist die Betrachtung wert darüber nachzudenken das Neugeborene Kind auf einem deiner Landgüter aufwachsen zu lassen. Ich denke eine unbescholtenere Kindheit kann es sonst für solch ein Bündel nicht geben. In Rom müßtest du es schlichtweg die ersten fünfzehn Jahre einsperren, willst du es gut behütet aufwachsen sehen. Das ist nichts für ein Kind. Sie wollen spielen, sie tollen gern herum und sie müssen jeden Unsinn anstellen können ohne das dabei ihr Leben in Gefahr sein wird.... Ich würde mir das nicht zweimal überlegen. All meine Kinder haben bisher die ländliche Aufzucht (er grinste breit) genossen."


    Das es diesmal so weit weg war gefiel Avarus auch nicht, aber er hatte in Italia nur Stadtland. Und in Germanien kannte Lucilla wiederum niemanden. Sie würde sich vereinsamt fühlen oder zur Furie mutieren. Nein es war schon das Beste gewesen. Mal ganz abgesehen davon, das Germanicus Avarus auch eher dann geneigt war sein Kind zu umsorgen, wenn man mit ihm etwas anfangen konnte. Wenn es nicht nur schreiend in der Windel strampelte und zwischen 'eidueidu und gutzigutzi' nur Trinken und Schlafen lag.

  • "Ich danke euch und wir werden sehen, wo es aufwächst, ich hoffe natürlich auf einen Stammhalter und wenn, dann werde ich ihn natürlich zu einem guten Römer erziehen, wie es sich gehört und ihn alles lehren, was ich weiss......."


    Da kam man direkt ins Schwärmen.... :D

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